@ Peter Die Steuernummer muss bei der Hochschulverwaltung immer noch vorliegen, da ab einer gewissen Summe die Einkünfte ans zuständige Finanzamt weitergeleitet werden muss. Nur Einkünfte aus unselbständiger Tätigkeit in diesem Bereich war halt früher, zumindest in Hamburg...

Mir ist klar das Lehrende und Kunstschaffende vielfach finanziell auch deutlich bessere Zeiten erlebten in der Vergangenheit, es sind schließlich genau jene mit denen ich fast tagtäglich zu tun habe...

Eines ist allerdings für mich tröstlich an der schwierigen Situation... es ruft kaum Mitbewerber auf den Plan... die Anzahl der "Berufsmodelle" im Mal- und Zeichenbereich die seit Jahren tätig sind ist sehr überschaubar...


"Aktmodell Tanja Wilking: Stört sich am Schmuddelimage des Aktstehens" Das wird sie wohl auch unverändert weiterhin tun müssen... :))

Zitat Andreas:
Eines ist allerdings für mich tröstlich an der schwierigen Situation... es ruft kaum Mitbewerber auf den Plan... die Anzahl der "Berufsmodelle" im Mal- und Zeichenbereich die seit Jahren tätig sind ist sehr überschaubar...

Es gehört schon ziemlich viel Idealismus dazu das überhaupt zu machen,
denn die selbständig tätigen Dozenten an der VHS liegen auch nur bei ca.
23,- Euro brutto Honorar pro Stunde - nach allen Abzügen also bei etwa
7,50 Euro netto pro Stunde. Real gesehen ist es natürlich noch weniger,
da die Zeiten für die Kursvorbereitung nicht bezahlt werden.

Ich habe das vor 8 Jahren mal an der VHS gemacht, ziehe solche Kurse
bzw. Workshops mittlerweile jedoch lieber selbst auf. Denn dabei kommt
für alle Teilnehmer, das Modell und auch für mich deutlich mehr raus.

Wenn das Modell im Spiegelbericht mit 20,- Euro Honorar pro Stunde als
Selbständige über die Runden kommt ist das bewundernswert. Ich halte
das jedoch für zu wenig und 50% mehr müssen es schon sein ...

Viele Grüße
Peter

Zitat urparktüte:
So wie ich dich nun verstehe, beantragt nun auch der Busfahrer Grundsicherung im Rentenalter, weil er es so gern hätte

Der Busfahrer ist Angestellter und kann sich nicht aussuchen "was er gern hätte",
sondern muß - gemeinsam mit seinem Arbeitgeber - die Rentenbeiträge entrichten,
da er pflichtversichert ist.

Das Modell ist hingegen selbständig tätig, nicht pflichtversichert, muß daher keine
Rentenbeiträge entrichten und kann sich aussuchen "was sie gern hätte".

Das Problem vieler Selbständiger mit sehr geringem Einkommen besteht deshalb
darin, daß sie gar keine Rentenbeiträge zahlen, weil sie es nicht müssen und sich
das von ihren geringen Einkünften auch gar nicht leisten können. Daher fallen sie
früher oder später eben unter die Grundsicherung und nicht unter die Rentenkasse.


Wie schlecht die Lage ist, sieht man auch bei den Krankenkassenbeiträgen:

Die Mitgliedschaft in einer Krankenkasse ist zwar auch für Selbständige gesetzlich
vorgeschrieben, aber die Zahlungsrückstände betragen mittlerweile über 2 Milliarden
Euro, bundesweit und insgesamt. Das Loch in der Kasse ist klar, da sich sehr viele
Selbständige einfach verkalkulieren und dann noch nicht mal mehr ihre Krankenkasse
bezahlen können.

Man kann sich drehen und wenden wie man will, aber 20,- Euro Honorar pro Stunde
reichen für Selbständige nicht, um auch nur halbwegs angemessen über die Runden
zu kommen ...


Viele Grüße
Peter

In diesem kleinen Filmbericht wird von 11 - 40 Euro/h gesprochen... Die Spanne kann ich bestätigen. Einziges hauptberufliches Aktmodell hingegen nicht...