Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"

Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."

Originalfassung des Gedichts Footprints © 1964 Margaret Fishback Powers.

Comments 5

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[gone] User_417069
7 years ago
Mag ich sehr, dieses Bild von dir.
Karl
[gone] Pete Soxx
17.11.2014
Ohne Worte! Einfach perfekt!
[gone] W-d-L
05.08.2014
Tolle Aufnahme!
05.08.2014
Aesthetisch mit dem geschwungenen Tuch und den Wellenlinien im Sand gestaltet,
die Ausarbeitung in Schwarzweiss passt hierzu prima.
Ebenso das Zitat in der Bildbeschreibung.
Lieben Gruss
/frank
04.08.2014
Bild und Text bilden eine klasse Einheit!
Viele Grüße!
Peter