Was ist fotogen? 50
9 years ago
Was "fotogen" ist, sieht wohl jeder anders. Ich glaube nicht, dass es da verbindliche Kriterien gibt. Für mein persönliches Empfinden sehe ich "Fotogenität" immer in einem engen Zusammenhang mit Persönlichkeit, Individualität und ganz besonders Natürlichhkeit. Alter, Figur oder Haare sind für mich eher sekundär. Ausstrahlung und Persönlichkeit, wie sich der Fotografierte fühlt, erscheinen mir beim Ablichten wichtiger. Gruß U.
#22Report
#23
9 years ago
Oh,Rita
Das ist ein sehr sehr schwieriges Thema,wer sieht Fotogen aus,mmh,ich finde es liegt an der Darstellung und des eigenen Geschmacks,ohne jetzt in Details zu verschwelgen,egal welche Figur Gewicht oder Alter,das ist egal,es gibt immer Pro und Contra,wenns einem gefällt und hundert Anderen nicht ist das schon ein Erfolg,der Geschmack ist schon bandbreit,darüber würde ich mir keinen Kopp machen.
Das ist ein sehr sehr schwieriges Thema,wer sieht Fotogen aus,mmh,ich finde es liegt an der Darstellung und des eigenen Geschmacks,ohne jetzt in Details zu verschwelgen,egal welche Figur Gewicht oder Alter,das ist egal,es gibt immer Pro und Contra,wenns einem gefällt und hundert Anderen nicht ist das schon ein Erfolg,der Geschmack ist schon bandbreit,darüber würde ich mir keinen Kopp machen.
#24Report
9 years ago
Ist fotogen gleich schön und attraktiv?
"Fotogen" ist genau wie "schön", "häßlich", "hübsch", "attraktiv", "charismatisch" und zigtausende anderer Attribute ein Begriff, der definiert werden muß, bevor man ihn sinnvoll verwenden kann - weil 1000 verschiedene Menschen mindestens 1001 verschiedene Dinge darunter verstehen...
FÜR MICH ...
... bedeutet "fotogen", daß ein Mensch (oder auch eine Sache) "gut zu fotografieren" ist.
Nun müssten wir definieren, was "gut zu fotografieren" bedeutet. Eine Ruine im tiefsten Dschungel ist insofern nicht "gut zu fotografieren", als es sehr schwierig ist, überhaupt an sie heranzukommen um sie zu fotografieren. Mit "gut zu fotografieren" meine ich in diesem Zusammenhang mithin nicht "leicht erreichbar", sondern es ist möglich, viele gute Fotos von dem fotogenen Menschen oder Gegenstand zu machen.
Ich schreibe bewusst nicht "es ist einfach", denn einfach muß es nicht sein. "Fotogen" ist für mich als Fotograf das Gegenteil von "fotografisch eine verdammt harte Nuss"...
Kennt vermutlich jeder, der viel fotografiert und bewusst fotografiert: da hat man einen Menschen im Bekanntenkreis oder der Familie, der ist durchaus hübsch. Attraktiv. Gut anzuschauen. Und fotografisch das nackte Grauen. Sieht auf Fotos meistens irgendwie ... doof aus. Da muss man dann all seine fotografischen Fähigkeiten auffahren, um brauchbare, geschweige denn gute Fotos von diesem Menschen zu machen.
Und dann hast Du Leute, da kannst Du die Kamera draufhalten ohne hinzugucken - die sehen fast immer gut aus auf Fotos. Da kommst Du versehentlich gegen den Auslöser - und dat Mädel ist selbst auf der schiefen, leicht verwischten Aufnahme noch ein Hingucker. Meine kleine (jetzt 5jährige) Nichte ist so ein Fall. Da kannst Du machen was Du willst - Du kriegst immer nur Fotos, wo auch andere Leute, also objektivfe Betrachter, sagen: WOW! Ich habe kein einziges schlechtes Bild von dem Kind (und ich habe viele von ihr!). Ich habe noch nicht mal wirklich viele durchschnittlich-mittelmäßige Fotos von dem Kind. Okay, es ist ein hübsches Kind. Aber jetzt auch nicht so extrem auffällig. Ihre Mama ist übrigens ein gutes Beispiel für den anderen Typus, den ich oben beschrieben habe...
Aber die Kleine, wenn die so bleibt (okay, sie ist es quasi von Geburt an gewöhnt, daß ein komisches großes schwarzes Gerät auf sie gerichtet wird)... da können sich die Models in 12 Jahren warm anziehen, wenn die "auf den Markt" kommt... ;-))))
#25Report
9 years ago
Es gibt Modelle welche Langweilig rüberkommen, weil der Ausdruck – Mimik immer gleich ist. Das ist für mich weniger fotogen, weil ich mir solche Gesichter weniger für eine Zusammenarbeit vorstellen kann.
Sehe ich aber ein neues Gesicht welches sich im Punkt Ausdruck wunderbar präsentiert, dann sage ich halt ein total fotogenes Gesicht.
Sehe ich aber ein neues Gesicht welches sich im Punkt Ausdruck wunderbar präsentiert, dann sage ich halt ein total fotogenes Gesicht.
#26Report
9 years ago
@ TomRohwer
Genau das ist es, was ich meinte... - wie deine kleine Nichte, von der du erzählst... - jedes Foto (noch nicht mal beabsichtigt) wird top... DAS nenn' ich fotogen.
Auch wenn du, lieber
@ khzimmer Lichtsaum-Poesie
meinst, das gibt es nicht - da muss ich dir widersprechen. Ich denke schon, dass es so ist. In bezug auf mich triffst du den Nagel auf den Punkt mit "fröhlich dargebotener Schauspielerei" bzw. musste ich es erst lernen, nicht total steif zu sein vor der Kamera - ist übrigens auch ein Grund, weshalb es kaum Portraits von mir gibt... die gehen ja gar nicht! *lach
Dennoch finde ich die vielen Meinungen hier sehr interessant... und ich freue mich über die rege Beteiligung *smile
LG von Rita
Genau das ist es, was ich meinte... - wie deine kleine Nichte, von der du erzählst... - jedes Foto (noch nicht mal beabsichtigt) wird top... DAS nenn' ich fotogen.
Auch wenn du, lieber
@ khzimmer Lichtsaum-Poesie
meinst, das gibt es nicht - da muss ich dir widersprechen. Ich denke schon, dass es so ist. In bezug auf mich triffst du den Nagel auf den Punkt mit "fröhlich dargebotener Schauspielerei" bzw. musste ich es erst lernen, nicht total steif zu sein vor der Kamera - ist übrigens auch ein Grund, weshalb es kaum Portraits von mir gibt... die gehen ja gar nicht! *lach
Dennoch finde ich die vielen Meinungen hier sehr interessant... und ich freue mich über die rege Beteiligung *smile
LG von Rita
#27Report
9 years ago
Mehr als früher stelle ich mir die Frage : Möchte ich diesen Mensch portraitieren ? Auch wenn die Bilder dann "von Kopf bis Fuß" reichen ..
Neulich hatte ich eine Shootinganfrage, die mich zögern ließ ... und nun sehe ich anhand neu hochgeladener Bilder (die an einer mir bekannten Location entstanden), daß diese auf mich einfach nicht "fotogen" wirken, weil mir diese Gesichtsform - so wie nun gesehen - einfach nichts gibt und meinem Anspruch und Empfinden für Schönheit nicht entspricht. Gleichwohl hat dieses Model Bilder auf ihrer SC, die mir schon gefallen ... aber ich weiß, daß ich keine so schönen Bilder zustandegebracht hätte - meine Bilder wären nicht besser geworden als die, die ich nun sah. Vielleicht würde es mir in einem 3. oder 4. Anlauf gelingen, diese für mich "verdammt harte Nuß" zu knacken ... aber ich halte es doch für unwahrscheinlich. Wobei es aber durchaus sein könnte, daß das Model sogar zufrieden gewesen wäre mit den Ergebnissen .... genau dies könnte vielleicht auch der größte Unterschied zwischen tfp und pay-shootings sein.
Genau ... da sieht man eine neue (oder bisher unbemerkte) SC - und sagt sich : Total fotogen !
Dafür hatte ich nun ein super Shooting ... ihre Frisur hatte sie genau so wie vereinbart und so sah sie perfekt aus, genau wie ich es mir gewünscht hatte. Dieses Model wirkte auf mich genau so total fotogen ... und so gelangen mir auch Resultate, die ich super schön finde - sowohl bei den spontan schnappschußmäßig eingefangenen Momenten als auch bei den arrangiert gestalteten Posen. Da hat eben alles gepaßt ... 100 % "fotogen"!
"Fotogen" ist für mich als Fotograf das Gegenteil von "fotografisch eine verdammt harte Nuss"...
Neulich hatte ich eine Shootinganfrage, die mich zögern ließ ... und nun sehe ich anhand neu hochgeladener Bilder (die an einer mir bekannten Location entstanden), daß diese auf mich einfach nicht "fotogen" wirken, weil mir diese Gesichtsform - so wie nun gesehen - einfach nichts gibt und meinem Anspruch und Empfinden für Schönheit nicht entspricht. Gleichwohl hat dieses Model Bilder auf ihrer SC, die mir schon gefallen ... aber ich weiß, daß ich keine so schönen Bilder zustandegebracht hätte - meine Bilder wären nicht besser geworden als die, die ich nun sah. Vielleicht würde es mir in einem 3. oder 4. Anlauf gelingen, diese für mich "verdammt harte Nuß" zu knacken ... aber ich halte es doch für unwahrscheinlich. Wobei es aber durchaus sein könnte, daß das Model sogar zufrieden gewesen wäre mit den Ergebnissen .... genau dies könnte vielleicht auch der größte Unterschied zwischen tfp und pay-shootings sein.
Sehe ich aber ein neues Gesicht welches sich im Punkt Ausdruck wunderbar präsentiert, dann sage ich halt ein total fotogenes Gesicht.
Genau ... da sieht man eine neue (oder bisher unbemerkte) SC - und sagt sich : Total fotogen !
Dafür hatte ich nun ein super Shooting ... ihre Frisur hatte sie genau so wie vereinbart und so sah sie perfekt aus, genau wie ich es mir gewünscht hatte. Dieses Model wirkte auf mich genau so total fotogen ... und so gelangen mir auch Resultate, die ich super schön finde - sowohl bei den spontan schnappschußmäßig eingefangenen Momenten als auch bei den arrangiert gestalteten Posen. Da hat eben alles gepaßt ... 100 % "fotogen"!
#28Report
#29
9 years ago
Den Begriff fotogen würde ich daher für mich durch den Begriff geeignet für mein Ziel ersetzen.
Das entspricht aber (obwohl B2C) auch genau meiner Erfahrung - das Model muß geeignet sein für mein Ziel, ich kann ein Model mit "Potential", aber aktuell in ungeeigneter Erscheinung auftretend, nicht "fotogen" machen ... auch deshalb, weil bei pay letztlich auch der "Taxameter" tickt, wenn das Shooting für mich effektiv sein soll.
Gerade im Fall von tfp würde ich sagen - ok, beide bringen "unendlich" viel Zeit mit und auch wenn jede einzelne Auslösung 20 oder 30 Min. Vorbereitungszeit kostet - dann gibt es eben am Ende 10 oder 12 Bilder oder Bildfolgen aus nur 4 oder 5 Szenen. Wenn ich aber so wie bisher ca. 3 Std. mit Gage fürs Model shoote, dann will ich auch mehr als 100 Resultate zur Auswahl haben. Und auf "Experimente" lasse ich mich gerne ein - aber nicht, wenn dafür ein 3-stelliger Betrag aus meinem Geldbeutel verschwindet.
Übrigens - absolut zutreffend auch, was Du vorgestern abend (10.2.2015 / 19:19) zu dieser Sekundenmomentsituation schriebst ! ☆☆☆☆☆ dafür !
#30Report
#31
9 years ago
@ Heinz Drstak
Eben habe ich festgestellt, dass ich mich noch gar nicht bedankt habe für das von dir verlinkte Video. Das ist ja echt genial und gerade für mich super hilfreich! Dieses Modell hat es! Und alleine die fließenden Übergänge. .. fantastisch! Das werde ich vorm Spiegel probieren ;-)
LG von Rita
Eben habe ich festgestellt, dass ich mich noch gar nicht bedankt habe für das von dir verlinkte Video. Das ist ja echt genial und gerade für mich super hilfreich! Dieses Modell hat es! Und alleine die fließenden Übergänge. .. fantastisch! Das werde ich vorm Spiegel probieren ;-)
LG von Rita
#32Report
#33
#34
9 years ago
Heinz, deinen letzten Ausführungen kann ich mich nicht anschließen.
Was soll ich von einem Model eigentlich oder grundsätzlich lernen?
Das ist vielmehr wie beim Sport: dort lernt in aller Regel auch der /die Spieler vom jeweiligen Trainer, nicht umgekehrt.
Was soll ich von einem Model eigentlich oder grundsätzlich lernen?
Das ist vielmehr wie beim Sport: dort lernt in aller Regel auch der /die Spieler vom jeweiligen Trainer, nicht umgekehrt.
#35Report
9 years ago
fotogen ist, wenn das bild nachher geil aussieht.
das geht manchmal vom fotografen aus, manchmal vom model, im besten fall von beiden.
und dabei ist es relativ wurst, ob man das als hobby macht oder geld damit verdient.
finde ich.
das geht manchmal vom fotografen aus, manchmal vom model, im besten fall von beiden.
und dabei ist es relativ wurst, ob man das als hobby macht oder geld damit verdient.
finde ich.
#36Report
#37
9 years ago
Ich hatte noch nicht das Vergnügen mit solchen Koryphäen zu arbeiten, die Heinz hier anspricht.
ich nehme aber mal an, das wäre so, wie wenn ich als Fußball Trainer 11 Spieler gestellt bekomme, die zu den besten ihrer Zunft Welt weit gehören. Da kann ich relativ wenig falsch machen. Es sei denn ich hätte von der Materie keine oder nicht genügend Ahnung.
Als Fotograf bin ich aber - ähnlich wie zum Beispiel beim zuvor erwähnten Fußball - immer der Erste, der "fliegt" wenn das Ergebnis nicht stimmt.
So ist es auch in der (beruflichen) Fotografie. Stimmen meine Fotos nicht, habe ich sicher keinen Folge Auftrag in aussicht oder kann meine Bilder bei eigenen Produktionen in die Tonne werfen, da die Verkaufszahlen nicht stimmen.
Übrigens: ob da Heidi Klum vor der Kamera steht, oder Lieschen Müller ist gerade egal...
Will sagen: im Endeffekt kommt es auf den Fotografen an - so er die Auswahl auch vor der Kamera trifft oder treffen kann...
ich nehme aber mal an, das wäre so, wie wenn ich als Fußball Trainer 11 Spieler gestellt bekomme, die zu den besten ihrer Zunft Welt weit gehören. Da kann ich relativ wenig falsch machen. Es sei denn ich hätte von der Materie keine oder nicht genügend Ahnung.
Als Fotograf bin ich aber - ähnlich wie zum Beispiel beim zuvor erwähnten Fußball - immer der Erste, der "fliegt" wenn das Ergebnis nicht stimmt.
So ist es auch in der (beruflichen) Fotografie. Stimmen meine Fotos nicht, habe ich sicher keinen Folge Auftrag in aussicht oder kann meine Bilder bei eigenen Produktionen in die Tonne werfen, da die Verkaufszahlen nicht stimmen.
Übrigens: ob da Heidi Klum vor der Kamera steht, oder Lieschen Müller ist gerade egal...
Will sagen: im Endeffekt kommt es auf den Fotografen an - so er die Auswahl auch vor der Kamera trifft oder treffen kann...
#38Report
[gone] User_6449
9 years ago
Fotogen bringe ich mit einem gewissen schauspielerischen Talent
in Verbindung, man könnte es auch als "optische Präsenz einer
Person im Raum" beschreiben.
Manche Menschen - ganz egal wie sie aussehen - haben das von
Natur aus, ohne darüber nachzudenken. Sowas kann man sich in
gewissen Grenzen vielleicht auch aneignen oder erlernen.
Beispiel:
Neulich habe ich in der Bahn einen alten Mann gesehen, mindestens
80 Jahre alt, der allein durch seine vielen Falten schon interessant
aussah. Aber dann hat er mich ganz kurz angeschaut und mit dem
Blick war der Raum voll ...
Das meine ich mit "Präsenz", die man im Idealfall auch in einem
Foto festhalten kann. Ich bin sogar der Meinung, daß ein Foto
dafür besser geeignet ist als ein Film, weil man mit einem Foto
tatsächlich nur diesen einen Blick im Bruchteil einer Sekunde
an den Betrachter übermittelt.
Viele Grüße
Peter
in Verbindung, man könnte es auch als "optische Präsenz einer
Person im Raum" beschreiben.
Manche Menschen - ganz egal wie sie aussehen - haben das von
Natur aus, ohne darüber nachzudenken. Sowas kann man sich in
gewissen Grenzen vielleicht auch aneignen oder erlernen.
Beispiel:
Neulich habe ich in der Bahn einen alten Mann gesehen, mindestens
80 Jahre alt, der allein durch seine vielen Falten schon interessant
aussah. Aber dann hat er mich ganz kurz angeschaut und mit dem
Blick war der Raum voll ...
Das meine ich mit "Präsenz", die man im Idealfall auch in einem
Foto festhalten kann. Ich bin sogar der Meinung, daß ein Foto
dafür besser geeignet ist als ein Film, weil man mit einem Foto
tatsächlich nur diesen einen Blick im Bruchteil einer Sekunde
an den Betrachter übermittelt.
Viele Grüße
Peter
#39Report
9 years ago
Für mich als beruflich tätigen Fotograf fallen die Antworten vielleicht anders aus als für einen Fotografen, der die Fotografie vorwiegend als Hobby betreibt. Wenn ich schon Fotos mit Models mache, was beruflich bei mir derzeit kaum ins Gewicht fällt, dann möchte ich mit diesen Fotos vielleicht irgendwann auch bei potenziellen Kunden für mich werben können; und zwar ausschließlich für B2B. Das wiederum wird nur funktionieren, wenn die fotografierten Models den Geschmack von Bildredakteuren oder Werbekunden treffen.
Das hat aber nichts mit "fotogen" zu tun, oder "unfotogen".
Wenn ich für's Geldverdienen Models für Fotos suche und buche, dann nehme ich selbstverständlich nur fotogene Models - weil: fotogen sein ist Grundsvoraussetzung für professionelles Modeln. Mit einem unfotogenen Model zu arbeiten mag ja sogar am Ende zu ordentlichen Fotos führen, nur ist der Aufwand viel zu groß. Es macht in jedem Fall mehr Mühe, meistens kostet es auch mehr Zeit - warum sollte man sich das in diesem Zusammenhang antun?
Als Berufsfotograf nehme "unfotogene" Menschen nur dann vor die Kamera, wenn das unausweichlich ist. Also weil der neue Oberbürgermeister leider eine furchtbar unfotogene Socke ist. Oder weil ich mein Geld damit verdiene, Menschen auf deren Auftrag hin zu fotografieren, und dann muß ich sie logischerweise nehmen wie sie halt sind.
Wie solche Models aussehen, kann sich jeder in Hochglanzmagazinen oder Highend-Werbung ansehen. Um das jetzt an einem konkreten Beispiel und Namen festzumachen, würde ich etwa eine Sara Sampaio nennen.
Models, die so aussehen wie die Models, die vor 30 Jahren viel Geld mit dem Modeln verdienten, schickt heute jede Modelagentur und jeder Fotograf wieder weg. Und Models, die heute den Vorstellungen entsprechen, werden in 10, 20 oder 30 Jahren weggeschickt werden.
Weil sich die Moden und Vorstellungen halt geändert haben. Werbefotografie wird üblicherweise zeitnah gemacht, "Stockfotografie" hat ein Verfallsdatum, und das nicht nur, weil irgendwann auf den Straßenszenen-Fotos von Hamburg oder München lauter Youngtimer herumfahren und sich der Betrachter fragen würde "Was ist HERTIE?"
Sie haben auch ein Verfallsdatum, weil Klamotten und Frisuren und Make-Up und "visuelle Typen" sich ändern, und man an ihnen, mal offenkundig, mal unterbewusst, die Aufnahme-"Ära" erkennt. Was sich mit der Bildsprache fortsetzt. Auch die hat ein Verfallsdatum, und dann ist's eine historische Aufnahme.
Man kann in den USA Afroamerikaner als Stock-Models nehmen, und in Asien Asiaten. Das Stockfoto "(Ehe)paar in der Küche", bei dem der Mann oder die Frau eine "Schwarze" ist, würde in Deutschland niemand zur Illustration eines 08/15-Zusammenhangs verwenden, weil der Betrachter statt "die sehen aus, als würden sie sich in der Küche gleich zu streiten anfangen!" oder "welche Harmonie kann gemeinsames Kochen sein!" zu verbuchen sich erstmal fragt "Wieso steht da ein Neger in der Küche? Soll mir das was sagen? Geht's um Integration?"
Aus demselben Grund nimmt man ja auch weder "BBW-XXL"-Models oder exotisch aussehende Models oder stark tätowierte Models oder riesengroße oder ganz kleine. Für'n Mainstream braucht man Mainstream.
#40Report
Topic has been closed
manche haben es, manche haben es nicht.
manche lernen es mit Hilfe von Dritten (Fotografen, Visagisten etc.)
manche aber auch dann nicht
Für dich als Frau:
ein Naturtalend ist für mich insoweit David Beckham. Den kannst du in einen Kartoffelsack stecken und er sieht immer noch Top aus.
Nicht umsonst reißt sich die Werbung um ihn. Vor 20 Jahren genau so wie heute. Und auch in 20 Jahren. Wetten?