Nur eine Frage der Überschrift ;) Einen Paragraphen der so heißt wirst du dazu nicht finden. Der Artikel beschreibt nur die Grundlagen zu diesem umgangssprachlichen Konstrukt. Im übrigen ist der Artikel aber wirklich lesenswert. Da merkt man dann nämlich recht schnell, dass eigentlich fast gar nichts geregelt ist für den Bereich von TFP Shootings. Selbst Pay-Shootings sind da weitgehend nicht geregelt, allerdings gibt es da noch mehr Gerichtsurteile die als Präzedensfälle hergenommen werden. Von denen im übrigen fast alle gegen das Model entschieden wurde.

Ansonsten bezieht sich der Artikel allersdings fast ausschließlich auf unrechtmäßig oder in der Öffentlichkeit erstellte Bilder. Den Bereich eines vereinbarten Shootings (egal zu welchem Zweck) berührt er nur am Rande.

Das Model und ich bekommen gleiche Nutzungsrechte an den Ergebnissen.
Bei einigen Fotografen sind die Bilder in der Cam dann bereits die Ergebnisse, für mich und viele andere
stehn die Ergebnisse aber erst nach der finalen Bearbeitung fest.

Muss jeder Fotograf selber mit sich klar kommen ob er "ein" Finalbild haben möchte oder ob es zwei,drei viele Versionen von ein und demselben Foto aus dem Shooting zu sehen sind.

Kann nur für mich sprechen das ich im Lauf der Jahre mehr und mehr verstanden habe, warum Fotografen in der Sache recht *eigen* werden.
Früher habe ich auch nach dem Motto geshootet: "Hier sind die Fotos...mach wie du meinst" . Der überwiegende Anteil meiner Shootingpartner war aber auch da zufrieden was ich so aus den Fotos gezaubert hatte und nutzte nur die.
Schlüsselerlebnis war als eines meiner Modelle (Newcomer) in ihrer Euphorie so 20 Fotos aus unserem Shoot hochgeklatscht hatte. Ohne Beschnitt, kein Auge für Posing, kein Auge für sonstigen Bildinhalt, kein Auge für Schärfe. Zudem wurden die Fotos in Originalgrösse hochgeladen und durch die MK Engine in Pixelbrei eingedampft.
Örks....

Richtig ist das die Modelle es wirklich nicht böse meinen. Zudem ist der Irrglaube (sind auch meine Fotos kann machen was ich will) stark verbreitet. Das "auch" durch Erfahrungen mit anderen Fotografen die es ähnlich sehen wie das Model und somit verfahren wie ich früher: "Hier sind die Fotos....mach wie du meinst"

Ich hab auch in meinem Vertrag stehen "Keine Fremdbearbeitung erlaubt" käme aber nie auf die Idee n Model zu verklagen. Auch wenn es im Vertrag steht ---ich vertrau nicht nur darauf das es gelesen wird..

Was wirklich hilft ist vorher ausführlich mit dem Model ---- reden.
Ausführlich heißt nicht am Rande erwähnen sondern einfach genau schildern warum man dies oder jenes nicht mag.

Mir fallen einige sehr gute und erfahrene Modelle ein, die meinten, über die Nachbearbeitung von mir, die mich durchaus Zeit und Mühe gekostet hat, noch komische Instagram-Filter drüber zu legen.
Es wundert mich, aber stören tut es mich nicht. Mir hat ihre Bea eigentlich nie gut gefallen. So what? Wir haben beide bekommen, was wir wollten, waren zufrieden und hatten unseren Spass. Und auch zweite Shootings gibt es danach.

Das einzige, was mir dann schwer fällt, ist meine ehrliche Meinung zur Bearbeitung des Modells zu sagen, wenn sie mich fragt, wie ich das finde.

Aber natürlich dürfen alle Fotografen, die keine Veränderung ihrer hochheiligen Kunstwerke wollen, diejenigen Modelle zu mir schicken, die selbst noch Hand an die Ergebnisse legen wollen.

Was mir auffällt in Bezug auf Erfahrung: erfahrene Modelle brauchen weniger häufig Verträge. Da frage ich dann am Schluss "ich habe einen Vertrag, brauchst du den?" Dann kommt als Antwort "ich brauche keinen, wenn du keinen brauchst".

Dabei bleibt es dann meistens. Stress hatte ich deswegen noch nie.

Ein persönlicher Stil gehört für Fotografen einfach dazu, sonst ist man nur Zulieferer... insofern, ich möchte meinen Stil bewahren und mache meine Bearbeitung allein. Ich bin allerdings auch kein verbockter Sturkopf, wenn mich ein Model fragt ob sie bei einem Bild mal selbst ran darf ist das vollkommen okay, solange sie wenigstens halbwegs weiß was sie tut - nur möchte ich dann daß sie "Bearbeitung von mir" hinzufügt.
Ist mir allerdings bisher nur einmal untergekommen, bei einem Model die weiß was sie tut und tatsächlich nur den "Finishing Touch" zu einem Analogbild gemacht hat ohne die Bildwirkung groß zu verändern.

Bei mir ist es noch nie vorgekommen, daß ein Model meine Bilder verbessern wollte.
Ich fotografiere für mich nur analog. die Skizzen für die Vorbesprechung mit meinem Model mache ich digital. die gebe ich alle raus, und was damit passiert, ist mir egal. Ich archiviere die eh nicht.
Die analogen Bilder bekommen die Modelle natürlich (als Scann) auch, aber, wie gesagt, ein Veränderungswunsch ist noch nie an mich herangetragen worden.

Einige Vorschreiber haben gute Meinungen geäußert, bei denen die Zusammenarbeit zwischen Fotograf und Modell gut beschrieben wird.

Ich versteh es nicht...wenn ein Model ein Shooting mit Euch will, dann doch weil sie Eure Bilder bzw Euren Stil mag und nicht einfach nur fürs Grundmaterial....das wäre doch wie wenn ich zu BMW gehe weil mir der Motor gefällt, aber den Rest hole ich mir woanders ?!

@Dominik: Kann man ja durchaus machen. Aber dann gehört das vorher vertraglich geregelt und ist (bei mir) bestimmt keine Sache für ein TFP Shooting.

Vielleicht hat es auch etwas mit dem Zeitgeist der Generation Instagram zu tun und somit mit den (zu)häufig benützten Kreativfiltern, die man dort zur Auswahl hat, um – wie es die Autorin Laura Ewert einmal beschrieb – «der Fadheit des eigenen Lebens ein wenig Patina aufzutragen».

Zumindest bei meinen Shootings mit jungen Models, die sehr aktiv auf Social Media sind, kommt es ab und zu vor, dass sich eine dazu gezwungen fühlt, einem gelieferten Bild noch einen Kreativfilter zu versehen, bevor sie es auf Instagram veröffentlicht. Da bekommt dann beispielsweise ein klassisches Studio-Portrait plötzlich künstliche Schneeflocken verpasst.

In solchen Fällen geht es dann weniger um Inhalt sondern mehr um den Effekt. Um den Fotografen geht es sowieso kaum; man ist da in der Tat nur Zulieferer von frischem Bildmaterial für deren Account – da darf man sich keine grossen Illusionen machen. Zum Glück gibt es aber auch ganz andere Models, mit denen man dann auch gerne über längere Zeit in wunderbare Geschichten verstrickt ist.

* * * * * *

Kreativfilter haben mit Kreativität soviel zu tun wie Kunsthonig mit Kunst.

— Bob Shell

Meine eigenen Bearbeitungen nach einem shooting beschränken sich in der Regel auf den Bildausschnitt, und auf das Drehen ins richtige Format ( hoch / quer ). Aufwändige Retuschen kommen sehr selten vor. Ein tfp-shooting sehe ich als Kooperation zwischen Fotograf und Model, wobei die Beteiligten wohl unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Das Model findet sich vielleicht auf einem Bild besonders gut getroffen, der Fotograf findet ein anderes als besonders gelungen. Die Models bekommen von mir alle Fotos, die technisch in Ordnung sind. Sie melden mir zurück, wenn sie bestimmte Aufnahmen nicht zur Veröffentlichung freigeben. Und wenn sie eine Aufnahme verändern wollen, dann Veröffentlichung bitte mit Angabe von Urheber und Bearbeiter.

@Dominik: Verstehen tue ich es auch nicht. Muss ich aber auch nicht.

Würde sich der BMW-Händler gegen den Verkauf eines BMW sträuben, wenn der Kunde sagt "also diese BMW Sitze finde ich Mist, ich mache mir da Volvo-Sitze mit Alpacca-Bezug rein, und außerdem tausche ich den Spoiler aus"? Würde er in den Kaufvertrag reinschreiben, dass solche Veränderung nicht erlaubt sind? Würde er fordern, dass dann das BMW-Logo entfernt müsste?

Ich vermute, er würde sagen "mach halt, danke für das Geld". Wobei bei bestimmten Veränderungen die Garantie verfällt.

Weil es gerade so schön passt:
Nach ein bisschen hin- und hergelike habe ich hier ein Modell angeschrieben und habe innerhalb von ca. 1h folgende Rückmeldung bekommen:
"Hallo Jochen...
ich mag deine art wie du Frauen Fotografierst..sehr ästetisch....gerne würde ich mit dir auf tfp shooten...die einzigste bedingung wäre...ich hätte gerne die RAW dateien wenn es dir nix ausmacht...bin selbst Fotografin und Bildbearbeiterin..."

Und jetzt? Nun könnte ich Vertragsbedingungen rausholen, klar machen, dass es mein Kunstwerk ist, wer mit mir fotografiert auch meinen Bildstil akzeptiert, sagen, dass ich RAWs nie rausgebe.
Im Endeffekt läuft es darauf raus: Entweder ich sage das Shooting ab, ich diskutiere die Bedingung weg und schaffe vor dem Shooting schon mal mäßige Stimmung, oder ich schreibe das, was ich geschrieben habe:
"zu Raws: Grundsätzlich kann ich die rausgeben, aber nicht alle. Dazu wäre das Datenvolumen zu hoch. Ich kann Dir aber eine Vorschau geben, und Du suchst Dir diejenigen aus, die Du bearbeiten willst."

Den ganzen Diskussionskram spare ich mir so, und habe Spaß beim Shooten und bearbeiten.

Ich spare mir da auch die Diskussionen. Es gibt keine RAWs bei einem TFP Shooting. Entweder ist ein Model damit einverstanden oder nicht.

Da meine Modelle meinen Style cool finden, war ich mit diesen Problemen noch nie konfrontiert.

wer mich als model vor der linse hatt mus damit leben das ich die arbeit des fotografen wertschätze und das foto im normal fall so lasse wie es ist. solte mir etwas nicht gefallen sage ich was ich gerne nachgebessert hätte und erwarte dies dan aber auch. selbst bearbeitung kommt bei mir nur bei klinigkeiten vor wie zb mal eben einen pickel weg stempeln oder ne kleine welle im bart korigieren bzw nen einzelnes härchen entfernen fals dies vom fotografen übersehen sein solte finde ich das nicht schlimm und würde ihn deswegen aber auch nicht anschreiben und eben fix selber machen ... den das anschreiben dauert ja länger wie das eben mal wech stempeln .... was ich aber nicht machen würde ist einen filter oder ähnlich drüber legen oder den bildauschnit verändern ohne es abzusprechen .