from 24.05.2024 till 19.11.2024

OK. Jetzt verstehe ich, was Du meinst.
Wenn ich das alles erfüllen könnte, dann müsste ich eigentlich viel Geld dafür verlangen, oder?
MK ist dafür wahrscheinlich eh nicht die richtige Plattform dafür. Vielleicht sollte ich es für Anfängerinnen etwas einfach formulieren. Aber MK ist die einzige Plattform, wo ich bisher überhaupt Response bekommen habe und zumindest ein paar Models rekrutieren konnte.

Naja Willst du Dich und Dein Image weiter entwickeln ... und ...Deine Ausstrahlung verbessern? – allein die Frageform und das implizierte Versprechen sind ein wenig hoch gegriffen, der Text hört sich mehr nach Motivationstraining, Selbstbräuner, Fitnessstudio, Wunderdiät oder nach neoliberaler Selbstoptimierung an als nach ernstgemeinter Therapie. Der Text ist gespickt mit marketingtechnischen Übertreibungen wie Ego-Booster, tolle Portraits/Fotos, künftige Herausforderungen, weiterentwickeln, verbessern und alles natürlich kostenlos...

Nee, geändert habe ich nix! Das ist ein wenig wie mit der Bundesregierung: Die Politik wird nicht geändert, sondern nur „besser“ erklärt ;-) . Ich hatte erwartet, dass Sie die Ausschreibung jetzt mit anderen Augen sehen. Ich stehe immer noch dazu.
Erst heute erreichte mich wieder die Rückmeldung eines Profi-Models: „Ihre freundlichen Worte über mein Verständnis meiner Stärken und Schwächen bedeuten mir sehr viel. Ich habe die Sitzung wirklich genossen, und Ihre Professionalität und klaren Anweisungen haben sie noch angenehmer gemacht.“ Auch gute Models (und gute Fotografen) können also immer noch dazu lernen.

Heute habe ich mir mal ein paar Ihrer vielen Bilder angeschaut. Tolle Bilder, tolle Models und tolle Posen, zumeist im Studio gemacht (ich bin nicht so der Studiofan). Das zeigt, dass wir in unterschiedlichen Ligen fotografieren und Sie ein ganz anderes Klientel haben.
Meine Models sind meist Anfängerinnen auf TfP-Basis. Die kann man nie genug loben. Natürlich sollte das Lob schon eine reale Grundlage haben. Aber auch Profi-Models profitieren von einer positiven Rückmeldung.
Ich habe mal auf Insta verfolgt, mit welchen Sprüchen und Kommentaren von „Profi“-Fotografen ein Profi-Model in einem viertel Jahr konfrontiert war und war entsetzt. Demnach bestand die Modelgage überwiegend aus Schmerzensgeld. Ein Amateurmodel würde nach dem ersten Kommentar das Gesicht verziehen und das Shooting wäre gelaufen. Ein professionelles Model, das ja von der Gage lebt, kann da vielleicht mehr einstecken und versuchen es sich nicht anmerken zu lassen. Aber das kann es ja nicht sein.
Ich versuche mit meinen Fotos auch das Model zu beglücken und das gelingt mir auch bei Profi-Models immer wieder, obwohl sie bestimmt schon tausende Bilder von sich haben.

Jetzt weiss ich aber immer noch nicht, wo ich in meiner Ausschreibung dick aufgetragen habe...

kann mich nicht erinnern, ob was geändert wurde ;)

Eine interessante Frage. Die Ausschreibung ist so ist schon ernst gemeint. Was wäre denn da dick aufgetragen?
Den Anspruch als Ziel habe ich so formuliert, auch wenn er nicht für jedes Shooting gelten kann und auch so selten erreicht wird. Ich hatte einmal ein Amateurmodel, das durch die Abschlußprüfung gefallen war und das Shooting hat ihr geholfen, ihren angeschlagenen Selbstwert so zu verbessern, dass sie die Wiederholungsprüfung sogar mit gut bestanden hat. Natürlich ist es ohne Lernen nicht gegangen :-).
Ich sehe da bei den Models eigentlich ein grosses Potential, denn sogar Profi-Models profitieren von einem entsprechenden Feedback. Ich hatte einmal die Gelegenheit, mit einer blutigen „Anfängerin“ zwei Tage hintereinander zu shooten und zwischendurch abends die Bilder des Tages durchzugehen und zu besprechen. Das war für beide ungemein hilfreich! Leider ist es bisher das einzige Mal gewesen, da die Models praktisch nie an meinem Ort wohnen.
Ich wende mich ja mehr an Amateurmodels, denen ein passendes Shooting zu mehr Aussenwirkung verhelfen kann. Ob MK da die richtige Plattform ist und der Bedarf von den Models auch so gesehen wird, ist eine ganz andere Sache. Ich bin ja meist mit Outdoor-Portrait-Shootings mit Anfängerinnen unterwegs und es reicht denen wenn sie nach dem ersten Shooting ihre Bilder haben.
Das erste Shooting ist meist ein 08/15-.Shooting mit einigermaßen sicheren Ergebnissen. Die interessante Arbeit beginnt eigentlich erst bei den weiteren Shootings, wenn man die Komfortzone verlässt, Experimente wagt, wo die Ausschussquote etwas höher ist und mehr Frustrationstoleranz gefragt ist. Da könnten sich dann beide weiter entwickeln und neue tolle Bilder machen. Da muss auch von beiden Seiten etwas kommen. Darauf haben sie aber leider keine Lust mehr.
Ein Pay-Model für Experimente zu buchen ist mir angesichts der ungewissen Ergebnisse zu gewagt. Bei einem Pay-Shooting sollte dann schon jeder Schuss sitzen. Da kann man dann vielleicht mal kleinere Experiment am Rande einbauen.
Es gibt auch auf MK spezielle Seiten, wo z.B. Frauen mit Kaiserschnittnarbe durch ein Shooting zu einem besseren Selbstbewusstsein verholfen wird. So etwas wäre natürlich ein grosse Herausforderung für mich. Mir würden aber schon ganz normale Alltags-“models“ reichen, die meinen, ihr Po wäre zu dick und ihr Busen zu klein… Eigentlich alles so nebensächlich wie ein tolles Bokeh im Hintergrund, wenn nur der Gesichtsausdruck stimmt. Das ist das Wichtigste am ganzen Foto (sofern das Gesicht überhaupt sichtbar ist).
Sogar Pay-Models haben da „Nachholbedarf“, weil sie ihre (meist angeblichen) Schwächen kennen und daher manchmal etwas gehemmt agieren, während Amateure oder Kinder sich da viel natürlicher zeigen ohne Rücksicht, wie sie auf den Bildern aussehen. Natürlich wird man die unvorteilhaften Posen nicht veröffentlichen, aber es gibt ja dafür genügend andere erfrischende Bilder. Ich erinnere mich bisher nur an zwei Pay-Models, die sich ohne jede Hemmung wirklich frei und und ungezwungen bewegt haben. Die brauchen dann auch kein Shooting in der von mir ausgeschriebenen Form. Sie haben ein gesundes Körpergefühl, fühlen sich wirklich wohl in ihrem Körper und das sieht man dann auf jedem Bild von ihnen.
Solche Portaits zu machen sind manchmal wahrscheinlich noch persönlicher als irgendein Aktshooting. Irgendwie wollen die Models das vermeiden. Dazu müsste man sich vermutlich noch besser kennen und öfter miteinander geshootet haben. Aber einmal den Anfang zu machen ist immer das Schwerste.
Ist der Ausschreibungstext jetzt immer noch unpassend?

ist das nicht ein bisschen dick aufgetragen oder einfach nur marketing speech?