Dein Zitat auf der ersten Seite hat mich an einen Tagebucheintrag erinnert den ich vor einigen Jahren in Korsika 14 Tage allein, zu Fuß, verfasst habe:

Alleine um an diesem heutigen Sonnenuntergang teilhaben zu dürfen hat sich der Urlaub gelohnt.
Einfach da auf den Felsen zu sitzen, die rote Sonne, die den Himmel in ein Meer aus Rot- und Orangetönen verwandelt vor sich. Zur Linken die Berge leicht abgesetzt in orange-rosa schemenhaft zu erkennnen. Die Wellen die unter mir die tosend auf die Felsen prallen und eine feine Gicht produzieren von der ab und zu ein einzelner Wassertropfen der auf meine bloßen Arme fällt und eine Gänsehaut in Anbetracht der Größe und SChönheit dieses Naturschauspiels hervorruft. Dazu das Gefühl, dass jede Welle die auf die Steine trifft diese Erbeben lässt, was sich wie eine kleine Erschütterung durch meinen Körper fortpflanzt auch wenn sich rein garnichts bewegt.

Jing hat mich einmal gefragt, ob solche Erlebnisse einen Orgasmus ersetzen könnten. Ich denke sie können es NICHT, aber sie machen ihn Überflüssig. Man hat einfach in einem kurzen Moment so eine tiefe Befriedigung was einen jeden Orgasmus den man sich vorstellen kann als ein lächerliches Ereignis empfinden lässt. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint die sexuelle Befriedigung die man durch einen Körperlichen höhepunkt erreichen kann als Kurzweil, als Spiel das man spielen, kann weil man weiss, dass es etwas gibt auf das man zurückblicken kann wenn man den Leiblichen Bedürfnissen überdrüssig ist.

Das klingt alles wie eine Geschichte ein Gespinst meiner Fantasie aber wer einen Sonnenuntergang so empfinden kann wie ich den heutigen wird bestätigen, dass alle Worte ihn nur so beschreiben können wie ein Schwarz/Weiss Bild einen Regenbogen ...