Hallo,

ich hätte da mal zwei Fragen an die Fachleute in Sachen Mittelformat. Ich habe die letzten zwei viele Erfahrungsberichte gelesen (in Sachen neuer Kamera) und auch in Sachen Brennweite ein bisschen gegoogelt (das Gefundene und Gelesene aber vielleicht nicht richtig verstanden *g*).

Also ... wenn ich mit dem Gedanken spielte, Geld locker zu machen und eine Mittelformat-Kamera zu kaufen ...

1. spräche dann etwas gegen die Pentax 645D? Eine Mamya, Hassi etc. liegen nicht ganz in meinem Budget - auch nicht was die "Folgekosten" wie Objektive etc. angeht, selbst wenn ich eine günstige gebrauchte Hassi bekäme.

2. habe ich das mit der Brennweite richtig verstanden? Durch den größeren Sensor hätte ich (entgegen der Crop-Kameras) eine Brennweiten-Verkürzung? Also ich habe was vom Faktor 0,7 gelesen. Das hieße, um 85mm entsprechend KB zu bekommen, müsste ich ein ca. 120mm an die Mittelformat schrauben? Wenn ich KB als "Nullpunkt" sehe, wäre das logisch ... so mit kleinem Sensor und Crop-Faktor und großem Sensor mit "Verkürzung".

Habe mich bisher nicht mit Mittelformat beschäftigt, habe aber einen "Zweitwagen", einen Oldtimer, im Hof stehen, der seit knapp drei Jahren nicht bewegt wurde. Bevor ich im Mai wieder TÜV löhne, um ihn weiter stehen zu lassen, würde ich ihn verkloppen und wenn die Kohle reicht, mir eine Pentax Mittelformat mit zwei Objektiven zulegen. Dafür muss ich mich halt erstmal mit der Materie beschäftigen. Nach dem Aha-Effekt beim Umstieg vom Crop- auf "Vollformat" erwarte ich auch einen solchen Aha-Effekt beim Wechsel auf Mittelformat.
Nur jetzt muss ich erstmal doof fragen ...

Danke
mARc

1) Alles was man über die Kamera liest, ist recht positiv, vor allem die Ergonomie. Allerdings gibt es wohl kaum Objektive, die dem Sensor gewachsen sind. Ich habe die Kamea nicht, hatte mich aber mal intensiv damit beschäftigt und bin dann bei meiner D3x geblieben bzw. habe später ein anderes MF gewählt.

2) Ja das ist so, schätze mal Faktor 0.8. Soweit ich mich erinnern kann, hat die pentax auch ein leicht anderes Seitenverhältnis als 35 mm. Du bekommst damit auch einen verringerten Tiefenschärfebereich, etwa im selben Verhältnis.

Das mit den Oldtimern kenn ich :-)

Ob es was bringt ist ja sehr relativ. Aber beachte vor allem die Risiken und Nebenwirkungen:

Du brauchst deutlich mehr Licht, grob über den Daumen gepeilt Faktor 2-4
Das System ist relativ "eng", es gibt keine Drittanbieter für Zubehör und gescheite Objektive. Von gebrauchten objektiven gibt es nur wenige, die den sensor auch bedienen können.

Ich würde noch ein paar monate abwarten und auf die aktuellen TOP-.DSLR schielen, mit ein paar Objektiven. Z.B. die D3x mit dem 85/1.4 AFS ist ganz ausgezeicnet, und wahrscheinlich besser als die 645 mit einem bescheidenen Objektiv.

Gruss

Stephan

Faktor hin, Faktor her.

Etwas Basiswissen hilft vielleicht mehr als Crop-Faktoren.

Eine bestimmte Brennweite bildet ein Objekt auf dem Chip (Film) immer gleich groß ab.

Wird also ein Gegenstand im Normalformat mit 100mm Brennweite 20mm hoch abgebildet, so sind das mit der selben Brennweite im Mittelformat auch 20mm.
Nur wird bei der Mittelformatkamera, bedingt durch den größeren Sensor mehr Umfeld gezeigt.

Die D3x is ne Nikon, gell?
Na ich werde nicht von Canon auf Nikon umsteigen.
Müsste ich ja wieder alles neu kaufen.
Ne neue DSLR mag ich nicht, da bin ich mit meiner 5D MkII zufrieden.
Die neue von Canon 1D MkX (?) sagt mir auch gerade nicht so zu.

Habe auch "beschränkte" Anwendungsbereiche im Sinn mit der
Pentax. Hatte nur zwei Objektive angepeilt.
Also die Nebenwirkungen hatte ich so weit schon bedacht, denke ich, auch dass es eher eine "stationäre Kamera" auf Stativ ist. Nur das mit dem "mehr Licht" nicht.
Mittelformat reizt mich derzeit, wegen dem großen Sensor.
Die MP sind da weniger wichtig, wenn auch willkommen.

Das mit dem Licht verstehe ich jetzt auch nicht so wirklich..

Ich nutze verschiedene Systeme, analog Halb-, Kleinbild- und Mittelformat und Digital APS-C...

Die Belichtungszeiten ändern sich nicht mit dem System, wenn Blende und ISO-Wert gleich sind, annähernd gleiche Brennweiten mal vorausgesetzt.

Die Pentax 645 ist ein tolles System für das es auch zu humanen Preisen Objektive gibt. Vermehrt auch wieder neue und neue Rechnungen, da es ja nun auch die digitale Mittelformat 645D von Pentax gibt.

Allerdings wird der AHA-Effekt beim Wechsel von KB auf 645 nicht all zu groß sein (es sei denn halt mit 40Mpix und guten Optiken). Wenn es wirklich AHAn soll wäre eventuell eine 67 II(6x7cm) die bessere Wahl.

Es muss ein finanzierbares "Aha" sein ... alle anderen bringen mir nix, weil nicht in Aussicht :o)

Deswegen die 67II :-) Und so unfinazierbar is die 645D gar nicht *grübels* Mit unter 10.000 dürfte sie schon in der Reichweite eines Enthusiasten liegen. Ne D3x ist auch nicht viel billiger und nen anständiges Hasselblad-System auch nicht.

Und an die 67II schraub ich mir dann ein digitales Rückteil? *g*
Eben weil die 645D eben nicht so unfinanzierbar ist, schiele ich ja auf eine.

Von einem alten Teil mit digitalem Rückteil würde ich abraten. Das wie der Oldtimer im Hof, ganz nett, sicherlich gut, aber ohne den Komfort an den man sich doch gewöhnt hat.
Als die ersten Berichte der 645d rausgekommen sind hats mich hin und hergerissen. Der damalige (2 Jahre her ?!?) Bericht in der Profifoto hat mir weiche Knie gemacht. Nichts für high Iso Freaks aber bis Iso800 der Komfort einer "KB" Digitalen mit doppelt so großem Sensor. Feine Details ohne irgendwelche Bedienungsquälereien. Der Test war mit dem "Kit" Objektiv und hat für Gänsehaut gereicht. Ein zweites Objektiv kann man in aller Ruhe suchen, die alten 645er gehen ja problemlos.
Mit ist dann leider ein Defekt in der Haustechnik dazwischengekommen der die 10k locker verschluckt hat. Zu nem neuen Anlauf hats nicht gereicht.

Bin ein Drops, sorry. Ich habe doch glatt gedacht du willst ne analoge 645. Was anderes wäre mir nämlich nie in den Sinn gekommen...

Die 645D ist gelinde gesagt geil... hatte sie auf der Pentax-Roadshow in den Händen. Ist zwar etwas größer als eine KB-DSLR, aber keineswegs unhandlich, sehr gut und intuitiv zu bedienen (wobei ich zugebe eh Pentax zu nutzen - da war das nochmal nen Akt weniger) und durchaus noch mobil.
Die Bilder sind wirklich beeindruckend - mit entsprechenden Optiken Pixelscharf und von wunderbarer Farbwiedergabe.

Das sie als einzige MF auch noch wasser- und winterfest ist ist sicherlich ein sehr willkommener Bonus.

Wenn du dir ein wunderbares Objektiv dazu leisten willst schau mal nach einem 645 120mm/F4 macro. Ist so ziemlich mit das Beste was es an Objektiv gibt.

Hatte mal nach einer zweiäugigen Rolleiflex als Mittelformat geschaut ... die dann aber eher als Deko im Büro ;o)

Zum Fotografieren dann doch die Digitale.
Dachte an das 120mm-macro und das 55mm-Kit-Objektiv zur 645D.
Damit wäre ich dann wunschlos glücklich, glaub ich.
Außer irgendwas Gravierendes spricht dagegen, das ich noch nicht bedacht habe ...
die 1/125 sek. Blitzsynchronzeit stört mich etwas ... obwohl ich im Moment im Studio auch kaum höher/kürzer gehe.
Dann muss ich im Frühjahr noch meinen Oldie für passend Kohle vom Hof kriegen *g*

Was mich bei den gebrauchten Hassis "stört" ist das AF-System, das bei der Pentax eben besser sein soll.

Du wirst es nicht bereuen. Und die richtigen Optiken hast du dir ja auch schon gesucht :-)

Blitzsynchronzeit... der Verschluss ist halt riesig - andere MFs haben oftmals nur 1/30igstel. Deutlich kürzere Zeiten erreichen meist nur Kamera/Objektiv-Kombos mit Zentralverschluss (also im Objektiv).
Das gibts für Pentax in 75/2,8 LS und 135mm/4 LS. Wie gut oder schlecht die sind kann ich dir mangels Erfahrung aber nicht sagen.

vielleicht ist das Interessant für dich

Ich habe mit der Big Mama rumgemacht

Na ich habe angefangen mit Portrait-Aufnahmen von Künstlern, Promis im lokalen Bereich. Will mal bisschen im Jim-Rakete-Stil "rumspielen". Deshalb kam ich mal auf MF. Großformatiges analog wie Jim Rakete ist natürlich nix für mich. Obwohl die Balgen-Kisten von ihm ja schon geil sind *g*
Deshalb die Objektiv-Wahl. Dazu ab und mal ein Ganzkörperfoto von nem Modell oder eine Gruppenbild vom Karnickelzüchter-Verein (irgendwie muss man ja auch mal was verdienen können mit dem MF-Hobel - war bisher ja alles für lau).

Mittelformat reizt mich derzeit, wegen dem großen Sensor. Die MP sind da weniger wichtig, wenn auch willkommen.

ok, aber wozu dann? Was soll Dir der grössere Sensor bringen? Du hast einen CCD statt einem CMOS, also weniger Iso, irgendwas um nutzbare 320 oder 640, maximal. (Das meinte ich mit: Man braucht mehr Licht). Klar, wenn du schon eine Studioblitzanlage hast, kann das egal sein. Ich wollte es nur erwähnen.).

Ich glaube es gibt bei diglloyd eine ausführliche Beschreibung der Pentax. Ist zwar ne Paysite, aber bei der geplanten Preisregion sollte Dir das was wert sein:

http://diglloyd.com/index-dap.html

Wozu? Ich gespannt auf die Farbnuancen, den Schärferverlauf und das angeblich allgemein so viel besser Bild, unabhängig von den MPs.

Und über iso 200 gehe ich sowieso nicht - außer bei Pressefotos. Die mache ich aber weiter mit der 5d *g*
Meine 5d schraube ich im Studio meistens auf iso 50 runter und den Rest macht der Blitz. Wobei ich die letzten Male dabei mit um die f3 unterwegs war und Probleme hatte die Blitzer so weit runter zu regeln.

Wenn du dir nicht sicher bist kannst du sie ja auch einfach mal für ein Wochenende mieten.

Gibts ab etwa 150 am Tag. Bei AC-Foto sogar nur Wochentage - übers WE also quasi 2 Tage kostenlos.

Ok *g* nächste Frage ...
bei ac-foto auf der Seite war ich schon. Wollte erstmal mieten. ac-foto ist ok?
Keine negativen Erfahrungen? Habe mit Kamera mieten noch keine Erfahrungen. Wollte teils auch immer dann mieten, wenn ich mal eine MF brauche. Mit den (sorry) teils unzuverlässigen Modellen ... nö.

AC Foto ist ok, zweimal gekauft bisher, beides mal ohne jedes Problem. Hauslieferant vom DSLR Forum.