Die Ruhe beim Shooting 44

07.12.2013
Die Idee steht, die Location gefunden und das Model hat zugesagt. 
Möglicherweise war ich schon vor Ort und habe das Lichtsetup bereits ausprobiert... aber nun kommt es .... das eigentliche Shooting. 

Ich hole meine Kamera raus und muss erstmal überlegen, ob ich denn nun Rechts- oder Linkshänder bin.

Na gut, ganz so schlimm ist es nicht, aber ich habe wirklich das Problem, dass die ersten 30-60 Minuten der meisten Shootings völlig für den Arsch sind, weil ich vollkommen verkrampft bin.
Es ist nicht der Erstkontakt oder der Kaffee vorm Shooting, es ist wirklich der Moment in dem ich die Kamera anmache.

Letztendlich entstehen fast immer Bilder, die Model und mich zufriedenstellen (da die Shootings eben meist länger als eine Stunde dauern) aber ich würde natürlich gerne effektiver sein.

Ich weiss, das ist sicherlich ein individuelles Problem, aber vielleicht empfindet das jemand genauso und hat für sich ein Rezept gefunden, das er mir auch verschreiben kann :)

Valium kommt im übrigen nicht in Frage :)
07.12.2013
Ich kenne noch die Zeiten, als man nur so getan hat, als ob man einen Film in die Kamera gelegt hatte - weil der erste Film sowieso nix wurde.
Soll heißen: Beide Seiten brauchen meist etwas Aufwärm-Zeit...auch wenn es bei mir nicht eine Stunde dauert. ;)
[gone] User_188590
07.12.2013
Ja, geht mir ähnlich. Ich nenn das für mich meine chaotische Zeit. Ich kram andauernd nach dem Belichtungsmesser, bis er sich in der Hosentasche wohl fühlt. Hab sogar schon paar mal vergessen beim Ansetzen der Kamera den Objektivdeckel noch drauf zu haben. Daher überbrück ich die Warm Up Phase gerne mit etwas rumalbern. Irgendwann ist man warm und es kann los gehen.
07.12.2013
Es ist eher selten, dass die besten Fotos im ersten Viertel oder Drittel des Shootings entstehen. Auch das Model ist noch nicht unbedingt auf "Betriebstemperatur". Zum Glück spielt das beim digitalen Fotografieren keine große Rolle mehr ... aber mit der Zeit wird man routinierter und dann können auch die ersten Bilder schon ganz ok werden ... 
Wäre mal ein Projekt wert: die ersten Bilder des Shootings! ;-)
07.12.2013
Kann ich für mich in ähnlicher Form bestätigen. Eine Stunde dauert das nicht, aber ca. 10 Min.
Nachdem das Licht eingerichtet ist und ein paar Test-Pics geschossen wurden und anschließend der "Ernstfall" eintritt, habe ich erst mal die Flatter und kriege die Kiste kaum geradeaus gehalten. Warum? Keine Ahnung...
Aber das gibt sich dann ganz schnell und der weitere Verlauf geht dann konzentriert und normal über die Bühne.
07.12.2013
Ich kenne noch die Zeiten, als man nur so getan hat, als ob man einen Film in die Kamera gelegt hatte - weil der erste Film sowieso nix wurde.

:D Zu dieser Zeit habe ich noch nicht mit Models gearbeitet, aber ich kann mir vorstellen, dass man sich dann auch ziemlich in den Arsch beissen kann, wenn man DAS Bild verpasst, von daher lasse ich meine Speicherkarte lieber drin ;)
Ja, geht mir ähnlich. Ich nenn das für mich meine chaotische Zeit. Ich kram andauernd nach dem Belichtungsmesser, bis er sich in der Hosentasche wohl fühlt. Hab sogar schon paar mal vergessen beim Ansetzen der Kamera den Objektivdeckel noch drauf zu haben

Das würde mir nur passieren, gut, dass ich nie den Deckel drauf habe :)
... aber mit der Zeit wird man routinierter und dann können auch die ersten Bilder schon ganz ok werden ...
Wäre mal ein Projekt wert: die ersten Bilder des Shootings! ;-)

Das hätte ich eben auch gedacht, habe wirklich schon einige Shootings hinter mir (bitte nicht von den Bewertungen hier in der MK irritieren lassen), 
Trotzdem fühle ich mich am Anfang fast wie behindert... kurz vor Blackout.
Die Idee mit den ersten Bildern vom Shooting finde ich auch sehr genial und würde es noch weiter treiben: DAS erste Bild vom Shooting. Das Model würde bestimmt nicht schlecht gucken, 1 Stunde stylen, halbe Stunde Lichtaufbau  *Knips* - Okay wir sind fertig :D
 
07.12.2013
Ich sag scherzeshalber grundsätzlich nach dem ersten Bild: "Okay, das war's - wir können aufhören!"

Witzigerweise entstanden schon häufig bei allerersten Bildern die Lieblingspics der Models:

;)
07.12.2013
Witzigerweise entstanden schon häufig bei allerersten Bildern die Lieblingspics der Models:

Jap, kann ich bei dem Bild verstehen!
 immer drauflos ..... frei nach dem kölschen Grundgesetz
"hat immer noch alles gutgegangen"

beide Seiten müssen locker sein ... und wenn es das Model nicht ist, muss man als Fotograf  was nachhelfen !
anders herum wirds schwieriger ;-)
 
07.12.2013
Vielleicht aus Routine als allererstes Bild ein
locationunabhängiges Foto machen, (Portrait) das Du schon
oft erfolgreich gemacht hast und genau weißt, wie.

Der erste Erfolg machtDich sicher und wenn Du es
gleich auch dem Model zeigst, gilt das gleiche für es.

Dann kommt auch gleich das Feeling auf,
dass Du es drauf hast und schon ist alles viel lockerer.
07.12.2013
Prosecco, Prosecco, Prosecco...

Mittlerweile kann ich völlig besoffen shooten und treffe auch "unverwackelt" den Auslöser ;-)
Bis das Model dann warm ist, bin ich wieder nüchtern...  *späßle*

Bei meinem ersten Aktshooting in einem schmuddeligen Hotel mit Ehemann als Begleitperson ging mir das auch so. Fürchterlich verkrampftes Shootinf! Eigentlich ist während des gesamten Shootings kein brauchbares Bild entstanden :) Heute weiß ich, dass es nicht nur an mir lag.

Ich denke, das ist ein reines Erfahrungsding. Irgendwann weißt Du, dass Du es immer irgendwie hinbekommst und dann machst Du Dir nicht mehr so einen Kopf. Ist dann völlig egal, ob irgend was am Anfang nicht klappt (ich such auch nach 2 oder 5 Stunden immer irgendwas). Sicher braucht man erst mal eine "Findungsphase" - insbesondere beim Licht eiere ich am Anfang immer rum. Ich erkläre dann, dass das bei mir immer so ist und das gibt mir dann auch Zeit, die besten Seiten des Models zu entdecken. Manchmal sind aber auch schon bei den ersten 10 Bildern gute dabei - da steckt man nie drin. Von daher habe ich immer einen "Film" drin...
07.12.2013
Prosecco ?

Also ich denke dieser Weltklasse-Shooter
braucht etwas Gehaltvolleres.

;-)
07.12.2013
Ich sag immer bei den ersten Fotos, die werden sowieso gelöscht, nur mal eben schauen, wie das Licht ist...Ja, suchen, dass ist bei mir auch so ein Ding, eigentlich brauche ich eine Kamera in Signalfarben. Ich muß immer das Model fragen, wo denn meine Kamera liegt, dank AF kann ich ohne Brille shooten, aber Lagerfeld knipst ja sogar mit Sonnenbrille.
[gone] f/Heinz.4
07.12.2013
Bei mir entstehen die besten Fotos meist erst gegen Ende des Shootings. Entweder, weil beide total locker sind oder einfach nur noch müde und endlich zum Ende kommen möchten. Zu Beginn läuft das meistens so ab, dass ich verzweifelt versuche, dem Model Posen zu erklären.. 'Tu das', 'Ja, jetzt noch etwas höher', 'nun ganz ruhig stehen und nicht mehr bewegen', 'jetzt darfst Du wieder normal atmen'.. Gegen Ende geht es meistens in diese Richtung 'och, mach einfach', 'jo, Du machst das ganz gut', 'das hat mir gefallen, kannst Du bitte nochmals zurück?'
07.12.2013
=12.800002098083496pxbeide Seiten müssen locker sein ... und wenn es das Model nicht ist, muss man als Fotograf  was nachhelfen !
=12.800002098083496pxanders herum wirds schwieriger ;-)

hatte ich auch schon andersrum, war aber einmal das allererste Shooting des Fotografen und der war sowas von aufgeregt :) - hat sich dann aber rasch gelegt, weil zum einen ich die nötige Ruhe ausgestrahlt habe, zum anderen Kaffee und Kuchen (als Requisite, aber auch zum verzehren) dabei hatte (war outdoor)

Viele Fotografen machen eh am Anfang erst ein paar Tests, um das Licht einzustellen und (beim ersten gemeinsamen Shooting) die Schokoladenseite und die passende "Konversationsebene" (re/li vom Fotografen oder vom Model aus zu sehen, was bedeutet jeweils "ein wenig", usw.) zu finden, und eben auch zum warm werden, oft dann sogar noch in den normalen Klamotten. Das bringt dann dem Fotografen auch noch etwas zusätzliche Zeit von den ersten paar Bildern bis zum eigentlichen Shooting, weil sich das Model dann ja noch um- (oder aus-)ziehen muss, ggf. noch fertigschminken..., aber es sind tatsächlich oft auch schon bei diesen "Aufwärmbildern" gute Ergebnisse dabei.

LG Ute
07.12.2013
Kenne ich auch, hat auch nichts mit Warmlaufen miteinander zu tun, ist selbst mit befreundeten Models so ;-)
Ich brauche einfach ne Warmlaufphase fürs Knipsen...

Abhilfe:
Ich schieße mich mit Standard-Sachen und Small-Talk warm und habe die ersten Ideen zuvor auf Papier gebracht.
Bei Fremden kommt noch dazu, was Bianca schreibt...
[gone] User_32185
08.12.2013
Sowas mach ich am Anfang fast jedes Shootings:



Lockert mich und das Model
Gruß Volker
08.12.2013
Das geht mir auch so, zwar nicht ganz so lange aber die ersten Bilder sind meist nichts. Brauch auch eine gewisse Aufwärmphase :-)
Wenn man neue Models hat muß man ja erst ihre Schokoladenseite finden, da mach ich dann immer ein paar "Sicherheitsportraits" wo ich weiß das die was werden und nach ner Zeit sind beide Seiten warm.
Hatte bis jetzt immer nur "Models" die zum ersten mal vor der Kamera standen und da ist es als Anfänger nicht unbedingt einfach. Bis jetzt sind aber immer gute Aufnahmen entstanden und je mehr du vor die Linse bekommst, je leichter wird es dir fallen.

LG
Thomas
08.12.2013
Ich kenne das aus meinen ersten Shootings noch sehr gut.
Diese Nervosität, am Anfang wirklich schlechte Ergebnisse, ganzes Shooting in den Sand gesetzt und so weiter.

Bei mir hat sich das mit der Zeit total gelegt. Irgendwann wurde mir klar - hey irgendwas bekommst du schon hin - und seit dem Zeitpunkt ging alles wunderbar. Sehr befreiend, wenn man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann und vor allem somit auch dem Gegenüber die Scheu oder Nervosität nehmen kann.

Seit dem läuft alles sehr chillig ab :)
 
08.12.2013
Ich beneide euch für euer Lampenfieber. Erst so wird die richtige Spannung aufgebaut.

Bei mir läuft alles wie am Schnürchen: Knipps knipps knipps. Alles routinemäßig - und alles Stinkelangweilig, ein Shooting wie das andere :-)
Ist natürlich Ironie. Das Lampenfieber gehört zwingend dazu um auf Touren zu kommen. Genießt gerade diese Anfangsphase als einen besonderen Moment. Mich erinnert das immer an (bitte nicht falsch verstehen) an das erste verliebt sein.

Übel ist nur, wenn irgendeine Technik am Anfang wirklich versagt, Die Kamera, ein Blitz, bei mir machte die letzten Tage meine Musik (die ich brauche) arge Probleme. Da komme ich auch echt ins schwitzen, und obwohl ich sonst ganz gut improvisieren kann, in solchen Momenten gerade nicht. Zugleich das Model bei Laune halten, merken wie die Zeit (bei Pay) verstreicht ...

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