guten tag.

da ich vom film komme, arbeite ich am liebsten konzeptuell und denke mir stories aus, auch mit requisiten und on location, quasi dokumentarisch. inhaltlich denke ich gerne in richtung phantastisch, seltsam, bizarr und fragwürdig, auch poesie darf sein und haut ist dabei kein selbstzweck. ich wünsche mir eher darsteller/innen, weniger modelle, am besten ist, wenn ein bild wirkt wie ein schnappschuss und man ihm weder die professionelle vorbereitung ansieht noch das modelling.

nun sagst du: hoho, deine bilder sehen aber nach was ganz anderem aus und ich antworte: hoho, du hast recht, denn die sind fast alle in workshops entstanden und ich habe sie hier nur verwendet, um mich mit der fähigkeit zu einem professionellen look zu brüsten. das bild vom torero mit der zur roten fahne umfunktionierten muleta ist von der herangehensweise noch am ehesten, was mir so vorschwebt, es ist teil einer fotogeschichte mit text.

falls du also ein bißchen mimik draufhast und dir nicht zu schade bist, mal über diesen oder jenen zaun zu klettern oder schatten zu springen oder auch ins kalte wasser dann lass uns bilder machen: zusammen fotografieren sollte so wie zusammen tanzen sein, d´accord?

"Bei einigen indigenen Kulturen gelten Fotos ja als Tabu, weil sie ein Stück der Seele rauben. Ich denke, das ist sehr wahr. Das ist der erste Grund, ein Foto aufzunehmen: Den Leuten einen kleinen Teil der Seele zu stehlen oder abzuringen. Schöner als zu stehlen ist es aber, wenn die Menschen diesen kleinen Teil anbieten." Morten Söborg