Bilder anzusehen und zu beurteilen, machen ja viele Menschen auf sehr unterschiedliche Weise. Deshalb lese ich schon mal ganz gerne auch die Kommentare anderer.
Mir ist zu diesem Bild direkt etwas eingefallen, dass zuvor noch niemand geschrieben hat. Solche Bahnhofstunnel sind schon manchen Menschen zum Verhängnis geworden. Oft dunkel und laut verursachen sie vielen Menschen unbehagen, manchmal auch Angst. Wenn man sich nun dieses Mädel ansieht, dann drängt sich mir förmlich der Eindruck auf, dass sie sich da ängstlich an die Wand drückt, um nicht gesehen zu werden. Es gibt aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten zur Deutung:

1. Sie hat den Tunnel hinter sich und ist nun froh, in einer vielleicht größeren, hellen Halle zu stehen und versucht, die durchstandenen Ängste wieder abzubauen, duckt sich deshalb noch nervös an die Wand.

2. Sie muß noch durch den Tunnel, hat Angst davor und sammelt gerade im Hellen ihren ganzen Mut zusammen, um danach dann den schweren Gang anzutreten und den Tunnel zu durchqueren.

Ihre einzige Stütze auf diesem Weg durch den Tunnel, egal in welcher Richtung er durchschritten werden muß, ist das helle Licht in der Mitte des Tunnels. Nur so erklärt sich für mich dieser Bildaufbau und nur so erklärt sich mir dieses Bild.

Auf alle Fälle ist das ein Foto, mit dem man sich beschäftigen kann und dass sogar unterschiedliche Aussagen anbietet, wenn man sich darauf einlässt. Da bekommen sogar die Lichter im Tunnel eine Bedeutung und lenken nicht mehr vom Hauptmotiv ab, weil das Mädel im Bild nur so zu einem Teil der Aussage und nicht zum Hauptmotiv wird.

Ich mag dieses Bild - sehr sogar !


LG

gefällt mir außerordentlich dieses portrait, eines der besten bilder im portfolio.