Anhand der verschiedenen Kommentare kann man gut den ambivalenten Ausdruck dieses Bildes erkennen.
Auf der einen Seite die Opfer des Nationalsozialismus, deren Gedenken IMHO eine wichtige Aufgabe für unsere Zeit ist
Auf der anderen eine junge hübsche Frau, deren Outfit, Pose und Mimik sich
vielseitig interpretieren lassen.
Ich empfinde ihre Präsentation dennoch als nicht aufreißerisch.
Das wäre sicher ein No-Go gewesen.
Das Bild läßt viele Interpretationen zu. Vielleicht ist das auch das Spannende
daran. Es mag einen Kontrast zwischen damaligen Leid, Grauen, Unmenschlichkeit und heutiger Schönheit symbolisieren. Aber nicht mit Übermut, auf jedenfall mit Anmut und möglicherweise mit Demut.
Auch die stürzenden Linien des Denkmals und die im Vergleich gerade Haltung des Models könnten ein Hinweis darauf sein. Die Aufnahme bietet ein paar kleine aber feine technische Rafinessen, die letztlich zu einem Gesamteindruck beitragen.
Für mich eine ansprechende und anspruchsvolle Arbeit.

Ein kleiner Hinweis noch von meiner Seite:
Der Name des Fotografen sollte bei Bildveröffentlichungen angegeben werden (entweder voller Name oder zumindest ein Akronym oder Künstlerpseudonym).
Wenn er auch in der MK ist, bietet sich eine Verlinkung an (rechts neben dem Bild kannst Du über das entsprechende Symbol den "Bildteilnehmer" eintragen).

Hierzu mal ein Statement vom Architekt Eisenman: "Er sei froh und stolz, dass sein Konzept aufgegangen ist, dass das Mahnmal einen Platz im Alltag der Menschen gefunden hat. Dass zwischen den Stelen auch gelacht, geküsst und herumgesprungen wird, war das, genau das, was er sich gewünscht hatte." Link

Warum soll dann da kein Fotos/Shootings gemacht werden dürfen?

Und es ist auch ein klasse Foto

Absolutes NoGo -
ein Denkmal dieser Thematik ist kein Ort um Bilder zu machen...

Sehr schönes Einstiegsbild, Schärfeverlauf, Beschnitt und Farben sind prima.
Ausser an den Leuten und dem Bus im Hintergrund ist nicht viel daran auszusetzen, und mir persönlich isses egal WO das gemacht wurde (ich hätte es noch nicht einmal erkannt).

Also, willkommen in der MK.


Marcus