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VIELEN DANK AN ALLE MODELLE, DIE MIT MIR SCHÖNE AUFNAHMEN GEMACHT HABEN UND DABEI ZUVERLÄSSIG, PÜNKTLICH, NETT UND UNKOMPLIZIERT WAREN!
Nachdem ich über viele Jahre analog vorallem Objekte, Tiere und Landschaften fotografiert habe, bin ich vor 12 Jahren auf die Digitalfotografie umgestiegen (nachdem mir meine komplette Analogausrüstung, einschließlich Kamera, Objektive und Filter, in Rom geklaut worden ist).
Mit den veränderten Möglichkeiten der digitalen Fotografie hat sich auch mein Aufnahmeschwerpunkt etwas verschoben, hin zur Streetfotografie. Dabei spielen Menschen eine wesentliche Rolle. Ich habe erfahren, dass Menschen eigentlich überhaupt das Interessanteste sind, was sich lohnt im Bild festgehalten zu werden. Und so bin ich schließlich bei der Portrait- und Aktfotografie gelandet, ohne den anderen Genres untreu zu werden.
Fotografie bedeutet für mich Kunst, nicht Perfektionismus. Ich will keine Geldscheine drucken, sondern ausdrucksstarke Momente einfangen. Schwarz-Weiß schlägt im Zweifelsfall Farbe. Ich mag keine "Modelposen", Glamour-Glitzer-Puppen, die eigentlich ganz normale Frauen sind, und keine glattgebügelten, bis zur Unkenntlichkeit verfälschten Gesichter, die eigentlich ganz nett aussehen - und vorallem Ausdruck besitzen, solange man sie nicht durch die Bearbeitungsmühle presst. Ich mag keine angeklebten Fingernägel.
Ich mag natürliche Menschen, die normal sind oder extrem, so wie sie sich selbst am wohlsten fühlen.
Portraits sind für mich grundsätzlich interessanter als Akt. Aber Akt ist etwas besonderes, weil hier der körperliche Ausdruck ganz bewusst in den Mittelpunkt der Fotografie rückt, nicht die Nacktheit schlechthin. Akt möchte ich nur dann shooten, wenn ich mir sicher sein kann, dass das Model sich nackt vor der Kamera (und das bin ich) wohlfühlt und weiß, dass beim Bearbeiten von Bildern in hoher Auflösung jedes Detail überlebensgroß vergrößert werden kann, unabhängig davon, was auf dem fertigen Bild dann zu sehen ist.
Zu mir selbst: Jahrgang 64, kann aber noch selbstständig essen und zähneputzen und mich ohne Gehhilfen fortbewegen, bin verheiratet, habe keine Kinder. Aus gegebenem Anlass:
Alle Models verdienen meinen Respekt, und so werden sie von mir auch behandelt. Über die Aufnahmebereiche entscheidet das Model. Ich versuche niemanden während des Shootings zu etwas zu überreden, was vorher nicht besprochen wurde. Vielleicht frage ich, akzeptiere aber die Antwort.
Anders ist es, wenn ein Model einen Aufnahmebereich mit JA markiert und vor dem Shooting darüber Einvernehmen bestand, dann erwarte ich, dass es beim Shooting keine peinlichen Diskussionen gibt.
Ich bin nicht sauer, wenn ein Shooting (rechtzeitig) abgesagt wird. Dafür kann es immer Gründe geben.
Ich bin aber so was von stinksauer, wenn das drei- oder viermal passiert mit den Begründungen Zahnschmerzen, Schichtverschiebung, Grippe, Wirbelverrenkung - und zwar exakt in dieser Reihenfolge!
In Zukunft führt jede wiederholte Absage, wenn es keine für mich absolut plausible Begründung gibt, zum Abbruch des Kontakts und zu einer Negativbewertung.
Ich mache nur TfP-Shootings. Fotografie ist mein Hobby, und so soll es auch bleiben. Sobald einer dem anderen etwas bezahlt, besonders bei Aktfotos, entsteht für mich der Eindruck von Käuflichkeit. Models, die davon leben, sich nackt auszuziehen, müssen sich Fotografen suchen, die bereit sind, dafür zu bezahlen. Dabei habe ich nichts gegen Pay-Shootings, auch nichts gegen Menschen, die als Model ihren Lebensunterhalt verdienen, nur ICH mache es eben nicht.
Anders verhält es sich beim Fahrkostenzuschuss oder bei der Beschaffung von Requisiten fürs Shooting - ich bin nicht geizig, sondern eher großzügig.
Ich mag keine Begleitpersonen. Wer eine Begleitperson braucht, vertraut mir nicht. Wahrscheinlich stimmt das so gar nicht, aber ich will mich nicht als Fotograf vor Zuschauern im Hintergrund verrenken, da bin ich dann doch eitel ;) Und ich will auch keiner Frau in Anwesenheit ihres Freundes sagen, dass sie sich jetzt ausziehen soll. Das sollten wir nicht mir oder dem Model, sondern dem Freund ersparen!
Last not least zum Thema verdeckter Akt. Verdeckter Akt ist das, was auf dem fertig bearbeiteten Bild zu sehen ist. Verdeckter Akt heißt nicht, sich als Model mit vorgehalten Händen durch die Landschaft zu bewegen. Ein verdeckter Akt im Sitzen läuft z.B. so ab: zuerst setzt man sich hin, dann wird verdeckt. Der Fotograf sieht immer mehr, als auf dem Foto zu sehen ist. Wer damit ein Problem hat, sollte sich diesen Aufnahmebereich nicht aussuchen.
Wer Akt shootet (bei mir vorallem outdoor), muss damit rechnen, dass es ungewollte Überraschungen geben kann. Ich suche die Locations zwar sorgfältig aus, aber auch im tiefsten Wald kann ein Pilzsammler vorbeikommen und am einsamsten Strand ein Jogger. Ich rechne mit der nötigen Lockerheit. Wenn die Augen ständig auf der Suche nach Spannern hinterm nächsten Busch sind oder von mir erwartet wird, dass ich 3 Kilometer im Umkreis absperre, dann lassen wir das lieber mit dem Akt-Shooting.... interessiert:
Canon 6 D, 5 D Mark III, Zoom 18-250mm, Festbrennweite 1,8/50mm, 2,0/75mm, Weitwinkel 10-24mm, Tele 150-500mm und das ganze andere Zeugs eben.
Apropos, wer schon mal so richtig professionell geshootet hat (und ein Profi bin ich ja leider nicht), der weiß:
Je größer die Objektive, umso lichtschwächer, je größer die Kamera, umso schwerer (Batteriehandgriffe sind ziemlich überflüssig). Will sagen, je teurer die Kamera und je untalentierter der Fotograf, umso besch... werden die Bilder.
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