Hier ein Blick über eine illegale Stadt. Vermutlich gibt es in dieser Stadtregion, sehe nahe der Alabastermosche, cirka 20 Fussminuten, kein einziges amtlich bewilligtes Haus. Wieviele Menschen hier wohnen weiss auch niemand. Aber es hat in vielen Bereichen frisches Wasser und eine Abwasserleitung.
In der Abfallstadt lebt eine grosse Mehrheit von koptischen Christen, eine Minderheit Muslime. Da stehen Moscheen und Kirchen neben einander. Man arbeitet hier zusammen, ein Durchmischung der Familien scheint schwierig. Muslime wie Kopten haben aus meiner Sicht ein sehr einfaches Verhältnis zum Glauben. Jesus und Mohammed machen im Himmel das schon so, wie Gott will, dazu muss man nichts mehr beitragen ausser zu glauben. Der Satz vom Apotheker Probus Maximus: Hilf Dir selbst, dann hilft dir Gott ist in Kairo sehr unbekannt.
In diesen Türmen werden durch die Bewohner Vögel gezüchtet. Früher hatten die Kopten Schweine, die durch fressbare Abfälle gefüttert wurden. Mubarak hat dann alle Schweine verboten, aus Gründen vom vermeiden von Seuchen. Dann haben die Kopten, um Fleisch zu haben, Vögel gezüchtet, die dann auch verboten wurden. So kam man auf die Idee, nur noch Vogelhäuser zu haben, die Vögel frei fliegen zu lassen. Zufällig wandert ab und an so ein Vogel in die Bratpfanne. Ich war auf keinem Turm - und angeblich werden hier Zeisinge und Tauben gezüchtet. Ich bin nicht sicher, ob da nicht auch Hühner sind. In einem Lebensmittelladen sahen wir Eier, die nicht aus einer Farm zu stammen schienen :-)
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LG Günther