Unbarmherzig durchschnitten die messerscharfen Worte des Schiedsrichters die morgendliche Stille der Fabrikhalle:
»Ein Schritt... zwei Schritte... drei Schritte... umdrehen...« In fatalistischem Gehorsam leisteten die beiden Duellanten
seinen Aufforderungen Folge, im bangen Bewutsein, daß sein nächstes Wort sie zum Schießen auffordern würde. Und
nur einer von ihnen, wenn überhaupt, würde noch selbst seinen Fuß über die Schwelle der Halle setzen, während der
andere von seinen Sekundanten leblos zwischen den noch schlafenden Maschinen hinausgetragen werden würde.
Für einen kurzen Augenblick hielten die beiden Duellanten in ihren Bewegungen inne, und über die kalt glänzenden,
tödlichen Läufe der Pistolen hinweg trafen sich ihre Blicke. Wie hatte es zu all dem nur kommen können? Waren denn
nicht beiderseits genug Angebote zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts gemacht worden? War es nicht eher der
fortwährenden Aufstachelung durch den dem Namen nach Unparteiischen zu verdanken, daß nunmehr unweigerlich
Blut fließen würde? Dienten sie beide noch ihren eigenen Interessen oder nur dem Blutdurst eines Außenstehenden?
Ein aufmerksamer Beobachter hätte vielleicht den feinen Lichtschein der Erkenntnis in den Augen der Kontrahenten
wahrgenommen. Mit einem einzigen Blick schien ein neues, stummes Einvernehmen zwischen ihnen zu erwachsen.
Und während der Schiedsrichter bedächtig seinen Mund öffnete, um seinen letzten, alles entscheidenden Befehl zu
geben, machte sich auf ihren Gesichtern ein Lächeln breit, das so gar nicht zu dem ernsten Anlaß passen wollte...
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