Typografische Verschlimmbesserung oder Wertsteigerung? 9

12.02.2014
Hallo,

mich würde mal interessieren, wer ein Bild lieber puristisch sehen möchte, dh dass die Aufnahme maximal durch den Konverter und die Bildbearbeitungsprogramme gequirlt wurde oder wem es auch oder sogar besser gefällt, dass eine Aufnahme mit Texten ergänzt wird, um die Wirkungsweise zu verändern...? 
Ich persönlich finde die Aufnahme ohne Text wertvoller, alles andere kann ich mir gut vorstellen, bzw lenkt nur ab und brauche es nicht zum Gefallen einer Arbeit. Aber das sehen sicherlich viele anders...? 

vG Holger
bilder die text brauchen, sind ohne text nicht interessant genug und somit kein gutes bild.
eben. wer texte lesen will, soll sich ein buch kaufen - das wird eh viel zu selten gemacht.
diese texte sollen doch meist einfach nur eine möchtegern-magazin-veröffentlichung vorspiegeln.
[gone] xxxxxx
12.02.2014
Danke, sb-photos... Das könnte man jetzt noch nach Geschmack um Vignette, Photoshop und und und ergänzen.
Aber die Leute lieben es mit dem Text, den Vignetten, dem Photoshop,...

Da kann man nun schimpfen, 'gut' sei das aber nicht... Hilft das?
Können Millionen RTL2-Zuschauer tatsächlich irren?!?
12.02.2014

Können Millionen RTL2-Zuschauer tatsächlich irren?!?


eben... ;-)

ich denke, es gibt bilder, da passt es und bei anderen passt es nicht. es gibt bilder, die werden explizit für texte ausgesucht und andere sollen alleine wirken. klassische editorials mit viel (pappkarton) hintergrundfläche bieten sich dazu idealerweise an. 

dennoch denke ich, dass auch im kommerziellen bereich die bilder alleine wirken müssen. D.h. wenn das bild ohne text nix reisst, wird es mit text nicht besser.

fakt ist, dass hochwertige typographische effekte bei vielen betrachtern besser ankommen (eigene erhebung über mehrere jahre). das liegt vermutlich daran, dass es so eher wie aus der praxis aussieht. fashionfotos stehen ja im kommerziellen bereich selten völlig ohne typo da. dennoch - nur ein gutes bild ist ein gutes bild....

ein weiterer positiver effekt ist aus meiner sicht der kopierschutz. ein vollgetextetes bild wird vermutlich weniger missbraucht, als ein komplett jungfräuliches (ist natürlich nur eine vermutung)

 
12.02.2014
Ich habe die Bilder mit Typoelementen (ich meine nicht den Fotografennamen) immer so verstanden, als sollen sie suggerieren, das Bild sein mal in einer Zeitschrift veröffentlicht worden.
Einen ähnlichen Effekt versuchen einige zu erziehen, indem sie Bilder wie auf einer Doppelseite zusammen fügen.
[gone] Hermann Klecker
12.02.2014
Wenn es ums Bild geht, dann kommt es ohne Text aus, häufig sogar ohne Titel.

Wenn ein Bild einen Text braucht, was ich nicht perse abwertend finde, dann kann und sollte der neben dem Bild stehen. Ich hab schon wundervolle Fotografien auf Ausstellungen gesehen, die durch einen begleitenden Text noch viel intensiver wurden. Natürlich hat sich das Bild und seine Wirkung nicht verändert, aber der Kontext seiner Entstehung, den Moment im Kontext eines Geschehens etc, macht es oft verständlicher.

Dabei rede ich natürlich nicht von Tittenbildern oder 0-8-15-Fashion-Werbe-Kram. Nichts gegen die Qualität und Wirkung solcher Bilder. Nur kommen die halt wirklich meist ohen Text aus oder wurden von den Werbeprofis so gestaltet, daß sie aus sich heraus schon genau die richtige Stimmung bewirken.


Aber ich denke, umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn der Text im Vordergrund steht und das Foto seine Aussage und Wirkung verstärken soll, oder schlicht als Illustration dient und damit den Text erkären soll, dann entsteht eine Harmonie, die Text und Foto in einem Bild/Werk sinnvoll und richtig erscheinen lassen.

Ob es dann eine typografische Verschlimmbesserung ist oder nicht, hängt von den gestalterischen und besonders auch typografischen Kenntnissen, Stil und Können des Designers ab.
12.02.2014
als sollen sie suggerieren, das Bild sein mal in einer Zeitschrift veröffentlicht worden.


naja, das sieht man doch normalerweise. für mich suggeriert da gar nichts.

so sieht ein echtes tearsheet aus:


und umgekehrt ist nicht jede echte veröffentlichung wert, präsentiert zu werden. das hier ist z.b. nichts, was ich irgendwo groß zeigen wollte, weil es auf mich total billig wirkt:


von daher sehe ich typografie in einem bild als reines ausdrucksmittel - nicht um irgendwas zu suggerieren. ein bild bekommt mit entsprechender typografie einen ganz anderen rahmen. das ist eine art komposition. muss natürlich insgesamt stimmig sein. nicht jeder drüber geklatschte text macht einen positiven gesamteindruck.




 
12.02.2014
Was mir gefällt und doch schön öfter einen ganz neuen Blickwinkel bescherte,
sind Bilduntertitel oder hier in der MK - Bildüberschriften.
Für mich ein beeindruckendes Beispiel

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