Dein Reich komme, Maschine. Dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf
Erden. Was ist dein Wille mit uns, Maschine? Bist du auch im Himmel, wie du auf
Erden bist? Vater unser, der du bist im Himmel, werden wir, wenn du uns in den
Himmel rufst, dort die Maschinen deiner Welt bewachen – die großen Räder, die
deinen Kreaturen die Glieder zerbrechen – die großen Schwungräder, an denen
sich deine schönen Sterne drehen – das große Karussell, das Erde heißt?
Unser täglich Brot gib uns heute. Mahle, Maschine, Mehl für unser Brot! Aus dem
Mehl unsrer Knochen wird uns das Brot gebacken. Und vergib uns unsre Schuld.
Welche Schuld? - Die Schuld, ein Hirn zu haben und ein Herz, das du nicht hast,
Maschine? Und führe uns nicht in Versuchung, gegen dich aufzustehen, Maschine,
denn du bist stärker als wir, du bist tausendmal stärker, und du bist immer im
Recht, wir sind immer im Unrecht, weil wir schwächer sind als du bist, Maschine.
Sondern erlöse uns von dem Übel, Maschine. Erlöse uns von dir, Maschine!
[Thea von Harbou: Metropolis (1925) - Zitat leicht gekürzt]
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