Die wahre Ursache für AHDS? 38

9 years ago
Ketzerischer Gedanke nach dem erfolgreichen Abschluss der Installation von Windows 7 Professional auf zwei Laptops...

Ist es wirklich ein Wunder, daß mittlerweile der größte Teil der Bevölkerung an AHDS zu leiden scheint, wenn seit Jahren schon in immer stärkerem Maße es auf allen Computer-Displays und Handy- und Smartphone-Displays in einem fort überall nur noch bunt blinkt und flackert und zappelt?

Ich meine... der Spruch "Firefox installieren: 5 Minuten. Firefox einmal komplett entbunten, Teletubbie-Optik abstellen und dem Browser überflüssigen und lästigen Eigenschaften abstellen: 5 Stunden..." ist ja schon älter.

Aber wenn ich es zusammenrechne, dann habe ich sicher 100 Arbeitsstunden darauf verwendet,  den beiden Windows 7 ein Benutzer-Interface zu verpassen und Verhaltensweisen anzuerziehen, die ein zügiges und konzentriertes Arbeiten überhaupt erst möglich machen.

Gut - das lohnt sich, denn es wird im Laufe der nächsten paar Jahre viele 100 Arbeitsstunden einsparen, dank der Möglichkeit zu zügigem und konzentrierten Arbeiten. Aber muß das sein? Langsam wünsche ich mir bei Installation von Software eine Option - [_] Installation für verblödete Benutzer, Programm entscheidet, was gut für den Benutzer ist und macht alles selbst - [_] Installation für Benutzer, die selbst entscheiden, was das Programm wie machen soll, und vor allem, was es und wie es das nicht machen soll.

Das musste jetzt mal raus... *grmpf*
9 years ago
*rofl* ...............
?
also bei mir sind die anpassungen nach 10 minuten erledigt. und bei win8 ging es noch um einiges schneller.
9 years ago
ADHS.... es heisst ADHS....
9 years ago
@tom:
ich kann dich sowas von verstehen! bin "im business" seit meinem 18ten lebensjahr - immerhin 25j... mittlerweile bringt mich der ganze it-shit immer mehr zur weißglut.
mittlerweile ist das saubere installieren eines systems mit vielen programmen (wie bei mir vor ein paar monaten) einfach nur noch eine qual.
allein das updaten eins frischen win7 auf den aktuellen patchlevel benötigt mehrere hundert updates und ein paar GB download. wenn dann noch n office dazu kommt, wirds nocheinmal deutlich mehr.
von den ganzen updates diverser software: browser, plugins, tools (,die mit immer perfider abzuwählenden "zusatzprogrammen" installiert werden), java (nicht im browser!), flash (braucht man leider noch all die weile), acrobat (den auch), die einrichtung diverser coder tools & datenbanksysteme (in meinem fall XAMP und windoof zeugs) etc.pp. vom "einfachen" übernehmen alter einstellungen (mir ist durchaus bewusst, dass es da diverse tools gibt - die verrecken aber allesamt bei wirklich umfangreichen quellsystemen) mal ganz abzusehen.
ein "normaler" user hat da praktisch keine chance ein sauberes system hinzustellen und teilweisen datenverlust zu vermeiden...
wenns so weitergeht gehe ick irgendwann mal genervt zurück zu papier und stift
9 years ago
Also ich finds gut. Das schafft Arbeitsplätze und erhält meinen ^^.
9 years ago
@Olli.M.  oh ja, es nervt. Vorallem nervt daß eine Windows Installation im Laufe der Zeit immer langsamer wird und regelmässig Datensperrmüll angesagt ist. Klasse fand ich auch daß nach dem gestrigen Einspielen der Updates (oder besser Fehlerverschlimmbesserungen) mein Elements 5,0 (alt aber ich brauche nicht mehr) auf meinem Rechner (Win 7 32 bit) nicht mehr aufrufbar war. Ohne Fehlermeldung den Ladevorgang abgebrochen. Super. Also System Wiederherstellungspunkt gesucht und wieder runter mit dem Scheiss. Jetzt gehts wieder aber welches der Updates war jetzt der Übeltäter ? Hab viel zu tun und keine Zeit/Lust mit meinem privaten Rechner rumzupopeln. (IT seit 1987)
es ging ums *anpassen* der programme an die eigenen bedürfnisse, nicht um das installieren.
installieren ist mitunter aufwendig, in der tat. und es gibt dann immer einen haufen updates einzuspielen. darüber sollte sich aber eigentlich jeder freuen, denn nur über's patchen wird ein system sicherer.
aber ich finde das tatsächlich sehr viel angenehmer als früher. wenn ich mich erinnere, wie oft ich win95 neu aufgesetzt habe (alle 3,4 monate?) - und wie oft das bei vista bzw. win8 der fall war (beide nämlich kein einziges mal). und wenn man ein bisschen aufhört, jeden unfug zu installieren, bleibt das system auch einigermassen flott. irgendwelche datenengpässe und mülldateien entsorgen, musste ich auch seit ewigkeiten nicht mehr. früher war das anders. früher war alles schlechter.
auch das anpassen ist so viel einfacher geworden. das einzige, was mich stresst, ist delphi zu installieren. aber das musste ich zum glück in den letzten drei jahren nur zwei mal.

(ach so: ich bin diplom-soziologe seit 2001. was auch immer euer beruf hier zur sache tut.)
9 years ago
Das Leben kann doch so einfach sein.

Einfach mal den alten C-64 vom Dachboden holen, den bernsteinfarbenen Monitor anschließen
und alle Sorgen und Probleme mit Apps, flackern und buntem Blinken sind ausgemerzt. :-D
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
9 years ago
Gab es nicht immer auf winfuture.de alle Updates und Patches in einer Datei zum Herunterladen? Dadurch hatte ich mir schon öfter den ganzen Updatestress nach einer Neuinstallation erspart.
Jan, das war früher.
Heute macht das das Windows Update (bzw. die Updatefunktionen der einzelnen Programme) ganz alleine. Die muss man nicht mehr von Hand herunterladen. Dauert halt nur mitunter ein bisschen, bis alles da und installiert ist.
... mitunter bis zu 5 Tagen, und selbst dann ist man nicht sicher, das noch was fehlt.
9 years ago
ADHS.... es heisst ADHS....

Stimmt. Buchstabendreher... Beginnende Dyslexie?
9 years ago
also bei mir sind die anpassungen nach 10 minuten erledigt. und bei win8 ging es noch um einiges schneller.

Dazu müsste man jetzt wissen, welche Anpassungen Du denn so machst... ;-)

Meine Anpassungen sind unter anderem (nur eine kleine Auswahl):

  • dauerhaftes Ausblenden des überflüssigen Gemüses wie "Bibliotheken" im Explorer - was übrigens nicht vollständig möglich ist, am besten wäre es, man könnte das Gerümpel schlicht löschen, genauso wie "Eigene Dateien", die man ja auch nicht loswird... *grmpf*
    (Hallo, Microsoft? Wir arbeiten mit partitionierten Festplatten, und Daten gehören auf den Server, wo sie eine automatische Datensicherung haben, und nicht in "Eigene Dateien"...) - geht nur über Eingriffe in die Registry, die sich immerhin dankenswerterweise auf alle User auswirken, so daß man das nicht für mehrere Accounts alles mehrfach machen muss...
  • Verringerung des Zeilenabstandes im Explorer-Detailfenster auf WinXP-Standard, die Win7-Variante ist extreme und die Übersichtlichkeit störende Platzverschwendung
  • Abschalten des Aufpoppens von Taskleisten-Reitern - toll in Photoshop, wenn man mal - was ja durchaus vorkommt, 20 Bilddateien geöffnet hat - jedesmal wenn man kurz mit der Maus auf die Taskleiste gerät, zoscht die Leiter hoch...
  • Einrichtung eines vernünftigen Startmenüs, Typ WinXP
  • Einrichtung von Desktop-Ordnern, auf denen man die Icons frei verschieben kann
  • Abschalten der automatischen Sortierung in Ordnern - geht nicht mit Bordmitteln, ich fand schließlich eine geniale Batch-Datei im WWW
  • Aufräumen des Kontextmenüs der rechten Maustaste - da sammelt sich nach einer vollständigen Installation ein halber Meter Schrott, was zugegeben nur insofern auf das Konto von Microsoft geht, als WIndows es ermöglicht, daß sich da Krethi und Plethi und Hans und Franz verewigt.


Ich bin seit Wochen am Rumschrauben in der Registry, weil es für viele Sachen keine eingebauten Bordmittel gibt, und es TweakUI  für Win7 nicht gibt.

Von der Mühe, Firefox abzugewöhnen, die ganze Welt mit Favicons und ähnlichem Schrott an jeder denkbaren und undenkbaren Stelle vollzumüllen, will ich gar nicht reden. Da habe ich mittlerweile den Eindruck, daß sich die Hälfte aller Add-ons damit beschäftigen, irgendwelchen Scheiß wieder abzustellen, den die FF-Entwickler vorher reinprogrammiert haben, natürlich ohne Option, das abzuwählen, weil ja der FF-Entwickler am besten weiß, was gut für die User ist...

(Aber dafür haben die es bis heute nicht fertig bekommen, die beiden absurdestne Sicherheitslücke im FF zu schließen, die jemals in ein Computerprogramm hineingewurschtelt wurden... *grmpf*

Welche das sind? Nun:

1. kann jeder Windows-Benutzer, auch mit Gast-Rechten, Sicherheitseinstellungen im Browser ab- umschalten. Wenn man nicht will, daß FF automatische Updates macht, dann reicht es nicht, mit Admin-Rechten das einmal abzuschalten. Nein, das muss man in allen Accounts einzeln machen, sonst sagt der Admin "Kein Auto-Update", und FF macht munter Auto-Updates, weil man übersehen hat, daß man das auch noch im Acount für's Surfen mit niedrigsten Rechten wegzuklicken... Tolles "Sicherheits-Konzept"...
2. nutzt der FF die Sicherheitsrichtlinie vom Internet Explorer, was z.B. Downloads und ähnliches betrifft.
Was bedeutet: alles, das man in der Hinsicht dem IE verbietet, kann der FF auch nicht mehr. Will man, daß der FF das kann, muß man es dem IE auch erlauben.
Das widerspricht ein wenig der ursprünglichen Idee, den IE möglichst komplett zu verrammeln, um danach alternativ den wesentlich sichereren FF zu benutzen.
Wobei ich ja mittlerweile sagen muß, daß mir Microsoft teilweise um Welten sympathischer geworden ist, seit ich mich an verschiedenen Stellen mit dem Murks der "Open-Source-Gemeinde" herumschlagen musste... Und was die "Datenkrake" betrifft, als die man Microsoft früher mal ansah, so sind die ja inzwischen Klosterschüler verglichen mit Google und Facebook...
9 years ago
es ging ums *anpassen* der programme an die eigenen bedürfnisse, nicht um das installieren.
installieren ist mitunter aufwendig, in der tat. und es gibt dann immer einen haufen updates einzuspielen. darüber sollte sich aber eigentlich jeder freuen, denn nur über's patchen wird ein system sicherer.

Also an der Installation von Windows 7 (sowohl 64- als auch 32-bit) hab ich nichts auszusetzen. Im Prinzip auch am ganzen OS nur wenig, es ist das erste Microsoft-OS, bei dem ich den Eindruck habe, es ist nicht langsamer und braucht nicht mehr Hardware-Leistung als die Vorgänger. (Ausnahme: Festplattenplatz, aber das ist nun nicht so wild.)
Wobei es schon skurril war, daß ich erst rausfinden musste, daß man bei der Installation von Windows 7 die Hardware-Firewall vom Telekom Speedport DSL-Router abstellen muß...
Ist die bei der Installation an, dann schießt Windows nach drei oder vier Minuten den Router ab, was nicht nur bedeutet, daß Windows 7 keine Verbindung mehr zu Microsoft bekommt, um die Updates runterzuladen, sondern auch, daß man nicht mehr telefonieren kann. Router-Reset hilft, bis Windows dann wieder zugreift.
Ist aber kein Konflikt zwischen Router- und Windows-Firewall - hat man die erste Installationsrunde vollständig abgeschlossen, kann man den Speedport wieder anstellen, und alles läuft rund, dauerhaft...
Ich hab mir die Karten gelegt... dachte schon, der Netzwerk-Adapter sei kaputt. (Die anderen PCs kamen nach dem Router-Reset ja wieder ins Netzwerk, für das der Speedport bei uns den Netzwerk-Hub und den DHCP-Server macht, und ins Internet.) Ich hab dann gegoogelt, und fand Hinweise in die Richtung, und siehe da - Firewall abschalten, und sofort geht's. Beim zweiten Laptop war's genauso, das hat also irgendwie Methode.

Aber was mich, sowohl an Windows als auch an vielen Programmen, mittlerweile nervt: es gibt für viele ganz wichtige Funktionen und Interfaces keine Möglichkeit, es individuell leicht und einfach anzupassen.
Es mag ja sein, daß viele Leute ihren PC nur zum Spielen und Rumsurfen benutzen, und das einfach hinnehmen wie die halbjährliche Änderung des Benutzerinterfaces der DB-Fahrkaren-Automaten - kaum hat man's endlich begriffen, ist wieder alles neu - und anders.
Wenn man aber seine PCs zum Arbeiten benutzt, dann hat man sich auf bestimmte Verfahrens- und Vorgehensweisen in jahrelanger Arbeit eingewöhnt, und wenn dann alles geändert wird, dann ist das eine massive Behinderung.
Seit 15 Jahren z.B. sitzt bei Windows das Icon für den Desktop links in der Taskleiste. Gleich neben dem Start-Button. Wenn man das 15 Jahre jeden Tag viele hundert mal benutzt hat, klickt man da automatisch hin, wenn man schnell auf den Desktop will.

Bei Windows 7 sitzt das Icon jetzt rechts ganz am Rand...

In den ersten Tagen hab ich zigmal versehentlich den IE hochgefahren, wenn ich auf den Desktop wollte. *kotz*

Nun ist es ja relativ egal, wo die Entwickler das Icon hinpacken - wenn man es denn einfach verschieben kann... Die Icons für IE und FF und andere kann ich mühelos mit der Maus auf der Taskleiste hin und her schieben, da hin, wo ich sie haben will. Das Desktop-Icon nicht.... Da muß man händisch eine .SCF-Datei erstellen und die dann an der gewünschten Stelle "anheften"... Den Idioten, der dafür verantwortlich ist, sollte man mit einer "Neunschwänzigen Katze" aus Netzwerkkabeln geflochten auspeitschen... *aarrrgh*

Und so weiter, und so fort... Microsoft hat weltweit über 120.000 Mitarbeiter. Wieso muß man 75 Prozent aller "Tools", die ein Windows zu einem bequemen und gut und flexibel konfigurierbaren OS machen, von freien Entwicklern aus dem WWW holen? Wobei ich ja dankbar bin, daß sich da einige kundige Leute die Arbeit gemacht haben, einige ganz famose Tools zu programmieren.
9 years ago
Ja, früher hatte ich das auch. Jetzt hab ich Ruh. Warum? Hab nur noch Macs ;-)

Viele Grüße,
Frank
war ja klar, der applestore hat ausgang. blubberblub.

@tom: ok, wenn man es natürlich darauf anlegt, dass in neuen versionen alles so aussieht, wie in alten version, dann hat man vermutlich ziemlich zu kämpfen. das mach ich halt nicht, ich gewöhne mich recht schnell an das neue. weil ich nämlich festgestellt habe, dass viele neuerungen durchaus ihren sinn haben. und vieles einfacher machen, wenn man sich drauf einlässt.
vor win8 hatte ich bspw. höllisch angst, wegen der zusätzlichen anwendungsschicht. und des startbildschirms. dann hab ich kurz damit rumgespielt und festgestellt: die angst war absolut unberechtigt. geht nämlich alles viel einfacher auf einmal.
das gleiche mit den ribbons: ich hätte nie gedacht, dass ich mich daran gewöhne. hat in wirklichkeit aber nur eine halbe stunde gedauert. man muss da halt einfach offen sein. und ich arbeite auch schon echt lange und umfangreich am rechner - unter diversen systemen.

die hardwareprobleme kenne ich nicht, deshalb kann ich dazu nichts sagen.
was allerdings nicht sein kann: dass firefox auf die sicherheitseinstellungen vom ie zurückgreif. beide programme haben eine absolut unterschiedliche architektur, weshalb das schon aus diesem grund nicht sein kann.

keine ahnung. seit vista hatte ich kaum noch probleme mit dem rechner und anpassungsorgien führe ich tatsächlich überhaupt kaum noch aus. die bibliotheken finde ich bspw. ganz schön praktisch. und icons auf dem desktop hab ich auch nicht mehr (ausser diejenigen, die bei irgendwelchen installationen dort landen). wozu auch? ich komm doch über den startbildschirm blitzschnell an alles ran.

die einzigen programme, die öfter mal ernsthaft scherereien machen, sind die von adobe. da scheinen immer noch im wesentlichen praktikanten in der entwicklungsabteilung zu sitzen.
9 years ago
@tom: ok, wenn man es natürlich darauf anlegt, dass in neuen versionen alles so aussieht, wie in alten version, dann hat man vermutlich ziemlich zu kämpfen. das mach ich halt nicht, ich gewöhne mich recht schnell an das neue. weil ich nämlich festgestellt habe, dass viele neuerungen durchaus ihren sinn haben. und vieles einfacher machen, wenn man sich drauf einlässt.

Aber genau da liegt der Hase doch im Pfeffer...
1. Warum soll ich mich umgewöhnen? Never touch a running system...
Ich habe Jahre gebraucht, um einen optimal laufenden Workflow zu entwickeln, jetzt steht er, und ich steige ja nicht freiwillig von XP auf 7 um, sondern weil XP nicht mehr weiter unterstützt wird und weil es bestimmte Software gibt, die nicht mehr unter XP läuft, und bestimmte Hardware auch.
2. 1000 Sachen kann man umstellen, es gibt Zillionen von "Themes" für das Benutzer-Interface. Von denen 99 Prozent Murks und Spielerei sind - aber das ist ja okay, wenn's die Leute glücklich macht. Aber wieso ist es nicht möglich, gleichzeitig dem OS die Möglichkeit zu implementieren, es als User wirklich anzupassen.
Du kannst zig Sachen in Windows einstellen, die Geschmackssache und Spielerei sind - aber einen erheblichen Teil der für das Arbeiten wichtig, die kannst Du nur mühsam über Eingriffe in die Registry anpassen... Was soll das?
3. "An das Neue gewöhnen" bedeutet aber, unendlich viel Zeit zu verschwenden, weil mein Workflow gebremst und behindert wird. Wieso soll ich mich darauf einstellen, zukünftig 10 Minuten für das zu brauchen, das ich mit dem alten System in 2 Minuten erledigen kann?

Stichwort: "Bibliotheken" und das ganze Geraffel im Explorer...

Ich saß vor 10 Jahren in der Produktion einer Sport-Wochenzeitung. Die hatte mit so einigen Problemen zu kämpfen, angefangen von einem inkompetenten Geschäftsführer bis hin zu einem logistisch bedingten sehr frühen Redaktionsschluß.
Die letzte Seite musste Sonntag um 21 Uhr in der Druckerei sein. Das lag daran, daß das Blatt eine recht kleine Auflage hatte, und bei jeder Rotationsdruckerei unter ferner liefen rangierte... Klar hätte man später in der Nacht drucken können, aber dann wäre die Verteiler-Logistik viel teurer geworden, denn die gedruckten Zeitungen mussten aus der Pampa nach Hamburg und zu den anderen Grossisten transportiert werden... Daran war also nicht zu rütteln.
Da das Blatt nicht über ein Redaktionssystem verfügte (und das auch nicht mit dem Geschäftsführer und der Redaktion harmoniert hätte, da Redaktionssysteme von den Benutzern ein diszipliniertes Arbeiten verlangen), wurden die Seiten einzeln als PDF erstellt und per ISDN bzw. FTP in die Druckerei übertragen.
"Seiten als PDF erstellen", das bedeutete technisch: die Seite im DTP-Programm öffnen, nachdem der Ausdruck abgenommen war, in eine PostScript-Datei drucken, die in einem vom Acrobat Distiller überwachten Ordner abgelegt wurde, und der Distiller machte dann ein PDF und verschob dieses in den Ausgangsordner für den Transfer.
Irgendjemand, der von der Technik Ahnung hatte, nicht aber davon, wie man einen Workflow optimal organisiert, hatte denen das mal eingerichtet. Die Folge davon war, daß für das Erstellen des PDFs ungefähr 10 Mausklicks nötig waren, um sich durch die Verzeichnisse zu hangeln.
Die DTP-Seite lag auf dem Server in X:ZeitungSeiten. Ins PostScript gedruckt wurde die Seite dann in den Ordner X:ZeitungDruckereiTransferÜberwacht ... Das DTP-Programm hat die Eigenschaft, sich immer den letzten Ordner zu merken. D.h.: nachdem man sich da hin geklickt hat, muß man sich für die nächste Seite da auch wieder zum Ausgangsort zurückklicken. Kann man nicht ändern...
Noch skurriler war, daß die Fotos für den Bau der einzelnen Seite von einem anderen Server-Laufwerk eingesammelt werden mussten, auch da wieder elende Klickerei...
Ich habe mir das einige Monate angesehen, und dann mal ausgerechnet: wir haben an jedem Sonntagnachmittag nur allein, ausschließlich, für das Geklettere durch die Ordner- und Laufwerksstrukturen ungefähr 3 Mannstunden vergeudet... Die 4 bis 6 Produktionsmitarbeiter waren jeden Sonntag allein zusammen etwa 3 Stunden damit beschäftigt, durch die Ordner- und Laufwerksstruktur zu klettern...
Ich hab dann mal eine Stunde dagesessen und konzentriert nachgedacht: wie läuft die Arbeit hier? Und wie muß die Serverstruktur angesichts der verwendeten Programme und der Arbeitsabläufe organisiert sein, damit es so schnell und bequem - und fehlerfrei! - wie möglich verläuft? Denn wenn man sich jedesmal durch bis zu 12 Ebenen rauf- und runterklicken muß, dann landet so einiges in der Hektik auch mal auf der falschen Verzeichnisebene...
Danach war das Arbeiten deutlich entspannter, und besser, und schneller.

Genauso ist es mit einem Betriebssystem. Das darf meiner Arbeit, so wie ich sie organsieren will, nicht im Weg stehen. Was soll das ganze blödsinnige Geraffel von Bibliothekn und Eigener Musik und Eigene Bilder, und verschiedenen Ordnertypen, und automatischer Sortierung - das man alles nicht einfach abschalten kann? Wenn ich das mit ein paar Mausklicks alles abwählen kann, dann wäre das ja okay. Aber das geht eben nicht, und so komme ich mir vor wie ein Lagerarbeiter, der jeden Tag Kisten von einer Halle in eine andere Halle tragen will, und ein Architekt baut ihm 20 Hindernisse und 6 Türen in den Weg, und die Türen sind auch noch selbstschließend... Und statt 2 Minuten für den Transport einer Kiste braucht der Arbeiter 10, weil er dauernd irgendwas umrunden muss...

Und was heißt: "das Aussehen"? Das Aussehen bei einem OS ist das Benutzer-Interface.... Und hat extremste Auswirkungen auf die Arbeit.
Ob ich in einem Ordnerfenster nämlich 30 Dateien auf einen Blick sehen kann, ohne scrollen zu müssen, oder nur 15... das macht einen riesigen Unterschied. Nicht für Otto Krawuttke, der seinen PC privat für Internet und E-Mail und drei Briefe im Jahr benutzt, und ansonsten damit daddelt. Aber für den, der im Jahr buchstäblich zigtausende Bild- und Text-Dateien damit verwaltet.
Heute macht das das Windows Update (bzw. die Updatefunktionen der einzelnen Programme) ganz alleine. Die muss man nicht mehr von Hand herunterladen. Dauert halt nur mitunter ein bisschen, bis alles da und installiert ist.

Was man übrigens am besten als allererstes abschaltet (die Auto-Updates). Es ist nämlich mega-super, wenn man gerade, am besten noch in Eile, am arbeiten ist, und Windows plötzlich meint, genau jetzt seine Updates machen zu wollen, und einen Neustart dazu, der dann 15 Minuten dauert, bis alles konfiguriert ist... Da mache ich lieber einmal in der Woche von Hand meinen eigenen "Patch-Day" - wenn mein System ernsthaft in Gefahr geraten könnte, nur weil ich nicht im Stunden- oder Minutentakt alle Microsoft-Sicherheits-Updates nachschieße, die man mir anbietet, dann hätte ich eh was ganz anderes falsch gemacht... Ich habe mir, mit Win95, Win98, Win2000 und WinXP in insgesamt 20 Jahren Arbeit mit Windows-PCs genau einmal einen Virus eingefangen - was 100 Prozent eigene Dummheit war (und noch zu Win98-Zeiten passierte) und woraus ich viel gelernt habe, und genau einmal einen Browser-Kaperer ("Helper"), weil ich in meinem Genervt-sein von einem DVD/Laufwerksproblem einfach zu schnell ein Freeware-Tool für die Erstellung bootfähiger USB-Sticks installiert habe. (Daß die Win7-DVD in allen Laufwerken im Haus problemlos gelesen wird, nur exakt in dem Laufwerk des Laptops nicht, wo es installiert werden sollte... das fällt in die Kategorie "Shit happens". Da war ich dann zu genervt, und musste den "Browser Helper" von Hand wieder rausoperieren... Auch daraus lernt man.)
9 years ago
Ja, früher hatte ich das auch. Jetzt hab ich Ruh. Warum? Hab nur noch Macs ;-)

Korrigiere mich, wenn ich falsch liege - aber früher jedenfalls waren die Möglichkeiten des Users, einen Mac selbst zu konfigurieren, noch geringer als bei jedem Windows... (Muß man eigentlich immer noch das Laufwerks-Symbol in den Papierkorb ziehen, um eine CD/DVD auszuwerfen?)
@ TomRohwer
Muß man eigentlich immer noch das Laufwerks-Symbol in den Papierkorb ziehen, um eine CD/DVD auszuwerfen?


Auswurftaste auf der Tastatur betätigen genügt mittlerweile. :-)

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