sweet death 54

20.12.2011
Original von TheMike.ch
das problem bei solchen beispielen ist meistens: der "künstler" muss erst quasi beweisen, dass er kunst macht - dann kann er jeden scheiss als kunst verkaufen. dummerweise funktioniert das nur in der reihenfolge ... einfach scheisse knipsen und es als kunst bezeichnen klappt net ...
(ok, genau genommen ist die kunst an der kunst einfach, den scheiss als kunst verkaufen zu können ... aber das hat nix mit nem bildtitel zu tun, eher mit dem richtigen netzwerk und gutem marketing *gg*)

grusssss
TheMike


Weshalb? Wenn ich allein die Wortdefinition lese ergibt sich dies nicht, sondern vielmehr:

schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt

Und schöpferisches Gestalten ist kaum in Abrede zu stellen, schau doch mal unter:

kleine projekte II | sweet death

Dort findest Du 3 Aufnahmen mit dem Titel 'sweet death', sowie weitere Aufnahmen die auch in der Galerie 'kleine Projekte II' stehen.
20.12.2011
das ist doch wohl nicht dein ernst bei sowas wie dem beispielsbildchen echtheit zu fordern ... *g



Original von TheMike.ch
unterstell mir nix :-)

ich liebe die frühen (und auch die aktuellen) meister der photographie und ihre oft puristischen und unspektakulären bilder. nicht weil da n pinkelbecken drauf ist oder was ähnlich banales, sondern weil die bilder stimmig und überzeugend gestaltet sind, weil ich sie dutzendmal angucken kann und sie kein bisschen von ihrem reiz verlieren, weil sie echt sind und eine seele haben.

das empfinde ich nun mal bei deinem beispielbild net ...

grusssss
TheMike


[quote]Original von Bernd Saller
übrigens ist der titel des kunstwerkes auf dem bild auch lustig - kennt ihn jemand?

für theMike isses bestimmt nur ein urinal vor pflanzengedöns oder so (ist aber ein gemälde) - aber das ist nur seine pers. meinung *g

dabei zählt es zu den "schlüsselwerken der modernen kunst" ...

tja ... da soll man noch wissen was kunst ist ...
[/quote]
[gone] TheMike.ch
20.12.2011
du hast gefragt, was wir über das bild denken ... nix anderes hab ich geschrieben. die ganze was-ist-kunst-und-was-nicht-und-warum-diskussion ist doch nur ein nebengeleise und kann eh nicht abschliessend beantwortet werden.

der wortsinn ist dabei nur eine mögliche definition.

grusssss
TheMike
20.12.2011
"fountain" war nur eins von zwei beispielen für die frage der betitelung - aber es hatte auch ne menge anderer parallelen für mich - die mir vorher garnicht so bewußt waren
20.12.2011
Original von TheMike.ch
...
der wortsinn ist dabei nur eine mögliche definition.

grusssss
TheMike


Klar ist der Wortsinn nur eine Definition, was sonst? Sie hält aber vor Augen, dass sich der 'Künstler' vielleicht doch Gedanken gemacht haben könnte.

das empfinde ich nun mal bei deinem beispielbild net ...


Ging und geht mir bei Gemälden von 'echten' Künstlern auch manchmal so. Ich versuche dann Informationen zu bekommen um es eventuell doch noch verstehen zu können.
Das mache ich gelegentlich auch bei Bildern die ich gar nicht mag, es verhilft mir zu neuen Gedanken.
Überblitzt, in den tiefen abgesoffen, keine Dramatik im Ausdruck,
meiner Meinung nach einfach ein schlecht gemachtes Bild.
Das kannst du besser.

lg rolf
21.12.2011
Original von Bernd Saller


ich stells einfach mal zur diskussion - siehe titel - gebt mir einfach was ihr denkt als input dazu ...

Ich stolpere über den Titel "sweet death", denn Tod ist meiner Erfahrung nach nicht süß.

Auf den Bezug zum Orgasmus bin ich erst durch VisualPursuits Posting gekommen - was daran liegen mag, daß der Orgasmus lyrisch eigentlich als "kleiner Tod" bezeichnet wird, und nicht als "süßer Tod". (Und "kleiner Tod" finde ich für Orgasmus, lyrisch betrachtet, passend, "süßer Tod" nicht.)

Das Piercing? Ja. Fällt auch auf, und stört irgendwie.

Orgasmus? Da muß ich fünfmal um die Ecke denken, mit der Plastiktüte. Klar geht das. Aber ich sehe da irgendwie mehr die Pathologie und Professor Börne. Wobei auch das nicht unpassend sind, Atemkontrollspiele enden ja gerne schon mal in der Pathologie.

"Rein optisch", auf den allerersten spontanen Bildeindruck bezogen, klebt mir da zuviel Rot unter der Folie. Ich kann's nicht anders beschreiben, aber genau das war der erste Eindruck.
21.12.2011
Original von Bernd Saller
muss der titel das wiedergeben was auf dem bild zu sehen ist?

Nein. Aber es ist sinnvoll, wenn er in irgendeinem zumindest mit Nachdenken verständlichen Zusammenhang zum Bild steht.

Hier hinterlässt der Titel ebenso ein Fragezeichen beim Betrachter wie das Bild selbst. (Was an sich ja nichts schlechtes ist.)
21.12.2011
Original von model2day
Wenn ein Bild wirklich gut ist, dann empfindet unter Umständen sogar jeder etwas anderes dabei. Spätestens dann schränkt ein Titel ein.

Der Titel kann dem Betrachter einen Hinweis geben, wie der Fotograf sein Bild versteht. Das finde ich immer interessant, auch wenn ich selbst vielleicht das Bild ganz anders sehe.
21.12.2011
danke auch u.a. tom für die eingehende beschäftigung damit und eure gadanken dazu

werde mich nochmal damit beschäftigen
[gone] rs|f
21.12.2011
Meine Gedanken zu dem Bild sind relativ schlicht: ist einfach nicht mein Ding; ich würde mir, wenn die Diskussion nicht wäre, nicht mal Gedanken dazu machen, sondern relativ schnell "weiterklicken".

Ich will damit aber keine Wertung über deine Arbeit abgeben!

LG
René
21.12.2011
ist doch schön, dass du dir gedanken dazu gemacht hast ... thx ;-)

Original von r e n e | s
Meine Gedanken zu dem Bild sind relativ schlicht: ist einfach nicht mein Ding; ich würde mir, wenn die Diskussion nicht wäre, nicht mal Gedanken dazu machen, sondern relativ schnell "weiterklicken".

Ich will damit aber keine Wertung über deine Arbeit abgeben!

LG
René
21.12.2011
Original von TomRohwer
...
Der Titel kann dem Betrachter einen Hinweis geben, wie der Fotograf sein Bild versteht. Das finde ich immer interessant, auch wenn ich selbst vielleicht das Bild ganz anders sehe.


Ja, so ähnlich wie bei der Aufnahme mit dem Titel 'Fountain', welche eben nicht nur mit 'Fontäne' übersetzt werden kann, die sich dort kaum ergeben wird, sondern auch mit 'Quelle' oder 'Zapfstelle'. Und selbst bei der Übersetzung als Quelle ist man mit seinen Gedanken noch nicht ganz am Ziel. Zum Verständnis ist es auch wichtig zu wissen wie das Ding aufgebaut ist. Wo sich der Zulauf und der Ablauf befinden.

So wie das Urinal dort liegt wird ein Abfluss von eingebrachten Flüssigkeiten wahrscheinlich in Richtung des Betrachters stattfinden.

Dann erhalte ich eine sehr konkrete Vorstellung dieser Quelle:)

Ein einzelner Denkschritt reicht also nicht, es müssen schon 2-3 sein.

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Die Störung des Bildes durch Schmuck hatte Bernd schon in einem anderen Beitrag. Dort war das Bild in Warmfarben gehalten. Lediglich ein Ohrstecker war aus Silber und zog den Blick des Betrachters auf sich. Ich vermute es ist hier auch kein Zufall.

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Bernd, hast Du bei dieser 'sweet death' Aufnahme mit roter Marmelade nachgeholfen um die roten 'Flecken' zu erhalten? Ggf. als Unterstreichung des Wortes 'sweet'?
21.12.2011
nee - alles nur mit/bei der nachbearbeitung des bildes gemacht - auf dem anderen zu dieser kleinen serie ist es über die backe verschmierter lippenstift

lippenstift hatte sie auf dem hier zur diskussion gestellten bildchen auch drauf

aber die roten flecken die du meinst müssen im ansatz hier leicht vorhanden gewesen sein - sonst hätte ich sie nicht rausholen können ohne sie selbst dorthin zu setzen

rest ist authentisch - auch die fürs model eher beklemmende wirkung der folie ... sie hat das erst beim zweiten mal abgelegt und kam dann besser mit der folie zurecht obwohl die sache an sich ungefährlich ist ... manche leute müssen diesen ausdruck nicht spielen oder posen - der ist sofort da (hab noch 2-3 fälle dieser art und noch schlimmer erlebt und geknipst)

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