Sinn und Unsinn lichstarker Objektive 129

31.01.2013
Zählt nicht am Ende einfach nur das Foto ?
Egal womit es gemacht wurde ?
31.01.2013
"Kaum ein Objektiv hat eine gute Abbildungsleistung bei Offenblende, sondern ein bis zwei Blenden darüber. Und darum geht es..."

das ist grober Unfug. Sorry. Ich benutze ALLE meine Objektive - wenn das Motiv das verlangt - gerne mit Offenblende und das sind keine Hightech-Gläser. Auch meine Kompakt-Kamera (Olympus XZ-1) wird regelmäßig mit Offenblende benutzt. Die Bilder sind scharf. Ja, es ginge sicher schärfer mit 1 Blende abgeblendet aber mir ist Bildaufbau und Wirkung wichtiger. Diese Schärfe-Lemminge nerven wie Sau.....

LG Rüdiger
31.01.2013
Das übliche Missverständnis zwischen der Fotografie-Fraktion und der Klientel die eigentlich "Fototechnik" zum Hobby hat. Letzere würde das allerdings nie zugeben, das verschärft(*) die Situation noch...


(*)Entschuldigt das Wortspiel...
31.01.2013
"Kaum ein Objektiv hat eine gute Abbildungsleistung bei Offenblende, sondern ein bis zwei Blenden darüber. Und darum geht es..."

das ist grober Unfug. Sorry. Ich benutze ALLE meine Objektive - wenn das Motiv das verlangt - gerne mit Offenblende und das sind keine Hightech-Gläser.

Ich vermute, daß gemeint war: kein Objektiv hat seine beste Abbildungsleistung bei Offenblende oder kleinster Blende, als Faustregel sagt man, daß die beste Abbildungsleistung (Auflösung, Kontrast) im Regelfall erreicht wird, wenn man um 2-3 Blendenstufen abblendet.
31.01.2013
An der Theorie des TO ist schon was dran - mangelnde Lichtstärke des Objektives spielt in Zeiten besserer Chips und besserer Kamerafirmware immer weniger eine Rolle. Dreht man halt den ISO hoch ...

Das vernachlässigt aber 1) den Punkt Schärfentiefe und 2) den Punkt Sucherhelligkeit...
[gone] Uncle Henry
31.01.2013
Also auch ich liebe lichtstarke Festbrennweiten mit einer schönen Brillianz. Allerdings hat der TO nicht ganz unrecht. Vor 30 Jahren waren Zoom-Objektive lange nicht so gut wie heute. Und dennoch kann man damit Portraits machen:



LG Henry
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
31.01.2013
Ja, es ginge sicher schärfer mit 1 Blende abgeblendet aber mir ist Bildaufbau und Wirkung wichtiger

Und den Bildaufbau macht dein Objektiv mit Offenblende? Sag mal die Marke...ich muss den Bildaufbau blöderweise immer noch selbst machen. ;)
31.01.2013
Sicher , sicher, @Jan Wischnewski, die Bildwirkung kann eine andere sein, wenn man das Objektiv um eine Blende abblendet, das der Bildaufbau damit nichts zu tun hat, hat er auch gar nicht gemeint, wenn Du mal ohne Schnappatmung den kompletten Satz liest und Dich weniger persönlich angegriffen fühlst,wenn mal jemand eine andere Meinung vertritt und sich nicht auf dem Technik-Fetisch-Trip befindet.
31.01.2013
apropos. falls jemand ein Nikkor 43-86/3.5 der allerersten Generation herumliegen hat das auf Ai umgebaut wurde.. ich nehms auch geschenkt. zweite generation ist einfach nicht kaputt genug für mich:
https://www.model-kartei.de/bilder/bild/9884758/
[gone] bacoo
31.01.2013
Geb ich auch mal meinen Senf dazu...

Ich fotografiere mit einer Nikon D300s und habe mich in der Vergangenheit schon oft geärgert, noch nicht das nötige Kleingeld aufgebracht zu haben, mir ein Lichtstarkes Telezoom anzuschaffen. Mir schwebt da das Nikon AF-S Nikkor 70-200mm f2.8 G ED VR II vor, da ich mit meinem damals dazugekauften Nikon AF-S DX Nikkor 18-200mm f3.5-5.6 G ED VR II Kit-Objektiv bei ausreichenden Lichverhältnissen zwar super zufrieden bin, aber bei wenig Licht den Spagat zwischen hohem ISO (=mehr Rauschen) oder zuviel Bewegungsunschärfe machen muss...das nervt.

Und auch im Studiobereich bin ich über die weiten Gestaltungsmöglichekeiten meines AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,4G nicht gerade unglücklich.
31.01.2013
Mir war die Ausschussrate bei Offenblende meines Minolta 1,4/85mm deutlich zu hoch.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
01.02.2013
Dann geht doch weiter vom Objekt weg. So vergrößert sich der Schärfebereich.

Für mich fängt "Lichtstärke" bereits bei 2.8 an. Und diese Offenblende nutze ich oft (Portrait, Hochzeiten, etc.).

Es behauptet ja auch niemand, dass man mit Brennweiten von 1.2 oder 1.4 fotografieren MUSS. Es gibt aber Einsatzbereiche, bei denen es von Vorteil ist, mehr Licht zur Verfügung zu haben. Ganz abgesehen von den Vorteilen beim Bildrauschen, Sensorhelligkeit...

Es muss aber jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit Objektiven der Offenblende 4 klar kommt. Ich nicht! Wem der Pfarrer bei einer Hochzeit in der Kirche trotz Schummerlicht schon mal den Blitz verboten hat, der weiß, wovon ich rede...
01.02.2013
Wenn Dir die 2/3 Blenden tatsächlich irgendwann mal fehlen
sollten, ziehst Du einfach den ISO Wert um 2/3 hoch, oder
verlängerst alternativ die Belichtungszeit um 2/3.

Die Belichtungszeit um 2/3 Stufe zu verlängern kann ganz schnell über "noch scharf" oder "nicht mehr scharf" entscheiden.

Sowohl was eine Bewegungsunschärfe als auch eine Verwacklungsunschärfe betrifft. Letztere kann ich mit einem VR-Objektiv eventuell noch auffangen, erstere nie.

Und den ISO-Wert um 2/3 hochzuziehen ist auch nicht immer eine brauchbare Lösung.


Was ich an diesem Thread faszinierend finde ist die Hartnäckigkeit, mit der manche User anderen Fotografen erklären wollen, wie die zu arbeiten haben.

Es ist eine berechtigte, weil neugierige, Frage: "Warum gibst Du soviel Geld für ein lichtstarkes Objektiv aus? Ein lichtschwächeres wäre doch viel billiger und kleiner und leichter."

Darauf wird man Antworten bekommen. Diese reichen von "ich brauche es, weil..." über "ich hab's gern, weil..." bis hin zu "wenn ich's mir leisten kann, kaufe ich immer das beste und leistungsfähigste".

Kein Mensch braucht einen S-Klasse Mercedes. Und schon gar keinen Rolls-Royce oder Maybach.

Selbst für die höchsten objektiven Bequemlichkeitsansprüche reicht eine E-Klasse.

Teilweise ist es schlicht Demonstration des eigenen Wohlstandes. Das ist vollkommen legitim. Teilweise ist es einfach das Ergebnis, daß jemand auf einem bestimmten Gebiet einfach das beste und leistungsfähigste haben möchte, und es sich notfalls vom Mund abspart.

Wo ist das Problem?

Wer kein 1.4/85 oder 1.0/50 braucht, der möge sich halt keines kaufen.

(Mit der Zeit kann einem allerdings der Verdacht kommen, daß manche Leute vor allem deshalb auf der vermeintliche Unnötigkeit von hochlichtstarken Objektiven herumreiten, weil sie sich selber keine leisten können und klammheimlich neidisch auf die gucken, die sowas haben. Das Phänomen gibt's bekanntlich bei vielen Dingen, nicht nur bei Fotogerät und Autos.)
01.02.2013
Dann geht doch weiter vom Objekt weg. So vergrößert sich der Schärfebereich.

Wenn Du weiter vom Objekt weggehst, verändert sich die Perspektive...

Und damit wird das Bild ein anderes. ;-)
01.02.2013
Es ist wirklich sehr erstaunlich, dass in meinen Thread Dinge hineininterpretiert werden, die ich so gar nicht meine. Mir ging es nur um die Modelfotografie, weder um Sport- noch um Kirchenfotografie.Mir ging es auch nicht darum, dass lichtstarke Objektive in der Modelfotografie grundsätzlich nutzlos sind. Auch möchte ich niemanden sein Spielzeug wegnehmen. Wenn sich mal der eine oder andere die Mühe gemacht hätte auf meine SC zu schauen, würde er sehen, dass ich ebenfalls einige stark freigestellte Fotos auf meiner SC zeige. Da ich mit Dauerlicht arbeite ist es für mich nicht belanglos, ob ich ein 2.8 Zoom im Studio mit /250 halten kann oder das 4 bis 5.6 noch mit einer /60, wenn ich nicht gerade ein zappeliges Model vor der Kamera habe und speziell auf diese Situation, aus meiner persönlichen Erfahrung sollte sich mein Thread beziehen, das in manchen Situationen ein lichtschwaches einem lichtstarken Objetiv vorzuziehen ist. Es gibt durchaus auch Vorteile von lichtschwachen Objektiven, die ich in meinem Eingangsposting aufgezählt habe. Vielleicht fällt dem einen oder anderen noch ein Punkt ein, da die Vorteile lichtstarker Objektive ja hinlänglich bekannt sind.
#96
01.02.2013
Vielleicht wäre es mal ein guter Vorschlag an die Industrie eine besonders edle "Lightserie" aufzulegen, für Fotografen, die zwar auf hohe optische Leistungen Wert legen, darüber hinaus aber auch eine leichte Optik zu schätzen wissen und die nicht unbedingt auf das letzte Quäntchen Lichtstärke angewiesen sind, wo die Priorität auf geringere Größe und Gewicht liegt,
[gone] Abgemeldet
01.02.2013
Dafür kann ich das Canon EF 40mm 1:2,8 STM empfehlen - mein Lieblingsobjektiv zur Zeit
01.02.2013
@ Dorfstudio, wenn Du das an der Kamera hast, kommt wohl keiner auf die Idee, Du hast nur so eine "lichtschwache" Optik drauf, weil Du Dir keine lichststarke Kanone leisten kannst.
01.02.2013

Vielleicht wäre es mal ein guter Vorschlag an die Industrie eine besonders edle "Lightserie" aufzulegen, für Fotografen, die zwar auf hohe optische Leistungen Wert legen, darüber hinaus aber auch eine leichte Optik zu schätzen wissen und die nicht unbedingt auf das letzte Quäntchen Lichtstärke angewiesen sind, wo die Priorität auf geringere Größe und Gewicht liegt,

Ist gar nicht so einfach. Linsen zu schleifen ist eine extrem genaue Wissenschaft. Und mit Kunststoff ist es halt schwer, genaue Resultate zu erzielen. Die Haltbarkeit
ist ja auch noch ein wichtiges Argument. Und schwere Gläser brauchen nun mal auch einen soliden Rahmen, der nicht verzieht etc.
#100Report

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