Workflow Bilderauswahl 48

13.03.2012
ich mach des wie folgt :

bilder im studio auf platte
auswahl mit dem model per bridge und sternen (bewertung)
alle bilder (jpg) per stick oder dvd ans model

danach werden von den ausgewählten bildern ca. 3 bearbeitet und versendet .


ja, und auch mir ist es schon passiert, des ein model die jpegs verschandelt (selbst bearbeitet) hat und unter meinem namen (als knipser) online gestellt hat (des is wirklich keine gute werbung!)

blöd is auch, wenn man aus dieser auswahl die vereinbarten bilder bearbeitet hat und das model nach wochen eine neue auswahl an bildern sendet *muhaha ;o)

aber sonst bin ich bis dato ganz gut damit gefahren ;o)
Original von netAction
@botscha und photoshopper: Es geht also nur ums Ego. Ihr wollt keinen Ramsch von euch sehen. Aber wirklich reale Nachteile, die so drastische Einschränkungen fürs Model rechtfertigen, gibt es nicht, oder?

Keine realen Nachteile? Ich finde mangelnde Shootinganfragen oder keine Aufträge sind real genug ;)
Es geht nicht darum, dass ICH keinen Ramsch von mir sehen will, sondern dass ich nicht will, dass ANDERE Ramsch von mir sehen, der garnicht von mir stammt und mich am Ende noch mit diesem Ramsch in Verbindung bringen. Denn wenn das Überhand nähme, würde der oben genannte Fall mit Sicherheit irgendwann eintreten.
Ergo, es hat weniger was mit dem Ego zu tun, sondern vielmehr mit der einhergehenden negativen PR, auf die sicherlich niemand besonders scharf ist bzw. sein sollte, vor allem, wenn man sein Geld damit verdient. ;) Das wär ja ungefähr so als würde sich das Model nach 'nem erfolgreichen Friseurbesuch im Laden nochmal selbst den Pony schneiden und anschließend mit nem völlig verhunzten Schnitt aus dem Friseurgeschäft gehen. Das fänd ich als Friseur auch ganz und garnicht witzig.
#43
14.03.2012
Ich möchte mich schon mal für die echt vielen Tipps und Ideen bedanken...

ich denke das ich die Lösung mit den kleinen Bildern mit Wasserzeichen auf CD fürs Model zum aussuchen und auswählen machen werde..

Vielen vielen Dank euch allen!
14.03.2012
Hier mein Kommentar (bzw fast schon Minitutorial) aus fotografr.de

Dann erzähl ich auch über mein Workflow.. Ich arbeite nur mit Lightroom und Photoshop.

Erstmal sind alle Fotos (Raw) auf der Karte und die schliess ich über ein USB Card Reader an den Rechner an.

1. Import
Vor dem Import in Lightroom lege ich die Umbennenung der RAW-Dateinamen und den Ordner fest.
Vorlage Dateiname:
{Datum (JJ)>>}{Datum (MM)>>}{Datum (TT)>>} – Modelname {Folgenummer (0001)>>}
in Unterordner “111015 Modelname”
Gleichzeitig werden meine Metadaten und ggf. Stichwörter die auf alle Fotos zutreffen (Hochzeit, Model, Auto, etc.) mitgeschrieben.

2. Auswahl
In der Bibliotheksansicht lege ich den Bibliotheksfilter “Nach Markierungsstatus (Nur unmarktierte Fotos) filtern”
In der Lupenansicht schau ich mir jedes Foto an und schmeisse die unerwünschten einfach mit der Taste X raus. Duch den o.g. Filter verschwindet das Foto gleich vom Fokus.
Die Auswahl mache ich in mehreren “Sessions”. Diese Pausen zwischendurch erleichtern es einem später, mutiger mit dem Fotorausschmiss zu sein (falls dies ein Ziel ist, was durchaus bei TfP Shootings sinnvoll ist – ich gebe lieber dem Model 30-50 Fotos zur Auswahl statt 200-400).

Am Ende drücke ich die STRG+Rücktaste – damit lösche ich alle unerwünschten Fotos vom Datenträger und mache mir Festplattenspeicherkapazität frei.

3. Auswahl für den “Kunden”/Model, etc
a) Ich erzeuge mit Lightroom eine Simpleviewer-Galerie, die ich auf meine Webseite hochlade.
b) Ich exportiere die Fotos in kleiner Auflösung und mittels “Porta” erzeuge ich ebenso sehr schnell eine SimpleViewer Galerie, die ich dann auch meine Webseite hochlade.
Die Fotos enthalten ein Wasserzeichen (quer durch die Mitte)

Die Models wählen ihre Fotos aus, die ich dann in 2000×3000 Pixel als JPEG-Datei exportiere.

4. Bearbeitung
Bearbeitung folgt in Photoshop, klar, teilweise mach ich auch Kleinigkeiten in Lightroom (da hier die Bearbeitung schön in großer Bittiefe stattfindet). Nach der Bearbeitung erzeuge ich mittels eine PS Aktion einen Unterordner und speichere die Fotos in 600×900 Pixel Auflösung.
Alles in JPEG und in RGB.

5. Lieferart
Wenn es nicht so viele Fotos sind, erzeuge ich eine ZIP-Datei (max 20 MB), die sich die Models runterladen können. Bei einer großen Anzahl an Fotos brenne ich eine CD und schicke diese postalisch zu. Wäre das ein Auftrag, würde ich erst nach der Zahlung/Überweisung die Fotos liefern. Ist einfacher, als dem Geld hinterherzurennen.

Nach all dem nutze ich zum Betrachten der Fotos ACDSee (noch Version 8), wenn ich noch was an den großen Fotos bearbeiten möchte/muss, kann ich das Foto sofort in Photoshop mittels Tastaturkürzel aus ACDSee öffnen.

Grüßle,

Dan
14.03.2012
Interessantes Thema. Mein Workflow:

Bei einem Shooting entstehen z.B. 500 Bilder.
Die lasse ich erst mal mindestens 24 Stunden liegen. Vorher fehlt mir der objektive Blick.
Zum Betrachten verwende ich einen Viewer der Bewertungen ("Sternchen") vergeben kann. Alles was brauchbar aussieht bekommt drei Sterne.
So bleiben etwa 10% übrig, also z.B. 50 Bilder.
Die gehe ich nochmal durch und die schlechteren reduziere ich von 3 auf 1 Stern.
So bleiben etwa 5-10 Bilder übrig.
Dann nehme ich mir ein Bild, entwickle den Look und probiere den Look evtl. an weiteren Bildern aus.
Passen die 5-10 Bilder zum Look, dann retuschiere ich sie und bin fertig ;-)
Passt ein 3 Sterne Bild nicht (mehr) zum Look oder ich finde z.B. keinen guten Schnitt, dann sehe ich die 1 Sterne Bilder durch, finde (hoffentlich:) ein besseres und beginne dann mit der Retusche.

Vorteile:
Ich muss nur 10% aller Bilder anfassen. Das spart Zeit. Erst alle schlechten aussortieren usw. ist in meinen Augen vergeudete Zeit. Speicherplatz ist wurscht ;-)
Ich bleibe lange flexibel. Wenn ich erst retuschiere und dann den Look entwickle, bin ich das nicht mehr.
Mit einem Mausklick kann ich im Viewer jederzeit zwischen allen Bildern, den 10% brauchbaren und den 5-10 Favoriten hin- und herswitchen.


Es ist klar, dass ich so das Model nicht an der Bildauswahl beteiligen kann. Meiner Erfahrung nach führt das auch fast immer zu schlechteren Ergebnissen.

Gründe:

Manche Models haben ein ganz tolles Gefühl für ein gutes Foto. Die meisten achten aber zu 80% nur darauf ob sie selber gut getroffen sind. Zu einem guten Foto gehört aber mehr und so lassen diese Bilder außenstehende Betrachter meist kalt. Die Bilder bekommen dann wenig Resonanz und Schuld ist der schlechte Fotograf ;-)

Oft brauchen Models ewig zur Bilderauswahl. Ist die einmal getroffen muss es aber unbedingt schnell gehen. Ich bin dann aber schon längst mit anderen Shootings beschäftigt und habe keine Lust Puffer mit einzuplanen nur für den Fall dass das Model irgendwann mit der Bildauswahl fertig wird.

Wozu Rohdaten gerne missbraucht werden wurde ja schon diskutiert. Kein Musiker, Maler, Dichter etc. würde es zulassen, dass andere sein Werk verfremden oder unfertige Skizzen veröffentlichen und das unter seinem Namen. Nur seit der Digitalfotografie sehen das manche anscheinend anders.

Bei größeren Teams können nicht alle die Bilder auswählen. Warum sollte nur das Model entscheiden? Die Visa will noch 10 Bilder wo das Makeup am besten aussieht, die Stylsitin 10 wo die Klamotten am tollsten sind und der Assi 10 wo er das den Reflektor am besten gehalten hat. Macht dann 10 fürs Model, 10 für die Visa, 10 für die Stylistin und 10 für den Assi. Also 50 Stück. Und der Fotograf kann sich selber ja auch noch seine 10 Favoriten bearbeiten falls er die Auswahl der andern doof findet. Ne danke ;-)

Nur ich und wirklich nur ich selber kann wissen, was ich wie am PC am besten retuschieren kann. Ich habe keine Lust aus 10 Schrottbildern die das Model ausgesucht hat nachträglich irgendwie etwas zu zaubern.

Fotografie hat mit Vertrauen zu tun. Das Model vertraut mir, dass ich das beste Licht, die beste Perspektive usw. finde. Zumindest wollte mir da noch niemand Vorschriften machen ;-) Dann soll mir das Model auch bei der Bildauswahl vertrauen. (Semi)Profis machen das auch. Nur manche Newcomer meinen, sie wissen das irgendwie besser...

Und es passt eben schlicht ein einfach nicht zu meinem Workflow. Die Bilder werden aber am besten wenn ich so arbeite, wie ich es am besten kann.
Mein Workflow. Allerdings nur bei TFP Shooting. (Bei Pay sieht er anders aus.)

# alle Bilder auf Rechner laden und in Lightroom importieren
# Müll (Fehlbelichtet, Fehlfokus,sch.. Pose/Gesichtsausdruck...) aussortieren.
# Aus den restlichen Bildern zusammen mit dem Model eine Grobauswahl treffen
# Alle Bilder mit gröstmöglicher Auflösung nach jpg konvertieren
# CD brennen mit zwei Ordner =>"Alle Bilder" und "Vorauswahl"
# Model wählt dann im Laufe der nächsten Tage 5 bis 10 Bilder aus die ich dann bearbeite
# nach Bearbeitung bekommt das model noch mal eine CD mit allen Bildern


Nebenabreden:
# Sollten unbearbeitete Bilder veröffentlicht werden sind diese als "unbearbeitet" zu kennzeichnen.
# Sollten die Bilder vom Model oder Dritten bearbeitet sein ist dies ebenfalls bei Veröffentlichtung kenntlich zu machen.

Hintergrund dieser Vorgehensweise
TFP =>Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Daher geb ich dem Model u.a. ein Mitspracherecht bei der Auswahl. Dem Model bringt es nichts wenn ich 10 Bilder auswähle und bearbeite welche gar nicht ihrem Geschmack entsprechen. Ausserdem interessiert mich die Meinung Dritter zu meinen Bildern :-)

Warum ich nciht dagegen habe wenn unbearbeitete Veröffentlicht werden? Weil ich zu meinen Werken generell stehe und es als "unbearbeitet" dann gekennzeichnet ist. Und da ich den "Müll" schon vorher aussortiere sind wirklich absolute imageschädigende Machwerke gar nicht mehr dabei. Ich mache aber auch relativ wenig Aufnahmen pro Shooting. So bei einem 4 bis 5 Std. Shooting nur ca. 150 bis 200 Aufnahmen. Wenn ein Bild wirklich grottig zu werden scheint drück ich einfach nicht den Auslöser. Der Rest der auf der speicherkarte dann landet ist zumindest "im groben ansehbar".

lg sören
14.03.2012
Nach dem Shooting kommen alle Bilder (außer Totalausfälle) in eine Onlinegalerie, da kann das Model auch unglückliche Posen/Mimiken erkennen und draus lernen. Ich bekomme dann die Nummern genannt und bearbeite sie. Kann ich aus fotografischer Sicht begründen, dass ein andres Bild vorteilhafter ist, hat man sich bisher immer geeinigt.

Wenn ich ausssuche, kommen alle Bilder in Lightroom, was mir gefällt bekommt 1 Stern. Dann schaue ich per Filter nur die 1-Stern-Bilder an und gebe daraus den Besten 2 Sterne, etc etc, bis ich meine absoluten Favoriten habe.

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