Hallo ihr Lieben,
 ​ich habe eine Frage, die mich sehr beschäftigt. Ich habe mit einem Fotografen geshootet, der mich für die Shootings bezahlt hat. Die Bilder nutzt er zu kommerziellen Zwecken und verdient somit langfristig an diesen. Einen Vertrag habe ich dies bezüglich nie unterschrieben, ich weiß aber, das ein Vertrag auch ohne Papier in der Hand gültig ist, da ich durch die Bezahlung eingwilligt habe. Nun meine eigentliche Frage. Ich habe kein Problem damit, das er die Bilder nutzt, jedoch frage ich mich, darf ich die Bilder ebenso nutzen? Also nicht aus kommerziellen Gründen sondern zur Selbstdarstellung oder habe ich meine Rechte an den Bildern abgegeben? Den Fotografen kann ich leider nicht fragen, da ich dahingehend den Kontakt abgebrochen habe. Danke im Vorraus :)

Ich würde sagen, nein. Wenn ich Bild zeigen möchte, brauche ich zwei Dinge:

1. = die Erlaubnis des Rechteinhabers am Kunstwerk, sprich des Fotografens
2. = die Erlaubnis aller Personen, die abgebildet ist.

Du hast ihm die Erlaubnis gegeben, da du Geld genommen hast. Er dir aber nicht. Selbst wenn du die Bilder vom ihm mal bekommen hast, heißt das nicht, dass du sie veröffentlichen darfst. Du bist Model, du nimmst Geld. Also ist deine Selbstdarstellung eine Form der Werbung mit dem Zweck, noch mehr Geld zu verdienen. Das ist kommerzielle Nutzung.

Spannend könnte es auch umgekehrt sein. Hast du vorher gewusst, dass er das Shooting kommerziell nutzen will? Wenn du z.B. nur eine Gage der Art bekommen hast, wie sie Hobby-Fotografen zahlen, konntest du nicht wissen, um was er ging. Du bekommst einen Hunny, er verdient damit Zigtausende. Dann könnte ein geschickter Anwalt was damit anfangen. Allerdings, wenn - was natürlich nie der Fall sein wird - du keinen Gewerbeschein hast und auch keine Steuern für deine Einnahmen gezahlt hast, wird deine Position schon wieder schwächer.

Buch es auf »Konto Erfahrung«. Kein Shooting ohne Vertrag. Und prüfe den vorher. Wenn der Fotograf sich kommerzielle Rechte einräumt, sieh zu, dass du einen gerechten Teil des Kuchens bekommst.

Hallo,​ danke für die schnellen Antworten :) Ich habe es mir irgendwie schon gedacht :/ Wahrscheinlich ist es wirklich besser das ganze als "Erfahrung" einzustufen. Es ging damals um ein langfristiges Projekt. Ich wusste, dass die Bilder von ihm genutzt werden und zu dem Zeitpunkt, hat er mir eben einen Vertrag vorgelegt über eine langfristige Zusammenarbeit und deren Konditionen, die in meinen ABSOLUT privaten bereich rein gehen (zb. sollte ich was tragen, was ich aber nicht wollte). Ich war damals also nicht mit dem Vertrag einverstanden so wie er war aber er ließ sich auf keine Änderung ein. Also habe ich ihn nicht unterschrieben. Er hat mir auch von anderen Modellen erzählt und das er sie schon aus verschiedensten Gründen verklagt hatte. Das hat mir angst gemacht. Das war zusätzlich nochmal ein Grund warum ich nichts unterschreiben wollte.  

Edit sagt: Sorry, falsch verstanden - hab nichts hinzuzufügen :)

Wofür wurdest du bezahlt? Für die Zeit und den Aufwand beim Shooting zu erscheinen - oder für Zeit und Aufwand und die Einwilligung in die kommerzielle Nutzung der Bilder? Je nach dem unterscheiden sich die Nutzungsmöglichkeiten für den Fotografen und je nach dem hast du Spielraum für die Klärung, welche mehr als rein privaten Nutzungsmöglichkeiten für dich möglich sind. Nur ohne diese, am besten schriftliche Klärung, solltest du mit einer Veröffentlichung vorsichtig sein.

Bei deinem Aussehen findest du hier ruckzuck Fotografen, die dich tragen lassen was du willst, dir die Bilder schenken und dabei deine Füße küssen.
Wenn du die Fotos verlinken kannst, dann ist es sicher schadlos für beide. Das wäre ein Weg die Fotos zu referenzieren. 

Keine Buchung ohne Beleg... :)

Ficken macht frei! (GOB)

Jupp, aber erst die Zahlung bestätigen lassen. :)

Ich hatte einmal den Fall, dass ein Mann, von dem ich Bewerbungsbilder machte, diese Fotos seinem Arbeitgeber zur Verfügung stellte.
Dieses Foto wurde Hauswandgroß in Berlin für die Werbung einer Sprachenschule verwendet. Gleichzeitig hatte ich das Bild in meinem gedruckten Foto Portfolio im Studio. Das sahen Kunden und machten mich auf den Großprint aufmerksam. Ich hatte die Sprachenschule angerufen, mich mit dem Marketing in Verbindung gesetzt und gesagt: ihr überweist mir 600 Euro und die Sache ist gegessen. Die Sprachenschule meinte das Bewerbungsbild unentgeltlich nutzen zu können.
Kurz es kam zum Rechtsstreit, bis zur Gerichtsverhandlung. In dessen Vorlauf verlangte die Gegenpartei, das Bewerbungsbild von Ihm aus meinem Portfolio zu entfernen, mittels Unterlassung. (Der Bewerber war dort Lehrer). Mein RA zuckte mit den Schultern und sagte: "Machen Sie es, wenn es Ihnen nicht wehtut. Da er kein Problem hat auf einem Großformat mitten in der Stadt zu erscheinen, hat er wohl kaum Probleme sich zu präsentieren." Vor Gericht, meinte er, hätte das kaum Bestand.
Daher würde ich davon ausgehen, hübsche Beyla Hughes, das du insgesamt schlechte Karten hast.

 P.S. die Gerichtsverhandlung habe ich gewonnen und die Firma hat mir einiges an Schadensersatz gezahlt. Die Verhandlung dauerte 15 min. Die Richterin eröffnete Sie mit den Worten: "Die Fronten sind ja klar, hier geht es nur noch um die Summen. Was schlägt die Gegenseite vor? ...

 

Ich bin nicht schizophren, ich laber gerne. 

Tja, was spricht denn dagegen den Fotografen zu fragen ob er ein zwei Pics in geringer Auflösung zur Eigenwerbung rausrückt... Name vom Fotografen mit drauf für ihn als Werbung... und alles ist gut... oder?