Bilder aus eShop löschen lassen - ohne Erfolg (kein Vertrag) 18
9 years ago
Hilft nur noch der Weg zum Anwalt oder ist selbst das aussichtslos?
Ohne Anwalt ist es mit Sicherheit aussichtslos, wenn man sich nicht direkt friedlich einigen kann. Ob es mit Anwalt Aussicht auf Erfolg hat, kann niemand einschätzen, ohne alle Details des Einzelfalles zu kennen und rechtlich zu beurteilen. Dafür hat man dann ja auch einen Anwalt.
Mal ganz grob gesagt: es wird auf einen Streit hinauslaufen, wer denn seinerzeit wem welche Rechte konkludent eingeräumt hat und welche nicht.
Die erste Frage, die sich stellt, ist allerdings die Frage: wer hat die Fotos eigentlich gemacht? Wer ist der Urheber? Wenn Du abgebildet bist, wirst Du es vermutlich nicht sein. Durftest Du den Shop die Fotos überhaupt zwecks Nutzung zur Verfügung stellen? Was sagt der Fotograf? Hat der ggf. Nutzungsrechte eingeräumt?
Die zweite Frage wäre dann: gibt es für die Fotos ein Model-Release o.ä.? Wenn ja, was steht da drin?
#2Report
9 years ago
tja, das ist das internet ... auch wenn dein anwalt erfolg haben wird, werden diese bilder überall auf dubiosen seiten auftauchen ... willkommen im 21. jahrhundert ...
#3Report
9 years ago
Hallo Jenna,
bevor Du die große Keule schwingst, solltest Du Dir selbst einmal ein paar Fragen stellen:
Frage 1: Was macht Dich so sicher, dass der Shopbetreiber dafür verantwortlich ist, dass Bilder auf "unerwünschten" Seiten auftauchen?
Also er selbst hat die umstrittenen Bilder ja - wie Du schreibst - wieder von seinen Seiten gelöscht. Er ist Dir also in dieser Beziehung bereits entgegengekommen. Wieso sollte er das bei fremden Seiten verweigern?
Frage 2: Was sagt der Urheber der Fotos dazu?
Frage 3: Du hast hier in diesem Thread eingeräumt, dass Du erlaubt hast, dass die Bilder für den Shop genutzt werden. Was gibt Dir das Recht, dieses Erlaubnis zu jedem beliebigen Zeitpunkt zurückzuziehen?
Frage 4: Wieso schädigen Bilder, die Du selbst veröffentlicht hast, jetzt plötzlich Dein Image?
Zur Verdeutlichung ein (schon mehrfach erwähntes) Beispiel aus meinem Fotografenleben:
Ich hatte mal ein Lieblingsmodell. Wir haben tolle Shootings (mit Vertrag) gemacht und uns auch gut verstanden. Ich habe dann zuletzt sogar ihre Homepage gepflegt (wodurch sie 100 EUR/Jahr sparen konnte). Gerade hatte ich mir Visitenkarten anfertigen lassen - wo natürlich auch ein Portrait von Ihr als Referenz drauf war, als folgendes passierte: Sie rief mich an und machte mir große Vorwürfe wegen der unerlaubten Nutzung eines Bildes. Sie wollte, dass ich ihre Homepage SOFORT lösche (ich saß aber ohne Internet im Zug) und selbst auch keine Bilder mehr von ihr verwende. Ich hätte folgendes verhindern sollen: Irgendeine Person, hat ein harmloses Portrait von ihr "geklaut" und mit einem sehr anzüglichen Text in einem Flirtportal verwendet. Auch sie sah ihr Image in Gefahr. Das war insofern nicht nachvollziehbar, da in diesem "Flirtprofil" alle erdenklichen Angaben falsch waren (z.B. Wohnort in Süddeutschland anstelle des wahren Wohnortes Hamburg, falsche Größe, falsches Alter, ...), so dass jeder, der sie kennt weiß, dass sie damit nichts zu tun hat. Merkwürdig war auch, dass ihr in Süddeutschland lebende Freund, das Flirtprofil "zufällig" entdeckt hatte. Ich vermute mal, dass sie sich auch gefragt hat, warum ihr Freund auf solchen Flirtseiten unterwegs ist ... Aber ist ja einfacher, wenn der Fotograf die Schuld hat. Das gleiche Portrait tauche dann noch als Profilfoto (!) auf nicht weniger als 5 Facebookprofilen auf. Obwohl es mir gelungen ist, bei Facebook die Löschung der entsprechenden Profile durchzusetzen, hat das Fotomodell nie wieder ein Wort mit mir gewechselt. Natürlich habe ich dann auch die frischen Visitenkarten nicht weggeworfen. Löschen hört sich ja im Internet noch relativ einfach an - auch wenn das Internet einiges nie vergisst. Meines Wissens ist es aber auch so, dass eine Rücknahme einer Nutzungserlaubnis sich eigentlich nur auf zukünftige Veröffentlichungen bezieht. Bei gedruckten Veröffentlichungen z.B. Bücher ist es ja auch klar, dass ein bereits verkauftes Buch nicht zurückgerufen wird, weil sich ein Fotomodell das anders überlegt hat. Später gab es mit einem anderen Fotomodell eine ähnliche Sache: Ein harmloses Foto tauchte mit einem bitterbösen Kommentar im Internet auf. In dem Fall war es aber so, dass der Kommentar Bezug auf einen Lebensumstand hatte, den ich gar nicht kennen konnte. Es konnte nur jemand aus ihrem Umfeld gewesen sein - aber auch dieses Modell wollte die Schuld nur bei mir sehen...
Es ist sehr schade, wenn Dritte durch kriminelle Bildernutzung gute Beziehungen (und sei es nur geschäftlich) zerstören. Ich schätze mal, dass Du in Zukunft die Kleidung nicht mehr günstiger bekommst. Das ist doch eigentlich schade, oder?
Ich würde den unnötigen Streit schnell beenden.
bevor Du die große Keule schwingst, solltest Du Dir selbst einmal ein paar Fragen stellen:
Frage 1: Was macht Dich so sicher, dass der Shopbetreiber dafür verantwortlich ist, dass Bilder auf "unerwünschten" Seiten auftauchen?
Also er selbst hat die umstrittenen Bilder ja - wie Du schreibst - wieder von seinen Seiten gelöscht. Er ist Dir also in dieser Beziehung bereits entgegengekommen. Wieso sollte er das bei fremden Seiten verweigern?
Frage 2: Was sagt der Urheber der Fotos dazu?
Frage 3: Du hast hier in diesem Thread eingeräumt, dass Du erlaubt hast, dass die Bilder für den Shop genutzt werden. Was gibt Dir das Recht, dieses Erlaubnis zu jedem beliebigen Zeitpunkt zurückzuziehen?
Frage 4: Wieso schädigen Bilder, die Du selbst veröffentlicht hast, jetzt plötzlich Dein Image?
Zur Verdeutlichung ein (schon mehrfach erwähntes) Beispiel aus meinem Fotografenleben:
Ich hatte mal ein Lieblingsmodell. Wir haben tolle Shootings (mit Vertrag) gemacht und uns auch gut verstanden. Ich habe dann zuletzt sogar ihre Homepage gepflegt (wodurch sie 100 EUR/Jahr sparen konnte). Gerade hatte ich mir Visitenkarten anfertigen lassen - wo natürlich auch ein Portrait von Ihr als Referenz drauf war, als folgendes passierte: Sie rief mich an und machte mir große Vorwürfe wegen der unerlaubten Nutzung eines Bildes. Sie wollte, dass ich ihre Homepage SOFORT lösche (ich saß aber ohne Internet im Zug) und selbst auch keine Bilder mehr von ihr verwende. Ich hätte folgendes verhindern sollen: Irgendeine Person, hat ein harmloses Portrait von ihr "geklaut" und mit einem sehr anzüglichen Text in einem Flirtportal verwendet. Auch sie sah ihr Image in Gefahr. Das war insofern nicht nachvollziehbar, da in diesem "Flirtprofil" alle erdenklichen Angaben falsch waren (z.B. Wohnort in Süddeutschland anstelle des wahren Wohnortes Hamburg, falsche Größe, falsches Alter, ...), so dass jeder, der sie kennt weiß, dass sie damit nichts zu tun hat. Merkwürdig war auch, dass ihr in Süddeutschland lebende Freund, das Flirtprofil "zufällig" entdeckt hatte. Ich vermute mal, dass sie sich auch gefragt hat, warum ihr Freund auf solchen Flirtseiten unterwegs ist ... Aber ist ja einfacher, wenn der Fotograf die Schuld hat. Das gleiche Portrait tauche dann noch als Profilfoto (!) auf nicht weniger als 5 Facebookprofilen auf. Obwohl es mir gelungen ist, bei Facebook die Löschung der entsprechenden Profile durchzusetzen, hat das Fotomodell nie wieder ein Wort mit mir gewechselt. Natürlich habe ich dann auch die frischen Visitenkarten nicht weggeworfen. Löschen hört sich ja im Internet noch relativ einfach an - auch wenn das Internet einiges nie vergisst. Meines Wissens ist es aber auch so, dass eine Rücknahme einer Nutzungserlaubnis sich eigentlich nur auf zukünftige Veröffentlichungen bezieht. Bei gedruckten Veröffentlichungen z.B. Bücher ist es ja auch klar, dass ein bereits verkauftes Buch nicht zurückgerufen wird, weil sich ein Fotomodell das anders überlegt hat. Später gab es mit einem anderen Fotomodell eine ähnliche Sache: Ein harmloses Foto tauchte mit einem bitterbösen Kommentar im Internet auf. In dem Fall war es aber so, dass der Kommentar Bezug auf einen Lebensumstand hatte, den ich gar nicht kennen konnte. Es konnte nur jemand aus ihrem Umfeld gewesen sein - aber auch dieses Modell wollte die Schuld nur bei mir sehen...
Es ist sehr schade, wenn Dritte durch kriminelle Bildernutzung gute Beziehungen (und sei es nur geschäftlich) zerstören. Ich schätze mal, dass Du in Zukunft die Kleidung nicht mehr günstiger bekommst. Das ist doch eigentlich schade, oder?
Ich würde den unnötigen Streit schnell beenden.
#4Report
[gone] Woman of Mass Distraction
9 years ago
@ eckisfotos
Um deine Fragen zu beantworten:
1. Er hat die Bilder lediglich auf FB gelöscht - auf der Shopseite gibt es sie noch. Als es für mich okay war, dass er die Bilder nutzt, hatte er auf der FB-Seite Werbung für seine Kleidung gemacht - jetzt kommt dazu Werbung für Dominas, dessen Bilder er auch postet (mit Umschnalldildo etc.). Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich mit der Fetisch-Ecke und allem, was sonst noch damit zu tun hat, nichts zu tun haben möchte. Wenn er jetzt natürlich solche Posts verfasst, guckt auch ein ganz anderes Klientel auf seine Seite und den dazugehörigen Webshop. Die wollen dann auch nichts kaufen, sondern sich nur an den Bildern ergötzen - vorher hab ich keine Bilder von mir gefunden, auf denen ich plötzlich als Domina betitelt werden (wovon ich mich ganz klar distanziere). Das ist imageschädigend.
2. Der Urheber möchte die Nutzung auch beenden.
3. Weil ich ihm von Anfang an gesagt habe, dass die Bilder nicht im besagten Kontext genutzt werden sollen. Er macht nun eindeutige Werbung, die auch auf seine Shop-Seite verweist, d. h. die Bilder werden nun automatisch in den Kontext gebracht.
4. Wie vorher bereits geschrieben.
Es sind nicht Dritte, die eine Beziehung zerstören, sondern der Umgang, den beide Parteien miteinander haben. Unsere ist schon vorher auseinandergegangen, weil er wiederholt private Bilder von mit veröffentlicht hat. Die Kleidung brauche ich auch nicht günstiger; das hat er von sich aus gemacht, da habe ich ihn nie drum gebeten - das hat auch nichts mit den Bildern zu tun (die hat er OHNE jegliche Bezahlung erhalten - was ist also so schlimm daran Bilder zu löschen, für die man nichts bezahlt hat, wenn sie dem anderen nur schaden?); die habe ich erhalten, weil ich öfter mal Werbung gemacht habe (Youtube, Autogrammkarten, FB, HP, etc.). Außerdem kaufe ich seit den Streitigkeiten bezüglich der privaten Bilder auch nicht mehr bei ihm ein.
Der Steit ist nicht unnötig - wie würdest du es denn finden, wenn du Bilder von dir im Internet findest mit Themen, von denen du dich ausdrücklich distanzierst (z. B. jemand läd ein Bild von dir hoch und beschimpft dich als Nazi - klar, ganz anderer Fall, und doch auch wieder nicht - wenn man nicht weiß, wie es passiert ist, kann man nichts unternehmen, wenn man jedoch den Ursprung kennt, dann bemüht man sich um eine Lösung).
Um deine Fragen zu beantworten:
1. Er hat die Bilder lediglich auf FB gelöscht - auf der Shopseite gibt es sie noch. Als es für mich okay war, dass er die Bilder nutzt, hatte er auf der FB-Seite Werbung für seine Kleidung gemacht - jetzt kommt dazu Werbung für Dominas, dessen Bilder er auch postet (mit Umschnalldildo etc.). Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich mit der Fetisch-Ecke und allem, was sonst noch damit zu tun hat, nichts zu tun haben möchte. Wenn er jetzt natürlich solche Posts verfasst, guckt auch ein ganz anderes Klientel auf seine Seite und den dazugehörigen Webshop. Die wollen dann auch nichts kaufen, sondern sich nur an den Bildern ergötzen - vorher hab ich keine Bilder von mir gefunden, auf denen ich plötzlich als Domina betitelt werden (wovon ich mich ganz klar distanziere). Das ist imageschädigend.
2. Der Urheber möchte die Nutzung auch beenden.
3. Weil ich ihm von Anfang an gesagt habe, dass die Bilder nicht im besagten Kontext genutzt werden sollen. Er macht nun eindeutige Werbung, die auch auf seine Shop-Seite verweist, d. h. die Bilder werden nun automatisch in den Kontext gebracht.
4. Wie vorher bereits geschrieben.
Es sind nicht Dritte, die eine Beziehung zerstören, sondern der Umgang, den beide Parteien miteinander haben. Unsere ist schon vorher auseinandergegangen, weil er wiederholt private Bilder von mit veröffentlicht hat. Die Kleidung brauche ich auch nicht günstiger; das hat er von sich aus gemacht, da habe ich ihn nie drum gebeten - das hat auch nichts mit den Bildern zu tun (die hat er OHNE jegliche Bezahlung erhalten - was ist also so schlimm daran Bilder zu löschen, für die man nichts bezahlt hat, wenn sie dem anderen nur schaden?); die habe ich erhalten, weil ich öfter mal Werbung gemacht habe (Youtube, Autogrammkarten, FB, HP, etc.). Außerdem kaufe ich seit den Streitigkeiten bezüglich der privaten Bilder auch nicht mehr bei ihm ein.
Der Steit ist nicht unnötig - wie würdest du es denn finden, wenn du Bilder von dir im Internet findest mit Themen, von denen du dich ausdrücklich distanzierst (z. B. jemand läd ein Bild von dir hoch und beschimpft dich als Nazi - klar, ganz anderer Fall, und doch auch wieder nicht - wenn man nicht weiß, wie es passiert ist, kann man nichts unternehmen, wenn man jedoch den Ursprung kennt, dann bemüht man sich um eine Lösung).
#5Report
[gone] Woman of Mass Distraction
9 years ago
*nicht Fetisch-Ecke, eher BDSM-Ecke
#6Report
9 years ago
jetzt kommt dazu Werbung für Dominas, dessen Bilder er auch postet (mit Umschnalldildo etc.). Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich mit der Fetisch-Ecke und allem, was sonst noch damit zu tun hat, nichts zu tun haben möchte.
Das ist aber zunächst mal völlig irrelevant.
Wenn er jetzt natürlich solche Posts verfasst, guckt auch ein ganz anderes Klientel auf seine Seite und den dazugehörigen Webshop.
Damit muss man ggf. leben. Es gibt einschlägige Rechtsprechung, deren Aktenzeichen rauszusuchen ich im Moment keine Zeit habe, die z.B. sagt, daß ein männliches Model, das für Ledermoden gemodelt hat, es hinnehmen muss, daß die Fotos in einem Schwulenmagazin erscheinen. Die Begründung war vereinfacht gesagt, daß Homosexualität heute nicht mehr als "ehrenrührig" oder "anstößig" gilt, und daher auch nicht damit argumentiert werden kann, daß hier Betrachter eventuell einen Zusammenhang herstellen könnten, der ursprünglich nicht beabsichtigt war.
Dasselbe wird im Jahr 2015 auch für "BDSM" gelten.
Die wollen dann auch nichts kaufen, sondern sich nur an den Bildern ergötzen
Auch das muss man hinnehmen - das ist übrigens mit vielen Katalogen so, angefange bei Dessous und Bademoden.
Aber wie gesagt: zunächst mal muss man klären, wer eigentlich wem welche Rechte eingeräumt hat. Bevor das nicht geschehen ist, ist alle übrige Diskussion völlig müßig.
Und das überlässt man dann tunlichst einem Rechtsanwalt.
Der Steit ist nicht unnötig - wie würdest du es denn finden, wenn du Bilder von dir im Internet findest mit Themen, von denen du dich ausdrücklich distanzierst
Das ist etwas, das Models - oder auch Schauspielern, allen "Darstellern" eben - immer wieder mal passiert. In bestimmten Grenzen ist es ein normales Risiko, das ein Model tragen muss.
#7Report
[gone] Woman of Mass Distraction
9 years ago
Wenn die Bedingung für die Nutzung aber ist, dass ich meine Bilder nicht in diesem Kontext sehen möchte und er diesen nun auf seiner Seite selbst inszeniert, wie kann das dann noch okay sein? Soll diese Absprache wirklich nichts wert sein?
#8Report
9 years ago
@Jenna: Also mich hast Du überzeugt und ich sehe das rechtlich auch nicht soo schlecht wie Tom.
Ich habe übrigens tatsächlich als Urheber ähnliches erlebt. Ich gestattete die Nutzung eines Bildes (keine Menschen darauf) als Beiwerk zu einem Artikel über eine Sehenswürdigkeit. Der Artikel sollte in einem kleinen Heft eines Busunternehmens erscheinen. Als weitere Bedingung nannte ich, dass das Bild nicht beschnitten werden dürfe. Natürlich passierte genau das (und zwar so "sinnentstellend", dass der geplante Bezug nicht mehr gegeben war) und mein Bild erschien nicht zu dem Artikel, sondern als Titelbild auf dem Heftchen. Natürlich prangte u.a. der Name des Busunternehmens auf dem Foto. Somit machte das Foto jetzt Werbung für das Busunternehmen.
Natürlich protestierte ich. Das einzige (!) Ergebnis war, dass alle anderen (auch die Leute, die sich um die Sehenswürdigkeit kümmerten, weil sie nicht gemerkt haben, dass das Busunternehmen den geplanten Werbeeffekt nur für sich genutzt haben und nicht für den guten Zweck) sauer auf mich waren. Einen Rechtsstreit hätte ich wohl gewinnen können - aber das Heft wäre sowieso nicht mehr rückholbar gewesen.
In Deinem Fall wirst Du sicher nicht die Lokalpolitik gegen Dich aufbringen, aber trotzdem ...
Ich habe übrigens tatsächlich als Urheber ähnliches erlebt. Ich gestattete die Nutzung eines Bildes (keine Menschen darauf) als Beiwerk zu einem Artikel über eine Sehenswürdigkeit. Der Artikel sollte in einem kleinen Heft eines Busunternehmens erscheinen. Als weitere Bedingung nannte ich, dass das Bild nicht beschnitten werden dürfe. Natürlich passierte genau das (und zwar so "sinnentstellend", dass der geplante Bezug nicht mehr gegeben war) und mein Bild erschien nicht zu dem Artikel, sondern als Titelbild auf dem Heftchen. Natürlich prangte u.a. der Name des Busunternehmens auf dem Foto. Somit machte das Foto jetzt Werbung für das Busunternehmen.
Natürlich protestierte ich. Das einzige (!) Ergebnis war, dass alle anderen (auch die Leute, die sich um die Sehenswürdigkeit kümmerten, weil sie nicht gemerkt haben, dass das Busunternehmen den geplanten Werbeeffekt nur für sich genutzt haben und nicht für den guten Zweck) sauer auf mich waren. Einen Rechtsstreit hätte ich wohl gewinnen können - aber das Heft wäre sowieso nicht mehr rückholbar gewesen.
In Deinem Fall wirst Du sicher nicht die Lokalpolitik gegen Dich aufbringen, aber trotzdem ...
#9Report
9 years ago
Wenn die Bedingung für die Nutzung aber ist, dass ich meine Bilder nicht in diesem Kontext sehen möchte und er diesen nun auf seiner Seite selbst inszeniert, wie kann das dann noch okay sein? Soll diese Absprache wirklich nichts wert sein?
Wurde das ausdrücklich so festgehalten, ist das nachweisbar, und wie sieht denn die genaue Absprache ab?
"Nicht im Kontext XYZ" ist regelmäßig eine so unklare Vertragsklausel, daß an der Wirksamkeit gezweifelt werden darf.
Aber wie gesagt: die Einschätzung im Detail überlässt man am besten einem Anwalt, der sich Details anschaut. Für mich klingt die Beschreibung im EP so, daß kaum etwas klar geregelt wurde, und ein Gericht, sollte es damit befasst werden, nun erstmal archäologische Quellenstudien betreiben muss, um herauszufinden, was die Vertragsparteien denn wohl gemeint haben könnten, und wie das rechtlich zu beurteilen ist.
#10Report
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
9 years ago
"Kein Vertrag, keine Bezahlung". Plötzlich tauchen die Bilder auf einer Seite für Umschnall-Dildos auf, obwohl du dich nur für FB einverstanden erklärt hast.
Geh zum (Fach)Anwalt und lass dich zunächst mal beraten (ist nicht teuer); ich bin der Meinung, dass die Chancen auf Löschung und auf Schadenersatz nicht so schlecht stehen.
Geh zum (Fach)Anwalt und lass dich zunächst mal beraten (ist nicht teuer); ich bin der Meinung, dass die Chancen auf Löschung und auf Schadenersatz nicht so schlecht stehen.
#11Report
9 years ago
Das ist doch alles stochern im Nebel. Erlaubnis (teil-)erteilt, die jetzt widerrufen werden soll. Ohne das man (in diesem Fall wohl ein Anwalt) die genauen Vereinbarungen kennt, wird das per Forumglaskugellesen schwer zu beantworten sein.
Das mit dem Kontext ist auch wieder so eine Sache. Selbst wenn "überwiegend pornografische Medien und Teledienste" ausgeschlossen sein sollten, ist ein Webshop oder Facebook (als Gesamtheit) per se ja nicht pornografisch.
Zu guter letzt ... die vergünstigte Ware könnte man durchaus als Bezahlung oder Wertausgleich verstehen.
Das mit dem Kontext ist auch wieder so eine Sache. Selbst wenn "überwiegend pornografische Medien und Teledienste" ausgeschlossen sein sollten, ist ein Webshop oder Facebook (als Gesamtheit) per se ja nicht pornografisch.
Zu guter letzt ... die vergünstigte Ware könnte man durchaus als Bezahlung oder Wertausgleich verstehen.
#12Report
9 years ago
Das mit dem Kontext ist auch wieder so eine Sache. Selbst wenn "überwiegend pornografische Medien und Teledienste" ausgeschlossen sein sollten, ist ein Webshop oder Facebook (als Gesamtheit) per se ja nicht pornografisch.
Einmal das, und außerdem ist eine solche Klausel so dermaßen unbestimmt, daß sie allein deshalb schon unwirksam sein wird.
#13Report
9 years ago
@Tom (und einige andere)
Habt Ihr eigentlich zur Kenntnis genommen, dass es keinen Vertrag gibt? Insofern braucht man auch nicht über unwirksame oder unbestimmte Vertragsklauseln zu diskutieren.
Habt Ihr eigentlich zur Kenntnis genommen, dass es keinen Vertrag gibt? Insofern braucht man auch nicht über unwirksame oder unbestimmte Vertragsklauseln zu diskutieren.
#14Report
9 years ago
Verträge können auch mündlich. per Handschlag oder durch schlüssiges Handeln abgeschlossen werden. Es bedarf nicht zwingend der Schriftform. Wenn Du morgens beim Bäcker Frühstücksbrot holst, dann hast Du einen Kaufvertrag abgeschlossen.
#15Report
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
9 years ago
Verträge können auch mündlich. per Handschlag oder durch schlüssiges Handeln abgeschlossen werden. Es bedarf nicht zwingend der Schriftform. Wenn Du morgens beim Bäcker Frühstücksbrot holst, dann hast Du einen Kaufvertrag abgeschlossen.
Natürlich besteht ein Vertrag. Wenn auch nur mündlich. Im Übrigen zunächst nur mit dem Fotografen, der hier ja gar nicht involviert ist. Der Shoopbetreiber ist nach meinem Verständnis nicht der Fotograf und hatte, wenn überhaupt, nur eine mündliche Zusage für facebook. Gaaaanz dünnes Eis! Der Shopbetreiber muss belegen, dass er die Erlaubnis zur Nutzung hatte. Da reicht es nicht aus, zu behaupten, das Model habe sich evtl. mal so geäußert und er habe das evtl. vom Fotografen so verstanden. Das ist ein bissel mager. ;)
#16Report
9 years ago
Ich gehe davon aus, dass die meisten mein letztes Statement verstanden haben. Ja, es besteht eine Vereinbarung bzw. ein Vertrag - aber eben kein schriftlicher, den man versuchen könnte juristisch zu zerpflücken.Die mündliche Vereinbarung wird vermutlich so aussehen: "Du darfst meine Fotos für den Shop nutzen." Ob die TO das überhaupt durfte hängt vom Vertrag mit ihrem Fotografen ab. Wenn ich der Fotograf gewesen wäre, dann hätte sie das gedurft (bei einem TFP-Shooting).
#17Report
[gone] Woman of Mass Distraction
9 years ago
Nun zerbrecht euch mal hier nicht noch lange so eure Köpfe... ;) Nach dem, was ich jetzt so rauslesen konnte, scheint die Investition in anwaltliche Hilfe nicht vergebens zu sein (unnötige Ausgaben kann ich mir gerade nicht leisten, daher die Nachfrage hier im Forum) und die Situation ist nicht (unbedingt) aussichtslos. Dementsprechend werd ich mich in der nächsten Zeit mal mit einem Anwalt kurzschließen und versuchen die Angelegenheit zu klären. Danke für die vielen verschiedenen Impressionen.
#18Report
Topic has been closed
ich habe derzeit ein kleines Problem und hoffe, dass ihr mir evtl. weiterhelfen könnt.
Vor ein paar Jahren habe ich in einem Online-Shop (Lederbekleidung) begonnen einzukaufen; der Shopbetreiber hat mich angesprochen (da er mich im Fernsehen gesehen hat) ob ich ihm Bilder zur Verfügung stellen könnte (Privataufnahmen seiner Kleidungsstücke). Das war für mich in dem Moment okay; einen Vertrag gibt es nicht, eine Bezahlung seinerseits an mich erfolgte auch nicht (nur die Vergünstigung bei Bestellungen in seinem Shop, weil ich ab und zu Werbung auf meiner FB-Seite für ihn gemacht habe, wenn ich auf einem meiner geposteten Bilder etwas von ihm getrage habe).
Nun ist es jedoch so, dass die Bilder zum einen auch in einem anderen Shop genutzt werden (Freunde von ihm) - das war zum einen nicht abgesprochen; ist aber nicht das große Problem. Schlimmer ist es eher, dass er auch private Bilder ohne mein Einverständnis genutzt hat (da kommt man ja ohne weiteres ran, wenn man auf FB befreundet ist). Ich habe ihm dies untersagt und es gab einen großen Streit - der Kontakt ist abgebrochen. Die privaten Bilder hat er gelöscht, auf FB nutzt er meine Bilder auch nicht mehr - aber in den Shops sind sie immer noch drinnen. Diese Bilder finde ich nun auf Fetisch-Seiten u. a. bei FB wieder (Transen, Ladyboys [wusste gar nicht, dass ich so männlich aussehe], Leder, Latex etc.) - teilweise ohne Copyright, teilweise ohne Kopf etc. Er kümmert sich nicht um die Löschung, ich kann aber auch nicht viel dagegen tun; was ich löschen lassen kann, lasse ich auch löschen; nur leider ist es nicht immer so einfach. Verwunderlich ist es nicht, denn auf seiner FB-Seite gibt es nun immer mehr "Models", die eigentlich Dominas sind und sich auf den Bildern auch entsprechend präsentieren (Umschnall-Dildo, Peitschen etc. - nicht schön in Szene gesetzt, sondern meist einfach nur obzön). Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich mich von dieser Szene distanziere und damit nicht in Verbindung gebracht werden möchte - das ist natürlich schwierig, wenn ich auf einer Seite zu sehen bin, die auch damit Werbung macht.
Ich habe ihn bereits kontaktiert (Mail und Einschreiben) und um die Löschung der Bilder gebeten, denn sie sind schädlich für mich, da ich das in der Phase des Image-Aufbaus gar nicht gebrauchen kann. Keine Rückmeldung und erst recht keine Löschung. Da wir nichts schriftlich gemacht haben, die Nutzungsdauer auch nicht festgelegt ist, haben der Urheber und ich entschlossen, die Nutzungsdauer zu begrenzen. Das scheint ihn nicht zu interessieren.
Was hab ich für Möglichkeiten die Bilder aus dem Netz zu bekommen? Hilft nur noch der Weg zum Anwalt oder ist selbst das aussichtslos?
Viele Grüße (& Danke schon mal)
Jenna