Rentenpflicht für Selbstständige? 43

was bedeutet eigentlich insolvenzfest?
Dass es eine Versicherung gibt, die dafür sorgt, dass, falls die Investitionen in die Hose gehen, das Geld zahlt. Und wo legt die ihr Geld an? In "sichere" Anlageformen wie Staatsfonts, Immobilien (siehe USA), ... was ist aber, wenn die Versicherung pleite geht? Wie schnell Banken und Versicherungen zusammenkrachen können haben wir in der Vergangenheit erlebt. Hört doch mal, wie die Münchner Rück als eine der größten Rückversicherer in den letzten Jahren stöhnt ...

Wer soll eigentlich in 20 Jahren die ganzen Aktien kaufen, wenn die vielen Rentner ihre Ersparnisse aus Aktien-/Wohnungs-/was-auch-immer-Fonts in Bargeld umwandeln wollen? Je mehr Menschen ihre Altersversorgung jetzt in die Bereiche investieren, desto mehr werden später das Kapital auch wieder flüssig machen wollen ...
*Polemik an* Aber man kann ja bestimmt seine Rente aus der Dividende der Apple-Aktie bestreiten, oder? *Polemik off*

Wohnraum? Hm ... wir werden weniger, der Boom hält zwar in Großstädten wie München noch an, aber wir werden immer weniger und älter. Die ärztliche Versorgung auf'm Land (Hausärzte) wird immer schlechter, Krankenhäuser schließen (weil privatisiert oder die Kommunen sie sich nicht länger leisten wollen), die Reisezeiten zu adäquater ärztlicher Versorgung draußen werden immer länger. Der öffentliche Nahverkehr verfällt. Gleichzeitig zieht sich der Handel aus den kleineren Ortschaften immer mehr zurück (siehe Schlecker-Pleite ... in wieviel Dörfern war Schlecker der letzte Laden?). Das wird in größeren Ortschaften und Städten nicht direkt passieren, dort wird aber eine Konzentration auf wenige Standorte in billigen Randlagen kommen, zu denen man erstmal hinkommen muß. Schon jetzt sehen viele Innenstädte immer trostloser aus, weil's immer weniger Geschäfte gibt. Die Mobilitätskosten (Sprit!) steigen ... und damit die Preise für die Nahrungsbeschaffung und die ärztliche Versorgung. Die Preise für Wohnraum auf'm Land (und da zähle ich durchaus auch Städte wie Münster dazu) wird in absehbarer Zeit massiv fallen ... wer kann, der zieht Richtung Großstadt, weil es da noch vernünftigen Nahverkehr, Ärzte (Spezialisten! im Alter immer wichtiger), zu Fuss erreichbare Läden gibt. 3 km Fußweg sind für einen 20jährigen kein Problem, für einen 70jährigen schon ... und 20 km zum nächsten Doc ein unüberbrückbares Hinderniss, wenn man nicht mehr Autofahren kann, weil der Kreislauf oder die Augen nicht mehr mitmachen.

Hat die deutsche Rentenversicherung (gibt's ja erst seit ungefähr 1889) einmal nicht bezahlt?

Ich bin ziemlich skeptisch ... es hiess ja auch mal, das die gesetzliche Krankenversicherung ein Auslaufmodell ist und die private so toll ist ... ich sehe jetzt Angestellte mit 55 Jahren und 70 - 80k Jahresgehalt, die in der privaten sind und sich ausrechnen, wieviel ihrer Rente die Krankenversicherung in 20 Jahren frisst, wenn die Steigerungen so anhalten wie jetzt. Die kommen darauf, dass von ihrer Rente dann monatlich weniger als 300 Euro übrigbleibt ... für Wohnung, Essen, Mobilität und so weiter.

Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass die lautesten Rufe zum Thema Untergang der Sozialsysteme eigentlich immer aus gewissen Ecken kommen, die gut daran verdienen?

Viele Grüße aus München

euro
immer wieder schön wie sich so manch einer die Welt schön redet....

meine apple 1000 apple Aktien die ich vor ca 7 Jahren für ca 20000 euro gekauft habe sind heute ca 400000 wert.....toll oder.....

Einzelschicksale als sinnvolle altersvorsorge anzubringen mag hier im dilettantenkreis der mk wirken, aber als Konzept ist das sicher keine option....

ich sehe es entspannt, jeder soll glücklich werden mit seinem anlagekonzept und wie gesagt in 30 Jahren werden wir sehen wers richtig gemacht hat.....
19.05.2012
Original von Wolfgang Blachnik
Bei allen Überlegungen, die Altersvorsorge günstiger als in der gesetzlichen zu gestalten, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Anlage- oder Investitionsform insolvenzfest ist.

soso... "Insolvenzfest"... hast du dir mal die demographische Entwicklung in Deutschland angesehen?
Dazu kommen noch viele andere kleine Problemchen, die uns heute nicht weiter stören aber die in Zukunft zur Katastrophe führen können. Wenn wir nicht bald lernen, unsere Schulden runterzuschrauben und das Geld unnütz zum Fenster rauszuwerfen dann werden wir in absehbarer Zeit genau da sein, wo Griechenland heute steht.
Mal ehrlich, da würde ich ja noch lieber 300 Euro im Monat in Lottoscheine Investieren als in irgend eine Form von Rentenversicherung, erst Recht die Gesetzliche.
Beim Lotto werde ich mit Sicherheit mehr wieder herausbekommen als bei einer Rentenversicherung, da unsere Generation warscheinlich mit einem Renten-Eintrittsalber von etwa 80 Jahren wird rechnen müssen, da hätte ich also noch fast 50 Jahre Einzahlungen vor mir (obwohl ich ja ohnehin nicht glaube, dass es mit unserem Rentensystem noch so lange gut geht) und ich glaube kaum, dass ich dann noch so viel davon haben werde

Es haut einem manchmal schneller die Beine weg, als man "Sch...." sagen kann.

Das gilt auch für Staaten! Den Warnschuss haben wir in den letzten Jahren ja bekommen, viel daraus gelernt haben wir nicht, die nächste Weltwirtschaftskrise können wir abwarten, nach Greichenland wird Spanien, Italien, Portugal und dann auch die anderen Euroländer der Bankrott einholen, die Inflation wird ins unermessliche steigen, die Währungsreform ist vorprogrammiert und dann werden auch wir als Export-Nation uns nicht mehr auf unsere ach so gute Wirtschaft verlassen können, wir werden uns auch unser ach so tolles Sozialsystem nicht mehr leisten können und jeder der heute in was auch immer einzahlt wird feststellen müssen, dass der Staat nur die Wahl haben wird bei allem wieder bei "0" anzufangen

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