»Entschuldigen Sie bitte«, sagte eine junge Dame schüchtern auf Englisch,
als sie mich auf einem Festival in den Niederlanden in meinem Kostüm als
Steampunk Biologist ansprach. »Ich habe mich gefragt, in welchem Land man
wohl Füchse auf Hüten großzieht...« Und so kamen wir flugs ins Gespräch.

Es ist eine höchst interessante Erfahrung, bei internationalen Auftritten
zu sehen, welche Teile eines Kostüms in welchem Land am meisten Interesse
erregen. Die Niederländer scheinen beispielsweise durch die Bank geradezu
wild auf den kleinen Fuchs zu sein, der mitten auf meinem Hut thront.

In Deutschland scheint mein Publikum es dagegen eher auf die glitzernden,
grünen Käfer abgesehen zu haben. Im französischsprachigen Raum scheint es
eine gewisse Tendenz zu geben, zuerst die Vögel am Hut wahrzunehmen, auch
wenn es dieser Sprache leider an einem geeigneten Wortspiel dafür mangelt.

Ich bin gespannt, wie sich diese Studien entwickeln, wenn ich eines Tages
Gäste aus Spanien habe. Im Prinzip kann ich die Show in den vier genannten
Sprachen aufführen. Aber was die vier ukrainischen Zuschauer im Sommer in
Meißen am besten fanden, habe ich nicht verstanden. Vielleicht meine Nase?

Falls Sie sich an dieser Stelle jetzt fragen sollten, was aus der eingangs
erwähnten jungen Dame geworden ist, so möchte ich Ihnen zunächst zu Ihrer
Aufmerksamkeit gratulieren - die meisten Leser haben sie an dieser Stelle
längst vergessen. Eventuell begegnen Sie ihr bald: als meiner Assistentin.

Mit Zahnrad und Zylinder, Meißen, 10. Juli 2022.

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