Auf der Suche nach neuen Sujets ist der schweizer Fotograf Peter Hofstetter mit einer Freundin, welche ihn zugleich als Fotomodell unterstützte, nach Djerba, Tunesien gereist.
Das Konzept hinter seinem Vorhaben war folgendes: Eine hübsche Frau galoppiert auf einem Pferd dem Strand entlang in den Sonnenuntergang. Diese Idee kam ihm sehr spontan. Djerba als Aufnahmeort dafür zu benutzen schien ihm als sehr geeignet, da die Insel nur etwas mehr als 2 Flugstunden von der Schweiz entfernt liegt.
Es gibt viele Pferde an den Stränden von Djerba, ein Kunststück ist es aber, gute Pferde inklusive guter Betreuer zu finden. Nach zwei gescheiterten Versuchen lernten Peter Hofstetter und sein Modell dann Yassine Mouris kennen, welcher, wie sich später herausstellte, sich als geeigneter Betreuer herausstellte. Yassine ist 22 Jahre alt und besitzt selbst sein eigenes Pferd. Verständigen konnten sie sich in einer Mischung aus Deutsch und Englisch. Sie einigten sich darauf, zusammen zur Lagune zu reiten und dort ein erstes Fotoshooting mit galoppierendem Pferd zu machen, ganz ohne touristischen Beigeschmack. Um 16 Uhr stand Yassine mit seinem Kumpel, einem weissen, einem schwarzen und seinem eigenen Pferd am Hotelstrand bereit. Durch Strassen und einheimische Gegenden führten die zwei Tunesier Peter Hofstetter und sein Modell zur Lagune. Der Ausritt gestaltete sich etwas wilder als von Ihnen erwartet, da die Pferde durch vorbeifahrende Quads, rücksichtslose Autofahrer und zwei minder kontrollierte Kampfunde nervös wurden.
Die Lagune gilt als bekanntes Ausflugsziel auf Djerba, sie waren also nicht die einzigen Reiter vor Ort, fanden aber schnell einen angemessenen Ort für die Aufnahmen. Da sie sich in einem Islamischen Land befanden, wollte Peter Hofstetter vorher noch mit Yassine abklären, ob es für ihn und seinen Kumpel ein Problem darstelle, wenn das Modell relativ freizügig bekleidet wäre. Yassine versicherte ihm, dass es kein Problem sei und begann von seiner französischen Freundin zu schwärmen…
Für die Fotos wollten sie ein schwarzes Pferd benutzen, allerdings sind die schwarzen Pferde angeblich schwieriger zu reiten. Somit wechselten sie zu Banino, Yassines persönliches Pferd. Alle Vorbereitungen getroffen und Unklarheiten geklärt machten sie sich guten Gemütes an die Arbeit. Banino galoppierte scheinbar zufrieden wie sie es sich vorgestellt hatten und schnell waren die ersten Aufnahmen im Kasten.
Nach dieser Fotoserie konnte Peter Hofstetter Yassine überzeugen, sie an den verlassenen Strand zu führen. Für diesen Strand hatte er die Idee im Kopf, das Modell und ihr Pferd im Wasser schwimmen zu lassen. Und tatsächlich brachte Yassine es fertig, sein Pferd mitsamt fremder Reiterin ins Meer zum schwimmen zu bringen. “Die Aufnahmen waren einmalig! Für eine solche Szenerie hat sich die Reise definitiv gelohnt.” verkündete Peter Hofstetter heiter.
Nach Sonnenuntergang war der einstündige Ritt zum Hotel in kühleren Temperaturen sehr angenehm.
Im Hotel angekommen begutachteten die Reisenden die erste Aufnahmeserie und entschieden sich, noch weitere Fotos zu machen. Dieses Mal sollten es Fotos in romantischer Stimmung mit Model und Pferd und sogar einigen Aktfotos inklusive Pferd werden.
Sie mussten also Yassine nochmals ausfindig machen. Shooting um Shooting entstanden weitere Ideen mit verschiedensten Sujets. Im gesamten waren sie fünf mal mit Pferden an den Stränden und Lagunen von Djerba unterwegs. Zwei Mal entschieden sie sich, um 4 Uhr Morgens aufzustehen, um bei Sonnenaufgang einen vollkommen leeren Strand zu finden. Belohnt wurden sie mit “einer einmaligen Stimmung” für sehr ansprechende Fotos.
Aufnahmen mit sich schnell bewegenden Personen oder Tieren während Sonnenuntergängen sind immer eine Herausforderung. Entweder wird die Person im Vordergrund gut belichtet oder der Sonnenuntergang sieht toll aus aber die Person wird stark unterbelichtet. Hätte man eine grosse Produktion mit vielen Assistenten und Ausrüstung zur Verfügung könnte man dieses Problem mit Kunstlicht gut umgehen, die dafür benötigten Mittel hatte Peter Hofstetter aber leider nicht zur Hand. Er benutzte eine Canon 60D und keine grosse Mittelformat Kamera, da die heissen Temperaturen, viel Sand, Wind, Salz und Wasser alles schädliche Elemente für Technik sind und er somit seine 1D schonen konnte. Die 60D von Canon genügte aber vollends um einige einmalige, romantische Sujets aufzunehmen.
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