Ein gutes Foto braucht ein gutes Motiv! Oder? 21

[gone] Dirk Jacobs Fotografie
09.07.2013
Mahlzeit :)

Auf kwerfeldein wird gerade darüber diskutiert und ich finde das sehr interessant was da so an Argumente kommen.
Ich (Normen) erlebte vor einiger Zeit eine Situation, in der eine Großmutter beim Betrachten eines Fotos ihres Enkels Folgendes äußerte: „Das ist aber ein schönes Foto!“ In diesem Moment wurde mir klar, dass die Großmutter nicht das Foto schön fand, sondern nur das Motiv. Aus dem schönen Motiv wurde ein schönes Foto.

Mir stellte sich dann die Frage: Kann man eigentlich in der Beurteilung von Fotografien eine Grenze zwischen dem Foto als Endprodukt und dem Motiv ziehen? Sicherlich, denn nicht jedes gute Motiv führt am Ende zu einem guten Foto. Wenn es so etwas wie ein gutes Motiv geben sollte, können dann dennoch gute Fotos aus einem scheinbar schlechten Motiv entstehen?

Ich möchte einfach mal die Runde eröffnen und frage Euch: Welche Voraussetzungen muss ein gutes Motiv erfüllen?

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Wie ist denn eure Meinung zu dem Thema?
09.07.2013
ein gutes Foto braucht ein Motiv, was mich (in irgendeiner Weise) anspricht! Das kann eine hübsche Frau sein, ein z.B. gesellschaftskritischer Inhalt oder einfach etwas, was bei mir emotional oder gedanklich etwas ins rollen bringt. Bildtechnische Aspekte sind da wenig relevant; sie kommen erst zum tragen, wenn sie nicht im Einklang mit dem Motiv stehen.
oder anders: bin ich nur Bildbetrachter, macht für mich das Motiv das Bild; Bildtechnik unterstreicht höchstens das Motiv.
Bin ich jedoch am Bild lernender Hobbyfotograf, ist das Motiv wenig relevant!

Tschüß
Michael
09.07.2013
mit ist ein gutes Motiv in Verbindung mit technischen Schwächen 1000mal lieber als ein doofes Motiv mit toller technischer Brillianz. In Foto-Foren wimmelt es von technischer Brillianz mit stinklangweiligen Motiven. Die Oma hat also recht!!

Weißt Du's jetzt?

LG Rüdiger
Tausendfach gelikte Katzen- und Babyschnappschüsse auf Facebook können sich einfach nicht irren. ;-)
09.07.2013
Neee... Sorry, so einfach ist das nicht, jedenfalls nicht für mich.  Ich würde es auch differenziert betrachten wollen.

Ein gutes Foto kann so vieles sein. Wer interessiert sich schon für die Qualität, wenn man an persönliches Erlebnis mit dem Bild verbindet? - Andererseits, möchte man mit einem Foto eine Botschaft transportieren, z.B. Haarwaschmittel verkaufen, dann muss das Foto meines erachtens auch technisch perfekt sein.  Da hilft ein Erinnerungsfoto nicht weiter.

Ich kann überall schöne Fotos finden, mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Viele von diesen Bildern sind technisch nicht gut. Hier in der MK gehts doch aber schon ein bisschen um oberflächliche Fotografie. Das ist nichts schlimmes, ich hab da Spass dran. Aber da sie schon oberflächlich sind, sollten sie techn. dann jedenfalls gut sein. Für Bilder mit Tiefgang und starker Aussage gibt es andere Plattformen.

vg, Patrick
[gone] TheMike.ch
09.07.2013
ein gutes motiv und ein gutes photo haben so gut wie keinen zusammenhang. wobei bei der fragestellung erst geklärt werden müsste, was "gut" bedeutet, im bezug auf beides.

grusssss
TheMike
09.07.2013
In der Fotografie bin ich egoistisch, wenn es um die Beurteilung von Qualität geht: ich alleine definiere - natürlich nur für mich - was gut und was schlecht ist!
Also hier in der MK habe ich gelernt: Ein gutes Foto braucht blanke Titten..oder ne blanke Muschi. Der Rest ist dann total egal.
[gone] User_6449
09.07.2013
Meine Einschätzung:

Ich kann aus jedem Foto das ich gemacht habe ein "technisch korrektes Foto"
machen und auch die Perspektive und der Bildschnitt stimmen dann auch rein
handwerklich.

Aber bei Fotos von Menschen kommt es in der Tat auf die Person an und wie
weit sich Modell und Fotograf aufeinander einlassen.

Viele Grüße
Peter
[gone] User_6449
09.07.2013
Zitat Lutz·B·erlin *Sucht Models f. div. TfP-Projekte:
Also hier in der MK habe ich gelernt: Ein gutes Foto braucht blanke
Titten..oder ne blanke Muschi. Der Rest ist dann total egal.

So ist zwar der übliche Gesamteindruck in der MK, aber was hier
favorisiert wird, muß man ja nicht unbedingt für "Fotografie" halten.

Viele Grüße
Peter
 
09.07.2013
Wenn ich die Bilder von Becher mir ansehe, die Häuser, Hochöfen, Fördertürme, Hütten, Wassertürme und dagegen die Akte vom Saudek... ohne Zweifel sind beide Künstler und alles fällt unter den Begriff Fotografie ^^
Trotzdem bleiben die Fotos vom Saudek mir eher im Gedächtnis !

Helmut
 
09.07.2013
...na ja, Saudek´s Typen, das muss man mögen ( ich mag´s )

Aber ich frag mich auch schon, mag ich das Portraitfoto aus den Fünfziger weil es eine tolle Fotografie ist, oder ist es doch das Model, Norma Jean.........was ich mag.......?
Inhalt oder Form...........
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
09.07.2013
Für mich ist es das Zusammenspiel aus Motiv, Fototechnik und....das wird hier oft vernachlässigt... einer Geschichte.
09.07.2013
Mir persönlich gehen diese Ideen Shootings fürchterlich auf den Keks. Da wird gemehlt und geblättert, befeuchtet und bewässert, beleutet und verdunkelt, bemalt und besprüht, verpuppt und verhollywooded, gedoched und geburned, in Szene gesetzt und in Kontrast gestelt. Fast alles davon ist geklaut, mal gut, meistens schlecht. Schönheit allein ist Grund genug für ein Foto. Wenn ein Model wissen will, was meine Idee für ein Shooting ist, sage ich: "Du". Wenn das nicht reicht, ist es nicht schade ums Shooting.

Wers anders mag soll´s anders machem
09.07.2013
@Antoni

Du hast vollkommen recht mit „Schönheit allein ist Grund für ein Foto“, denn für jedes Foto das Schönheit zeigt ist Licht notwendig, schon allein physikalisch. Nach Kant ist nur die Kunst schön, die wie Natur scheint, d.h. auch „Schönheit allein ist Grund für ein Foto“.
09.07.2013
Tüti ;-) Fast hast du mir gefehlt!
Und was willst du mir diesmal sagen?
[gone] User_6449
09.07.2013
Dann googelt doch mal nach "Jim Rakete" oder "Robert Lebek".

Die sind zwar mittleweile schon im Rentenalter, aber vielleicht
sind es solche Fotografien die ihr meint, um von Konventionen
loslassen zu können ...

Viele Grüße
Peter
 
11.07.2013
Die Wahl des richtigen Motivs gehört zur Fotografie dazu - außer es ist vorgegeben.
12.07.2013
...bleiben wir mal bei Fotos mit Menschen drauf.

> Erst mal sind Fotos für mich toll, wenn/weil ich dabei gewesen bin. Sozusagen der private Aspekt, ...wenn beim tollen Urlaubsbild mit Frau vorm Hotel die Komposition aus dem Ruder läuft, macht das nix, "denn ich weiss ja, was wir eben gemacht haben", ...doh der Nachbar, dem ich das Bild zeige, der sieht nur viel Hotel und irgendwo in klein die Nachbarin, ist darum schnell gelangweilt.
Sowas kann es natürlich auch in der Aktfotografie geben: ich finde jede Bewegung meines Modell ganz toll und stelle die Kamera auf Serienfunktion. Der Aussenstehende sieht aber nur ne ewige Bildstrecke mit einem Modell bei gleicher Ausleuchtung und wenig Varianten... gähn.

> Fotos von anderen Fotografen gefallen mir wegen der Ausstrahlung des Modells; noch besser, wenn Bildidee, Modell und Komposition passen.

> Dann gibt es noch die Fotos von bekannten Personen, bzw. Foto, die zu Ikonen (Symbolen) geworden sind. Die "gefallen", weil sie auffallen, weil sie sich inzwischen so eingeprägt haben, dass eine Vertrautheit entstanden ist, weil sie zu meinem Leben/meiner Generation dazu gehören.
zB. hier ;o)
http://www.artflakes.com/de/products/ms-marilyn-chestein

soweit meine 3 Cent
-ekk-
12.07.2013
Wie wird es denn zum guten Motiv/Bild?
Wenn es in den künstlerischen Bereich geht, dann durch den Fotografen, der durch den Moment, Perspektive und Licht dem Motiv den Rahmen zum Wirken gibt. Es bleibt immer ein Zusammenspiel .... So kann ein zerknittertes Blatt Papier ein besseres Motiv sein wie ein perfekt gestyltes Model, wenn der Rahmen stimmt.

 

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