Müssen gute Bilder den immer nur gestochen scharf sein? 61

11.04.2012
Ich möchte zwei unscharfe Bildserien der Fotografiegeschichte nennen, die Unscharf sind.
Zum einen die Fotos des D-Day von Robert Capa. Nach eigenem Bekunden kommt die Unschärfe daher, daß im Labor die Filme zu warm getrocknet wurden, so daß die Gelatineschicht des Films geschmolzen und verschwommen ist. Die Bilder spiegeln trotzdem die Dramatik der Ereignisse wieder. Ob die Laborgeschichte eine Erfindung des Fotografen ist, um die Unschärfe zu entschuldigen, sei dahingestellt.

Eine andere Serie sind die Architekturaufnahmen von Sugimoto. Er hat unscharf fotografiert, um die Idee des Architekten sichtbar zu machen und Details auszublenden. Da die Fotos nicht die richtige Wirkung hatten, hat er sie auch unscharf vergrößern lassen, so daß auch das Fotokorn verschwindet.

Ob es Konzept oder Ausrede ist, ist dem Bild egal. Das Bild, das Ergebnis, ist das Entscheidende. Und ob der Betrachter die Unschärfe für gelungen oder für störend hält ist seine ureigenen Entscheidung.


Original von Der Schakal - laaaalaaalaa laaalaaaaa
Wann ist ein foto ein gutes foto? Es hat nichts mit schärfe zu tun wenn ich das mal in den raum schmeissen darf.

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