Frage zu Modellvertrag 109

Original von VisualPursuit
[quote]Original von schmaelter photography
Ich brauche aber ganz dringend diese Arbeitsstelle. Also wird der Mund
gehalten und eben getan was der AG will.
Das ist für mich im Endeffekt ein willenloser AN.


Nein, das ist einer der sich aus freien Stücken selbst erpresst.[/quote]

Wenn du als AG weißt das dein Mitarbeiter sich ungern fotografieren läßt würdest du ihn, als guter AG, doch gar nicht fragen oder doch ?
Du kannst doch den super, spitzen Hausmeister haben - der aber Kamerascheu ist,warum auch immer - dann würedst du den doch nicht entlassen - das wäre doch unsinnig....
#101Report
20.05.2012
Original von schmaelter photography
Wenn du als AG weißt das dein Mitarbeiter sich ungern fotografieren läßt würdest du ihn, als guter AG, doch gar nicht fragen oder doch ?

Das kommt immer ganz drauf an.

Wenn ich als Unternehmen auf meiner Website meine Service-Mitarbeiter, die den Telefon- und sonstigen Kontakt mit den Kunden haben, mit Name und Bild vorstellen will, weil das für die Kunden viel persönlicher ist, dann müssen die sich fotografieren lassen, und dann ist es völlig wurscht, ob die sich nun gern fotografieren lassen oder nicht.

Für so einen Zweck fotografiert zu werden ist nun wirklich keine unzumutbare Anforderung.

Wenn die Firmenfarben dunkelgrün und gelb sind und meine Mitarbeiter Dienstkleidung in dunkelgrün und gelb tragen, dann kann ja auch keiner kommen und sagen "Iih, nein, grün mag ich aber nicht" oder "gelb steht mir aber nicht".
#102Report
Es ist bei uns absolut üblich, dass zumindest die Kollegen aus dem Vertrieb auf unserer Web-Site in ihrem Bereich auch mit Bildern vertreten sind. Daneben gibt es Funktionen wie die PR-Abteilung, bei der das ebenfalls üblich ist.

Dabei wird natürlich darauf geachtet, dass dort ansprechende und qualitativ hochwertige Bilder verwendet werden. Mir ist auch kein Fall bekannt, wo das zu Problemem geführt hätte. Etwas anders ist der Fall gelagert, wenn ein(e) Kollegin quasie als Darstellern agiert. Da wird dann im Vorfeld vom Marketing vorsichtig vorgefühlt, ob damit Probleme verbunden sind und ggf. verzichtet man darauf, sie konkret darauf anzusprechen.




Original von schmaelter photography
[quote]Original von VisualPursuit
[quote]Original von schmaelter photography
Ich brauche aber ganz dringend diese Arbeitsstelle. Also wird der Mund
gehalten und eben getan was der AG will.
Das ist für mich im Endeffekt ein willenloser AN.


Nein, das ist einer der sich aus freien Stücken selbst erpresst.[/quote]

Wenn du als AG weißt das dein Mitarbeiter sich ungern fotografieren läßt würdest du ihn, als guter AG, doch gar nicht fragen oder doch ?
Du kannst doch den super, spitzen Hausmeister haben - der aber Kamerascheu ist,warum auch immer - dann würedst du den doch nicht entlassen - das wäre doch unsinnig....[/quote]
#103Report
[gone] VisualPursuit
20.05.2012
Original von schmaelter photography
Wenn du als AG weißt das dein Mitarbeiter sich ungern fotografieren läßt würdest
du ihn, als guter AG, doch gar nicht fragen oder doch ?


Ich mach das so wie ich das immer mache: Ich zeige den Leuten dass es
keine hässlichen Menschen gibt.

Natürlich frage ich. Und räume Probleme gleich aus.
#104Report
Original von VisualPursuit
[quote]Original von schmaelter photography
Wenn du als AG weißt das dein Mitarbeiter sich ungern fotografieren läßt würdest
du ihn, als guter AG, doch gar nicht fragen oder doch ?


Ich mach das so wie ich das immer mache: Ich zeige den Leuten dass es
keine hässlichen Menschen gibt.[/quote]

...und damit hat der eigentlich keine Chance mehr nein zu sagen obwohl er sich ungerne fotografieren lässt. Normal würde man es akzeptieren und eben keinen unterschwelligen Druck aufbauen.
#105Report
[gone] VisualPursuit
20.05.2012
Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
...und damit hat der eigentlich keine Chance mehr nein zu sagen(...)


Wenn er ein ewachsener Mensch ist, hat er jederzeit die Chance abzulehnenn.

Nutzt er die nicht, kann er auf mein Mitgefühl nicht zählen.
#106Report
20.05.2012
??? Er hat die Chance abzulehnen?

Also weiter oben hattest Du aufgeführt, dass Du als AG einen solchen AN misstrauisch beäugen würdest. Das weiß der AN auch.

Also ist eine Ablehnung unter diesen Umständen nicht einfach. Wenn man am Modelstehen nicht einfach Spass hat, bleibt, egal wie man sich als AN entscheidet, immer ein ungutes Gefühl zurück, entweder erwartet einen eine schlechte Stimmung am Arbeitsplatz oder man fühlt sich überfahren.

Und setzt voraus man kann ablehnen. Es gibt ja auch Stimmen hier im Thread, die eine arbeitsvertragliche Nebenpflicht für Modelstehen sehen.

Ich bezweifle, die Richtigkeit dieser Behauptung. Die ja auch nur durch "ich habe meinem Anwalt für Arbeitsrecht gesprochen" gestützt wurde. Nun, es kommt immer mal wieder vor, dass Anwälte sich irren. Das einzige Urteil, das angesprochen wird, stützt die Behauptung nicht. Hier wurde nur die Möglichkeit der nachträglichen Rücknahme einer einmal gegebenen Veröffentlichungsgenehmigung verneint. Was ja wohl im Einklang damit steht, dass dies generell nur in absoluten Ausnahmefällen möglich ist. Dies hat aber nichts mit der Frage, ob ein AN überhaupt eine solche Genehmigung geben muss, nichts zu tun. Sofern weder im Arbeitsvertrag steht, dass man für Werbemaßnahmen zur Verfügung stehen muss, noch es zu den Gepfllogenheiten der Firma gehört, die einem bekannt sein konnten, bevor man den Arbeitsvertrag unterschrieben hat, ist mir unklar warum arbeitsvertragliche Nebenpflichten jetzt das Recht am eigenen Bild aushebeln sollten.
#107Report
Ich denke man muß da zwei Sachen unterscheiden,

- einmal die Arbeitsrechtliche Seite : Was muß ein AN tun und was ist theoretisch einklagbar
- das andere mal die "moralische" Seite - was muß das AN über die Arbeit hinaus tun um dem AG das Gefühl zu geben das er voll "hinter der Firma steht"
Und ist ein AN der dieses "mehr" ablehnt wirklich ein schlechter AN ?

In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wird ein AN immer mehr zu tun bereit sein als wenn er damit rechnen kann überall eine neue Stelle zu bekommen.

Der AN steht aber nicht mehr oder weniger hinter der Firma.
#108Report
21.05.2012
Original von schmaelter photography
Ich denke man muß da zwei Sachen unterscheiden,

- einmal die Arbeitsrechtliche Seite : Was muß ein AN tun und was ist theoretisch einklagbar
- das andere mal die "moralische" Seite - was muß das AN über die Arbeit hinaus tun um dem AG das Gefühl zu geben das er voll "hinter der Firma steht"
Und ist ein AN der dieses "mehr" ablehnt wirklich ein schlechter AN ?

Ein Arbeitnehmer, der nur "Dienst nach Vorschrift" macht und um Punkt 16.00 Uhr den Bleistift aus der Hand fallen lässt, ist ein schlechter Arbeitnehmer.

Wenn ich als Arbeitgeber allerdings möchte, daß mein Angestellter den Bleistift nicht um Punkt 16.00 Uhr aus der Hand fallen lässt, sondern im Interesse des Unternehmens (und damit auch der Mitarbeiter) den Auftrag noch entgegen nimmt, obwohl eigentlich schon seit 5 Minuten Feierabend ist - dann darf ich meine Angestellten auch nicht anpissen, wenn sie mal 5 Minuten früher gehen, weil absolut nix mehr zu tun ist und sie so einen früheren Bus noch erwischen würden...

Engagement in der Arbeit beruht auf Gegenseitigkeit, und wie ich schon schrieb: der Fisch beginnt vom Kopfe her zu stinken und die größten Problembären sitzen in den Unternehmen regelmäßig in den Chefetagen, und nicht "ganz unten".

Oder anders ausgedrückt: um den selben Schaden anzurichten, den ein unfähiger Chef mühelos in einer Woche hinkriegt, müssen sich zehn unfähige Angestellte einen Monat lang kräftig bemühen.
#109Report

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