TFP Vertrag: Keine Fotos bekommen 92

11.01.2015
Hallo ihr Lieben,
ich hatte im September ein Shooting mit TFP-Vertrag. Leider habe ich noch keine Fotos bekommen und der Fotograf stellt sich auf sämtlichen Plattformen und Telefon tot. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Brief per Einschreiben schicken und mit Anwalt drohen oder direkt zum Anwalt gehen? 
Vielen Dank!
Angelina
[gone] User_209100
11.01.2015
Wenn dir die paar Bilder von einem derart unzuverlässigen Fotografen so viel wert sind, dass du zum Anwalt rennen willst, mach das. Ansonsten versuchs doch erstmal "normal" per Brief, freundlich ist immer am besten. Gib ihm doch auch zu verstehen, dass du nicht sauer bist, wenns denn nix geworden sein soll und er sich nicht schämen braucht, manche trauen sich gerade darum nicht, noch was zu sagen.
ist der hier in der mk? dann melde den - das wird hier nämlich nicht so gerne gesehen.
Welchen Grund gibt es anzunehmen, dass er auf einen Brief reagiert, wenn er sich schon über Monate hinweg tot stellt? Ein Anwalt kostet erst mal Geld, Fotos hast Du dann immer noch nicht.
11.01.2015
Ein ähnliches Problem hatte ich auch. Das shooting war im Mai letzten Jahres und ich habe trotz mehrmaligem nachfragen keine Bilder erhalten. Weder unbearbeitet noch bearbeitet. Ich habe dies nun in der mk Bewertung vermerkt. Zum Glück gibt es Handy und making of Bilder.
Ich gehe nicht zum Anwalt, bin nun um eine negative Erfahrungen reicher.
11.01.2015
vielleicht ist er im Krankenhaus (oder schlimmeres ist passiert)??

LG Rüdiger
11.01.2015
Ich habe hier noch 3 CD's mit Bildern die ich nicht zustellen kann,
da die Post die CD zuück liefert.
Adresse ist falsch auf Vertrag.Hast Du alle diese Problemchen
kontrolliert?

Ansonsten: Vergessen, neues shooting, eues Glück, wie im Casion.

Heiner

 
11.01.2015
Ist der betreffende Fotograf weiterhin im Internet aktiv? (Nur um auszuschließen, daß ihm nicht eventuell tatsächlich irgendetwas zugestoßen ist.)

Wenn ja, würde ich meine Reaktion wohl auch davon abhängig machen, welchen Aufwand ich gehabt habe und ob ein finanzieller Schaden entstanden ist. (Wenn die Fotos von einem kurzen Shooting um die Ecke ausbleiben, ist es natürlich auch ärgerlich, läßt sich aber sicher eher verschmerzen als wenn es sich beispielsweise um ein ganztägiges Shooting am anderen Ende der Republik gehandelt hat.)

Eine entsprechende Shootingbewertung kann helfen, schwarze Schafe besser zu erkennen - sei es Fotografen, die nach TFP-Shootings keine Bilder liefern oder Models, die nicht zum Shooting erscheinen.
11.01.2015
Ich vermute mal, dass Drohen oder Einklagen auch nicht zum gewünschten Ergebnis -- nämlich gute Fotos -- führt.
Du hast laut Vertrag ja wahrscheinlich recht auf xx bearbeitete Bilder. Welche Bilder Du bekommst und wie sie bearbeitet werden, ist ja dann im Ermessen des Fotografen. Wenn ihm nun gedroht wird, schickt er die die blödsten Bilder, schlecht bearbeitet, so dass Du auch nix davon hast.

Ich finde die persönlich adequate Reaktion: negative Shootingbewertung, an die MK melden, abhaken, nicht weiter drüber ärgern und nächstes Shooting. Der Aufwand und der Ärger, bei bockigen Fotografen den Fotos nachzurennen, lohnt sich selten, wenn man die Möglichkeit hat, schnell an neue Fotos zu kommen.
Leider ist mir das auch schon passiert.
Keine Fotos bekommen.
Habe den Fotograf mehrfach angeschrieben.Sogar versucht an zu rufen.
Keine Reaktion ! Er ist aber immer wieder online.Da die Bewertung irgendwie verschwunden ist habe ich mehrfach Kommentare geschrieben.
Auch hier ist keine Reaktion gekommen.Das ganze zieht sich schon seit Monaten hin!
Wollte erneut nochmal Kommentar schreiben und siehe da, es wurden alle gelöscht.
Sollte wohl keiner lesen von den Models.
Tja , was macht man da? Hatte sogar noch eine Freundin als Model mitgebracht.
Auch sie hat nie ein Foto gesehn.
Ätzend
11.01.2015
Also TFP heißt zwar, dass das Fotomodell mit Bildern bezahlt wird, aber bevor man das hier genau diskutiert, sollte man doch die Formulierung kennen, die im jeweiligen Vertrag steht. Es gibt sooo viele Möglichkeiten, woran ein Ablauf, der beiden Seiten gerecht wird, scheitern kann. Wie ein Kollege bereits schrieb, kommt die Post mit der CD manchmal zurück, weil etwas mit der Adresse nicht stimmt - oder gar mit dem Namen des Fotomodells. Also wenn sich beispielsweise herausstellt, dass der Vertrag mit falschem Namen unterschrieben wurde, dann bin ich auch so frei, den Vertrag als ungültig anzusehen. Jedenfalls kann ich die Bilder dann nicht selbst verwenden und somit "gönne" ich sie auch dem Model nicht - selbst wenn ich den korrekten Namen und die korrekte Adresse herausfinden würde.

Bei der Vertragsunterzeichnung achte ich auch darauf, dass das Model auch sein Vertragsexemplar vollständig ausfüllt und nicht irgendeinen Blankovertrag (von meiner Unterschrift abgesehen) mitnimmt, wo dann theoretisch irgendeine andere Person als Model eingetragen werden könnte.

Bei mir gibt es für ein TFP-Modell eine DVD mit allen unbearbeiteten Bildern. Dann ist das Model am Zug, denn sie darf ("muss") aussuchen, welche Bilder ich für sie bearbeiten soll. Da gibt es dann einige, die dazu nicht in der Lage sind - und mindestens eine von denen hat sich dann auch prompt über mich beschwert - so kann eine gut gemeinte vertragliche Regelung nach hinten losgehen.

Ich gehe jetzt aber mal davon aus, dass die meisten Modelle, die einen Thread wie diesen aufmachen, tatsächlich berechtigte Forderungen haben. Diesen Modellen wird hier regelmäßig geraten, auf die Fotos zu verzichten ("als Lehrgeld abhaken", ...). Vermutlich ist ein Verzicht tatsächlich der einfachste Weg und zudem stressfrei. Eine Gewissheit, noch gute Fotos zu bekommen, hat das Modell nicht. Allerdings ist jede Beschwerde bei einem Moderator und jede negative Bewertung ein Schritt, um unseriösen Zeitgenossen das Handwerk zu legen. Es werden zumindest nachfolgende Fotomodelle davon profitieren. Daher rate ich: NICHT AUFGEBEN.

Was verschwundene Bewertungen angeht: Das passiert hoffentlich nicht - oder sind verschwundene Shootingvereinbarungen gemeint? Bei letzteren hätte dann die 6-Monats-Regel zugeschlagen, die bewirkt, dass nach 6 Monaten ohne Bewertung die Shootingvereinbarung gelöscht wird. Ich war damals gegen diese Regel - aber mir gehört die MK auch nicht. Wer zu lange gutmütig wartet, der wird dadurch zum Looser.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
12.01.2015
Brief per Einschreiben schicken und mit Anwalt drohen oder direkt zum Anwalt gehen? 
Vielen Dank!

Und was soll der Anwalt machen? Solange der Fotograf keine Bilder aus dem Shooting unerlaubt veröffentlicht hat, passiert da rein gar nichts. Der Fotograf sagt "Bilder nix geworden" oder "Speicherkarte defekt". Und dann? Schadenersatz für ein TfP-Shooting? Hab ich noch nie gehört, dass das jemals funktioniert hätte. Außer vielleicht: Fotograf oder Model einscheint nicht und der anderen Partei sind dadurch Kosten entstanden (Studio, Visa...).  Das war ja aber wohl hier nicht der Fall.

TfP ist Hobby...
12.01.2015
"Bilder nix geworden" hindert nicht an der Herausgabe und "Speicherkarte defekt" hindert wohl an der Herausgabe und somit an der Vertragserfüllung und dafür hat der Fotograf eben gerade zu stehen, genauso wie wenn er die Bilder aus Jux nicht herausgibt. Wird für einen Fotografen auch ziemlich schwer, einem Richter sowas wie mit der Speicherkarte zu erklären und warum es Monate gedauert hat, das zu merken und mit dem Model zu kommunizieren.

Ich würde es so machen: Zunächst die Gegenseite in Verzug zu bringen. Also Vertragserfüllung anmahnen und dabei eine Frist setzen (so 10-14 Tage). Das entweder mit Zeuge als Einschreiben mit Rückschein losschicken oder gleich per Gerichtsvollzieher (gibt's im Amtsgericht vor Ort) zustellen lassen. Verstreicht die Frist, so kann man dann einen Anwalt beauftragen und für die hier entstehenden Kosten haftet der Fotograf, wenn man tatsächlich zu Recht die Vertragserfüllung angemahnt hat. Schadensersatz kommt dann separat oben drauf und da würde ich doch lieber einen Anwalt fragen als hier im Forum.

Das würde ich freilich nur dann losschieben, wenn ich das Gefühl hätte, dass es sich bei den Fotos wirklich lohnt (oder wenn es mir irgendwie ein persönliches Bedürfnis ist) und wenn ich zuversichtlich wäre, dass der Fotograf solvent und auch sonst funktionierend ist, um die entstehnden Kosten nicht nur erstatten zu müssen sondern es auch zu können. Und natürlich auch nur dann, wenn ich eine gewisse Zuversicht hätte, den TfP-Vertrag richtig auszulegen und danach tatsächlich ein entsprechendes Anrecht hätte.
12.01.2015
Er: klick und Art@DD
 
hatten mir geholfen.
12.01.2015
Heyho,,,,
....der Gang zum Anwalt ist natürlich immer offen aber meine rein persönliche Meinung dazu...lohnt eher nicht.
Kostenübernahme ungewiß, Erfolg ungewiß, Nutzen-Aufwand mager --- wenn Erfolg dann vieleicht nur lieblos bearbeitet Pics.
Your choice...ich würd´s nicht tun.

Was bleibt als Weg wenn der Fotograf sich bei Kontaktversuchen "tot" stelllt.
MK bzw Moderator kontaktieren.
Grundsätzlich kann man jeden Moderator in solchen Sachen mal anschreiben aber besser ist es jemand zu wählen, der im PLZ Gebiet zuständig ist.
Moderatorenliste per PLZ Gebiet findest du oben in der Klickleiste unter MK/DE
Für den 4er bin (auch) ich da ....wenn du also magst schreib mich an.
Den Vertrag noch bereit legen, weil der ggf per Mail zum Sichten angefordert wird um sich neutral besser schlau zu machen.
Dann schreibt der Moderator den Fotografen an und versucht zu vermitteln.
Die Leutz von der MK sind kein *Gericht* und können niemand dazu verdonnern ihren Vertrag einzuhalten.
Es ist also ein "Vermittlungsversuch" aber so ganz grob kann ich sagen das nach 2/3 dieser Versuche auf einmal...oh wunder...doch irgendwas geht.
Falls nämlich gar nüscht geht wird das einfach mal notiert und falls sowas öfter vorkommt bei jemanden dann kann es passieren das er...wie wir so schön sagen...*ausgeladen* wird.

So oder so rate ich jedem Model immer eine Shootingvereinbarung der MK zu treffen und immer erst "nach" Erhalt der Bilder zu bewerten.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
13.01.2015
Schadensersatz kommt dann separat oben drauf

Für einen Schadenersatz muss man einen Schaden belegen können. "Ich habe mich in meiner Freizeit 2 Stunden fotografieren lassen und keine Bilder bekommen" reicht meiner Ansicht nach nicht aus. Das ist zwar verschwendete Zeit, aber kein "Schaden". Sonst könnte jede Freundin von der anderen Schadenersatz fordern, wenn sie nicht zum Kaffeetrinken erscheint.

Schadenersatz kannst du fordern bei "ich bin als Profimodel mit 120 Euro Stundensatz gebucht worden und der Fotograf ist nicht erschienen". Oder "ich habe ein Studio gebucht und das Model ist nicht erschienen".
13.01.2015
Selbstverständlich ist es ein Schaden, die vereinbarte Gegenleistung - Bilder - nicht zu bekommen, und man hat einen Anspruch, den Vertragsbrüchigen in Regress zu nehmen. Wie der Schadensersatz zu berechnen ist, dürfte stark von den Umständen abhängen. Hat der TfP-Fotograf allgemein den Qualitätsstandard eines ansässigen professionellen Fotostudios, dürften gute Aussicht bestehen, dass man nun eben die Fotos dort erstellen lässt und die Rechnung dafür ist genau der entstandene Schaden. Wie du richtig schreibst, kann man für die aufgewendete Zeit keinen Schadensersatz fordern, denn die hat man ja für umsonst eingebracht. Daher läuft auch dein Vergleich zum Kaffeetrinken ins Leere. Allerdings würde ich davon abraten, hier irgendwie ohne Anwalt Forderungen zu stellen.
13.01.2015
Ich würde dringend davon abraten, mit oder ohne Anwalt wegen nichtn gelieferten Fotos
Klage zu führen.
Was macht der hochgelobte Jurist, zB, wenn der Fotograf meint:
Kein Bild ist auch nur enigermassen auf meinem Niveau. Ich kann
gar keine Bilder liefern, weil keine da sind. Das Model war zu schlecht.

Und schon haben 2 Anwälte lange Zeit, völlig überflüssig zu diskutieren,

Vergessen, nächstes shooting und gut ist.

Verbeissen wir uns nicht auf ein bisschen Recht haben.

Heiner
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
13.01.2015
Hat der TfP-Fotograf allgemein den Qualitätsstandard eines ansässigen professionellen Fotostudios, dürften gute Aussicht bestehen, dass man nun eben die Fotos dort erstellen lässt und die Rechnung dafür ist genau der entstandene Schaden.

Das würde den Umkehrschluss nach sich ziehen, dass ein Fotograf, welcher vom TfP-Model versetzt wird, ein Profimodel beauftragen könnte und dann dem verhinderten TfP-Model die Rechnung dafür schickt. Halte ich für höchst unwahrscheinlich...
13.01.2015
Aus deiner Argumentation lässt sich aber der Umkehrschluss ziehen, dass es einem TfP-Fotografen grundsätzlich frei steht, ob er Bilder wie vertraglich zugesichert liefert oder es lässt. Forderung auf Herausgabe wird mit "Speicherkarte kaputt" gekontert und Schadensersatzansprüche sollen ja grundsätzlich ausgeschlossen sein. Das halte ich dann auch mal für höchst unwahrscheinlich ...

Was Schadensersatzansprüche des TfP-Fotografen gegenüber dem ihm versetzenden TfP-Model angeht, so halte ich das schon für eine gänzlich andere Situation, da in diesen Fallen zumeinst nicht mal ein Vertrag unterschrieben wurde und ganz sicher noch gar keine Fotos erstellt wurden. Im Falle des Models, das keine Fotos erhält, sind diese Fotos auf jeden Fall erstellt worden und somit als materielles Gut vorhanden.

Vergleichbar wäre, wenn das Model dem Fotografen nach der Erstellung der Fotos die Bilder von der Speicherkarte zieht und diese dann formatiert ...

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