Es gibt Fotoshootings, bei denen läuft wirklich alles wie geschmiert. Ein Bild
ergibt das andere, man merkt überhaupt nicht, wie die Zeit vergeht, und wundert
sich am Ende gemeinsam darüber, daß der Tag wieder mal so schnell vergangen ist.

Manchmal erfordert so ein Shooting allerdings auch Geduld - von beiden Seiten.
Beispielsweise kommt es nicht selten vor, daß das Model noch endlos an seinem
Kostüm herumzuppeln muß, um den bestmöglichen optischen Eindruck herauszuholen.

In anderen Fällen kann es aber auch am Fotografen liegen. Auch ein Fotomodell
muß bisweilen eine Engelsgeduld beweisen, wenn wieder einmal eine Wolke stört,
die Blende klemmt, der Auslöser streikt oder die Speicherkarte unerwartet voll ist.

Zum Glück muß man heutzutage nicht mehr (wie in der Frühzeit der Photographie)
minutenlang unbeweglich vor der Kamera stehen oder sitzen bleiben, ohne dabei
eine Miene zu verziehen, weil jegliche Bewegung das Lichtbild ruinieren würde.

Meine Gesichtszüge sind nicht aus Eis gemeißelt und meine Emotionen wirken noch
natürlich. Mir persönlich ist das viel lieber als die Attitüde so mancher Cosplayer,
die in ihren aufwendigen Kostümen oftmals posieren wie eingefrorene Standbilder.

FaRK, Schiffweiler, 24. August 2019.
Foto: Matthias Lippert

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