Frage zu Modellvertrag 109

[gone] VisualPursuit
15.05.2012
Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
[quote]Original von VisualPursuit
Arbeitnehmer müssen es in Grenzen sogar hinnehmen während ihrer Arbeit
fotografiert und im Rahmen der Werbung für den Arbeitgeber abgebildet zu
werden. Sie tun das im Zweifel in ihrer bezahlten Arbeitszeit. Das ist dann
marktüblich bezahlt. Sie werden ja als echte Mitarbeiter fotografiert und nicht
als Models die Mitarbeiter mimen. (...)


Das ist nicht ganz richtig.
[/quote]

Doch, ist es. Wir können uns gerne darüber streiten wie die Grenzen aussehen,
aber meine Aussage ist völlig korrekt.


Mitarbeiter müssen es in Grenzen hinnehmen fotografiert zu werden z.B. für
den Betriebsausweis, für Visitenkarten, als Aussendienstler fürs Portrait auf der
Kontaktwebseite, etc.


Etc, etc, pp. Exakt meine Aussage.


Model spielen für Firmenwerbung müssen sie nicht, es sei denn es steht
in der Arbeitsplatbeschreibung.


Da wären wir dann bei den Grenzen und immer noch genau bei dem
was ich gesagt habe.
[gone] VisualPursuit
15.05.2012
Original von a-fis
Mal wieder viel Wind der "Hobbyjuristen" um eigentlich nichts...!


Nö. Statements von Leuten die mit so was regelmäßig zu tun haben.
15.05.2012
Ich bin ja immer wieder erschrocken wie realitätsfern hier diskutiert wird. Ein Mitarbeiter ist doch sowie schon bezahlt. Er bekommt ein Gehalt. Und wer nicht bereit ist, sein eigenes Gesicht für seinen Job hinzuhalten, der sollte möglichst schnell den Arbeitsplatz wechseln. So wenig identifikation mit dem Arbeitsplatz ist schon schlimm.

Wem will man denn zumuten, bei einem Arbeitsplatzwechsel den 400seitigen Katalog neu zu produzieren, nur weil "eine" jetzt schwanger ist. Eher ergibt sich daraus rein Vorteil für den Mitarbeiter. Er ist ja von seinem Arbeitgeber zum Aushängeschild gemacht. Eigentlich ist so was eine Ehre und sicher eine Garantie, das ich nicht die erste bin die gekündigt werden soll.

Da hier aber ausschliesslich Helmut Newtons unterwegs sind, die ihr Jurastudium durch Vogue- Aufträge finanziert haben, ist die reale Welt natürlich meilenweit entfernt.
Schön zu sehen dass hier nicht nur bei fototechnischen Themen so Realitätsfern diskutiert wird sondern auch bei anderen Themen. Zeigt wie verschroben so manche Leute hier in der MK ticken oder denken.

Ich hatte vor 25 Jahren auch mal das Vergnügen für Werbefotos meines damaligen Arbeitgebers zu posieren. Es war für mich als Azubi einfach ne coole Sache die unglaublich viel Spaß gemacht hat und nem Profifotografen über die Schultern schauen zu können während meine Kollegen malochen mussten war sowieso cool ;-) und da das ganze während der Arbeitszeit passierte und auch keine Überstunden deswegen gemacht werden mussten, gab es auch keine zusätzliche Entlohung. Die Arbeitszeit ist ja bezahlte Zeit und da hat sich bis heute nix dran geändert, oder?

Aber hier in der MK wird ja immer gleich ein Faß aufgemacht und für jeden Handschlag Kohle verlangt. Kommt mal wieder auf den Boden der Tatsachen.
Realitätsfern...?

Viele Jahre damit zu tun und Betriebsrat gewesen. Und du ?
16.05.2012
Hmm - mir fallen hier aber bereits bei der Anfrage einige Widersprüche auf:


Original von hyperfokal
Eine Bekannte wurde von ihrem Arbeitgeber gefragt, ob sie für die firmeninterne Website Modell stehen möchte. ....
....


für eine firmeninterne Website also ....

Original von hyperfokal
....
2. Im Umfang des Zwecks gemäß Absatz 1 umfasst diese Einwilligung das Veröffentlichungs-, Vervielfältigungs-, Verbreitungs- und Übertragungsrecht,
insbesondere das Recht die Aufnahmen in Broschüren, Prospekten, Katalogen, Magazinen, Zeitungen und zur Messewerbung zu verwenden
....


unf hier jetzt für Broschüren, Prospekten, Katalogen, Magazinen, Zeitungen und zur Messewerbung

interessant.

Des weiteren: Ohne Namensnennung - ohne Vergütung!
Darf das Model wenigstens dafür werben, dass sie an der Kampagne beteiligt ist? Warum sollte sie sonst dabei mitmachen?

Als Knebelvertrag würde ich es nicht bezeichnen, sondern nur als Absicherung der Firma für jetzt und alle Zeiten. Aber die Rechte des Models fehlen vollständig in diesem Vertrag.
[gone] VisualPursuit
16.05.2012
Original von Jan Verentma
...für eine firmeninterne Website also ....


Da wollen wir mal nicht päpstlicher als der Papst sein.
Gemeint sein wird für die Verwendung in der Firmenwerbung, sicher
nicht Intranet ohne Aussenanbindung.


Darf das Model wenigstens dafür werben, dass sie an der
Kampagne beteiligt ist?


Das wäre eine der Vergütungen die man aushandeln kann.


Warum sollte sie sonst dabei mitmachen?


Arbeitsplatzsicherung wurde schon genannt. Wenn der Arbeitgeber einen
von zwei Mitarbeitern feuern muss, dann hat man als Werbegesicht der
Firma in aller Regel bessere Chancen bleiben zu können.

Spass an der Sache kann ebenfalls motivieren, Abwechslung im ansonsten
möglicherweise drögen Arbeitsalltag....
16.05.2012
finde ich echt interessant was ihr da schreibt. Aus meiner bescheidenen Erfahrung raus drückt sich jeder Mitarbeiter irgendwo "veröffentlicht" zu werden. Dafür hab ich dann z.b. Telefonmädels und Staplerfahrer im Vorrat.

Nicht vermeiden lässt sich das für die Mitarbeiter wenn es um Team, Ansprechpartner oder Supportfotos handelt, die werden dann aber auch relativ regelmässig ausgewechselt.
Da wir über einen beendruckenden Bestand an gutaussehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfügen, sind deren Bilder regelmässig in unseren Broschüren, Flyern und Web-Präsentationen zu finden. Das machen sie gerne und für lau.

Jedes andere Verhalten würde hier auch ziemliche Irritationen hervorrufen.
16.05.2012
Endlich ein Erwachsener...

Original von Mario Lütkebohle
Da wir über einen beendruckenden Bestand an gutaussehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfügen, sind deren Bilder regelmässig in unseren Broschüren, Flyern und Web-Präsentationen zu finden. Das machen sie gerne und für lau.

Jedes andere Verhalten würde hier auch ziemliche Irritationen hervorrufen.
Original von Mario Lütkebohle
Das machen sie gerne und für lau.


Auf Lebenszeit und darüber hinaus? Für die Firma, die Mutterfirma und deren Töchter?
[gone] VisualPursuit
16.05.2012
Original von ennokiel Berlin
Auf Lebenszeit und darüber hinaus?


Sei nicht albern. Jede Website wird irgendwann modernisiert, jede
Broschüre irgendwann neu aufgelegt. Das Ende der Verwendung
ist doch absehbar.

Und bitte: Es geht um banale Selbstdarstellung einer Firma. Get real.
Ich glaube, diese Frage stellen (sich) die wenigsten.

Seit Bestehen der Firma (> 20 Jahre) ist es nicht einmal zu einem Streitfall wegen eines Bildes gekommen. Möglicherweise wird deshalb der Regelungsbedarf eher gering eingeschätzt.

Original von ennokiel Berlin
[quote]Original von Mario Lütkebohle
Das machen sie gerne und für lau.


Auf Lebenszeit und darüber hinaus? Für die Firma, die Mutterfirma und deren Töchter?[/quote]
16.05.2012
Es soll auch Menschen geben die stolz sind, das sie für ihren Laden stehen.

Aber wie sagte schon Claudia Schiffer auf die Frage des Honorars für die Aktbilder von Helmut Newton...

"Ich musste nichts bezahlen!"
16.05.2012
Realitätsfern... Betriebsrat... Wo ist denn da die Frage?

Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
Realitätsfern...?

Viele Jahre damit zu tun und Betriebsrat gewesen. Und du ?
Also mir persönlich kann es ja zum Glück herzlich egal sein, was da geregelt wird. Ich wollte nur meine Bedenken anmerken. Ich würde es jedenfalls in dieser Form nicht unterschreiben wollen. Egal, wie mein Verhältnis zur Firma wäre.

Ich hoffe nur, es regt die betreffende Person zumindest dazu an, über diese Klauseln nachzudenken. Wenn es erstmal unterschrieben und die Rechte vergeben sind, wäre es definitiv zu spät.
[gone] VisualPursuit
16.05.2012
Original von ennokiel Berlin
Ich würde es jedenfalls in dieser Form nicht unterschreiben wollen.
Egal, wie mein Verhältnis zur Firma wäre.


Das ist Dein gutes Recht. Aber Du kannst Dir sicher sein dass ich
als Dein Arbeitgeber dann darüber nachdenken würde wie denn eigentlich
Dein Verhältnis zur Firma ist.
Muß er doch auch nicht. Da es für ihn als normaler Mitarbeiter keine Verpflichtung gibt das zu tun. Er kann lediglich gefragt werden und dann ja oder nein sagen. Werbefotos gehen ja weit über die "betrieblich notwendigen" Fotos hinaus.
Ein MA muss jederzeit in solchen Fällen sicher sein können, dass sein "Nein" keinerlei negativen Folgen für ihn hat. Jedes andere Verhalten seitens des AG wäre ein grober Schnitzer und absolut kontraproduktiv.

In so einer Bude würde ich dann nicht arbeiten wollen. Die frisst dich im Zweifelsfall mit Haut und Haaren.

Original von VisualPursuit
[quote]Original von ennokiel Berlin
Ich würde es jedenfalls in dieser Form nicht unterschreiben wollen.
Egal, wie mein Verhältnis zur Firma wäre.


Das ist Dein gutes Recht. Aber Du kannst Dir sicher sein dass ich
als Dein Arbeitgeber dann darüber nachdenken würde wie denn eigentlich
Dein Verhältnis zur Firma ist.[/quote]
Original von VisualPursuit
[quote]Original von ennokiel Berlin
Ich würde es jedenfalls in dieser Form nicht unterschreiben wollen.
Egal, wie mein Verhältnis zur Firma wäre.


Das ist Dein gutes Recht. Aber Du kannst Dir sicher sein dass ich
als Dein Arbeitgeber dann darüber nachdenken würde wie denn eigentlich
Dein Verhältnis zur Firma ist.[/quote]

Tja, wenn du mir im Büro den nackten Popo hinhälst, würdest du dich wahrscheinlich wundern, dass es von mir statt dem von dir erwarteten Küsschen dann doch eher einen kräftigen Tritt gibt. :)

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