Model verlangt "Stornogebühr" bei Absage eine Woche vorher 93

7 years ago
Habe gerade den Fall ein Pay Shooting vereinbart zu haben, das ich leider als (Hobby-)Fotograf 1 Woche vor dem Termin absagen musste.
Nun behauptet das Model, es sein eine "Cancellation fee" (also Stornogebühr) fällig, das würde so
auf ihrem Modelkartei-Text stehen. Nun, das steht da auch, allerdings 1. ohne genaue Spezifizierung wieviel das sein soll und 2. wurde von ihr in der ganzen Kommunikation nie auf diesen Passus hingewiesen.

Bei allem Verständnis, daß Absagen ärgerlich sind (aber halt manchmal unvermeidlich).
1 Woche vorher ist aber nun wirklich nicht zu knapp und dafür aber dann vom Fotografen noch
Geld für das ausgefallene Shooting zu verlangen finde ich schon sehr gewagt.

Es würden vorab natürlich keinerlei Verträge gemacht, nur die Kommunikation hier in der MK,
mehr nicht. Ich bezweifle stark, daß so etwas überhaupt rechtsgültig ist.

Danke schonmal für Meinungen dazu
Mathias
7 years ago
ich hol mir schonmal popcorn ...
7 years ago
Da die Flugtickets personengebunden und auch nicht rückgabefähig sind
halte ich so etwas wie Cancellation-Fee nur für fair. Möglicherweise hat
das Model sogar schon wegen des Termines andere Aufträge abgelehnt.
Wie ein Gericht über einen konkreten Fall entscheidet, weiß vorher niemand.
7 years ago
Wenn das Modell eine Cancellation Fee auf ihrer SC erwähnt, kann man davon ausgehen, dass Du davon wusstest, denn Du hast sie ja wahrscheinlich per PN kontaktiert. Das bei Ihr im Text nichts über die Höhe steht zB in Prozent von dem vereinbarten Honorar ist nicht hilfreich im Sinne einer einvernehmlichen Lösung. Vielleicht sprichst Du mal persönlich mit ihr. Das hätte ich Dir ohnehin vorgeschlagen.
7 years ago
In dem von Fotocowboy beschriebenen Fall hielte ich das auch für fair, daß man sich darauf einigt.
In diesem Fall ist aber das Model sowieso in der Stadt für mehrere Tage, mit einigen anderen Shootings (da sie sagte, sie sei nur noch da und da verfügbar). Es können also keine extra Kosten angefallen sein.
7 years ago
@r1 fotografie:
Also angeschrieben hat sie mich, da wir schon mal zusammen geshootet haben.
Ich habe dann natürlich nicht extra den ganzen Text der MK sedcard nochmal durchgelesen.
Das ist der springende Punkt für mich:
Überall im Internet muß ich AGBs und sowas wenigstens bestätigen oder werde darauf hingewiesen.
In diesem Fall nie irgendein Hinweis von ihr darauf.
Da bin ich mir nicht sicher, ob das zumutbar ist, bevor man auf ein Shootingangebot positiv antwortet, man erst im MK Sedcard Text nach irgendwelchen Gebühren-Passagen suchen muß.
Ganz zu schweigen davon, daß ich das rein rechtlich doch nicht für gültig halte.
Die Kommunikation findet natürlich statt, aber sie beharrt auf diesem Passus und auf einer Erstattung.
7 years ago
Wie fast immer sind die genauen Umstände nicht bekannt. Es handelt sich aber relativ wahrscheinlich um eines jener Modelle aus dem oft östlichen Ausland, die Reisen durch Deutschland unternehmen und sich während des Aufenthaltes in meist großen Städten gegen Honorar fotografieren lassen. Das Modell hat dabei sowohl Fahrt- als auch Unterbringungskosten. Wer so ein Modell bucht, trägt dazu bei, dass diese Kosten gedeckt werden. Bei einer Absage gerät u.U. die ganze Kalkulation ins Wanken - besonders, wenn mehrere Fotografen das tun (alle mit dem Argument "sie ist ja sowieso da"). Moralisch halte ich eine Stornogebühr für gerechtfertigt. Das gilt dann selbstverständlich auch für Modelle. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein solches Modell die Reisepläne ändert, wenn sich abzeichnet, dass an einer der Stationen nicht genügend Fotografen Interesse haben. Wenn dann nur einer bucht, erhält der dann womöglich eine Absage - und muss vielleicht das gebuchte Studio trotzdem bezahlen. Und die vielen Hobbymodelle, deren Omas sterben, werden dann auch zur Kasse gebeten.
Ob dieses moralische Recht durchsetzbar ist, wage ich zu bezweifeln. Ein Sedcardtext allein reicht meiner Meinung nach nicht. Die unbestimmte Höhe ist auch ein Problem - aber eigentlich auch nicht verwunderlich, denn der tatsächlich entstandene Schaden kann ja stark von Fall zu Fall schwanken. Die rechtzeitige Absage spricht ebenfalls für den TO - wirft aber schon die Frage auf, ob nicht ein Ersatztermin hätte gefunden werden können. Sie war doch ein paar Tage da.
7 years ago
Ohne alle Einzelheiten zu kennen ist es nicht möglich eine faire Meinung dazu zu haben. Eine Woche halte ich außerdem nicht unbedingt für viel Zeit da ich persönlich sowohl meine privaten wie geschäftlichen Termine Wochen im voraus plane.
Wenn es das Model ist, was ich auf Grund deiner bisher gemachten Angaben vermute, dann hat diese klare Ausfallentschädigungstarife und die auch noch zeitlich gestaffelt - ob oder wie was vereinbart wurde entzieht sich jetzt halt der Kenntnis.

Wenn wie du schreibst die Initiative von ihr ausging und du mittels Mail angeschrieben wurdest dann doch vermutlich weil du in der MK als Fotograf stehst und das Model auch in der MK ist und Zweck der MK ja gerade ist Models und Fotografen zusammen zu bringen. Auf deiner Seite ist zwar PAY ausgext aber du schreibst selber - mit ihr bereits fotografiert (und vermutlich auch bezahlt).

Dein Argument >.... sowieso in der Stadt< finde ich sehr unpassend (um höflich zu bleiben) und erinnert mich an einen Kundenauftrag der wollte das ich Bilder von seiner Weinverkostung mache und sich wunderte dass der Kostenvoranschlag so hoch ausfiel (in seinen Augen) - wo ich doch auch Wein probieren könnte und meine Kamera ja sowieso schon habe (zugegeben etwas verkürzt dargestellt).
Was wir überhaupt nicht wissen sind irgendwelche Beträge - weder was für ein Preis für welche Aufnahmen und Zeit angesetzt war noch wie hoch ist die Ausfallentschädigung in Euro über die du dich jetzt aufregst - das vermutete Model spricht ja klar in %.
Anstatt sich darüber auf zu regen wäre es vielleicht sinnvoll einen Fotografen zu suchen der - sofern Model damit einverstanden - deine Buchung übernimmt.
7 years ago
Mich hat sie auch wieder angeschrieben (obwohl ich sie gar nicht kenne, und noch nie mit ihr geshootet habe) ... Fast hätte ich eine Ausnahme gemacht, aber als der Einwand eines Schlechtwetterstornos im Raum stand, verwies sie auf ihren "cancellation refund", worauf ich antwortete, daß es dann besser ist, es gleich bleiben zu lassen. Das war am 14. August und es wäre der 27. angedacht gewesen.
7 years ago
Irgendwann wird jemand wegen nicht lesen eines Textes noch eine Waschmaschine kaufen. Wessen schuld ist es dann? Von dem, der nicht liest oder der jene Regel aufstellt? Ich würde ja behaupten, wer nicht liest hat selber Schuld. Da so was veröffentlicht wurde, hätte man ja rein theoretisch wissen können worauf man sich einlässt oder eben nicht einlässt. Da finde ich das Gejammer doch schon etwas dämlich. Worüber man ggf. streiten könne, is die wohl offenbar noch unbekannte Summe, die Höhe - nicht das sie existiert. - meine Meinung dazu.
Selbe gibt es bei etlichen Fotostudios, Tättoostudios etc auch. Nur das Dafuer die Anzahlung drauf geht.
7 years ago
Nach meiner Meinung ist der rechtliche Hintergrund belanglos. Bei Nichteinhaltung passiert meistens nichts. Außer, daß sich dein "standing" bei anderen Modellen verschlechtern wird. Die Damen tauschen sich nämlich aus.
Dein Verhalten ist allerdings mehr als unschön. Die Frauen leben von diesem job. Ich würde dir dringend anraten zu zahlen (25-50% sind nach meiner Einschätzung üblich). Alles andere ist unseriös!
[gone] schallkoerper fotografie
7 years ago
und wenn der SC Text jeden Tag geändert wird ? muss man den jeden Tag, jede Stunde neu lesen damit man ja nichts verpasst hat und möglicherweise haftbar gemacht wird ?
7 years ago
Wenn man als "Unternehmer"einen Anspruch auf eine Ausfallentschädigung haben möchte, was üblich ist in dem Beruf, muss das klar in den AGBs oder pay-Vertrag, der unterzeichnet sein muss, geregelt sein.

Dies scheint nicht der Fall zu sein. Wenn Arkana etwas zahlen würde, wäre das von ihm ein großes Entgegenkommen. Dazu kommt noch die fehlende Gesprächsbereitschaft und Einsehen des Modells.
7 years ago
Einfach über die, meiner Meinung nach berechtigte Forderung, verhandeln. Denke das es da immer Lösungen gibt. Sei es auch eine Zusage, Dich bei der nächsten Tour des Models sicher einzuklinken.
Models die davon leben tun gut daran sich davor zu schützen ständig gebucht und dann abgesagt zu werden. Das müssen Hobbyfotografen dann halt lernen. Im professionellen Bereich wäre das hier eine überflüssige Debatte.
#15
Read the fuckin' manual....

Wenn es schon extra auf der Sedcard erwähnt wird, dann wundert es mich, dass sich der TO wundert.
Rechtlich, menschlich oder anderes ist für mich völlig irrelevant. Wenn ich ernsthaft in Erwägung ziehe ein Model hier zu shooten, dann kenne ich nicht nur jedes Bild der Sedcard, sondern auch den gesamten Text und andere Details...

Einmal mit Profis arbeiten...nur 5 Minuten...

Da arbeite ich doch sehr gerne mit einem - wie Eckisfotos schrieb - "jener Modelle aus dem oft östlichen Ausland, die Reisen durch Deutschland unternehmen und sich während des Aufenthaltes in meist großen Städten gegen Honorar fotografieren lassen..." zusammen. Denn in der Regel sind die wirklich professionell unterwegs. Die Konditionen müssen mir nicht schmecken, aber ich kenne sie wenigstens...
7 years ago
@chris
Gute Idee, wenn die beiden sich dazu noch stimmen lassen.
7 years ago
Vielen Dank für eure Kommentare! Ich kann jetzt die Position des Models auch besser verstehen.
Gleichzeitig denke ich, es wäre optimaler für ein beiderseitiges Verständnis (und nebenbei eine rechtliche Wirksamkeit) wenn auf diese Bedingungen (Stornogebühr) zumindest in einem Satz oder Link o.ä. hingewiesen wird, wenn man von sich aus ein Shooting anbietet. Ich bin nun halt kein Profi, mache das auch nicht gewerblich, sondern nur als Hobby, für das ich in manchen Fällen auch bereit bin Geld auszugeben, da würde ich mich aber wohler fühlen, wenn ich auf AGBs oder ähnliches wenigstens vorab hingewiesen werde (und rechtsgültig wäre es damit obendrein). Das wäre wohl auch für das Model besser, das sicherlich auch planen und kalkulieren muß und ausgefallene Shootings dabei immer ein problematischer Faktor sind.
[gone] User_160695
7 years ago
Auch ich kann verstehen, dass das Model eine Entschädigung verlangen kann.
Sollte aber im umgekehrten Fall ebenfalls möglich sein.

Wenn ich mich an die Kommentare, auch der letzten Monate erinnere, war der Tenor bei einem von Modelseite abgesagten Shooting meist so, dass der Fotograf drüber schlafen soll und dann das ganze einfach vergessen soll. Studiokosten, zeitliche Vorbereitung und und spielen beim Fotografen wohl eher eine untergeordnete Rolle.
7 years ago
Ganz ehrlich ich versteh das Model, ich selbst überlege ob ich so einen Passus in meinen TFP Vertrage und die Payverträge aufnehme, da ich selbst oft über Wochen Termine vergebe und diese dann kurzfristig abgesagt werden, so dass man keinen Adäquaten Ersatz mehr findet. Finde es inzwischen auch recht lästig und wenn man dann 50€ bezahlen muss, überlegt man sich schon ob man wirklich wegen Chronischer Unlust absagt.

Topic has been closed