Soll auf einem Fotoworkshop geknipst werden? 78

[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
15.06.2013
Das kommt ja wohl ganz auf das Thema des Workshops an. Geht´s um Bildbearbeitung, wird eben nicht geknipst.
Üblicherweise gilt: Je größer das Wissen und die Erfahrung der Teilnehmer ist, desto weniger muss "geknipst" werden. Wenn mir zum Beispiel jemand erklärt, was ein Kopflicht ist, wo es platziert wird, und mir ein Beispielfoto zeigt, muss ich nicht die restliche Zeit eines teuren Workshops mit dem Ausprobieren verschwenden. Da macht man sich ne Skizze - und fertig!
Ganz im Gegensatz zu einem Aktworkshop, der vielleicht nur genutzt wird, um günstig n nacktes Mädel vor die Linse zu bekommen. ;)
[gone] User_28381
15.06.2013
Ich verstehe nicht ganz, weshalb hier die Gemüter teilweise so hoch kochen und möchte mich auch nicht auf die teilweise persönlichen Anfeindungen einlassen. Die Fragestellung von Urparktüte ist in meinen Augen durchaus angebracht und ich finde an seiner Eventausschreibung ebenfalls nichts anstößiges.

Wenn ich es richtig gelesen habe sucht Urparktüte über eine Eventausschreibung mehrere Workshopleiter, welche gemeinsam mit ihm bei diesem Event gegenseitig über verschiedenste, von den WS-Leitern bestimmte Themen diskutieren und diese erarbeiten. Er stellt vielfältige Möglichkeiten sowie die Verpflegung kostenlos zur Verfügung. Das ganze wird auf kostenlos angeboten. Was ist daran so schlimm? Ich finde den Ansatz sogar sehr interessant, da hierdurch die Möglichkeit besteht, auch Themen und Aspekte mit anderen fachkundigen (ich unterstelle mal, dass jemand der sich WS-Leiter nennt auch fachkundig ist) in einer gewissen Tiefe zu diskutieren und zu erarbeiten, die sich bei kommerziellen Events aufgrund mangelndem Interesse / Publikum nicht anbringen lassen. Wenn es bei mir terminlich passen würde und die Entfernung nicht zu groß währe, würde ich bei interessanten Themen durchaus gerne daran teil nehmen. Paßt aber leider nicht.

In diesem Zusammenhang spielt es für mich auch eine völlig untergeordnete Rolle, ob mir die ilder von Urparktüte gefallen, da ich ja nicht seinen Bildstil kopieren oder übernehmen will, sondern eher mehr über die dahinter liegende Techniken und Hintergründe sowie die Themen der anderen erfahren möchte. Mir gefällt auch nicht jedes moderne, gemalte Bild, jedoch kann mich das Wissen über die dahinter liegende Technik durchaus auch in Bereichen, welche bei mir im Focus stehen, weiter bringen.

Was die eigentliche Eingangsfrage anbelangt. Muss man bei einem Fotoworkshop fotografieren? Bei Workshops oder Coachings im Anfängersegment finde ich es enorm wichtig, dass sich die Teilnehmer Bilder Schritt für Schritt erarbeiten und diese auch als Ergebnis erhalten. Hierdurch können sie sich die Grundlagen anhand der selbst bebilderten Dokumentation nochmals leichter plastisch vor Augen führen und sehen, was dabei passiert. Zudem ist es ein nicht unerheblicher Motivationsaspekt, wenn man sich etwas neuem widmet und dann nach einem Workshop Ergebnisse in der Hand hält, die einem zeigen, dass man es geschafft  hat, bestimmte Aspekte umzusetzen.

Je mehr man jedoch das Einsteigerniveau verlässt, desto mehr tritt in meinen Augen das eigentliche Fotografieren in den Hintergrund. Es geht um andere Themen und die Teilnehmer haben oftmals mehr davon, anhand bestehender Bilder im Rahmen einer Diskussion das dahinter liegende KnowHow zu erabreiten oder einfach auch andere Sichtweisen zu erhalten. Oftmals lassen sich bestimmte Dinge (z.B. größere Inszenierungen von Werbekampangen) aus Kostengründen auch nicht einfach in einem Workshop nachbauen. Was jedoch nicht heißt, dass man sich das dahinter liegende Wissen deshalb nicht aneigenen kann. Es gibt quer durch die verschiedensten Bereiche Workshops, die ohne klassischen Praxisteil auskommen und teilweise auch philosophische und ideoligische Bereiche mit abdecken. Meist sind diese nicht an Einsteiger gerichtet, hochkarätig bestetzt und ziemlich teuer.

Entscheidend, ob ich dabei etwas für mich mitnehmen kann ist allein meine herangehensweise und das Niveau der Gruppe. Wenn ich natürlich regelmäßig den Bauch gestreichelt bekommen muss um etwas zu lernen, dann ist dies sicher der falsche Ansatz. Ich kenne ähnliche Konzepte aus Workshops, bei denen Doziernede sich entsprechend austauschen und verschiedenstes Erarbeiten. Unter dem Begriff "Train the Trainers) profitieren die Teilnehmenden von den gegenseitigen Erfahrungen und dem unterschiedlich tiefen Wissen in Einzelbereichen. Bei diesen Workshops ist es jedoch in der Regel nicht erforderlich bzw. währe es verschwendete Zeit, die Themen anhand einer bestimmten Zahl zu Unterrichtender zu testen und durchzuspielen...

Gruß Ralf

 
16.06.2013
Mittlerweile gibt es 63 Beiträge zum Thema und einer hat sich mit meiner Frage:

Nun frage ich mich, welche Voraussetzungen denn gegeben sein müssen um schon zu knipsen oder um nicht mehr auf einem WS zu knipsen?

auseinander gesetzt.

Es ist wahrscheinlich unabhängig vom Können und bei jedem individuell anders.

Viele in der MK setzen sich meiner Meinung sehr oberflächig mit dem Thema Fotografie auseinander, und haben lediglich den Anspruch für Modelle schöne Bilder zu machen und lernen in Knips-Workshops, Fotos am Fließband zu fertigen. Somit wird diese Zielgruppe hier bedient von selbsternannten Fahrlehrern für Fahrschüler. Nach dem Führerschein kommt man auch mit dem Auto von A nach B und der Führerscheinneuling ist ganz stolz wenn Oma sagt: Du kannst aber gut Autofahren. Fahren wir mal zusammen zu meiner Schwester in die Schweiz und mach Fotos von uns beiden. Du machst doch auch so schöne Fotos.

Für diese Zielgruppe passen mit Sicherheit diese Workshops oder ein VHS-Kurs, wenn man jedoch mehr will, dann ist sehr schnell Ende der Fahnenstange.
#64
@ urparktüte

Spricht eigentlich etwas dagegen, daß man sich nur oberflächlich mit diesem Thema - oder auch auch anderen Themen - beschäftigt? 
16.06.2013
@Patrick

Hatte mal einen Bewerber und fragte ihn nach seinen Hobbies. Er nannte Skitourengehen. Wo und wann war denn die letzte Skitour? Antwort: Vor 2 Jahren um die Rotwand. Mich hat das schon gewundert, habs aber akzeptiert.

Ich hab wenige Hobbies, mach das dafür aber sehr Ekzessiv. Wenn mich was nicht interessiert, dann hör ich auch nicht richtig zu. Schlechte Eigenschaft von mir, aber ich kanns nicht abstellen und ich bin mir der Eigenschaft auch bewusst.
Der Lynch Film ist aber noch auf meiner ToDo.

Patrick ich muss aufpassen, sonst wird der Fred geschlossen.
[gone] User_6449
16.06.2013
Zitat Sylvio Dittrich:

Man kann sehr wohl einen Kurs in theoretischer Fotografie und Bildgestaltung veranstalten,
wer z.B. noch die Formatmaske von Sinar kennt, weiß was ich meine.
Denn genau die Bildtheorie fehlt den meisten Knipsern und sie merken es eigentlich kaum.

Zur "Bildtheorie" gibt es hunderte von Büchern und auch massenhaft Artikeln im
Web, die man sich reinziehen kann. Dazu braucht man nun wirklich keinen Kurs
oder Workshop, um damit nochmal durchzukauen, was ohnehin schon allgemein
bekannt ist ...

Auch das oft erwähnte Übungsbeispiel mit Schaufensterpuppen sellt für mich nur
Theorie dar, und ist kein Ersatz für praktische Fotos mit echten Menschen unter
realen Bedingungen.

Meine Auffassung zum Sinn und Inhalt von Workshops ist daher praxisbezogen:

"Wie setze ich die Theorie in tatsächliche Fotografien um?"

Viele Grüße
Peter
16.06.2013
@Peter Herold

Mich würde mal interessieren, was Du genau machst um dich zu verbessern? Beschränkt sich das auf das Lesen von Büchern und Artikeln im Web?

Deine möglichen Themen auf deinen angebotenen Workshops sprechen mich nicht an und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir auf einem Workshop von dir meinen Belichtungsmesser kalibrieren, da „Handhabung von Belichtungsmessern“ angeboten wird. Auch Kamerabedienung und Einstellung wird angeboten, und auch hier kann ich mir nicht vorstellen, dass Du mehr über meine Kamera weisst wie ich.

Macht es denn nicht Sinn, bei den Themen „Handhabung von Belichtungsmessern“ und „Kamerabedienung und Einstellung“ auf die original Benutzerhandbücher oder Sekundärliteratur zu verweisen?

Setzt nun dein Workshop auf die Theorie der Fotografie auf, wie sie von Wolfgang Kemp in „Die komplette Theorie der Fotografie in einem Band 1839 -1995“ beschrieben ist oder was meinst Du genau mit

„Wie setze ich die Theorie in tatsächliche Fotografien um?“

Meine erste Frage interessiert mich natürlich am meisten.
16.06.2013
@urparktüte

workshops sind was für Leute die "nicht" schon alles wissen 
da du alles schon weißt...brauchte net hingehen
16.06.2013
@BS

Genau so einen biete ich an. Da wissen sogar die Workshopleiter „nicht“ alles.

Einziges was ich sicher weiß ist, dass mein Event oder auch Workshop MK-Regelkonform ist, denn durch deine Meldung ist nichts passiert. Somit haben wir beide schon von dem Fred was neues gelernt.

Der Wunsch von JayBee mir Schreibrechte fürs Forum zu entziehen war auch erfolglos, somit hat er auch im Sommerloch was gelernt, das im Gedächtnis sicherlich nur temporär bei ihm bleibt.
16.06.2013
Nix passiert ?yoooo....isch hab noch gar nix gemeldet ^^

sorry dafür falls ich dirvda nicht die Aufmerksamkeit gegeben habe, die du vieleicht erhoffst.
:-)

off topic
Weiss das jemand ? kann man irgendwo einen WS buchen wie man ein Forentroll wird?
16.06.2013
@BS

Ich warte nun auf den sachbezogenen und konstruktiven Beitrag von Peter.
Als Twit kannst Du sicher diese Frage im Forum unter Börse stellen. Hier im Fred gehts darum, wie man sich fotografisch verbessern kann und nicht ob mein Ansatz Regelkonform ist oder nicht. Bisher hast Du aus meiner Sicht hier im Fred nur als Sockenpuppe agiert und dich nicht konstruktiv wie andere eingebracht. Auf jeden Fall würde ich dir empfehlen, den Event zu melden, damit Du Rechtssicherheit hast.
[gone] Abgemeldet
16.06.2013
Ich hatte am Montag zur Demonstration in einer Radiosendung geknipst - die Moderatorin beschrieb den Hörern was ich genau tat - lernte der Hörer etwas daraus?  - Es war ehr Show - Workshops sind auch nur Show
#74
[gone] User_6449
16.06.2013
@ Sylvio

Wenn die aktuelle Fotoliteratur tatsächlich so schlecht ist,
wäre vielleicht eine passende Buchberatung ganz hilfreich?

Ein paar Hinweise zu geeigneter Lektüre sind recht einfach
gegeben, man braucht dazu nicht extra einen Workshop zu
veranstalten.

Und:

Als Geschenk für Einsteiger im Zweifelsfall immer "Feiningers
große Fotolehre" ... ;-)

http://www.amazon.de/Andreas-Feiningers-gro%C3%9Fe-Fotolehre-Feininger/dp/3453179757

Viele Grüße
Peter
#76
18.06.2013
@Peter

Für mich ist es schwer den Andreas Feininger zu verstehen, der auch bei mir im Regal steht. Hier ein Auszug:
Unfotogene Eigenschaften und Techniken:
Hier bezieht er sich auf Beispiele, was man NICHT machen soll. Zu ungünstigen Hintergründen verweist er: Vermeiden sie Telefondrähte und elektrische Leitungen, die den Himmel durchkreuzen.

Als Sammler war mir eine Fotografie über 4.000 Euro wert, bei der eine elektrische Leitung den Himmel durchkreuzt und diese tragendes Element des Bildes ist.

Georg Barr, Psychologe und Fotograf, modelliert Bilder in seinem Buch „Besser Fotografieren“ ähnlich wie die Modellierung beim Neuro-Linguistischen Programmieren.
Hier wird nicht beschrieben, wie man es NICHT machen soll, sondern wie was funktionieren kann. Mit dem Ansatz komme ich besser klar.

Wie würdest denn Du einen Kommentar unter einem deiner Bildern interpretieren, wenn ich schreibe: „Ich würde dir die Grosse Fotolehre von Andreas Feininger empfehlen“?

Eine Empfehlung an alle Einsteiger, die sich verbessern wollen und danach bedarf es keiner Verbesserung und Weiterbildung?
[gone] User_6449
18.06.2013
Zitat Urparktüte:

Als Sammler war mir eine Fotografie über 4.000 Euro wert, bei der eine elektrische Leitung
den Himmel durchkreuzt und diese tragendes Element des Bildes ist.


Scheinbar hast Du Andreas Feininger gut verstanden, denn er hat Dich mit der pauschalen
und provokativen Aussage "Vermeiden sie Telefondrähte und elektrische Leitungen, die den
Himmel durchkreuzen." zum nachdenken gebracht und Du bis auf das "tragende Element
des Bildes" gekommen.

Zur Weiterbildung könnte man nun Bilder von Andreas Feininger raussuchen und schauen,
wie er "Drähte und Leitungen" in seinen Bildern umgesetzt hat. Davon gibt es jede Menge.

Das Buch ist praktisch ein "gedruckter Workshop", denn der Author stellt an vielen Stellen
durchaus diskussionsfähige Thesen auf, über die der Leser dann eben nachdenken muß.

Auf einem realen Workshop läßt sich das alles selbst unmittelbar praktisch ausprobieren,
aber wer es erstmal theoretisch mit einem Buch versuchen möchte, ist bei Feininger an
der richtigen Adresse.


Viele Grüße
Peter

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