Livebild auf das Notebook 15

9 years ago
Hallöchen,

kann man mit einer DSLR gleich bei der Aufnahme, dass gemachte Bild (Live)
kabellos auf dem Laptop anschauen und speichern?

-Was braucht man dazu?
-Mit welchen DSLR Kameras funktionert so etwas?
-Kann man Kameras nachrüsten?
-Welches System ist dann am besten?

Habe es schon oft im TV oder Medien gesehen, dass Fotografen so etwas anwenden.

Danke für Eure Hilfe, Tipps und Infos.
Sollte dieses Thema schon mal besprochen worden sein - habe es dann eben verpasst.

Schöne Sommergrüsse
Manfred
9 years ago
Lösung:  Toshiba FlashAir-III- oder Transcend WIFI-Karte in die Kamera und ein passendes "Sauger"-Programm auf dem Rechner laufen lassen. 
Z.B. meins :-)
FlashAir-Autodownloader

Die WIFI-Kartenlösung funktioniert mit allen Digitalkameras die SD-Karten nehmen (auch mittels SD-CF-Adapter).
[gone] foto17.at
9 years ago
Hi,
so wie Du es beschreibst, meinst Du Tethered Shooting. Kabellos ist möglich, wie es die Profis machen, jedoch nicht ganz trivial. Ob es herstellerspezifische Lösungen gibt, weiß ich nicht. Für mein Nikon-System gab's das nicht. Ich habe also mit WiFi-SD-Karten begonnen. Transcend hat z. B. so etwas im Programm. Die Übertragungsrate ist "bescheiden", praktikablerweise können nur die vorschau-JPGs übertragen werden. RAW fällt flach, das dauert ewig. Wenn der Workflow also nicht darauf ausgelegt ist, auch gleich die RAWs am Notebook zu bearbeiten, geht's ganz gut. Halt wirklich nur als Vorschaubild fürs Modell und den Fotografen. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ev. WLAN-Nachbarn "reinfunken" und die automatische Kanalauswahl nicht mehr richtig funkt. An einer solchen Karte kann kaum etwas eingestellt werden ... Sie ist aber sehr günstig, ca. 40-60 Euro, je nach Modell.

Deutlich professioneller ist CamRanger. Eine richtig gute WLAN-Karte in Scheckkartengröße, die mittels eines Adapters am Blitzschuh befestigt wird. Kostet einige hundert Euro. Habe ich selbst nicht verwendet, die Testberichte sind aber sehr gut.

Ich bin mittlerweile auf das traditionelle USB-Kabel umgestiegen. Das funktioniert bestens, auch mit RAW-Dateien! Mit meiner D4s wurde auch eine Zugentlastung für das Kabel mitgeliefert, so dass meine Bedenken in diese Richtung gleich zerstreut wurden. Mittlerweile schicke ich bei Studioaufnahmen die RAWs direkt zum Notebook auf eine externe Festplatte und nehme diese Originale dann mit nach Haue zur Nachbearbeitung am "großen" Rechner.

Als "Empfängersoftware" ist Adobe Lightroom gut geeignet. Bzw. gibt es eine handvoll freie oder zumindest günstige Programme. Nachteilig ist dabei die Tatsache, dass das jeweilige Kameramodell/WiFi-Karte als unterstützt gelistet sein muss.

hth
Peter
[gone] User_224666
9 years ago
http://dslrdashboard.info/downloads/

Die Software ist großartig - und mit einem gepatchten akkubetriebenem WLan Adpater für 35,- hast du die Funktionaltiät vom Ranger - und das für Canon, Nikon und einige andere in einem einzigen Modul.

Geht auch mit http://digicamcontrol.com/, wobei der Entwickler die WLan Module von qdslrdasboard nutzt.

Beide Softwares sind donation-ware.

Ich ziehe am PC digicamcontrol vor, während auf dem Android Tablett bei mir qdslrdashboard die Nase vorn hat - das liegt aber auch nur an den Features im Video-Livemode. Würde beim WLan, aber nur die JPEG übertragen, Raw dauert mir zu lange.
Vor etwa einem Jahr hatte ich eine Transcend WiFi SD Card in meiner Nikon ausprobiert:
- WiFi funktionierte ausschließlich in Verbindung mit Live View
- Aufnahmen konnten lediglich von der Kameera herunter geladen werden, und das ausschließlich in JPEG, jedoch nicht im RAW Format
- entgegen der Beschreibung war keine Shoot & View Funktion verfügbar, also auch kein Tethered Shooting möglich
9 years ago
Was Du glaubst, im TV gesehen zu haben gibt es nicht.

Zumindest nicht so, wie Du es beschrieben hast. Profis arbeiten im RAW Format und dieses ist kabellos von keinem System übertragbar. Und selbst, wenn ein System das könnte, dann kaum in Geschwindigkeiten, die für ein normales Shooting weiterhelfen würden. Was es gibt, sind Vorschaubilder, die Du sowohl auf dem iPad oder eben auch am Notebook direkt anschauen und bewerten kannst. Das ist ganz praktisch, um Kunden gleich das Ergebnis zu zeigen. Ich würde mal behaupten, dass Profis, die richtige Kameras benutzen mit Auflösungen von 30-80 Mpix ausschließlich verkabelt shooten, wenn die BIlder sofort am Monitor gezeigt werden sollen. Falls es da etwas geben sollte, was ich noch nicht kenne, wäre ich für Infos dankbar ;-)

Vorschaulösungen (die ich persönlich kenne und benutzt habe):

Sony: Bietet bei einigen Kameras eigenes adhoc WLAN und kann sogar per iPad oder iPhone ausgelöst werden (Kamera-Liveview am iPad!). Auch geschossene Bilder sofort ansehen und bewerten funktioniert sehr gut. Vorteil: kein zusätzlicher WLAN Router notwendig. Eigene app für iPad.

Nikon: WLAN Transmitter, wird auf Kamera gesteckt und überträgt JPGs - auch in hoher Auflösung. Nachteil: der orig. Nikon Transmitter kostet einige hundert Euro. Dafür meines Wissens hohe Auflösung als JPG übertragbar.

Phase One: bietet adhoc WLAN und überträgt Vorschau auf iPad und Notebook. Nachteil: keine Hochauflösende Übertragung, sondern nur Vorschau. Vorteil: Eigene app für iPad.

Hasselblad: WLAN - was ist das? ;-) Vorschau und übertragung nur per Kabel - dafür dann in RAW und hochauflösend direkt in den Notebook geschossen. Eigene app für iPad vorhanden (dazu ist jedoch Notebook notwendig, an welches die Hassi verkabelt ist).

Eye-Fi: Universelle SD Karte, die JPGs per WLAN übertragen kann. Man benötigt dazu jedoch einen WLAN Router. Nachteil: Die Übertragungssicherheit ist bescheiden und für den professionellen Einsatz nicht sehr zuverlässig. Außerdem nur sinnvoll bei Cams mit SD slot, da die CF Adapter nicht in jede Cam passen (es gibt zwei CF Formate, die sich von den Abmessungen um Haaresbreite unterscheiden und die Adapter sind dann zu dick. So zB bei Nikon D700 nicht verwendbar!). Vorteil Eye-Fi: sehr günstig!

Canon: keine Erfahrung...

Dazu gibt es mittlerweile auch sehr viel Software, die Übertragung der Daten unterstützt. Bei Nikon, Sony, Phase One und Hasselblad gibt es natürlich auch eigene Software, die das kann (im Rahmen des oben beschriebenen).

Technische Einschränkung ist derzeit einfach die Dateigröße eines RAW. Selbst ein 40 Mpix JPG kann schon recht groß werden. Daher begnügen sich die Hersteller mit JPG oder Vorschauauflösungen.
9 years ago
Hi Batzi,
irgendwas muss Du da falsch gemacht haben.
Die WIFI-Funktion der Transcend-Karte ist nicht von irgendeiner Funktion der Kamera abhängig (außer Strom).  Live View an der Kamera muss nicht eingestellt sein.  Live View über die "Luftleitung" geht natürlich bei einer WIFI-Karte nie da erstmal ein Bild auf der WIFI-Karte gespeichert sein muss bevor es übertragen werden kann.  Also ist erstmal eine Auslösung der Kamera nötig.
Welche Dateien übertragen werden ist nur von der abrufenden Software abhängig.  Jeder Dateityp der auf der Karte gespeichert ist kann z.B. mit dem WebBrowser auf dem PC abgerufen werden.  Einfach die IP-Adresse der WIFI-Karte im Browser eingeben.
Mein Autodownloader (der auch mit der Transcend-Karte funktioniert) kann jede beliebige Datei die auf der Karte ist automatisch abziehen.

Die Android-App und die IOS-App bieten beide Shot & View und funktionieren auch.  Selbst getestet.  Was nicht geht (s.o.) ist direktes Live View in Echtzeit.
9 years ago
Hi Steve,
zwei Korrekturen :-)
"Profis arbeiten im RAW Format und dieses ist kabellos von keinem System übertragbar"
Von jedem der WIFI-Kartenhersteller gibts inzwischen Karten die ausdrücklich für RAW-Übertragung ausgelegt sind.  Toshiba (FlashAir) und Transcend konnten das schon immer, bei Eyefi können das nicht alle Karten.
"Eye-Fi: Universelle SD Karte, die JPGs per WLAN übertragen kann. Man benötigt dazu jedoch einen WLAN Router."
Der Router wird nur zur einmaligen Einrichtung per Internet gebraucht:
EyeFi Direct Mode

Grundsätzliches:
Für die Darstellung auf einem Computer-Monitor oder einem TV-Gerät ist natürlich eine RAW-Übertragung nicht nötig.  Selbst bei einem UHD-TV/Monitor reicht die kleinste oder mittlere JPG-Auflösung.  Der einzige Vorteil einer RAW-Übertragung wäre, dass man die Bilder dann gleich auf dem Bearbeitungsrechner hat. 
Alle halbwegs modernen RAW-fähigen Kameras sind in der Lage sowohl RAW als auch JPG zusammen zu speichern.  Also kann man sein Übertragungssystem so einrichten, dass nur die kleinen JPGs übertragen werden (Übertragungszeit bei mir z.B. zwischen 5 und 10 Sekunden) und die RAWs später "händisch" auf den Bearbeitungsrechner übertragen werden.  Ich arbeite seit 6 Jahren im Studio nur noch mit solchen Systemen (erst mit Wireless USB, dann mit FlashAir- und Transcend-Karten).
 
Die Canon 6D hat zum Beispiel WiFi eingebaut, so dass Bilder direkt übertragen werden können, auf den Laptop, Handy, dass ich auch als Fernauslöser nutze, oder PC oder Pad.
[gone] User_224666
9 years ago
Für die Darstellung auf einem Computer-Monitor oder einem TV-Gerät ist natürlich eine RAW-Übertragung nicht nötig.  Selbst bei einem UHD-TV/Monitor reicht die kleinste oder mittlere JPG-Auflösung.  Der einzige Vorteil einer RAW-Übertragung wäre, dass man die Bilder dann gleich auf dem Bearbeitungsrechner hat. 

Theoretisch ist das so, praktisch nicht. JPEG´s stellen immer eine eingeschränkte Form der Darstellung des RAW da. Wenn es darum geht Licht exakt zu beurteilen, Durchzeichnungen zu bewerten etc., können JPEG´s immer nur einen ganz groben Anhalt geben. Wenn ich die Kamera nicht gerade an einer völlig unerreichbaren Stelle platzieren muss, hängt sie deshalb per Kabel am Lap und liefert RAWs ab.

Wegen der UHD-TV/Monitore. Auch das stimmt praktisch nicht. Arbeite gerade an einem solchen und habe echte Probleme die Bilder in der MK-Kleinauflösung ordentlich einzstellen, denn bei 100% sind sie einfach zu winzig und bei 200% siehst du nicht mehr exakt wie die Schärfe im Bild ist. Ähnlich ist das mit kleinen JPEG-Vorschaubildern auf hochauflösenden Devices.

Wenn du grob wissen willst, ob das Model überhaupt im Bildausschnitt war, ist JPEG OK, wenn du das Bild bei der Aufnahme bereits vollständig bewerten möchtest um ggf. korrigierend einzugreifen muss es RAW sein.

 
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
9 years ago
Beim Shooting mit Stativ geht es mit Smartphone und Tablett. Kamera an´s Smartphone und dann auf´s Tablett übertragen. Das für gibt es Apps, z.B. DLSR Controller, die dafür auf Smartphone und Tablett installiert sein müssen. Das Smartphone funktioniert dabei sozusagen als WLAN-Adapter für die Kamera.
9 years ago
Realistische RAW-Beurteilung am Laptop-Bildschirm ist reine Theorie.  Selbst Lightroom berechnet eigene Vorschaubilder aus den per Tethering empfangenen RAWs und kein Laptop-Bildschirm ist auch nur ansatzweise in der Lage RAWs vernünftig darzustellen. 
Ganz im Gegensatz zu den JPGs die eine Digitalkamera abliefert.  Das sind keine Vorschaubildchen in MK-Auflösung sondern bei meiner 5D-MK-II (wahrlich kein Auflösungsmonster) ist die kleinste JPG-Auflösung 2784 x 1856 Pixel groß.  Selbst die alte 5D-I schaffte in der kleinsten Auflösung 2496 x 1664.
Und: Die meisten Laptop-Bildschirme sind nichtmal kalibrierbar.  Von den UHD-TVs ganz zu schweigen.
Hi Andreas,

es war schon so, wie es in meinem Post steht. Die bei Transcend Shoot&View genannte Funktion der Karte ließ sich gar nicht erst aktivieren. Das Herunterladen der Dateien war ausschließlich bei eingeschaltetem LiveView der Kamera möglich und auch auf JPEG beschränkt. Ausserdem von völlig unakzeptabler Geschwindigkeit trotz hervorragender Feldstärke und schnellem WLAN.

Mag sein, dass diese Karte einen Defekt hatte. Sie wurde jedenfalls anstandslos zurückgenommen.
9 years ago
An Alle,
vielen, vielen Dank für die fachmännischen Tipps, Anleitungen und Hinweise.

Ich hatte ja schon früher bei einigen Foren meine Fragen gestellt,
aber nie solche kompetenten Antworten, wie hier erhalten.

Habe mich nun für die Transend-Lösung entschieden, da dieses zum Probieren
nicht so teuer ist. Nun werde ich sehen, wie es sich in der Anwendung verhält.

Nochmals danke und allen erfolgreiche Shoots.
LG
Manfred
9 years ago
Ich selber habe Erfahrung mit dem original Nikon WLAN-ADAPTER und dem DSLR Dashboard auf einem 10 bzw 12 Zoll Tablet.
Das ist schon bequem, aber eigentlich nur als "Fernbedienung", weil die Vorschaubilder einige Sekunden brauchen und das nervt schon....
wenn man effektiv mit sowas arbeiten will sollte es also schon Kabel sein...

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