Und der Idiot steht noch mit der Kamera rum! Wir müssen heute doch 70km laufen.
Die Hunde schaffen es, sehr gemütlich und ruhig den Arbeitstag zu beginnen. Beginnt man dann die Hundegeschirre anzuziehen wird es unruhig und bellend, sind die Hunde an den Zugleinen befestigt gibt es kein halten mehr. Sie wollen dann richtig los. Es ist sehr wichtig, dass man keine Fehler macht im Startprozedere. Ein riesiges Gekläff startet, wenn einer der Schlitten beim Start wieder halten muss. Und die Gefahr dass die Hunde nun durcheinander hüpfen und das nächste Wirrwarr entsteht ist gross. Kaum geht es richtig los und snd 150m gefahren wird es sehr ruhig, man hört die Hunde lecheln und mit den Beinen auf Schnee und Eis stampfen, gelegentlich klirrt ein Metall. Ein Befehl, haw ( hoo) oder gee (tschii), mehr nicht über mehrere Kilometer. Man hat Zeit den Hunden zu zugucken, die wie Kinder immer eine gute Idee haben, was auch noch versucht werden könnte um etwas Betrieb in die Bude zu bekommen. Sonst nichts. Am Hügel, zu steil, schieben helfen, nachjoggen, aufspringen und weiter.
Es belibt Zeit und Musse, sich über die Landschaft zu freuen. Die Grösse der Welt zu spüren. Es kann vorkommen, dass man 3 Stunden kein Wort sagen kann. Mit den Hunden sollte man nicht sprechen, die suchen aus dem Gebrabbel der Musher ihre Befehle, was Konzentration und Kraft kostet. Man einigen Tagen wird man zum Philosophen. Man beginnt den Stellenwert des einzelnen Menschen in der Welt zu spüren. Man realisiert, dass man sich nicht mehr so wichtig nimmt, nicht mehr so zentral, einfach Natur - Kraft von Wasser in Eis und Schnee, Steine, Eisbären....

Comments 2

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17.06.2009
Fantastisch, Heiner, man spürt die Kraft
der Natur förmllich. Du hast die dort herrschende
Stimmung und die Emotionen in süffige Worte
gepackt und diese Dokumentation zu lesen
ist eine Bereicherung.
Lg - Orchidea
[gone] desiree berckmann
17.06.2009
Großartig!
Das Bild und die Reisedokumentation!

GLG
DEsiree

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