Beispielfotos: günstige analoge Canon Fd Linsen an moderner DSLM 14

Es ist heut so ein schöner Abend und da ich mir für heute Abend  vorgenommen habe mir nichts vorzunehmen bin ich mal dazu gekommen das zu tun was ich mir schon lange vorgenommen habe:

Ein paar Beispielbilder mit alten Canon FD Objektiven an meiner Systemkamera!
Nämlich gerade für Anfänger und alle die chronisch knapp bei Kasse sind stellen diese alten manuellen Objektive eine tolle Möglichkeit dar, günstig Interessante Objektive auszuprobieren ohne die Freundin zur Finanzierung des Hobbys auf den Strich schicken zu müssen.

Die alten Linsen mit Canon FD Bajonett lassen sich einfach mittels Adapter an die meisten gängigen Kameramodelle anpassen. Mein Adapter ist von K&F hat lumpige 17 € gekostet und ist gut verarbeitet (Metallgewinde). Lediglich die Lieferung kann schonmal länger dauern.

Bei den alten Linsen müssen Blende und Fokus manuell gewählt werden! Gerade für Anfänger eine gute Übung und außerdem macht es auch ein bisschen Spaß (mir zumindest). Automatikmodi an der Kamera funktionieren dann nicht mehr, sondern nur M (Manuell) und A (Blendenpriorität). Die alten Objektive sind auch nicht Bildstabilisiert so dass man sich um verwacklungsfreie Bilder zu bekommen an die alte Daumenregel halten sollte:
max Belichtungszeit = 1/(Brennweite x Cropfaktor). Wenn die Kamera Focuspeaking unterstützt ist das Scharfstellen kein großes Problem, ohne gehört etwas eingewöhnung dazu.
Außerdem neigen viele der älteren Linsen dazu starke Reflektionen bzw Kontrastverluste bei extremen Gegenlichtsituationen zu erzeugen, da muss man dann ein bisschen Fingerspitzengefühl beweisen.

Eine Übersicht über Vor- und Nachteile sowie verfügbare Objektive gibt es hier:
http://m43.co/best-canon-fd-lenses-for-mirrorless-cameras-m43/

Aber nun zum spannenden Teil, den Beispielbildern.
Leider hatte ich kein Model zur Hand (die wollen alle nicht vor meine Linse) deswegen hab ich ein paar Kakteen auf meiner Couch ablichten müssen.

Verwendete Objektive: Canon Fd 85mm F1.8 (95 € ebay norm. eher 150-200)  und 135mm F2.5 (70€ ebay)

Kamera: Samsung Nx 500, 28 MP (Die meist unterschätzte Kamera überhaupt leider hat Samsung aufgehört den Markt zu bedienen was Zubehörmäßig natürlich Sch&$%§ ist!)

Einstellungen: Iso 100, jedes Objektiv einmal bei Offenblende ( 1.8 bzw. 2.5) und F11, mit Blitz (Belichtungszeit also egal), Fokus immer mittig auf der vordersten Kaktee.

Alle Aufnahmen in Raw aufgenommen und unbearbeitet als JPG exportiert.
Link:

https://www.dropbox.com/sh/bshnz9sj5sug8cm/AAAXfSF_JvZsxE-tCofhw3oLa?dl=0

Für Praxisnähere Aufnahmen in reduzierter Auflösung kann man auch mein Profil besuchen:
Frau ihm Mohnfeld mit 135 F2.5
Frau mit langen dunklen Haaren am Hafen mit 135 F2.5
Frau im Kornfeld: 85 mm F1.8
Chrissi (neuste Bilder) :85 mm F1.8

Noch ein paar letzte Worte zum gebraucht kaufen: Idealerweise schaut man sich die Objektive vor Ort an. Ansonsten hat es bei mir immer gereicht mir Beispielbilder schicken zu lassen. Dazu habe ich auch mal dazugesagt wie die Bilder gemacht werden sollen. (Da die ersten Beispielbilder des Verkäufers Unscharf waren hab ich um Bilder vom Stativ oder bei ausreichend Licht gebeten). Auch gut sind Bilder gegen ein helles Licht um Staub oder Kratzer zu erkennen. Anonsten einfach auf die Produktfotos und die Beschreibung achten! Bei dem 85 1.8 war ich sehr skeptisch da der Verkäufer es wohl aus Geldnot verkauft hat und kaum deutsch konnte, zudem waren außen deutlcihe Gebrauchspuren zu erkennen. Als das Objektiv kam musste ich erstmal schlucken. Hat ziemlich benutzt ausgesehen...ABER die Linse war unzerkratzt und das Objektiv funktioniert wie am ersten Tag!...soll heißen...von ein paar Gebrauchsspuren nicht abschrecken lassen, das ist manchmal die Chance auf ein Schnäppchen! ALternativ zu den Gebrauchten FD Objektiven lohnt sich auch ein Blick auf die "günstigen" manuellen Objektive der Firma Samyang (Habe ich selbst nicht ausprobiert).

Gruß und schönes Wochenende
Stoic
...wehe ihr kauft mir jetzt auf Ebay alles wech =/
8 years ago
Also das ist nix Neues. Es gibt viele Foto-freunde, die nutzen alte Perlen an einer Olympus oder wie ich an einer Sony NEX. Ich selbst habe die meisten der Rokkor-Perlen und wenn ich Lust und Zeit habe oder ein traumhaftes Bokeh will, nehme ich dieses Equipment.

Das Scharfstellen ist aber echt nicht einfach und man muss sich echt viel Zeit bei der Arbeit nehmen. Also ist das bei Shootings so eine Sache.
Klar ist das nicht neu, aber man findet gar nicht soviele hochauflösende Beispielbilder und ich denke es gibt doch den ein oder anderen Anfänger der das nicht weiß ; )
8 years ago
Danke für den Bericht, nett geschrieben. Ich sammle diese historischen Teile - und viele davon müssen sich vor heutigen Objektiven absolut nicht verstecken!

Es geht übrigens auch bei Shootings, manuell fokussieren macht Spaß mit Fokus Peaking:



SONY ⍺6000 mit Canon nFD 50mm ƒ/1.4 :-)

viele liebe Grüße

mike

 
Dir erst einmal ganz vielen Dank für Deinen Einsatz hier und den Beginn einer inhaltlichen Diskussion, was leider viel zu selten stattfindet.

Verschiedene Anmerkungen und Erfahrungen dazu. Die Kakteen bleiben halt schön brav und ruhig an ihrem Platz, da wo der Fotograf sie hingestellt hat. Am Set wird das anders sein. Und es wird nur mit einer entsprechend hohen Ausschussquote möglich sein, bei Offenblende den Fokus auch genau da hinzulegen, wo er hin soll - egal ob Kantenanhebung und/oder Sucherlupe verwendet werden, außerdem wird es schnell ein ziemliches Gefummel, je nach Kamera und Tastenbelegung.

Autofokus hin oder her, auch wenn er exakt arbeitet, überwiegend fokusiere ich bei meinen Arbeiten dennoch manuell. Außerdem verwende ich u.a. an einer Vollformatkamera fast ausschießlich adaptierte Objektive, die über gar keinen Autofokus verfügen. Damit habe ich z.B. in Indien mitten im Getümmel sehr viel gearbeitet, es gibt dann aber ehrlicherweise mehr Ausschuss als mit Verwendung von Originalobjektiven und man muss schon ziemlich gut eingeübt sein, damit es einigermaßen zügig geht. Im Studio würde ich die adaptierten Objektive daher nur sehr ungern verwenden.

Warum meinst Du, dass bei Blitz die Belichtungszeit egal ist? Dann bräuchte es keine Objektive mit Zentralverschluss, was bei Offenblende sehr kurze Verschlusszeiten ermöglicht, vor allem dann wenn der Blitz nicht weiter herunter geregelt werden kann ... es geht betreffend der Belichtung vieles über die Blende, aber eben nicht alles.

JPG out of the Cam bedeutet nicht gleich unbearbeitet. Das beinhaltet nur, dass die Bearbeitung der Bilder nach einem 08/15 Standard-Algorithmus in der Kamera automatisch vorgenommen wurde. Und das macht sie bereits zur Anzeige des Bildes auf dem Display. Unbarbeitet wäre nur das RAW und das lässt sich erst gar nicht hochladen.

Mit dem Kauf gebrauchter Objektive habe ich abgesehen von einem Fall überwiegend sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Funktion wäre mir da auch viel wichtiger als das äußere Erscheinungsbild. Man sollte aber den Markt gut kennen, um die wirklich geeigneten Objektive zu suchen und auch um die aktuelle Preissituation besser einschätzen zu können. Nicht alle analog geeigneten Objektive sind auch digital noch wirklich gut. Wenn es im RAW-Konverter eine Objektivkorrektur dafür gibt., ist es nichmal besser. Zudem gibt es bei gleichem Objektiv an unterschiedlichen Kameramodellen adaptiert auch sehr unterschiedliche Ergebnisse - Sensorgröße und MP sind hier nicht alles entscheidende. Die Hersteller passen den Sensor für ihre eigenen Objektive an und auch die interne Verabeitung des Signals ist entsprechend.

Insgesamt stimme ich Dir zu. Wer Zeit und Muße hat, sich da einzuarbeiten, sowie Lust auf Experimentieren hat, ohne sich von dem einen oder anderen "schlechten" Ergebnis abschrecken zu lassen, der wird spannende Entdeckungen machen.

 
Klar dynamische Posen sind damit schwieriger, aber mit bisschen Übung und Geduld ist der Ausschuss gar nicht so groß. Ein Actionshooting muss man damit natürlich nicht unbedingt machen und zum professionellen arbeiten ist das natürlich auch nicht konkurenzfähig, aber darum geht es ja gar nicht.

Von JPG hab ich nicht geredet. Ich habe Raw fotografiert und sie dann aus Lightroom als JPG in voller Auflösung exportiert.

Ohne Supersync bei Belichtung nur mit Blitz ist die Belichtungszeit deshalb egal weil der blitz schneller als 1/200 Sekunde abbrennt. Da das Umgebungslicht im Innenraum so schwach ist, ist es nach dem Blitz wieder Dunkel und ich könnte die Belichtungszeit auch deutlich höher stellen ohne dass es verwackelt. Sieht natürlich anders aus wenn ich Umgebungslicht und Blitz mische.

Wenn man brave Models hat, halten die übrigens auch mal still ; ) , die meisten meiner Fotos sind mit den analogen Objektiven gemacht. Da ich beim Fokuspeaking den Bildauschnitt vergrößere wackelt das Bild auf dem Display sehr, so dass ein Stativ beim exakten fokusieren hilft.

Gruß Stoic
Von JPG hab ich nicht geredet. Ich habe Raw fotografiert und sie dann aus Lightroom als JPG in voller Auflösung exportiert.


Und was meinst Du, was Lightroom mit dem Raw gemacht hat? ... Ist das keine Bearbeitung? Und selbstverständlich redest Du auch hier von einem JPG.
Ohne Supersync bei Belichtung nur mit Blitz ist die Belichtungszeit deshalb egal weil der blitz schneller als 1/200 Sekunde abbrennt. Da das Umgebungslicht im Innenraum so schwach ist, ist es nach dem Blitz wieder Dunkel und ich könnte die Belichtungszeit auch deutlich höher stellen ohne dass es verwackelt. Sieht natürlich anders aus wenn ich Umgebungslicht und Blitz mische.


Ein guter Blitz zeichnet sich u.a. durch kurze Abbrennzeiten ohne Nachglühen aus ... ist allgemein bekannt. Betreffend der Verwackelungsgefahr stimmt Deine Ausführung. Betreffend der Belichtungszeit und Lichtmenge solltest Du das mal probieren ... wie gesagt der Kaktus ist Labor und wenig mit der Situation im Studio vergleichbar ( .... mehrere Bliitzköpfe) und mit Umgebungslicht wird es, wie Du bereits selbst schreibst, nochmals völlig anders.
Klar dynamische Posen sind damit schwieriger, aber mit bisschen Übung und Geduld ist der Ausschuss gar nicht so groß. Ein Actionshooting muss man damit natürlich nicht unbedingt machen und zum professionellen arbeiten ist das natürlich auch nicht konkurenzfähig, aber darum geht es ja gar nicht.
Wenn man brave Models hat, halten die übrigens auch mal still ; ) , die meisten meiner Fotos sind mit den analogen Objektiven gemacht. Da ich beim Fokuspeaking den Bildauschnitt vergrößere wackelt das Bild auf dem Display sehr, so dass ein Stativ beim exakten fokusieren hilft.
 


Das Problem der Kamera (Der dtl. Nachteil der Spiegellosen, nämlich das erkennbare Ruckeln des Bildes auf dem Display in bestimmten Siituationen) bekommst Du mit dem Stativ gut gelöst. Ob man diese zusätzliche Einschränkung allerdings auch noch haben möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Man hat dann noch mehr zu schrauben und zu hantieren und ist in der Bildgestaltung dtl. weniger flexibel - die techn. Ergebnisse sind klasse. Das Model wird dadurch jedoch nicht ruhiger und kein Mensch/Model steht wirklich still, egal wie brav er/sie ist ... dafür braucht es gar kein Actionshooting. Bei großer Blendenzahl ist diese gerinnge Bewegung des Models relativ unbedeutend, bei Offenblende ist die Schärfentiefe hingegen so gering, dass es meines Erachtens nur wenig Sinn macht.


 
Nichts für ungut aber die Diskusion hat jetzt nichtsmehr mit dem Thema zu tun.
Trotzdem:

Im Gegensatz zur Kamera unternimmt Lightroom beim JPG-Export keine Bildoptimierung. Aber das hat nichts mit dem Thema zutun. Es wäre doch recht umständlich gewesen RAWs hochzuladen.

Solange Iso klein genug und das Umgebungslicht nicht sehr hell ist macht es keinen Unterschied ob die Belichtungszeit 1/200, 1/50 oder 1/10 ist...gilt eben solang bis die Kamera ohne Blitz genug Umgebungslicht auffangen würde um ein Bild zu erzeugen. Bei Tageslicht durchs Fenster und Blende 1.4 ist das natürlich schnell nicht mehr gegeben. Bei Glühlampenlicht in einem Raum aber schon.

Und mein Display ruckelt nicht. Nur zum Scharfstellen nutze ich beim Focuspeaking die Bildschirmvergrößerung von 8x, das ist dann so ein kleiner ausschnitt dass er aus der Hand nicht gut ruhigzuhalten ist, weshalb ich das Stativ dann manchmal als Monopod nutze.

Aber nach wie vor weiß ich nicht worauf du hinaus willst...ohne jeden Zweifel ein modernes automatisches Objektiv ist konfortabler!
Gruß und gute Nacht ; )
8 years ago
Meine erste Nikon F kaufte ich mir 1967 - seit dieser Zeit verwende ich immer wieder mal diese edlen alten Optiken...an digitale D700 und Fine Pix S3.
Ist halt ein Spiel - mit viel Nostalgie dabei...
Ein schöner Artikel von @Stoic.....
8 years ago
Alte manuell zu fokussierende Objektive zu benutzen, ist auch für Shootings durchaus interessant; sei es für einen "hamiltonesken" Weichzeichner-Bildstil oder für ein sonstwie experimentelles tfp-shooting. Die aktuellen Systemkameras sind dazu ideal, an das Canon EOS-Bajonett sind aber auch schon einige damalige Systeme mit kürzeren Auflagemaßen adaptierbar. Erwähnenswert ist dazu auch das Tamron-Adaptall-System aus den 80er Jahren, denn deren Objektive konnte man über die für fast alle damaligen Bajonettsysteme (MD, AR, FD, YC, QB, PK usw.) verfügbaren Adaptall-Adapter an unterschiedlichen Kameragehäusen verwenden. Ein vor 30 Jahren gebautes Sonnar, Planar oder Distagon läßt sich so auch perfekt zum Systemvergleich nutzen, wenn man sich z.B. den Y/C-Adapter für µFT und NX besorgt, um z.B. die Samsung NX-500 mit der Olympus E-PL5 zu vergleichen oder anstelle des aktuellen M.Zuiko ein F.Zuiko oder G.Zuiko an einer OM-D zum Einsatz bringt.
8 years ago
@Fotos@:
ich kann hier nicht sehen, dass irgendjemand auf einen anderen einhaut.
8 years ago
Erst mal danke für die Arbeit die du dir gemacht hast. Da analog mit Canon aufgewachsen habe ich ziemlich viele "alte" Objektive.
Bei meiner 5DII habe ich die Mattscheibe gegen die Prismenscheibe getauscht - danach war dass manuelle scharfstellen relativ einfach für jemanden der ohne AF aufgewachsen ist.
Neben den "alten" FD habe ich auch andere Hersteller. Der extremste Einsatz war mal ein Rockkonzert mit einer Olympus 50mm 1,4 zu fotografieren - der Ausschuß hielt sich in Grenzen..

Ohne Prismensucher und nur mit "Live View" wäre es mir aber dann doch zu nervig.bewegte Motive auf zu nehmen.
7 years ago
Das Canon nFD 1.4/50mm ist eine hervorragende Linse. Ich betreibe das Teil an meiner A7II. Dank focus peaking ist auch der offenblendige Einsatz kein Problem.

Ich hab kürzlich mal einen kleinen (nicht wissenschaftlichen) Vergleichstest mit dem Zuiko auto-S 1.4/50mm und dem Konica AR 1.7/50mm angestellt:
http://www.zonefocus.de/altglas-battle-welches-50er-fuer-die-a7ii/
Toller Test Zonefocus. Hab das 50. 1.4 jetzt auch. Das Teil ist eine Wucht!

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