TFP Vertrag: Keine Fotos bekommen 92

@ Heinz Drstak & schallkoerper

Ich hoffe ja so ein bisschen, daß dieses ständige Vertragsgewichse in der Tat "einfach nur chic" ist. Ich komme seit langer Zeit auch ohne aus, hatte auch praktisch keinerlei Probleme und kann mir nicht vorstellen, daß ich damit alleine bin.

Wie auch immer... Während andere noch fleißig ihre Verträge ausfüllen, trinke ich mit dem Model schon lieber den ersten Kaffee. Das festigt mehr als ein doofes Stück Papier. :-)
[gone] schallkoerper fotografie
9 years ago
patrick...die Probleme die ich bisher hier hatte, haette mir ein Vertrag eher nicht geregelt...so ein Tröt wäre aber doch echt mal ganz gut um mal zu formulieren, wofür solche Verträge überhaupt gut sind, in echt, da draußen, in der Nicht-MK-Welt...ist mit dem allerorten auftauchenden Copyright Hinweis genauso...der ja eh unten auf jeder MK Seite steht...

ja, ich denke auch, guter Umgang miteinander sollte eigentlich reichen :)
9 years ago
Da kann ich mich wieder nur selbst zitieren und bitte versteht das nicht negativ oder falsch oder abwertend, denn so ist es nicht gemeint:

Hier unterscheidet sich einfach wieder der "Fotograf" vom - ich nenne das der Einfachheit halber - "Knipser". 
Ersterer hat Spaß an den FOTOS,  letzterer hat Spaß beim SHOOTING. 

Nimmt man dem Fotografen nach 4 Monaten sein Foto, indem man als Model rumheult und Löschung verlangt, dann ist der Fotograf schwer unentspannt. 
Folglich braucht er einen Vertrag um sich vor sowas zu schützen. 

Der Knipser dagegen hatte seinen Spaß schon, wenn das Shooting rum ist. Meistens hat er auch sehr viel mehr Shootings als der Fotograf und er gibt Fotos gern unbearbeitet und unsortiert auf CD direkt raus, weil ihm die Fotos gar nicht so wichtig sind. 
Nimmt man ihm von seinen 100000 Fotos jetzt nach ein paar Monaten ein paar wieder weg, ist ihm das relativ Wumpe. 
Er braucht also nicht so dringend einen Vertrag. 

Beide Varianten sind ja komplett in Ordnung. 
Jedoch sollte man nicht von sich auf andere schließen. Während man selbst vielleicht auf 10 Fotos hier und da verzichten kann, ist anderen das immens viel wichtiger. Und das muss man dann auch - empathisch wie man ist - verstehen und aufhören, diesen Leuten zu erzählen, Verträge wären eigentlich überflüssig. 

Menschen, denen ihre Fotos viel bedeuten und für die das Shooting eher Arbeit ist als Spaß, brauchen sehr wohl Verträge!
[gone] schallkoerper fotografie
9 years ago
Menschen, denen ihre Fotos viel bedeuten und für die das Shooting eher Arbeit ist als Spaß, brauchen sehr wohl Verträge!

lustigerweise finde ich mich in Deiner Beschreibung als Beides wieder...wäre also Fotoknipser oder Knipsograf oder so...ich habe normalerweise Spaß an beidem, den Fotos und dem Fototreffen (das ich ungerne Shooting nenne)...meine Bilder sind mir nicht Wumpe und wenn tatsächlich mal eine von mir abgelichtete Person etwas zu beanstanden hat wäre mir das sicher nicht egal...aber man kann ja vielleicht auch miteinander kommunizieren...was der Fotoknipser im Falle der TO ja nicht geregelt kriegt...

wenn eine Fotoveranstaltung nach Arbeit für mich anfühlt ist da was verkehrt, denn....Fotografie ist nicht meine Arbeit, mein Geld verdiene ich mit was anderem.

ich nenne mich aber übrigens selber gerne Knipser ;)

von sich auf andere schliessen sollte man aber natürlich nicht...meine Frage ist und bleibt: wovor ein Vertrag denn nun real schützt ?
9 years ago
"Knipser" ist auch nur ein Hilfswort zur Unterscheidung.

Na der Vertrag schützt KONKRET davor, dass das Model nach 3 Wochen oder wann auch immer sagt "Hör mal, ich will nicht mehr, dass meine Fotos im Internet sind. Weg damit.".
[gone] schallkoerper fotografie
9 years ago
Na der Vertrag schützt KONKRET davor, dass das Model nach 3 Wochen oder wann auch immer sagt "Hör mal, ich will nicht mehr, dass meine Fotos im Internet sind. Weg damit.".

und das kann dann nicht zerpflückt werden weil z.b. das "Recht am eigenen Bild" über Verträge hinaus besteht ?
9 years ago
Das kann das Model ja dann gern versuchen zu "zerpflücken". 
Die Chancen stehen sicher eher schlecht, erfahrungsgemäß. 
9 years ago
Ich finde den Vertrag zumindest als gegenseitige Willenserklärung ganz toll. Fotograf und Model einigen sich, was mit den Fotos passieren soll.

Da steht dann z.B. drin "du kannst alles damit machen,nur nicht auf facebook veröffentlichen." Oder wieviele Bilder das Model bekommt. So klärt man schon im Vorfeld die Erwartungen ab. Dass es immer noch passieren kann, dass sich eine Seite nicht dran hält ist Hobbyrisiko, aber zumindest hat man drüber gesprochen.

Manchen Models ist so ein Wisch wichtig. Also kriegen sie so einen Wisch von mir. Wenn so eine leichte Fingerübung hilft, Vertrauen zu schaffen, nehme ich sie halt auf mich. 
9 years ago
Allgemein bin ich auch kein Freund von Verträgen und Papierkrieg. Einen einfach gehaltenen TfP-Vertrag finde ich aber sehr sinnvoll und wie mein Vorschreiber auch äußert, hat man einen guten Einstieg, die gegenseitigen Erwartungen bzgl. der Nutzung der Fotos zu besprechen.

Meiner Erfahrung nach wissen viele Models auch wenig sowohl über ihr eigenes Recht am Bild wie auch über die Urheberrechte des Fotografen. Ich gehöre auch eher zu denen, die sich auch nach dem Shooting für die eigenen Fotos interessieren und daher finde ich das ganz angenehm, im lockeren Gespräch über den Vertrag zu Beginn des Shootings ein gewisses gemeinsames Verständnis herzustellen.

Abgesehen davon hat man als Fotograf in vielen Punkten eine starke Position bei solchen Hobby-Shootings. Das Urheberrecht des Fotografen ist wesentlich freier von Ausnahmen als das Recht am eigenen Bild des Models. Außerdem hat man als Fotograf nach dem Shooting alle Fotos und das Model hat keine. Der Fotograf darf bearbeiten fast wie er lustig ist, das Model darf nichts bearbeiten. Daher sehe ich mit einem TfP-Vertrag stärker die Interessen des Models gesichert als die des Fotografen. Und wenig überraschend taucht die Formulierung "nur mit Vertrag" eher auf Model-Sedcards auf. Der TfP-Vertrag ist für mich daher kein Ansatzpunkt, um vor Gericht zu ziehen, sondern dient der Sicherheit und Fairness zugunsten des Models, das mich ja nun i.d.R. nicht kennt.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
9 years ago
Manchen Models ist so ein Wisch wichtig. Also kriegen sie so einen Wisch von mir. Wenn so eine leichte Fingerübung hilft, Vertrauen zu schaffen, nehme ich sie halt auf mich. 

Mir ist solch ein "Wisch" auch wichtig. Zumal in meinem TfP-Vertrag steht, dass ich die Bilder aus dem Shooting auch kommerziell nutzen darf (mit Beteiligung des Models an den Einnahmen). Das wäre ohne Vertrag juristischer Selbstmord.
#51
@ eyeschnee
Hier unterscheidet sich einfach wieder der "Fotograf" vom - ich nenne das der Einfachheit halber - "Knipser". 


Streng genommen brauche ich da gar nicht zu unterscheiden, denn auch in meinem beruflichen Umfeld sind schriftliche Verträge absolute Seltenheit - auch wenn das jeder Steuerfuzzi anders handhaben mag. Der letzte Steuerberatungsvertrag wurde zumindest nur deswegen aufgesetzt, weil es der Gesellschaftsvertrag des Mandanten so vorgesehen hat. Ansonsten gilt: Wer kommt, der wird bedient und wer gehen will, wird sicherlich nicht mittels Vertrag daran gehindert.

Ansonsten möchte ich anmerken, daß ich zwar tatsächlich Spaß am Shooting und auch generell den sozialen Kontakten habe, aber auf meine entstandenen Fotos lege ich ebenso wert. Sie dienen zwar keiner Einnahmesicherung, sind aber dennoch Aushängeschild für mich und sorgen für hoffentlich stetigen Modelnachschub. Denn ohne Fotos wird es ebenfalls schwierig, mein Hobby auszuüben.
Im Laufe meiner MK-Zeit habe ich lediglich eine handvoll Bilder entfernen müssen oder besser gesagt, wurde freundlich darum gebeten. Ich sag's mal so: Mein Portfolio hat's verkraftet. ;-)

Wenn man sich zudem Shootingpartner sucht, die genau die gleiche Denkensweise haben, was sich mit etwas Mühe im Vorgespräch herausfinden lässt, dann wird man wohl niemals einen Vertrag brauchen. Zumindest wird es wohl nie eine zickige Möchtegern-Diva vor meine Kamera schaffen, bei der schon allein das Shooting eine Qual wäre, geschweigedenn von etwaigen Folgeproblemen. Sowas muß ich mir in meiner Freizeit nun wirklich nicht antun. :-)

Und ja, wer trotzdem sicherheitshalber schriftliche Verträge aufsetzen möchte, kann das gerne tun. Aus Hobbyistensicht finde ich es tendenziell aber eher unnötig bis albern.
#53
@ Heinz Drstak
Einfach fotografieren, Spaß haben, tolle Bilder machen, die irgendwo herzeigen ... und alles ist bestens.

Ganz meiner Meinung. :-)

In der Freizeit schaffen es die Leute doch auch, sich nette Partner für nette Kinoabende, Kneipenbesuche oder gemeinsame Sportarten/Hobbies zu suchen, ohne daß es großartig knallt. Warum muß das beim Knipsen anders sein?

Ich sammle nebenbei auch noch Schallplatten und habe da auch echt nette Kontakte mittlerweile kennengelernt. Da können wir auch gemeinsam auf eine Plattenbörse gehen ohne vorher minutiös festzulegen, wer unter welchen Umständen das Vorkaufsrecht auf eine ganz bestimmte Schallplatte hat. Und wir leihen uns zudem auch Schallplatten aus, ohne dafür extra Miet-/Leihverträge zu unterschreiben. Klappt echt super. :-)
9 years ago
Bei Kino-Besuchen kann aber hinterher nicht der neue Freund kommen oder die neue Agentur und verlangen, dass die Erinnerung an den Film aus Deinem Kopf gelöscht wird. ;)
#56
9 years ago
Ich stimme ja sogar zu: Bei "richtigen" Agentur-Models.. von "richtigen" Agenturen brauchste son Vertrag eigentlich nicht. 
Nur 1. hat man nicht immer solche Models, es gibt ja auch immer mal New Faces oder Mädels die zwar ne "Agentur" haben aber Du weisst, dass die auch genauso gut in zwei Monaten beschließen können, dass Modeln doch nix für sie ist. 
Und oft genug ist man auch erst hinterher schlauer. 
Vertrag ausfüllen lassen dauert 5 Minuten. Das ist so wenig Aufwand... 
[gone] account bitte sofort löschen
9 years ago
Ein Vertrag bedarf nicht automatisch der Schriftform. Dann wird es ohne Beweise schwer, Erfüllung einzufordern. Da hilft doch die Schriftform.
Und der Grund warum das geschriebene hier so durchgekaut wird, ist doch die einseitige Nichterfüllung. Gefühlt oder reell.
Von solchen Threads auf die Allgemeinheit zurück zu schliessen ist sehr kurzsichtig.

Ich glaube Pierre Brice hat einmal gesagt: "Wenn mir jemand sagt: Seine Wort sind Gold wert, nehme ich lieber Papier."

 
@ eyeschnee
Bei Kino-Besuchen kann aber hinterher nicht der neue Freund kommen oder die neue Agentur und verlangen, dass die Erinnerung an den Film aus Deinem Kopf gelöscht wird. ;)

Stimmt! Da kann nur der neue Freund kommen und dir ungefragt aufs Maul hauen. :-D

Ne, aber sprich mal hundert Frauen auf der Straße an und warte ab, wieviele davon überhaupt mit dir ins Kino gehen würden. Da wird bestimmt nicht jede sofort ja sagen. Manche würde einfach nein sagen und wiederum andere würden einen Anstandswauwau zum Aufpassen mitnehmen wollen. :-)

Und wirklich wenig Aufwand ist so eine Vertragsgeschichte auch nur dann, wenn sich beide Parteien absolut einig sind. Wenn du da irgendwas davon drin stehen hast, auch Nippelblitzer veröffentlichen zu dürfen und das Model darauf hin erstmal anfängt zu lamentieren, daß dieser Passus gestrichen wird, dann werden sich die 5 Minuten sicherlich verlängern.
Umgekehrt, wenn sich beide auf absoluter Vertrauensbasis einig sind, daß der andere schon keinen Scheiß machen wird, dann kann man es ganz bleiben lassen. So läuft's halt bei mir und wenn ich nicht dieses Vertrauensgefühl habe sollte, dann kommt von meiner Seite aus halt kein Shooting zustande. Wenn beide Parteien aber quasi dieses euphorische "Jau! Ich hab einfach Bock darauf mit dir zu shooten!!!"-Gefühl haben, dann ist das schonmal ein ganz hervorragender Anhaltspunkt.



@ Heinz Drstak

Als ich frisch mit der Model-Knipserei angefangen habe, war es ganz genau so, wie du schreibst. Ich sah mich um, habe auf jeder zweiten SC was von Vertrag gelesen und da dachte ich mir, "Hey! Willste erfolgreich mitmischen und vertrauenswürdig wirken, brauchste sowas auch unbedingt." Und die ersten 20 oder 30 Verträge meiner ersten Model-Shootings habe ich auch noch schön ordentlich abgeheftet. :-)

Später habe ich dann, gelinde gesagt, drauf geschissen, weil ich die Erfahrung für mich gemacht habe, daß es einfach überflüssig ist.
9 years ago
Also meiner Erfahrung nach lesen Models den Vertrag erst durch, nachdem ich ihnen nen VORTRAG zum Vertrag gehalten habe, dass sie sowas besser lesen sollten. ;)
Lamentieren... kann mich nicht erinnern.. 

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