Fotokritik. Sachliche Tipps erwünscht! 20

[gone] CreativeOne
22.03.2012
Nabend,

nach nunmehr 6 Monaten Fotografie stelle ich hier mal zwei meiner Ergebnisse zur Diskussion.

Ich fotografiere am liebsten Outdoor, EOS 600D mit 2-3 Objektiven und ggf. Blitz.

Wenn ihr Tipps für mich habt, Bildschnitt, EBV, etc... ich nehme alles GERNE an! ALLES!

Was erhoffe ich mir davon? Ich will mich verbessern!

Was ist also an diesen beiden Bildern auszusetzen? Was ist gut? (Vielleicht mache ich manche Dinge unbewusst)..

VIELEN Dank!

Gruß

Falk

http://www.model-kartei.de/bilder/bild/10603409/

http://www.model-kartei.de/bilder/bild/10603423/
22.03.2012
Original von Creativeone
Wenn ihr Tipps für mich habt, Bildschnitt, EBV, etc... ich nehme alles GERNE an! ALLES!


Mal so fix aus dem Holster

Bei beiden Bilder fällt mir eine recht starke EBV in der Hautretusche auf...
Weniger ist da mehr...

Beim zweiten Bild ist die Unschärfe zum Hintergrund gelungen.
Der lange Nasenschatten stört aber den Bildeindruck immens.
Besser sieht das immer aus wenn sich Schatten und Mund nicht treffen.
Ist auch echt hartes Sonnenlicht...
(oder hart entfesselt geblitzt ? --- derSchatten unten am Mind passt nämlich gut ? ---- die Schatten verwirren ein wenig )

Abhilfen wären

Andere Tageszeit für Shooting wählen...
Aufheller benutzen...
Model in den Schatten stellen....
22.03.2012
Hallo, also wenn schon mal jemand ehrliche Kritik will...
mal schnell so auf den ersten Blick...

Was am hellsten ist fällt als erstes ins Auge. Kneif mal die Augen zusammen und schau was du auf deinen Bilder siehst? Auf beiden ist es für mich der Oberarm der als erstes ins Auge fällt. Das ist eher unvorteilhaft, vor allem wenn der Oberarm wie in Bild eins so ein bisschen verbogen ausschaut. Der Arm darf nicht heller sein als das Gesicht in dem Bild. Kannst ja versuchen es in PS ein bisschen auszugleichen. Die Pose gefällt mir auch nicht so recht auf Bild 1, denke man könnte das Model in einer anderen Pose gute 10KG leichter aussehen lassen. Was mir gefällt bei Bild 1 sind die Farben, die sind wirklich schön.

Bild 2. Wieder der Arm (und die Hand) halt, der fällt zu sehr ins Auge. Wedel das mal ab. Ich hätte hier auch mit einem Diffuser gearbeitet, damit das Model die Augen nicht so zusammenkneifen muss und es nicht so harte Schatten gibt (z.B. Nase). Auf den Haaren is mir persönlich zu viel Weichzeichner. Der Blick is aber gut, der geht so richtig schön in die Kamera, das passt für mich. Schnitt finde ich auch ok auch wenn ich sie aus einem anderen Winkel fotografiert hätte. Arm nicht so in den Vordergrund, was näher an der Kamera ist erscheint grösser, is klar, und macht den Arm des Models ein bisschen dicker als er vermutlich ist.

Hoffe das hilft dir. Wenn dir das zu viel Kritik ist (ich hoffe nicht) dann seh es so, ein richtig schlechtes Bild ist gar keine Kritik mehr wert. Ich denke du bist auf einem guten Weg. Viel Erfolg weiterhin!
[gone] CreativeOne
22.03.2012
Nein, das ist GENAU das was ich will!

Krass ist, dass ich von 4 Leuten 4 verschiedene Meinungen zu Farbe und Schnitt bekomme, aber das ist verständlich, gibt es doch kein allgemein gültiges Patentrezept für sowas.

Alles was ich hier lese erweitert meine Perspektive beim nächsten Shooting. Und das ist das was ich suche. Danke!
[gone] User_224666
22.03.2012
Hi, ein paar Anregungen zu den beiden Bildern.

Wasserbild:

Bildausschnitt - obere Bildkante ganz knapp durch die Haare , dadurch Konzentration auf den Kopf. Das Wasser lenkt ab.
Pose - Innenhandflächen vermeiden, sind immer runzelig, haben eine andere Hautfarbe. Oberarme nicht direkt auf den Oberklörper, auf das Holz legen, werden dadurch dicker als sie sind.
Licht - Armschatten rechts stört

Sonnenbild:

Licht - zu hart von oben, sehr langer Nasenschatten, Augenhöhlen teilweise schwarz, teilweise zu hell. Entweder mit - oder besser gegen das Licht fotografieren. Auch probierenswert - Model in den Schatten und den Hintergrund voll in der Sonne...
Bildaufbau - Hintergrund noch zu unruhig, offenere Blende, mehr Abstand zum Hintergrund...
Pose - Versteckspiel hinter den Haaren - entweder wirklich verstecken (Gesicht) oder eben öffnen. Haare teils hinter, teils auf, teils vor der Schulter zu unruhig. Die hintere Schulter ist zu weit weggedreht. Besser etwas auf die Kamera drehen, die Körperkontur durch Arm oder Elbogen abschließen.

Hoffe das hilft etwas. LG
[gone] foufinha
22.03.2012
Ich geb auch mal meinen Senf dazu:

Mich stört die starke Hautretouche! Ich versuche inzwischen nur noch Unreinhauten per PS (Reperatur-Pinsel-Werkzeug) zu beseitigen und die Haut ansonsten so zu belassen. Evtl noch eine leichte Aufhellung von Schatten (Augenringen, Mund...) mit Dodge&Burn, also dem Aufhellen-Werkzeug, mit ganz kleiner Deckkraft. Wirkt einfach natürlicher & die meisten Mädels haben eine starke Hautretouche eh nicht nötig!

Zum ersten Bild: den Bildaufbau finde ich nicht sonderlich gelungen, da das Model mittig platziert ist, wirkt das Bild eher wie ein Schnappschuss. Models oder Objekte die du fotografierst am besten richtig rund platzieren, das sorgt für Spannung! Wichtig: Der Blick und die Körperhaltung etc sollte Richtung mitte weisen!

Beim zweiten Bild sind mir auch die starken Schatten aufgefallen. Ich fotografiere generell lieber im Schatten, denn direkte Sonne wirft zu harte Schatten!
[gone] CreativeOne
22.03.2012
Ich werde einige der Sachen beim nächsten Shooting beherzigen - und bei der EBV danach. Weitere Tipps und Kritik gern gesehen.
22.03.2012
mal ganz abgesehen vom inhalt der bilder, fällt hier auf, dass deine fotos von der kompression der mk ziemlich zermatscht werden. das kannst du verhindern, indem du sie vor dem hochladen richtig einstellst und verkleinerst. siehe *hier*, achte auf bildbreite, dateigröße und farbraum.
[gone] CreativeOne
22.03.2012
Ach.. das wusste ich auch noch nicht. Danke!!!
22.03.2012
Zu deinem 2. Foto:
Ein Outdoorfoto gemacht um die Mittagsstunde,
die Sonne steht hoch und das Licht ist hart.
Es entstehen, so wie bei dieser Aufnahme harte Nasenschatten.
Ich wähle eine möglichst frühe Tageszeit zum Shooten, etwa gegen 9:00 und 10:00 Uhr. Oder nach 13:00 Uhr. Aber bedenke, das sich im Laufe der Tageszeit auch die Lichtfarbe ändert. Morgens
mehr rötlich und zum Abend mehr bläulich. Dies kann natürlich auch künstlerich und gewollt eingesetzt werden. Dennoch solltest Du nicht in der prallen Sonne fotografieren, es können nebenher auch noch Fehlbelichtungen durch deine Kamera entstehen. Es empfiehlt sich Outdoor Reflektoren und eventuell auch Diffusoren einzusetzten. Ein Assistent ist hier von großem Vorteil. Aber auch Wände können durch Reflekton gute Ergebnisse erzielen.
LG Carsten
22.03.2012
Ich möchte noch hinzufügen, da ich es vergaß zu erwähnen,
Outdoorshootings bei bedecktem Himmel sind gegeüber praller Sonne vorzuziehen.
LG Carsten
22.03.2012
Beiden Bilder fehlt aus meiner Sicht die Substanz, dass man sie kritisiert. Selbst wenn man die zurecht kritisierenden Punkte der Vorschreiber beherzigt, würde die Qualität nicht zunehmen.
Druck die beiden Bilder aus und schau sie dir zwei Wochen jeden Tag einmal kurz an, wenn das nicht klappt, dann schmeiss sie weg und freu dich, dass Du dabei was gelernt hast.
[gone] CreativeOne
22.03.2012
Mach ich, danke.
22.03.2012
Ich weiss ich bin jetzt wieder böse aber das Fieseste an den Fotos ist das Model. Da helfen auch die besten Nasenschatten der Welt nix. ;)


Edit: Na gut na gut.. zumindest was Bild 1 angeht. Auf Bild 2 sieht man das ja nicht so.
22.03.2012
Mir fehlt persönlich überhaupt eine Auseinandersetzung mit dem Licht. Das liegt oder steht eigentlich ein Mädchen, auch kein ganz hässliches, und da hält jemand die Kamera drauf - das ist erstmal zu wenig.

Licht und Schatten sind die Werkzeuge des Fotografens. Was wichtig ist, ist hell was nicht dunkel, wenn man das beherrscht, kan man damit spielen - aber wirklich erst dann.

Probier mal mehr mit dem Licht zu spielen. Schau wo das Licht leicht wird und spielend und wo hart und direkt.

Ein Foto ist ein Lichtreflex. Nicht mehr und nicht weniger. Das hat mit Kamera, Objektiv und Blitz erstmal nichts zu tun. Licht ist dein Werkzeug - das zu beherrschen, zu nutzen ist die Aufgabe.
23.03.2012
Original von Carsten Jungblut
Ich möchte noch hinzufügen, da ich es vergaß zu erwähnen,
Outdoorshootings bei bedecktem Himmel sind gegeüber praller Sonne vorzuziehen.
LG Carsten


Das sehe ich nun wieder ganz anders. Scheint die Sonne, so bekomme ich Leben in den Hintergrund. Nichts finde ich schöner, als Bäume mit jungem Laub durch das die Sonne im Gegenlicht scheint, als Hintergrund zu haben. Sonne im Gegenlich spart auch den Einsatz von einem zusätzlichen Licht fürs Rimlight. Bei bedecktem Himmel ist alles matschig, grau und undifferenziert. Das gilt natürlich nicht unbedingt für den Standpunkt des Models - das würde ich auch nicht in ein hartes Streflicht setzen. Aber dafür gibt es ja diffusoren und die müssen nicht gleich so teuer sein wie ein sunbounce sunswatter.

Es gab früher den Lehrsatz, das ein gutes Foto Vorger-, Mittel und Hintergrund hat. In der regel war dann das eigentliche Motiv im Mittelpunkt. Das kann man auch heute noch so machen. Dein zweites Bild hat keinen Vordergrund - OK bei Beauty nicht zwangsweise nötig, aber auch der Hintergrund ist keine. Hier wurde die Unschärfe gelobt. Ich sehe da nur noch braune undefinierbare S0ße. Unschärfe ist schön und gut, aber entweder, sie eleminiert den Hintergrund vollkommen, oder sie ist so gering, dass sie noch eine Beziehung zum Bild zulässt, finde ich.
[gone] CreativeOne
23.03.2012
Auch euch vielen Dank, auch für die gegensätzlichen Meinungen. Hilft mir - und dafür sollte es sein.
23.03.2012
Original von urparktüte
Beiden Bilder fehlt aus meiner Sicht die Substanz, dass man sie kritisiert. Selbst wenn man die zurecht kritisierenden Punkte der Vorschreiber beherzigt, würde die Qualität nicht zunehmen.
Druck die beiden Bilder aus und schau sie dir zwei Wochen jeden Tag einmal kurz an, wenn das nicht klappt, dann schmeiss sie weg und freu dich, dass Du dabei was gelernt hast.


Japp, sehe ich ähnlich. Eine starke Idee hinter den Fotos kann ich nicht erkennen. Was willst Du aussagen? Welches Bild hattest Du beim Druck auf dem Auslöser im Kopf?
Bei mir ist es aber so, dass ich ein Bild lieber zwei Wochen nicht ansehe und dann erst wieder hervor krame. In der Zeit bekomme ich einen objektiveren Blick. Sehe ich das Foto täglich ist das nicht so.
23.03.2012
bei den sonnenbild ist die hautretusche nicht zu gebrauchen... das ist keine frage von zuviel oder zu wenig, da ich eher ein fan von "zuviel" bin, aber des ist einfach nur unsauber.... und wirkt fleckig und teilweise auch an den falschen stellen....

damit solltest du dich definitiv nochmal auseinandersetzen...

ansonsten wie die vorschreiber insbesondere was die schatten betrifft... gerade bei portraits sollen ja die augen zu geltung kommen und nicht im schatten verschwinden....
[gone] CreativeOne
25.03.2012
Danke für eure Meinungen. Auch wenn der "Ton" hier manchmal gewöhnungsbedürftig ist bringt es mich weiter und das wollte ich bezwecken.

Ich werde mich mit Outdoor Beleuchtungstechniken auseinandersetzen, sowie mit der generellen Komposition von Bildern und mich dann bei Zeiten noch mal zur Kritik stellen.

Danke!

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