Sequenz aus einer mehrteiligen Bildserie, die als Projektbeitrag zuletzt in der Galerie von Dorothe Unkel in Villach Postgasse 6 ausgestellt war.
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Die Idee:

In der Nacht und auch sonst konsumiere ich im Radio ausschließlich Ö1. Bei einer meiner nächtlichen Fahrten, während einer Ausgabe von „Zeit-Ton“ kam mir der Grundgedanke zu meiner Umsetzung des Themas. Beim Anhören der recht avantgardistischen angelegten Geräusch- und Klangproduktionen kamen mir auf der Autobahn regelrechte Farbvisionen entgegen. Woraus sich mir die Frage aufdrängte:

Wie sind Klänge gefärbt oder wie klingt Farbe?

Die Frage lässt sich mit physikalischen Messmethoden, darüber gibt es ausreichend wissenschaftliche Studien, teilweise beantworten. Mittels Oszillographen oder Computerprogrammen wie z.B. G-Force werden Klänge visualisiert.
Die Musikpsychologie, die allgemeine Psychologie und auch die Philosophie bieten Ansätze und Methoden, audiovisuelle Zusammenhänge zu erklären.

Ausgehend von der Erkenntnis, dass sich Klangfarben - physikalisch erklärt - aus einer Zusammensetzung von Grundtönen und Obertönen präsentieren, stellte ich mir die Aufgabe,
diese - sowie die Verschiebung der Tonkurven und somit auch die sichtbare Veränderung der entsprechenden Farbtöne bildlich darzustellen.

Die Vorstellung, die Summe aller Töne, Geräusche und Klänge dieser Welt als ein einzelner Ton zusammengefasst hören zu können, ergäben eine Klangsuppe unbeschreiblichen Ausmaßes, deren Visualisierung mir unmöglich erscheint. In Analogie dazu verwende ich Komplementärfarben, da deren Summe im subtraktiven Farbsystem die Farbe schwarz ist,
die sich mir persönlich bei näherer Betrachtung als undurchdringliche und unfassbare Farbsuppe darstellt. Subtraktiv deshalb, weil additive Farbsysteme Lichtfarben beschreiben und ich mit greifbaren Körperfarben arbeite.

Da ich den Zusammenhang zwischen Farbtönen -Farbklängen - Emotionen nicht mit einbeziehe, entstehen die Farbgebungen wertfrei und stehen in keinem Abhängigkeitsverhältnis zu einander.

Entstehung und Umsetzung:

Ein Klavier, selbst tonerzeugender Klangkörper wird von mir als symbolischer sowie tatsächlicher Hintergrund verwendet. In diesen Klangkörper, der zugleich als Auffangbehälter und Hülle fungiert, platziere ich menschliche Körper als lebendige Tonkurven. Diese sind mit Komplementärfarben bemalt. Durch Bewegungen der Körper, das Aneinanderreiben, das Aneinanderschmiegen werden sich die Farben vermischen und veränderte Klangfarben darstellen. Das Klavier, durch die Bewegungen der Körper und durch gezielte Farbapplikationen verändert, erhält eine neue Klangfarbe. Die aktionistische Fotosession wird durch sehr laute Musik von Arnold Schönberg, Albert Mangelsdorff und eine CD eines Obertonchores begleitet.
Die entstehenden Farbereignisse halte ich als fotografische Allegorie fest.

Comments 3

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30.01.2011
Super Inszinierung-tolle Idee und geniale Umsetzung LG Aloia
feine Arbeit... grossARTig

Grüsse. Ernst
[gone] ...Disintegration...
01.12.2010
Heinz; was soll ich sagen?!
Ich bin einfach nur immens beeindruckt!!Interessanter Beitext nebenbei...;)

Liebste Grüße,
Kerstin...

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