Analog in der Auftragsfotografie? 61
12.02.2012
Das finde ich sehr interessant.
Weißt Du die Gründe, die den Kunden zu dieser Entscheidung bewegt haben?
Weißt Du die Gründe, die den Kunden zu dieser Entscheidung bewegt haben?
Original von Stefan Pausch
Zur Eingangsfrage: Ja es gibt Kunden die noch Analog wünschen / verlangen. Freund von mir hat aktuell eine Auftragsarbeit in der Philharmonie wo analog explizit gewünscht wurde.
#42Report
12.02.2012
Original von Thomas Fröhlich, Berlin
[quote]Original von Stefan Pausch
Zur Eingangsfrage: Ja es gibt Kunden die noch Analog wünschen / verlangen. Freund von mir hat aktuell eine Auftragsarbeit in der Philharmonie wo analog explizit gewünscht wurde.
Das finde ich sehr interessant.
Weißt Du die Gründe, die den Kunden zu dieser Entscheidung bewegt haben?
[/quote]
Vor allem wäre es interessant, ob das Endprodukt des Auftrags völlig analog entstanden ist.
#43Report
12.02.2012
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Die Fragen, die Du hier aufwirfst (wie verhalten sich unterschiedliche chips und Filme), sind genau die, die mich auch interessieren würden.
Mich interessierte eingangs vor allem, ob diese Unterschiede tatsächlich noch wahrnehmbar sind und dann auch, ob dies in einem Maße der Fall ist, dass Kunden hierfür die höheren Kosten der Analogfotografie in Kauf nehmen.
Aus allen Beiträgen lese ich bislang die Essenz:
Analog besitzt immer noch Vorteile bei Großformat,
bei der differenzierten Darstellung von Farben,
und bei der Darstellung starker Kontraste.
Darüber hinaus gibt es Einsatzgebiete, wo die Stromversorgung ein Problem ist und analog daher punktet.
Vielen Dank an alle für die lebhafte Diskussion.
Die Fragen, die Du hier aufwirfst (wie verhalten sich unterschiedliche chips und Filme), sind genau die, die mich auch interessieren würden.
Mich interessierte eingangs vor allem, ob diese Unterschiede tatsächlich noch wahrnehmbar sind und dann auch, ob dies in einem Maße der Fall ist, dass Kunden hierfür die höheren Kosten der Analogfotografie in Kauf nehmen.
Aus allen Beiträgen lese ich bislang die Essenz:
Analog besitzt immer noch Vorteile bei Großformat,
bei der differenzierten Darstellung von Farben,
und bei der Darstellung starker Kontraste.
Darüber hinaus gibt es Einsatzgebiete, wo die Stromversorgung ein Problem ist und analog daher punktet.
Vielen Dank an alle für die lebhafte Diskussion.
Original von netAction
Ich versuche mal allen außer Tom, der sich von Sachkenntnis nicht irritieren lässt, Farbräume zu erklären.
Abgebildet ist die sogenannte Normfarbtafel. Vorsicht, der Link im vorigen Satz führt zu einer Seite, die laut Tom nicht existieren kann, weil ihre Autoren nicht von Gott gesegnet sind.
Die Normfarbtafel zeigt im Wesentlichen die Bunttöne aller Farben. Jede Farbe in der Natur hat ihren Platz auf der Tafel. Wenn man ein Foto macht, kommt es dazu, dass verschiedene Bunttöne in der Natur annähernd den selben Effekt auf dem Sensor oder Film auslösen. Diese Farben lassen sich später nicht wieder differenzieren, sie sind verloren.
Beim Film-Negativ tauschen die Farben ihre Positionen. Das ist für die Qualität der Aufnahme kein Problem, denn es lassen sich die Original-Farben zurückrechnen. Man muss nur wissen, welcher Buntton in der Natur welchem Äquivalent beim jeweiligen Negativ entspricht.
Dazu kommt das Problem, dass gleiche Farben unterschiedliche Spektren haben können und manchmal unterschiedliche Effekte auf Chips oder Filmen hervorrufen. Da Filme und Chips anders arbeiten als Augen, werden von Kameras durchaus gleiche Farben unterschiedlich aufgenommen. Dies ist ein Fehler aller Chips und Filme. Zum Beispiel lässt sich ein Negativ von infratoter Strahlung beeinflussen. Mich würde mal interessieren, welche Filme und Chips hier die größten Fehler machen.
Der Umfang an Farben vom Motiv, die auf dem Film oder im RAW-File unterschieden werden können, ergeben den Farbraum vom Film oder Chip. Das hat nichts mit weiteren Verlusten durch Scan oder JPEG zu tun. Es ist möglich, dass eine Digitalkamera die vielen Grüntöne von einem Vieh nicht unterscheiden kann und nur die Information speichert, dass es eben irgendwie grün ist. Dann lassen sich die wahren Farben nicht wiederherstellen. Mich würde mal interessieren, wie sich hier verschiedene Filme und Chips schlagen.
Eine andere Baustelle ist die Dynamik. Das Problem schwarzer Anzug im Schnee. Auch die Dynamik gehört zum Farbraum, da unterschiedliche Leuchtdichten eines Körpers unterschiedliche Farbwahrnehmungen im Auge hervorrufen und möglichst von der Kamera abgebildet werden sollen. Hier kann der analoge Film teilweise Vorteile ausspielen.
Abb. CC-BY-SA Torge Anders
[IMG]
#44Report
12.02.2012
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Die Fragen, die Du hier aufwirfst (wie verhalten sich unterschiedliche chips und Filme), sind genau die, die mich auch interessieren würden.
Mich interessierte eingangs vor allem, ob diese Unterschiede tatsächlich noch wahrnehmbar sind und dann auch, ob dies in einem Maße der Fall ist, dass Kunden hierfür die höheren Kosten der Analogfotografie in Kauf nehmen.
Aus allen Beiträgen lese ich bislang die Essenz:
Analog besitzt immer noch Vorteile bei Großformat,
bei der differenzierten Darstellung von Farben,
und bei der Darstellung starker Kontraste.
Darüber hinaus gibt es Einsatzgebiete, wo die Stromversorgung ein Problem ist und analog daher punktet.
Vielen Dank an alle für die lebhafte Diskussion.
Die Fragen, die Du hier aufwirfst (wie verhalten sich unterschiedliche chips und Filme), sind genau die, die mich auch interessieren würden.
Mich interessierte eingangs vor allem, ob diese Unterschiede tatsächlich noch wahrnehmbar sind und dann auch, ob dies in einem Maße der Fall ist, dass Kunden hierfür die höheren Kosten der Analogfotografie in Kauf nehmen.
Aus allen Beiträgen lese ich bislang die Essenz:
Analog besitzt immer noch Vorteile bei Großformat,
bei der differenzierten Darstellung von Farben,
und bei der Darstellung starker Kontraste.
Darüber hinaus gibt es Einsatzgebiete, wo die Stromversorgung ein Problem ist und analog daher punktet.
Vielen Dank an alle für die lebhafte Diskussion.
Original von netAction
Ich versuche mal allen außer Tom, der sich von Sachkenntnis nicht irritieren lässt, Farbräume zu erklären.
Abgebildet ist die sogenannte Normfarbtafel. Vorsicht, der Link im vorigen Satz führt zu einer Seite, die laut Tom nicht existieren kann, weil ihre Autoren nicht von Gott gesegnet sind.
Die Normfarbtafel zeigt im Wesentlichen die Bunttöne aller Farben. Jede Farbe in der Natur hat ihren Platz auf der Tafel. Wenn man ein Foto macht, kommt es dazu, dass verschiedene Bunttöne in der Natur annähernd den selben Effekt auf dem Sensor oder Film auslösen. Diese Farben lassen sich später nicht wieder differenzieren, sie sind verloren.
Beim Film-Negativ tauschen die Farben ihre Positionen. Das ist für die Qualität der Aufnahme kein Problem, denn es lassen sich die Original-Farben zurückrechnen. Man muss nur wissen, welcher Buntton in der Natur welchem Äquivalent beim jeweiligen Negativ entspricht.
Dazu kommt das Problem, dass gleiche Farben unterschiedliche Spektren haben können und manchmal unterschiedliche Effekte auf Chips oder Filmen hervorrufen. Da Filme und Chips anders arbeiten als Augen, werden von Kameras durchaus gleiche Farben unterschiedlich aufgenommen. Dies ist ein Fehler aller Chips und Filme. Zum Beispiel lässt sich ein Negativ von infratoter Strahlung beeinflussen. Mich würde mal interessieren, welche Filme und Chips hier die größten Fehler machen.
Der Umfang an Farben vom Motiv, die auf dem Film oder im RAW-File unterschieden werden können, ergeben den Farbraum vom Film oder Chip. Das hat nichts mit weiteren Verlusten durch Scan oder JPEG zu tun. Es ist möglich, dass eine Digitalkamera die vielen Grüntöne von einem Vieh nicht unterscheiden kann und nur die Information speichert, dass es eben irgendwie grün ist. Dann lassen sich die wahren Farben nicht wiederherstellen. Mich würde mal interessieren, wie sich hier verschiedene Filme und Chips schlagen.
Eine andere Baustelle ist die Dynamik. Das Problem schwarzer Anzug im Schnee. Auch die Dynamik gehört zum Farbraum, da unterschiedliche Leuchtdichten eines Körpers unterschiedliche Farbwahrnehmungen im Auge hervorrufen und möglichst von der Kamera abgebildet werden sollen. Hier kann der analoge Film teilweise Vorteile ausspielen.
Abb. CC-BY-SA Torge Anders
[IMG]
#45Report
12.02.2012
Naja, warum es in diesem Fall gewünscht ist, kann ich nicht sagen, aber es gibt einige Motivbereiche, wo man diesen Unterschied mitunter sogar noch bei digitaler Endausgabe sieht. Das Problem ist halt, was einmal weg ist, ist eben weg.
Noch krasser fallen die Unterschiede aus wenn man einen komplett analogen Workflow und einen komplett digitalen Workflow in diesen Bereichen miteinander vergleicht. In der Naturphotographie sieht man beispielsweise häufig den Unterschied sogar noch im Zeitungsdruck, insbesondere bei pastelligen und erdigen Farbtönen. Je reiner die Farben sind, desto geringer sind die Unterschiede.
Im Studio und mit Blitz dürfte, wenn überhaupt, nur ein extrem geschultes Auge die Unterschiede erkennen.
Aber nicht nur in den Farben gibt es Unterschiede, sondern auch im Schärfeverhalten. Analoge Bilder erscheinen häufig plastischer, tiefer und feiner in den Strukturen.
Die 1. Ursache dürfte im Grenzverhalten von Chip und Film in den Lichtern und Schatten liegen.
Die 2. Ursache vermute ich in der regelmäßigen geometrischen Struktur der Chips. Die Pixeldichte ist horizontal und vertikal (meist) identisch. Diagonal und schiefwinklig ist sie es nicht. Hinzu kommen die Probleme aus dem Bayer-Muster. Details in den Ausläufen können also erst überhaupt nicht fein genug aufgenommen werden. Und beim Versuch das Ganze zu interpolieren werden sowohl die Schärfe- als auch die Farbverläufe in den Übergängen überhart wiedergegeben.
Und der Gag ist, niemand bemerkt es, da man es am Bildschirm, wegen des gleichen Aufbaus, nicht sehen kann. Erst beim Druck oder Ausbelichten wird der Unterschied richtig erkennbar.
Bei dem genannten Beispiel könnte es sein, daß die Brauntöne differenzierter und edler wiedergegeben werden können und solche Sachen werden häufig im Großformat gemacht.
Noch krasser fallen die Unterschiede aus wenn man einen komplett analogen Workflow und einen komplett digitalen Workflow in diesen Bereichen miteinander vergleicht. In der Naturphotographie sieht man beispielsweise häufig den Unterschied sogar noch im Zeitungsdruck, insbesondere bei pastelligen und erdigen Farbtönen. Je reiner die Farben sind, desto geringer sind die Unterschiede.
Im Studio und mit Blitz dürfte, wenn überhaupt, nur ein extrem geschultes Auge die Unterschiede erkennen.
Aber nicht nur in den Farben gibt es Unterschiede, sondern auch im Schärfeverhalten. Analoge Bilder erscheinen häufig plastischer, tiefer und feiner in den Strukturen.
Die 1. Ursache dürfte im Grenzverhalten von Chip und Film in den Lichtern und Schatten liegen.
Die 2. Ursache vermute ich in der regelmäßigen geometrischen Struktur der Chips. Die Pixeldichte ist horizontal und vertikal (meist) identisch. Diagonal und schiefwinklig ist sie es nicht. Hinzu kommen die Probleme aus dem Bayer-Muster. Details in den Ausläufen können also erst überhaupt nicht fein genug aufgenommen werden. Und beim Versuch das Ganze zu interpolieren werden sowohl die Schärfe- als auch die Farbverläufe in den Übergängen überhart wiedergegeben.
Und der Gag ist, niemand bemerkt es, da man es am Bildschirm, wegen des gleichen Aufbaus, nicht sehen kann. Erst beim Druck oder Ausbelichten wird der Unterschied richtig erkennbar.
Bei dem genannten Beispiel könnte es sein, daß die Brauntöne differenzierter und edler wiedergegeben werden können und solche Sachen werden häufig im Großformat gemacht.
#46Report
12.02.2012
Kamera: 20 Euro, Objektiv 50 Euro. Film / 36 Bilder und Entwicklung rung 5-10 Euro.
1 Shooting = max. 36 Bilder.
Nun rechne selber aus wie viele Shootings man da machen kann für 400 Euro :-)
Das hätt ich gern mal vorgerechnet.
Meine Überschlagsrechnung: Für läppische 10000 KB-Dias (ohne Scan oder Abzug und auch ohne Kamera und Optik) gibts ´ne 5D II mit 1.4/50.[/quote]
1 Shooting = max. 36 Bilder.
Nun rechne selber aus wie viele Shootings man da machen kann für 400 Euro :-)
Original von ::V::V::
[quote]Original von Blue Rose Pictures - Stefanie & Frank Becker
Wer wenig Geld hat, kann analog sicherlich SEHR viel mehr rausholen als dies mit einer DSLR bei denselben Budget möglich ist.
Das hätt ich gern mal vorgerechnet.
Meine Überschlagsrechnung: Für läppische 10000 KB-Dias (ohne Scan oder Abzug und auch ohne Kamera und Optik) gibts ´ne 5D II mit 1.4/50.[/quote]
#47Report
12.02.2012
Original von Blue Rose Pictures - Stefanie & Frank Becker
Kamera: 20 Euro, Objektiv 50 Euro.
In der Rechnung fehlt mir das "qualitativ sehr viel mehr rausholen".
#48Report
[gone] Stefan Pausch
12.02.2012
Original von Blue Rose Pictures - Stefanie & Frank Becker
Kamera: 20 Euro, Objektiv 50 Euro.
Wenn wir schon mit Möhren rechnen, dann bitte auch Möhren vergleichen!
#49Report
12.02.2012
Ähmmm, Minolta X-700 rund 50 Euro und Rokkor 50mm 1.7 10 Euro.
Damit kann man sowas machen (die Farbverschiebung kommt durch's crossen):
Wenn wir schon mit Möhren rechnen, dann bitte auch Möhren vergleichen![/quote]
Damit kann man sowas machen (die Farbverschiebung kommt durch's crossen):
Original von Stefan Pausch
[quote]Original von Blue Rose Pictures - Stefanie & Frank Becker
Kamera: 20 Euro, Objektiv 50 Euro.
Wenn wir schon mit Möhren rechnen, dann bitte auch Möhren vergleichen![/quote]
#50Report
12.02.2012
Deswegen hatte ich im Eingangspost ja auch von "armen" Leuten gesprochen nach denen HIER im Tread nicht gefragt wurde :-)
Wenn wir schon mit Möhren rechnen, dann bitte auch Möhren vergleichen![/quote]
Original von Stefan Pausch
[quote]Original von Blue Rose Pictures - Stefanie & Frank Becker
Kamera: 20 Euro, Objektiv 50 Euro.
Wenn wir schon mit Möhren rechnen, dann bitte auch Möhren vergleichen![/quote]
#51Report
12.02.2012
Ich werde noch für analog gebucht. Architektur, Ausstellungsdokumentation, alles was nur mit Großformatfotografie geht.
???
Das ist leider nicht richtig.
1. Sämtliche Anbieter von Fachkmeras orientieren weiter ausschliesslich in Richtung Digital. Weiterentwicklungen der analogen Systeme sind doch nicht der Fall.
2. Die Abbildungsleistungen moderner Linsensysteme - vergleiche zum Beispiel die MTF's - sind heute schon sehr viel besser als von den für die analogen Systeme geschaffenen Optiken.
3. Wenn Kunden die Mehrkosten für analoges Filmmaterial und vor allem die längere Verarbeitungszeit plus die geringere Abbildungsqualität in in Kauf nehmen, dann kompensierst Du das höchstens mit Deinem guten Auge für das Bild, was natürlich unersetzbar ist...
Das ist aber doch eine andere Motitvation.
Wenn der gleiche Fotograf die Auswahl hat zwischen analog oder digital zu arbeiten?
Mal Hand aufs Herz!
Alleine das man die Kontrolle über das Aufnahmergebnis hat ist doch schon ein K.O Kriterium.
#52Report
12.02.2012
nee, wirklich nicht.
Und ihr vergesßt einfach den Look. Je nachdem was da rauskommen soll, geht das digital nur mit wahnsinns Aufwand. Wenn überhaupt.
Ist jetzt sicher nicht bei Aufträgen gefragt, aber erzähl mir mal, wie du digital Farbverschiebungen hinbekommen willst.
Und das Photoshop-Korn ist einfach grausam. Ich bin vielleicht zu doof, aber ich bekomme sowas digital nicht hin. Bitte daran denken, dass das eigentlich ei 20MP-Scan ist!
Original von Respectful-Imaging
Mal Hand aufs Herz!
Alleine das man die Kontrolle über das Aufnahmergebnis hat ist doch schon ein K.O Kriterium.
Und ihr vergesßt einfach den Look. Je nachdem was da rauskommen soll, geht das digital nur mit wahnsinns Aufwand. Wenn überhaupt.
Ist jetzt sicher nicht bei Aufträgen gefragt, aber erzähl mir mal, wie du digital Farbverschiebungen hinbekommen willst.
Und das Photoshop-Korn ist einfach grausam. Ich bin vielleicht zu doof, aber ich bekomme sowas digital nicht hin. Bitte daran denken, dass das eigentlich ei 20MP-Scan ist!
#53Report
12.02.2012
Eine Stärke von Analog: Der Schwarzschild-Effekt erlaubt Langzeitbelichtungen ohne Rauschen.
@musicman1971: Sowohl Farbverschiebungen als auch Rauschen lassen sich simulieren. Beides folgt sogar recht simplen Gesetzmäßigkeiten. Welche Informationen fehlen denn im RAW, so dass dies nicht möglich ist?
@musicman1971: Sowohl Farbverschiebungen als auch Rauschen lassen sich simulieren. Beides folgt sogar recht simplen Gesetzmäßigkeiten. Welche Informationen fehlen denn im RAW, so dass dies nicht möglich ist?
#54Report
12.02.2012
ähmmmm, ich bin ja Analog-Fan. Aber analog "rauscht" selbst ISO 50.
#55Report
12.02.2012
ich schätze, die PS-Filter sind nicht gut genug.
Original von netAction
@musicman1971: Sowohl Farbverschiebungen als auch Rauschen lassen sich simulieren. Beides folgt sogar recht simplen Gesetzmäßigkeiten. Welche Informationen fehlen denn im RAW, so dass dies nicht möglich ist?
#56Report
12.02.2012
Und ihr vergesßt einfach den Look. Je nachdem was da rauskommen soll, geht das digital nur mit wahnsinns Aufwand. Wenn überhaupt.
Apropo Korn.
a) Die Körnung kannst Du Dir entweder im Rohkonverter erschaffen oder später über PS besorgen
b) ... Körnung GROESSE 10 >UNREGELMAESSIGKEITt 10 ; STAERKE ca 15-25
Das wird Dich wahrscheinlich nicht wirklich beglücken, wenn Du ein ganz bestimmtes Korn suchst bzw. Du eine Anmutung ähnlich eines bestimmten Filmes benötigst, aber es ist schonmal besser als gar nichts.
c) Darüber hinaus gibt es Plug-Ins.
d) Das Korn kannst Du Dir doch aber auch leicht selbst erzeugen, indem Du Dir den entsprechenden Film einscannst und als Ebene über Deine Bilder legst.
Ich finde der Aufwand in der analogen Fotografie ist um ein Vielfaches höher, wenn digital der Prozess erstmal eingespielt ist.
Ja, zugegeben ich schaue mir auch gerne analoge Bilder an. Und man sieht auch den Unterschied, wenn der Prozess in der digitalen Dunkelkammer noch nicht genau sitzt.
Aber das sind am Ende Nuancen und die Diskussion kaum Wert.
In der Auftragsfotografie kräht kein Kunde mehr danach.
Wer analog arbeitet ist entweder ein Ausnahmetalent oder nicht wettbewerbsfähig.
#57Report
12.02.2012
> Das Korn kannst Du Dir doch aber auch leicht selbst erzeugen, indem Du Dir den entsprechenden Film einscannst und als Ebene über Deine Bilder legst.
Das ist wohl keine gute Idee. Die Körnung ist gerade in den Mitten am stärksten, dem wirst du mit einem billigen Filter nicht gerecht.
Das ist wohl keine gute Idee. Die Körnung ist gerade in den Mitten am stärksten, dem wirst du mit einem billigen Filter nicht gerecht.
#58Report
14.02.2012
Original von Respectful-Imaging
1. Sämtliche Anbieter von Fachkmeras orientieren weiter ausschliesslich in Richtung Digital.
Welcher Hersteller soll denn das sein?
Die beschränken sich doch alle darauf einen mehr oder weniger gut angepaßten Rückwandadapter für MF-Digitalrückteile anzubieten - kleines Mittelformat wohlgemerkt. Es gibt sogar einen Hersteller der sogar einen EOS-Adapter anbietet. Die Sinnhaftigkeit erschließt sich mir nicht so ganz, da der größte Teil des Potentials von Fachkameras so eben nicht genutzt werden kann.
Fachkamera ist übrigens NICHT gleich Großformat.
Ich habe mal genauer gesucht und KEIN EINZIGES großformatiges Digitalrückteil zum kaufen gefunden.
2. Die Abbildungsleistungen moderner Linsensysteme - vergleiche zum Beispiel die MTF's - sind heute schon sehr viel besser als von den für die analogen Systeme geschaffenen Optiken.
Sagt wer?
Ich habe gerade mal ein paar alte MTFs meiner früheren Traumobjektive mit neuen von Canon verglichen - große Unterscheide gab es da nicht, zumindest von den Werten (lassen sich leider von nur begrenzt übertragen). Was den Verlauf angeht, sehen die alten deutlich harmonischer aus. Die neuen sind einfach überkorrigiert um die Schwächen der aktuellen Chips bei schrägem Licht zu kompensieren. Fast mustergültig ist das beim MTF vom 1,8 / 85 zu erkennen - auch ohne Vergleich.
Die Objektive sind für die digitalen Systeme optimiert worden, aber ob man diese Veränderungen unbedingt als Verbesserung bezeichnen muß, würde ich nicht behaupten.
3. Wenn Kunden die Mehrkosten für analoges Filmmaterial und vor allem die längere Verarbeitungszeit plus die geringere Abbildungsqualität in in Kauf nehmen, dann kompensierst Du das höchstens mit Deinem guten Auge für das Bild, was natürlich unersetzbar ist...
Mehrkosten? Ich habe mal die Kosten für ein digitales großformatiges Rückteil linear hochgerechnet auf Basis eines Hasselblad-Rückteils. Das Dumme ist, das die Kosten mit der Größe in Wirklichkeit aber exponentiell steigen und somit um ein vielfaches höher wären.
Kurz und gut das gute Teil würde für 8x10 fröhliche 400000€ kosten, linear hochgerechnet wohlgemerkt.
So erklärt sich auch auf einfache Weise warum richtiges Großformat noch sehr lange analog bleiben wird und sich auch die angebliche "digitale Orientierung" stark in Grenzen hält, wenn man bedenkt, daß z.B. Sinar (und das sind die Großen) nur einen Umsatz von 10 bis 15 Mio € hat.
Einfach eine Kostenfrage (ich nenne es mal B2-Effekt). Von den physikalischen Problemen, die noch nicht mal in KB / VF im Griff sind (siehe Überkorrektur) und die im GF um ein vielfaches stärker auftreten würden, wollen wir besser nicht reden.
Und was Abbildungsqualität angeht - eine falsche Aussage wird durch Wiederholung auch nicht wahrer. Nur mal als Beispiel die Auflösung:
Ein Fuji Velvia hat eine Auflösung von bis zu 160 lp/mm (Linienpaare/mm). Der Chip der aktuellen EOS 1Dx schafft noch nicht mal theoretisch die Hälfte (156 Linien/mm).
Und was die Farben angeht - arme EOS.
Das ist aber doch eine andere Motitvation.
Wenn der gleiche Fotograf die Auswahl hat zwischen analog oder digital zu arbeiten?
Mal Hand aufs Herz!
Alleine das man die Kontrolle über das Aufnahmergebnis hat ist doch schon ein K.O Kriterium.
Welche Kontrolle soll das sein? Über das Display - das ist doch ein schlechter Witz.
Wenn ich meine Dias wieder Abends abgeben und Mittags darauf abholen könnte, würde ich viel weniger vor dem Rechner hängen und meine Entscheidung somit klar. Ich will photographieren und nicht ständig vor dem Rechner sein. Das muß ich leider schon im Job.
#59Report
14.02.2012
Zurück zum Thema,
Peter Lik arbeitete voll analog mit der Linhof 617 Panorama-Kamera.
Dafür kosten seine Bilder dann übrigens auch ab 5.000,- US-Dollar. Und die erscheinen dann in Amerika in Las Vegas etc. Und das bei einer Auflagenhöhe von bis zu 999 Exemplaren .
Bei Auktionen wurden für ältere Aufnahmen auch schon über 1 Million Us-Dollar erzielt.
Dafür haben diese Bilder eine grandiose Dynamik, wirken als Abzug so, als ob sie hinterleuchtet wären. Konnte ich kontrollieren, sie waren nicht hinterleuchtet.
Der Klaus
edit: habe gerade den Link verfolgt und sehe ihn mit einer anderen Kamera, wohl digital ...
Peter Lik arbeitete voll analog mit der Linhof 617 Panorama-Kamera.
Dafür kosten seine Bilder dann übrigens auch ab 5.000,- US-Dollar. Und die erscheinen dann in Amerika in Las Vegas etc. Und das bei einer Auflagenhöhe von bis zu 999 Exemplaren .
Bei Auktionen wurden für ältere Aufnahmen auch schon über 1 Million Us-Dollar erzielt.
Dafür haben diese Bilder eine grandiose Dynamik, wirken als Abzug so, als ob sie hinterleuchtet wären. Konnte ich kontrollieren, sie waren nicht hinterleuchtet.
Der Klaus
edit: habe gerade den Link verfolgt und sehe ihn mit einer anderen Kamera, wohl digital ...
#60Report
Topic has been closed
Abgebildet ist die sogenannte Normfarbtafel. Vorsicht, der Link im vorigen Satz führt zu einer Seite, die laut Tom nicht existieren kann, weil ihre Autoren nicht von Gott gesegnet sind.
Die Normfarbtafel zeigt im Wesentlichen die Bunttöne aller Farben. Jede Farbe in der Natur hat ihren Platz auf der Tafel. Wenn man ein Foto macht, kommt es dazu, dass verschiedene Bunttöne in der Natur annähernd den selben Effekt auf dem Sensor oder Film auslösen. Diese Farben lassen sich später nicht wieder differenzieren, sie sind verloren.
Beim Film-Negativ tauschen die Farben ihre Positionen. Das ist für die Qualität der Aufnahme kein Problem, denn es lassen sich die Original-Farben zurückrechnen. Man muss nur wissen, welcher Buntton in der Natur welchem Äquivalent beim jeweiligen Negativ entspricht.
Dazu kommt das Problem, dass gleiche Farben unterschiedliche Spektren haben können und manchmal unterschiedliche Effekte auf Chips oder Filmen hervorrufen. Da Filme und Chips anders arbeiten als Augen, werden von Kameras durchaus gleiche Farben unterschiedlich aufgenommen. Dies ist ein Fehler aller Chips und Filme. Zum Beispiel lässt sich ein Negativ von infratoter Strahlung beeinflussen. Mich würde mal interessieren, welche Filme und Chips hier die größten Fehler machen.
Der Umfang an Farben vom Motiv, die auf dem Film oder im RAW-File unterschieden werden können, ergeben den Farbraum vom Film oder Chip. Das hat nichts mit weiteren Verlusten durch Scan oder JPEG zu tun. Es ist möglich, dass eine Digitalkamera die vielen Grüntöne von einem Vieh nicht unterscheiden kann und nur die Information speichert, dass es eben irgendwie grün ist. Dann lassen sich die wahren Farben nicht wiederherstellen. Mich würde mal interessieren, wie sich hier verschiedene Filme und Chips schlagen.
Eine andere Baustelle ist die Dynamik. Das Problem schwarzer Anzug im Schnee. Auch die Dynamik gehört zum Farbraum, da unterschiedliche Leuchtdichten eines Körpers unterschiedliche Farbwahrnehmungen im Auge hervorrufen und möglichst von der Kamera abgebildet werden sollen. Hier kann der analoge Film teilweise Vorteile ausspielen.
Abb. CC-BY-SA Torge Anders
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