Model-release bei Akt, freizügigem Akt ... 70

20.02.2012
Original von BS
[quote]Original von TomRohwer
[quote]Original von FotografMG - heute wird neues produziert :)
Schließlich gibt es ja Model die grundsätzlich sagen "okay, aber nur wenn man mich nicht erkennen kann!"

Es gibt vielleicht Leute, die das sagen - aber bestimmt keine "Models".

Ein Model, das sagt "okay, aber nur wenn man mich nicht erkennen kann", das hat die Grundzüge des Modelns nicht begriffen und sollte sich lieber einmal fragen, ob modeln die richtige Beschäftigung ist...(....)[/quote]

Gehört es zu den Grundzügen der Peoplefotografie das man immer Bilder macht bei denen man einen Menschen erkennen kann ?[/quote]
Nein. Selbstverständlich nicht.

Aber es gehört zu den Grundzügen des Modelns, daß ein Model sich gern zeigt und anschauen lässt, und auch damit leben kann, daß Bilder gezeigt werden. Und nicht mit x Einschränkungen kommt.

Ein Model, das sich nur "halb zeigen" mag, ist allerhöchsten als Sonderfall des Hand- oder Fußmodels vielleicht noch sinnvoll.
20.02.2012
Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
So meinte ich das ja auch nicht. Mich wundert nur das im Hobbybereich ein viel größerer Aufand an Vertragswerken betrieben wird als im kommerziellen Bereich obwohl da doch viel mehr auf dem Spiel steht...

Der Grund ist einfach:

Profis wollen Geld verdienen, und Geld stinkt nicht.

Profis machen bestimmte Dinge, und manche Dinge machen sie nicht. Und da bemühen sie sich, nämlich zwecks Vermeidung von Rumgezicke, möglichst klar zu agieren.

Wenn Du dem Durchschnitts-Profi-Agentur-Model mit "Ich möchte erotische Fotos machen" kommst, dann sagt das Model (bzw. dessen Agentur, das Model sagt da ja eher gar nichts): "Nein, danke." Und das Durchschnits-Profi-Erotik-Model fragt: "Um was geht's denn genau?"

Und wenn Du beim Durchschnitts-Profi-Agentur-Model sagst: "Es geht um Dessous", dann ist entweder die Nachfrage: "Welcher Hersteller? Für welches Modemagazin?" "Orion" könnte dann eventuell rausfallen, nicht weil im "Orion"-Katalog unanständige Dinge gezeigt würden (der ist "jugendfrei"), sondern weil es vielleicht nicht zur Vermarktungsstrategie des Models passt, für eine Sexshop-Kette zu modeln. Dasselbe Zeugs für die Dessous-Mode-Strecke "Peppen Sie Ihr 'Drunter' doch mal etws auf!" in "Brigitte" wäre dagegen ok. Zum Beispiel.

Oder die Antwort lautet schlicht: "Fräulein Krawuttke modelt grundsätzlich nicht für Dessous."

Amateure neigen immer stark dazu, überhaupt nicht zu wissen, was sie eigentlich wollen, und was nicht. Und vor allem wissen sie auch oft nicht, was das Gegenüber will...

Ich meine - wenn die Redaktion von "Brigitte" oder der Dessous-Hersteller "Jackie's Secret" ein Model für Fotos bucht, dann weiß jeder Beteiligte von vornherein ganz genau, was da laufen wird, und kann sich entsprechend vorher schon überlegen, ob er da mitmachen will oder nicht.

Das ist im Amateurbereich nicht so. Und das macht es da dann oft so schwer.

Und genau deshalb macht es auch keinerlei Probleme, mit einem Model die Fotostrecke für "Schießer" zu fotografieren, das für "Orion" nicht zur Verfügung stünde. Da hat ja auch keiner den Gedanken im Kopf "Wofür könnt' ich das denn wohl alles noch verwenden?"

In der MK ist das anders. Da werden Fotos mit Models viel, viel seltener ganz zielgerichtet für einen bestimmten, klar definierbaren Zweck produziert. Und schon tauchen die ganzen Schwierigkeiten auf, die man dann wieder am einfachsten auflösen kann mit dem Grundsatz: "Liebes Model - model einfach nur für Fotos, bei denen Du Dir sicher bist, daß sie Dir nicht peinlich sein werden, egal wo sie zu sehen sind. Und gib dem Fotografen ein umfassendes Model-Release, und freu Dich über Deine TfP-Fotos oder Dein Honorar, und gut ist".
Original von TomRohwer
Liebes Model - model einfach nur für Fotos, bei denen Du Dir sicher bist, daß sie Dir nicht peinlich sein werden, egal wo sie zu sehen sind.


..."jumping point" !
20.02.2012
Wie gut, dass die eigentliche Frage längst geklärt ist. Dann ist es ja nicht ganz so schlimm, dass die letzten Beiträge fast gar nichts mehr damit zu tun haben und der Thread langsam aber sicher auf eines der üblichen MK-Themen zurückgeführt wird - hier vermutlich: "Sollen Modelle Aktshootings machen?"

Ich finde es allerdings befremdlich, dass man sich praktisch hier mal wieder über Menschen aufregt, die sich bemühen, klare Verträge zu schließen - wo es doch genügend andere Threads gibt, wo Leute ohne Vertrag ausgelacht werden. Und was den Vergleich mit wirklichen Profimodellen angeht: Ich hab mir mal Agenturverträge angesehen. Schon allein die Regelungen über Überstunden, Ausfallhonorare, Reisekosten, nehmen soviel Platz ein, wie bei uns ein ganzer Vertrag.
Original von eckisfotos
Ich hab mir mal Agenturverträge angesehen. Schon allein die Regelungen über Überstunden, Ausfallhonorare, Reisekosten, nehmen soviel Platz ein, wie bei uns ein ganzer Vertrag.


Du meinst wahrscheinlich die AGB die zur Buchung auf deren Seiten hinterlegt sind. Das sind aber nicht die Verträge die man mit denen abschliesst. Aber da es in Deutschland eine Vertragsfreiheit gibt kann das ja jeder so gestalten wie er/sie dazu Lust hat solange es nicht sittenwiedrig ist.

Mein Favorit ist immer noch ein 13-seitiger TFP Vertrag den mir mal ein Modell geschickt hat. :)
[gone] Ponzi
21.02.2012
Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
Mein Favorit ist immer noch ein 13-seitiger TFP Vertrag den mir mal ein Modell geschickt hat. :)


Uff, was hat denn da alles dringestanden?

Hab ja auch schon "sehr ausführliche" Verträge mit mehreren Seiten gesehen aber 13 ?
21.02.2012
Original von Andreas Grav - PixelWERK ™
[quote]Original von eckisfotos
Ich hab mir mal Agenturverträge angesehen. Schon allein die Regelungen über Überstunden, Ausfallhonorare, Reisekosten, nehmen soviel Platz ein, wie bei uns ein ganzer Vertrag.


Du meinst wahrscheinlich die AGB die zur Buchung auf deren Seiten hinterlegt sind. Das sind aber nicht die Verträge die man mit denen abschliesst. Aber da es in Deutschland eine Vertragsfreiheit gibt kann das ja jeder so gestalten wie er/sie dazu Lust hat solange es nicht sittenwiedrig ist.

Mein Favorit ist immer noch ein 13-seitiger TFP Vertrag den mir mal ein Modell geschickt hat. :)[/quote]

Hallo Andreas: In den meisten Fällen schreibe ich genau das, was ich meine! Und meine Beiträge widersprechen sich auch nicht. Aber selbst wenn Agenturen Inhalte, die eigentlich Vertragsinhalte sind, in AGBs schreiben und diese im, Vertrag voraussetzen, so ändert sich an meiner Grundaussage nichts.
21.02.2012
Original von eckisfotos
Ich finde es allerdings befremdlich, dass man sich praktisch hier mal wieder über Menschen aufregt, die sich bemühen, klare Verträge zu schließen - wo es doch genügend andere Threads gibt, wo Leute ohne Vertrag ausgelacht werden.

Wie schon gesagt: umfangreiche Verträge sind nicht automatisch auch klare Verträge, und das gilt ganz besonders dann, wenn sie nicht von erfahrenen Juristen ausformuliert wurden, sondern selbstgebastelt sind.
Und was den Vergleich mit wirklichen Profimodellen angeht: Ich hab mir mal Agenturverträge angesehen. Schon allein die Regelungen über Überstunden, Ausfallhonorare, Reisekosten, nehmen soviel Platz ein, wie bei uns ein ganzer Vertrag.

Dafür sind Sachen, die Amateure in ihren TfP-Verträgen bis auf's letzte Tüpfelchen definieren wollen, viel kürzer abgehandelt.

Und "Überstunden, Ausfallhonorare und Reisekosten" müssen im Amateurbereich im Regelfall auch gar nicht vertraglich geregelt werden.
21.02.2012
Original von TomRohwer
[quote]Original von eckisfotos
Ich finde es allerdings befremdlich, dass man sich praktisch hier mal wieder über Menschen aufregt, die sich bemühen, klare Verträge zu schließen - wo es doch genügend andere Threads gibt, wo Leute ohne Vertrag ausgelacht werden.

Wie schon gesagt: umfangreiche Verträge sind nicht automatisch auch klare Verträge, und das gilt ganz besonders dann, wenn sie nicht von erfahrenen Juristen ausformuliert wurden, sondern selbstgebastelt sind.
Und was den Vergleich mit wirklichen Profimodellen angeht: Ich hab mir mal Agenturverträge angesehen. Schon allein die Regelungen über Überstunden, Ausfallhonorare, Reisekosten, nehmen soviel Platz ein, wie bei uns ein ganzer Vertrag.

Dafür sind Sachen, die Amateure in ihren TfP-Verträgen bis auf's letzte Tüpfelchen definieren wollen, viel kürzer abgehandelt.

Und "Überstunden, Ausfallhonorare und Reisekosten" müssen im Amateurbereich im Regelfall auch gar nicht vertraglich geregelt werden.[/quote]

Du hast recht, wenn man etwas zusammenbastelt, dann sollte man auch schauen, ob man das versteht, was man da zusammenbastelt. Und es sollte zusammenpassen. Längere Verträge sind aber nicht zwingend schlechter als kurze. :-)

Vielleicht interessiert in diesem Zusammenhang, dass mal ein Jurist gesagt hat, dass es mehr auf klare Formulierungen ankommt als juristische Fachbegriffe. Es sei dann Aufgabe von Juristen, im Falle eines Falles, den Vertragsinhalt zu deuten.
22.02.2012
Original von eckisfotos
Du hast recht, wenn man etwas zusammenbastelt, dann sollte man auch schauen, ob man das versteht, was man da zusammenbastelt. Und es sollte zusammenpassen. Längere Verträge sind aber nicht zwingend schlechter als kurze. :-)

Nein, schlechter sind sie nicht zwangsläufig, aber sie enthalten zwangsläufig mehr Vertragsklauseln, die einen Auslegungsbedarf schaffen können.

"Der Mieter darf in der Wohnung wohnen" ist weniger streitanfällig als "Der Mieter darf in der Wohnung wohnen, vorausgesetzt er pflegt einen sittsamen Lebenswandel und trägt Sorge, daß seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit stets ausreichend ist, um den Mietzins zu zahlen. Wenn die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unter das für den Vermieter zumutbare Maß sinkt, bei dem nach billigen Ermessen des Vermieters die Zahlung des Mietzinses noch gewährleistet ist, hat der Mieter in angemessener Frist nach Kenntnis der Veränderung seiner wirtschaftlichen Lage den Vermieter in Kenntnis zu setzen und eine Banksicherheit beizubringen, die geeignet ist, die wirtschaftlichen Interessen des Vermieters aus dem Mietvertrag abzusichern."

Vielleicht interessiert in diesem Zusammenhang, dass mal ein Jurist gesagt hat, dass es mehr auf klare Formulierungen ankommt als juristische Fachbegriffe. Es sei dann Aufgabe von Juristen, im Falle eines Falles, den Vertragsinhalt zu deuten.

Juristische Formulierungen zeichnen sich seit jeher nicht so sehr durch "juristische Fachbegriffe" aus (so viele davon gibt es übrigens gar nicht), sondern durch saubere und klare Definitionen.

Die setzen aber Abstraktionsvermögen und Differenzierungsvermögen voraus sowie die Fähigkeit, das Ergebnis davon in Definitionen zu fassen.

Angesichts des Umstandes, daß - wie ich heute morgen gerade in der FAZ las - einer Studie von 2011 zufolge 7,5 Millionen Menschen über 14 in Deutschland funkionale Analphabeten sind (das sind 11,5 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe) sowie weitere ca. 13 Millionen Menschen dieser Altersgruppe auch gebräuchliche Wörter nicht richtig schreiben und einfache Texte nicht verstehen können, also ungefähr ein Drittel der Gesamtbevölkerung über 14...

... angesichts dieses Umstandes braucht man sich über gar nichts mehr wundern.

Weder darüber, daß Ministerialbeamte und Bundestagsabgeordnete Gesetze zusammenschustern, die schon vor In-Kraft-Treten dreimal nachgebessert und nach zwei Jahren durch ein neues Gesetz abgelöst werden müssen, weil auch trotz emsiger Bemühungen der Gerichte einfach nicht herauszufinden ist, was das Gesetz denn mit seinen Worten wohl sagen will. Noch darüber, daß Leute Vertragstexte zusammenbasteln, bei denen man sich schon beim ersten Mal lesen fragt: Hä? Was will uns der Autor mit diesem Geschreibsel bloß sagen?

Rein statistisch betrachtet müssen diese Analphabeten-Horden in Deutschland, die es ja nicht erst seit gestern gibt, sondern die schon seit zwei, drei Jahrzehnten herangezüchtet werden, auch schon bis in die Juristerei vorgedrungen sein.

Honi soit qui mal y pense...

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