Was ich von Fotocommunities halte 136

[gone] User_184280
7 years ago
Muss man mögen, mir etwas zu artifiziell teilweise:
https://www.akigrafie.com/portfolio
7 years ago
Seufz... diese bekannten Influencer machen meist Bilder da rollen sich mir die Fussnägel hoch, der Herr Hollywood ist mir Gottseidank auch kein Begriff gewesen - Youtube hält mich, glaube ich, für 'nen Ami und jubelt mir nur die internationalen unter. Hin und wieder schaue ich welche aus Spaß, auf die meisten gebe ich nix, manche schaue ich aus Freude am lästern, ein paar (meist Filmfotografie) sind ganz ok.
Gottseidank bin ich in Sachen Foto, im Gegensatz zu anderen Künsten, schwer zu beeinflussen und total beratungsresistent, was ich für 'nen großen Vorteil halte...

Egal, ich habe mir das mal kurz angetan und er hat ein paar Punkte die wohl in der Sache richtig sind, Hauptsächlich die Minuspunkte, allerdings - hallo Beratungsresistenz - gibt es kaum Inspiration für mich durch Fotos anderer Leute (da ich Gottseidank in Sachen Foto keine Helden und Vorbilder habe), also ist der Pluspunkt weg. Gerade am höchsten bewertete Fotos interessieren mich rein gar nicht, meist sind die einfach handwerklich perfekt aber packen mich nicht im geringsten, oder hier in der MK sind's Muschis.
Der Rest der Punkte ist auch im Grunde die Begründung warum ich in keiner Fotocommunity aktiv bin außer der MK - die eben in der Hauptsache dazu da ist den Sprung von Online zu offline hinzubekommen, was hier auch machbar ist. Das mit dem Ego-Streicheln ist natürlich überall ein Plus, "Top Bild" und Likes freuen mich, gerade wenn es in meiner gemütlichen Nische meist einstellig ist. Ich glaub das war's mit den Punkten oder? Geht mir relativ am Arsch vorbei... :)
7 years ago
Also mich überzeugt - wenn auch nur mäßig - an dem Video vom ersten Beitrag (wobei der ursprüngliche Erstbeitrag mal wieder nicht mehr vorhanden zu sein scheint???) eigentlich nur die These, dass eine Gefahr besteht, dass alle den gleichen "Bilderstil" bekommen. Es spricht also viel dafür, die so genannten "konstruktiven Kritiken" nicht allzu ernst zu nehmen, sondern durchaus auch mal zu löschen. :-)
Wobei ich einmal anmerken möchte, dass man beispielsweise in der FC keine Anmerkungen löschen kann. Allerdings kann man sie "ausblenden". Der Gag dabei: Es wird angezeigt, wie viele Anmerkungen ausgeblendet wurden!
Aber ehrlich: Ich versuche auch immer wieder, die Zugriffszahlen und das Feedback zu analysieren. Selbst wenn ich meine Bilder untereinander vergleiche, bekomme ich meist nicht heraus, warum ein Bild beliebter als ein anderes ist - außer natürlich der signifikante Unterschied zwischen Aktfotos und den anderen.
7 years ago
Das mit der Gleichschaltung halte ich tatsächlich für real, wenn ich so meine typischen 3 Youtube-Kanäle anschaue, mit Bilderbesprechungen und so, versuchen eigentlich alle nur es dem jeweiligen Influencer recht zu machen. Das wichtigste ist überhaupt erstmal das Histogramm, traut sich kaum noch einer mal 'nen Schatten absaufen zu lassen obwohl es dem Bild insgesamt gut tun würde - Nee, Details müssen überall erkennbar sein, selbst in den Schattten des Busches hinter einem Portrait. Das führt oft zu einem gleichgeschalteten "milden HDR"-Look und das jedes eindeutige Nachtbild zu 'ner blauen Stunde wird. Und dann sind's halt immer wieder diese Hype-Motive, die einfach jeder dann mal machen muss, Startrails zum Beispiel, mann ist die Welt inzwischen mit Startrails überflutet...
Aber dann wieder... viele machen das halt gerne als Übung und brauchen Themenvorgaben an denen sie sich mal versuchen wollen, als Übung, ist eigentlich nicht so schlimm. Nur Kunst entsteht dabei recht wenig, das sind alles die Schritte um Technik zu lernen/perfektionieren und sich in der Community Lob abzuholen. Irgendwann sollte man allerdings den Absprung schaffen, denn das hundertdrölfmillionste Startrail-Foto interessiert in der Außenwelt wahrscheinlich niemanden mehr. Technische Perfektion eh nicht. Dann schon eher Akt, das zieht eh immer und überall. :)
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
Chrisso...Du kennst Welten die möchte ich gar nicht betreten...Startrails...
7 years ago
Ich brauch so Podcasts zum Einschlafen... :)
7 years ago
Milchstrasse über einem See wird auch gern genommen. Milchstrasse von Namibia, See auf Island. Wobei das Spiegelbild so hell ist wie das Bild selbst und natürlich genauso scharf. Und die Farbsättigung am Anschlag.
7 years ago
Mal ganz ketzerisch: Wo ist da der Unterschied zum hundertdrölfmillionsten Porträt? Egal ob ohne Schnickschnack oder mit, ob akt oder nicht, alles schon x-mal fotografiert. Ist das deswegen besser oder schlechter als ein Startrail? Ein Landschaftsfotograf wird das gleiche über eure und meine Porträts sagen. Es gibt in jedem Metier gute oder nicht so gute Bilder (technisch gesehen), der Rest ist eh Geschmackssache.
7 years ago
Portraits haben eine zwischenmenschliche Komponente, zumindest wenn sie gut sind. Startrails eher nicht so. Startrailaufnahmen, die jemand anders gemacht hat, kann ich 1:1 wiederholen. Bei Portraits kann ich das nicht.
7 years ago
Was Ivanhoe sagt. Ich mag das persönliche, intime bei Portraits und die Bilder unterscheiden sich schon merklich von Fotograf zu Fotograf.
Startrails musste ich auch googlen...
7 years ago
Wäre der Begriff Sternbahnen hilfreicher gewesen? Dank Youtube komm ich aus den Anglizismen wohl nicht mehr lebend raus...
@Chrisso
Da hätte ich dann an astronomische Karten gedacht... aber ein Glück sind die Bilder ja so häufig, dass Google mir gleich haufenweise welche um die Ohren gehauen hat.
Erinnert mich an die Wasserfallbilder auf denen das Wasser vor lauter Bewegungsunschärfe nicht mehr erkennbar, sondern zu so einem spermamäßigen Etwas mutiert ist (die muss man auch irgendwie nicht haben, auch wenn alle so tun).

Diese Gleichmacherei ist in der Tat schon zu beobachten. Was auf der einen Seite auch völlig ok ist. Denn irgendwie braucht man am Anfang ja ein wenig Orientierung. Man kann sich ja nicht gleich um alles kümmern - vor allem wenn man (so wie ich) noch nicht mal annährend einen Überblick darüber hat, was eigentlich diese ganzen Knöpfe an meiner Kamera so bewirken.
Und 'das was alle machen' ist da schon ganz gut geeignet, da hat man dann schon mal was, an das man sich klammern kann und von dem viele wissen, wie es geht (aka 'man kann zur Not alle möglichen Leute nach Hilfe fragen').

Die Schattenseite sind dann natürlich so Leute wie der Herr Bollywood. Von denen man denkt - boah, der weiß was, der kann was. Vor allem wenn das dann alles auch so simple wirkt (und ja auch ist). Zumal bei einem solchen Spammer, vor dessen Beiträgen man sich ja kaum retten konnte. Und dann fällt man auf diese ganzen Taschenspielertricks herein und übt sich darin. Und vergeudet einfach Zeit, weil man das Falsche lernt und trainiert und sich das dann einfach irgendwann abgewöhnen muss.

Erfreulich, dass er bei vielen mittlerweile wohl diverse Sympathiepunkte eingebüßt hat. Denn noch vor kurzem wurde auf jede x-beliebige Fotofrage ja gerne ein Schwung Links zu Hollywood-Beiträgen gepostet und die als das Optimalste (ja... da geht auch ein Superlativ :D) hingestellt. Und dann jedesmal dagegen zu argumentieren war doch sehr anstrengend.
7 years ago
@Carsten Weiss
Wo siehst du da Taschenspielertricks? Die Herren bringen ihren Gäubigen genau das bei, was sie können. Mittelmäßige Fotografie, gepaart mit mehr oder weniger guter Bearbeitung. Allerdings bewegt sich diese 'mittelmäßige' Fotografie immer noch auf einem Niveau von dem sich die meisten Fotografen (egal ob Amateur oder Profi) doch noch eine gute Scheibe abschneiden könnten. Insofern sehe ich das relativ gelassen. Natürlich ist das Massenware und auf das Publikum abgestimmt, aber das ist nun mal ihr Geschäft. Das sind keine Künstler (außer auf dem Gebiet der Vermarktung).
@Martin:
Fotografisch kann ich die Techniken nicht einschätzen, dafür bin ich darin zu unerfahren.
Aber was Bearbeitungen angeht - und ich bin ja ursprünglich nur Bildbearbeiter gewesen - arbeitet dieser Hollywood-Klüngel mit diversen Taschenspielertricks.
Dieser ganze Unfug mit invertierten Hochpässen, Frequenztrennungen, doppelten Rawentwicklungen mit wilden Überlagerungen, um Kontraste zu verhärten... alter Schwede, was einem da in den diversen 'Tutorials' geboten wird ist echt eher was, das man lieber nicht lernen sollte, weil man den Blick für das Eigentliche verliert. Und dann wieder zurückzukommen und sich an Bearbeitungen zu versuchen, die sehr viel weniger spektakulär in der Wirkung, dafür aber um einiges länger in der Arbeitszeit sind, ist echt hart und abschreckend.
7 years ago
Da kannst du schon recht haben. Aber als Taschenspielertricks würde ich es nicht bezeichnen. Und das diese Art der Bearbeitung ankommt, sieht man ja an ihrer Fanbase. Von daher ist das dann doch wieder einfach Geschmackssache. Und das ini PS viele Wege nach Rom führen ist jetzt auch keine grundlegende Neuigkeit. Klar kann man über Frequenztrennung oder andere Techniken diskutieren, aber da wird doch mittlerweile auch jedes Jahr einen neue Sau durchs Dorf getrieben die gerade hipp ist.
Ich finde vor allem, daß Hollywood nichts wirklich Neues bietet. Es verkauft einfach nur "seinen" vor effektgeladenem Eyecandy triefenden Stil und fertig.

Dabei gibt er definitiv einen guten und erfolgreichen Marktschreier ab, aber "Meistergröße", wie ihm Dietmar Ritter auf Seite 1 des Threads attestiert, erkenne ich darin nun wirklich nicht.
Ist zwar klasse, daß er seinen Fisch mit lauter Stimme an den Mann bringen kann, aber schmackhaft zubereiten kann er den Fisch halt nicht, weil es dazu eben einen Koch von Meistergröße bedarf.

Ich weiß also nicht, worin genau diese erwähnte "Meistergröße" bestehen soll. Oder wird die "Meistergröße" am Bekanntheitsgrad gemessen? Falls ja, wäre das eher ein Indikator für erfolgreiche It-Girls/Boys.
@Martin:
Ich finde es verheerend, denn diese Tricks gehen schnell und haben eine massive Wirkung auf's Bild. Man lernt dann: geil, kurz was gemacht, viel verändert. Und weil es alle machen, hält man das für super und merkt gar nicht, dass es Dreck ist. Bis es einem dann auffällt. Dann nochmal von vorne anzufangen, mit klassischem Handwerkszeug, das nicht so leicht zu erlernen ist, wie irgendwelche Filterchen, das aufwendig ist und einiges an Übung verlangt, ist eine ziemliche Herausforderung. Weil man ja anderes gewöhnt ist.
Hätte man es von Anfang an anders gemacht, einfacher, gründlicher, wäre der Weg weniger steinig.

Und das ist das Problem an dieser ganzen Möchtegern-Tutorial-Workshop-Massenveranstaltungs-Blase.
7 years ago
Ach ja, Spermawasser, wahrscheinlich gerade wegen dieser Assoziation ein Dauerbrenner - Kopfkino für Landschaftsfotografen. :D
Und meine Güte, ja, Frequenztrennung - Startrail der Beautyfotografie für Leute die sich auch japanische Sexbots bestellen würden. Hochpass ist noch so'n Ding dem ich mich hin und wieder schuldig mache, allerdings bediene ich die Slider noch ohne Parkinsonsymptome. Meist geht's ohne, kann bei Mittelformatsscans vom Flachbettscanner mal was verbessern...
7 years ago
Patrick - ja, Meisterklasse = Erfolg, Fanbase. Billige Tricks erkennen meist eh nur andere Fotografen und Bildbearbeiter mit eigener Erfahrung, die meisten erlernen ihr "Handwerk" aber von diesen Influencern, so entstehen Standards halt.

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