Werbung an Weihnachten - seh ich das zu eng? 78
20.12.2011
@Klaus
Doch, ob Moral im Spiel ist, ist genau die Frage, die man sich stellen muss.
Wenn es nach Dir ginge, dürfte Werbung also alles und alles ist gut, weil
es eben freie Marktwirtschaft ist? Und weil es kein Gesetz dagegen gibt.
Natürlich ist die Werbung legal und erlaubt, die Frage ist nur, ob sowas
akzeptiert werden kann oder ob abgewogen werden muss was wichtiger
ist: Billige Playstations zu verhökern oder einem stark in die westliche Kultur
verwobenen, christlichen Fest zumindest etwas Respekt zu zollen, auch
wenn man nicht daran glaubt.
Übrigens lebe ich nicht im Kloster, sondern in der Landeshauptstadt von
Niedersachsen - und es wäre schön, wenn Du sachlich bleibst.
Doch, ob Moral im Spiel ist, ist genau die Frage, die man sich stellen muss.
Wenn es nach Dir ginge, dürfte Werbung also alles und alles ist gut, weil
es eben freie Marktwirtschaft ist? Und weil es kein Gesetz dagegen gibt.
Natürlich ist die Werbung legal und erlaubt, die Frage ist nur, ob sowas
akzeptiert werden kann oder ob abgewogen werden muss was wichtiger
ist: Billige Playstations zu verhökern oder einem stark in die westliche Kultur
verwobenen, christlichen Fest zumindest etwas Respekt zu zollen, auch
wenn man nicht daran glaubt.
Übrigens lebe ich nicht im Kloster, sondern in der Landeshauptstadt von
Niedersachsen - und es wäre schön, wenn Du sachlich bleibst.
#22Report
20.12.2011
Ist der Gedankengang mit der Kleidung nicht genauso Kommerz?
Ich habe als Kind immer erst die "harten Geschenke" ausgepackt, die "weichen Geschenke" meiner Tante waren eher unbeliebt. Weil so praktisch..
Den Umgang mit den Klamotten haben wir anders geregelt. Bei uns gibt es einen festen monatlichen Betrag mit dem sich meine Kinder einkleiden müssen.
Nicht sehr großzügig bemessen aber so das es geht! Sie sind allerdings deutlich alter als 7.
Ursache war der ständige Konflikt zwischen den Ansichten wie ein vernünftiges paar Schuhe auszusehen hat.
Seit dem hat auch ein Sockengeschenk wieder einen Wert.
An Weihnachten ist es Brauch seiner Famile ein Geschenk zu machen. Als Zeichen dass man an ihn denkt. Ich finde da die rein praktische Überlegung mit der Kleidung genauso falsch wie übertrieben große harte Geschenke. Würdest du dich freuen wenn dein Mann dir ein neues Bügeleisen schenkt? Auch wenn es vernünftig wäre weil das alte gerade runtergefallen ist?
Du würdest dich doch auch mehr über ein persönliches Geschenk freuen dass du dir schon lange wünschst...
Ich habe als Kind immer erst die "harten Geschenke" ausgepackt, die "weichen Geschenke" meiner Tante waren eher unbeliebt. Weil so praktisch..
Den Umgang mit den Klamotten haben wir anders geregelt. Bei uns gibt es einen festen monatlichen Betrag mit dem sich meine Kinder einkleiden müssen.
Nicht sehr großzügig bemessen aber so das es geht! Sie sind allerdings deutlich alter als 7.
Ursache war der ständige Konflikt zwischen den Ansichten wie ein vernünftiges paar Schuhe auszusehen hat.
Seit dem hat auch ein Sockengeschenk wieder einen Wert.
An Weihnachten ist es Brauch seiner Famile ein Geschenk zu machen. Als Zeichen dass man an ihn denkt. Ich finde da die rein praktische Überlegung mit der Kleidung genauso falsch wie übertrieben große harte Geschenke. Würdest du dich freuen wenn dein Mann dir ein neues Bügeleisen schenkt? Auch wenn es vernünftig wäre weil das alte gerade runtergefallen ist?
Du würdest dich doch auch mehr über ein persönliches Geschenk freuen dass du dir schon lange wünschst...
#23Report
20.12.2011
Eine Wii würde ich mir nicht mehr kaufen. Die ist spätestens 4 Wochen nach Weihnachten out, weil sie jetzt zu Weihnachten jeder bekommt.
Klamotten zu Weihnachen sind eher doof, besonders wenn sie nicht super gut gefallen. Ein Gutschein ist da vielleicht besser.
Ansonsten müssen tolle Geschenke nicht teuer sein. Manchmal ist es vllt einfach gut sich mal ein wenig mehr Zeit bei der Suche zu geben und das besondere zu suchen. Das sind häufig die schönsten Geschenke sowohl zum verschenken als auch zum bekommen.
Meine kleine 6-jährige Schwester bekommt dieses Jahr eine selbstgebastelte Wickelkommode für Puppen. Materialwert ca. 40€, schön verziert mit Strasssteinchen und so. :-)
DIe ältere Verwandtschaft (Großeltern und Onkel, Tante) bekommt dieses Jahr Fotocollagen von uns Geschwistern, weil sie so wenig Bilder von uns haben.
Ich finde es ganz gut Gelegenheiten für Geschenke zu haben. Da überlegt man sich wenigstens mal was und verschenk auch mal was. Gäbe es das nicht, würde man vermutlich viel weniger schenken.
Klamotten zu Weihnachen sind eher doof, besonders wenn sie nicht super gut gefallen. Ein Gutschein ist da vielleicht besser.
Ansonsten müssen tolle Geschenke nicht teuer sein. Manchmal ist es vllt einfach gut sich mal ein wenig mehr Zeit bei der Suche zu geben und das besondere zu suchen. Das sind häufig die schönsten Geschenke sowohl zum verschenken als auch zum bekommen.
Meine kleine 6-jährige Schwester bekommt dieses Jahr eine selbstgebastelte Wickelkommode für Puppen. Materialwert ca. 40€, schön verziert mit Strasssteinchen und so. :-)
DIe ältere Verwandtschaft (Großeltern und Onkel, Tante) bekommt dieses Jahr Fotocollagen von uns Geschwistern, weil sie so wenig Bilder von uns haben.
Ich finde es ganz gut Gelegenheiten für Geschenke zu haben. Da überlegt man sich wenigstens mal was und verschenk auch mal was. Gäbe es das nicht, würde man vermutlich viel weniger schenken.
#24Report
21.12.2011
Die Werbung
funktioniert so, weil diese Werbung die Welt der konsumstarken Generation ist -
und nicht die der aufwachsenden Kinder.
Ich habe nichts gegen Geschenke, auch wenn ich weiss, dass sie nicht
selbstverständlich sein sollten. Ich selbst versuche bei Kindern (habe keine eigenen)
bin noch einmal aktiver Patenonkel) nicht dem Mainstream nach zu kaufen - dann
haben die was, was nicht alle Nachbarkinder auch haben.
An Erwachsene schenke ich fast nur noch Sachen, die um Gebrauch oder
Verzehr sind. Also, ich lade ein irgendwohin, um Zeit zu haben, zusammen
zu plaudern oder essen, einen Film anzusehen und so weiter.
Weihnacht soll gemäss Tradition das Fest der Herzen sein. Schenken wir doch mit Herz
und nicht mit Wiiii, Wiiiiiii, Wiiiiiii
Heiner
funktioniert so, weil diese Werbung die Welt der konsumstarken Generation ist -
und nicht die der aufwachsenden Kinder.
Ich habe nichts gegen Geschenke, auch wenn ich weiss, dass sie nicht
selbstverständlich sein sollten. Ich selbst versuche bei Kindern (habe keine eigenen)
bin noch einmal aktiver Patenonkel) nicht dem Mainstream nach zu kaufen - dann
haben die was, was nicht alle Nachbarkinder auch haben.
An Erwachsene schenke ich fast nur noch Sachen, die um Gebrauch oder
Verzehr sind. Also, ich lade ein irgendwohin, um Zeit zu haben, zusammen
zu plaudern oder essen, einen Film anzusehen und so weiter.
Weihnacht soll gemäss Tradition das Fest der Herzen sein. Schenken wir doch mit Herz
und nicht mit Wiiii, Wiiiiiii, Wiiiiiii
Heiner
#25Report
21.12.2011
jetzt könnte es spannend werden. Bitte mal recherchieren, wie Weihnachten entstanden ist! Wie das Datum zu stande kommt und wo der Weihnachtsbaum herkommt. Dann wiederholst Du das nicht.
Original von Marty R
Weihnachten ist und bleibt ein christliches Fest, die Geburt
Jesu Christi. Und auch wenn viele Leute nicht den religiösen
Aspekt in Weihnachten sehen....
#26Report
21.12.2011
Original von Images at Twilight | kommentiere zurück[/quote]
jetzt könnte es spannend werden. Bitte mal recherchieren, wie Weihnachten entstanden ist! Wie das Datum zu stande kommt und wo der Weihnachtsbaum herkommt. Dann wiederholst Du das nicht.
[quote]Original von Marty R
Weihnachten ist und bleibt ein christliches Fest, die Geburt
Jesu Christi. Und auch wenn viele Leute nicht den religiösen
Aspekt in Weihnachten sehen....
War da nicht was mit Wintersonnenwende?
Der Baum ist ein keltisches Symbol und wurde adoptiert um den zu Konvertierenden was Bekanntes zu bieten.
Ist aber doch egal wo es herkommt-das ist ja jetzt auch schon 1000+Jahre her.
Nebenbei kann ich Martys Post verstehen, bei dem Spot könnte ich auch mit der Schrotflinte ins Radio schießen.
Frage mich immer wie bescheuert man sein muß, um so einen Scheiß zu produzieren.
Weihnachten ist v.a. deswegen schön, weil ich da meine ganze, über Europa verstreute Familie sehe.
Klar gibts da auch Geschenke für alle, aber ist eigentlich Nebensache (außer für die Kleinen).
Und mein kleiner Neffe bekommt auch ne Ladung Klamotten, wenn er hier ist-natürlich aber auch Spielzeug.
#27Report
21.12.2011
Die Frage welches Fest woraus entstanden ist,
ist religionswissenschaftlich spannend.
Aber nicht für den Normaltag. :-)
Dass alle Feste der Religionen ein wildes Mischmasch von
alten meist nicht Monotheistischen Religionen sind ist sicher allen klar.
Warum Baum im Winter? Weil man den dann fällen darf. Oder Eier an Ostern?
Weil die Hennen in dieser Zeit am meisten Eier legen, und so weiter.
Dass der christlichen Tradition verbundenen Menschen Weihnacht als
christliches Fest erleben ist aus meiner Sicht nicht falsch. Man könnte nun
noch fragen, wer in allen Himmel hier in Mitteleuropa nicht in der christlichen
Tradition aufgewachsen ist. Die ganze Gesellschaft ist auf derartigen Werten
aufgebaut, und deshalb sind viele, die sich der traditionellen Kirche nicht nahe
fühlen, doch in deren Tradition.
Und Werbung bei Gläubigen hat schon immer geklappt. Man nehme die Geschichte,
wo Christus einen Tempel von den Händlern räumt :-)
Heiner
ist religionswissenschaftlich spannend.
Aber nicht für den Normaltag. :-)
Dass alle Feste der Religionen ein wildes Mischmasch von
alten meist nicht Monotheistischen Religionen sind ist sicher allen klar.
Warum Baum im Winter? Weil man den dann fällen darf. Oder Eier an Ostern?
Weil die Hennen in dieser Zeit am meisten Eier legen, und so weiter.
Dass der christlichen Tradition verbundenen Menschen Weihnacht als
christliches Fest erleben ist aus meiner Sicht nicht falsch. Man könnte nun
noch fragen, wer in allen Himmel hier in Mitteleuropa nicht in der christlichen
Tradition aufgewachsen ist. Die ganze Gesellschaft ist auf derartigen Werten
aufgebaut, und deshalb sind viele, die sich der traditionellen Kirche nicht nahe
fühlen, doch in deren Tradition.
Und Werbung bei Gläubigen hat schon immer geklappt. Man nehme die Geschichte,
wo Christus einen Tempel von den Händlern räumt :-)
Heiner
#28Report
21.12.2011
alledem wird der Kommerz auf Weihnachten immer grösser,kaum ist der Sommerurlaub vorbei,sind die Supermärkte schon mit Weihnachtssachen vollgepackt...
#29Report
21.12.2011
Original von D-Pic's (ab Januar längere Shootingpause )
kaum ist der Sommerurlaub vorbei,sind die Supermärkte schon mit Weihnachtssachen vollgepackt...
und ab nächste Woche Mittwoch werden die Osterhasen geliefert :o) kein Mist.
Weihnachten ist mittlerweile Kommerz, aber nur für die, die dass so wollen und sehen.
Wir haben uns abgesprochen mit den Schwiegerleuten und meinen ehemaligen Erziehungsberechtigten (waren relativ erfolgreich bei mir). Unser Räuberhauptmann ist jetzt 16 Monate alt und da müssen es nicht 15 Geschenke sein. Zwei-Drei reichen auch. Er weiß eh nix so wirklich damit anzufangen und spielt am Ende wieder mit Zeitschriften die wir noch nichtmal gelesen haben.
#30Report
21.12.2011
Hi,
übrigns: war mal jemand über Weihnachten in den USA? Im Gegensatz dazu ist Deutschland ja ein Ponyhof.
Auch privat ist da richtig was los. Ssiehe hier:
http://www.flixxy.com/best-christmas-lights-display.htm
Gruß
Klaus
übrigns: war mal jemand über Weihnachten in den USA? Im Gegensatz dazu ist Deutschland ja ein Ponyhof.
Auch privat ist da richtig was los. Ssiehe hier:
http://www.flixxy.com/best-christmas-lights-display.htm
Gruß
Klaus
#31Report
21.12.2011
Original von Kirstin P
.......................... ich freu ich doch auch ueber ein neues Oberteil, was mir mein Mann schenkt - warum gelten dann fuer Kinder andere Masstaebe??? ................................
Im Prinzip NEIN. Da meistens die Alten zu blöd sind Ihre Kids zu erziehen und nicht in der Lage sind, den eigenen Kids Grenzen aufzuzeigen und zu setzen - müssen Sie mit den eigenen Problemkindern leben.
Die Kids wären ja blöd nicht unbegrenzt zu fordern, wenn sie alles bekommen was sie verlangen, das hätten wir in unserer Kindheit nicht anders gemacht.
Allerdings wurden uns von den Eltern klare Grenzen aufgezeigt!
#32Report
21.12.2011
Bei uns hier an der Kirche steht ein toller Spruch:
Weihnachten war ein Fest der Besinnung. Bis jemand auf die Idee kam, dass Geschenke sein müssen.
Ich finde es sollte sich jeder fragen, ob er diesen Geschenkwahnsinn mitträgt und damit diesen immer weiter vorantreibt.
Fotomoment - Volker Henkel
Der Augenblick zählt
http://www.fotomoment.de
Weihnachten war ein Fest der Besinnung. Bis jemand auf die Idee kam, dass Geschenke sein müssen.
Ich finde es sollte sich jeder fragen, ob er diesen Geschenkwahnsinn mitträgt und damit diesen immer weiter vorantreibt.
Fotomoment - Volker Henkel
Der Augenblick zählt
http://www.fotomoment.de
#33Report
[gone] V-Pics - bin dann mal weg!
21.12.2011
Also irgendwie hab ich so das Gefühl, manche hier waren keine Kinder... Da wird von reiner Besinnlichkeit und Geschenk freier Weihnacht gesprochen. Da gibt Alltagsdinge sprich normale Bekleidung zu Weihnachten etc. Ich war mal Kind und hab mich immer über tolle Geschenke gefreut :-). Sicher, es gab da noch keine Wii, Handys oder so nen Kram, aber meine Mama wäre nie auf die Idee gekommen, mir Wintersachen zu schenken, die ich nunmal auch ohne das Weihnachtfest bekommen hätte. Sicher gehört zu Weihnachten auch eine festliche Stimmung, aber eben auch schöne Geschenke. Wenigstens für die Kinder.
#34Report
21.12.2011
ich dachte schon es traut sich keiner....
klamotten die notwendig sind als geschenk zu deklarieren damit der haufen unterm baum grösser wird finde ich ebenso sinnfrei wie konsumwahn....
gut ausgewählte und altersgerechte geschenke anstatt 1000fachen schrott halte ich für angemessen...
J.H. de la Torre
klamotten die notwendig sind als geschenk zu deklarieren damit der haufen unterm baum grösser wird finde ich ebenso sinnfrei wie konsumwahn....
gut ausgewählte und altersgerechte geschenke anstatt 1000fachen schrott halte ich für angemessen...
J.H. de la Torre
#35Report
21.12.2011
Original von Enno Kiel - Berlin *macht Akt; ist unseriös*
"Weihnachten wird unterm Baum entschieden"
Ich find den Claim schon stylisch! :)
Der Werbespruch ist schlicht genial.
Welch ein Volltreffer er war, weit über den Werbespruch für einen Elektronikmarkt hinaus, zeigt sich an den empörten Reaktionen von Kirchenfunktionären landauf, landab. Köstlich.
Ja, Weihnachten wird unterm Baum entschieden. Das war schon 1965 so, das ist so lange so, wie ich mich an Weihnachten erinnern kann. Ein bißchen religiöse Garnitur, die niemanden wirklich interessiert und höchstens als Pflichtprogramm abgearbeitet wird. Später dann legt Weihnachten gnadenlos die Defizite in Ehe, Beziehung, Familie bloß. Die Jungen erkennen es schnell, flüchten spätestens am ersten Weihnachtstag abends in die Szenekneipen und Discos. Die Älteren hoffen, das möglichst schnell wieder Alltag sei. Nie sieht man so viele glücklich aufatmende Menschen wie am 27.Dezember...
Um Weihnachten zu verstehen sollte man sich zwei Filme anschauen - der erste ist die geniale Verfilmung von Heinrich Bölls genialer Geschichte "Nicht nur zu Weihnachtszeit" (anschauen, nicht lesen! Die Verfilmung toppt die geschriebene Satire noch um Längen); der zweite ist vermutlich bekannter, weil neuer, "Single Bells".
Beides sind nur ganz leicht überzeichnete Blicke auf das, was Weihnachten wirklich ist. Man mag beide im ersten Moment für Grotesken halten, aber bei genauerem Hinschauen merkt man schnell, das in beiden Filmen nur wenig passiert, das man nicht schon einmal genau so ganz persönlich erlebt hat mit Weihnachten, wenn man das 20.Lebensjahr bereits erlebt hat...
Kommt halt immer drauf an, ob man sich vom Konsumwahn verrückt machen lässt.
Das Auffällige am "Konsumwahn" ist, daß stets nur die anderen von ihm befallen werden.
"Konsumwahn" ist ein anderes Wort für: "Hey! Es gefällt mir nicht, wie Du lebst! Leb gefälligst so wie ich!"
#36Report
21.12.2011
Original von Ralf_Scholze
Sinn von Geschenken ist es, dem Beschenkten eine Freude zu machen.
Mit Schenken macht zunächst mal der Schenker sich selbst eine Freude, alles andere ist Heuchelei.
Die Schmuckbranche gibt das übrigens ganz ehrlich zu, und wirbt sogar damit - es macht Freude, edlen Schmuck zu verschenken. Ich fand den Gedanken komisch, bis ich selbst zum ersten Mal einen Rein-Platin-Ohrstecker mit Diamanten, Top Wesselton mit "very, very small inclusions" verschenkte. Seitdem weiß ich, warum Leute, die viel Geld haben, so gerne teuren Schmuck verschenken...
#37Report
21.12.2011
Original von TomRohwer
[quote]Original von Enno Kiel - Berlin *macht Akt; ist unseriös*
"Weihnachten wird unterm Baum entschieden"
Ich find den Claim schon stylisch! :)
Der Werbespruch ist schlicht genial.
[/quote]
Ich find ihn ehrlich gesagt auch zum Brechen - davon ab, dass die Werbung ansich
auch noch schlecht gemacht ist. Bei uns wird zum Glück nichts "entschieden" - es
herrrscht weitgehender Konsens sich nichts zu schenken, außer es ist etwas was
einem "in die Hände fällt" wie dieses Jahr die Karten zum Silvester-Beethoven im
Gewandhaus.
Wenn ich meine Kollegen sehe, die für das Prinzesschen oder den Haustyrannen
noch schnell das neue "Barbie pupst im rosa Strandhaus"-Set oder die "Mega-Action-
Warrior mit echtem Napalm" besorgen müssen und darüber 20 Jahre altern, dann
bin ich sehr froh über unsere "Regelung". Denn auch die Kids im weiteren Familien-
kreis bekommen eher gemeinsame Unternehmungen mit Oma und Opa (nicht mit
mir versteht sich) :)
#38Report
21.12.2011
Original von amilink
eins vorweg, wir haben keine Kinder - ansonsten wäre hier auch an Weihnachten Stress, kein Schmuck, keine Plätzchen, kein Baum und vor allem keine Geschenke - hauptsächlich weil ich den Sinn hiner den Geschenken nicht verstehe und nein, hier wird auch kein Geburtstag gefeiert (was kann ich dafür und warum soll ich deshalb Geschenke kriegen ?)
Ich finde die Idee, daß jeder Mensch "seinen persönlichen Tag im Jahr" hat einfach nett. Letztlich wiederholt das Feiern des Geburtstags symbolisch das Wunder der Geburt. Was besonders deutlich wird, wenn Menschen einen "zweiten Geburtstag" feiern, die Wiederkehr eines Tages, an dem sie um Haaresbreite dem Tod entgangen sind.
Aber meine persönliche Lieblings-Weihnachtsgeschichte muß ich dann doch noch kurz zum besten geben... ;-)
1964, als ich sechs war, bekam ich eine elektrische Eisenbahn geschenkt, Märklin. Die war für die nächsten Jahre meine große Leidenschaft, was durch einen spendablen Vater und einen Lieblingsonkel, der sowohl Eisenbahner war als auch gelernter Modeltischler und ganz toll die ganzen Sachen zusammenbauen konnte, verständlicherweise gut gefördert wurde.
Die Eisenbahn wuchs und gedieh (und zog den Neid aller Klassenkameraden auf sich). Da mein Vater sowohl ein rationaler Mensch war als auch berufsbedingt nicht so wahnsinnig viel Zeit hatte, kam schnell eine sehr pragmatische Idee auf, wie man es vermeiden könne, teures Geld für Geschenke zu verschwenden, die "nicht passen". Bei einer Modeleisenbahn mit allem Zubehör kann das ja leicht passieren.
Die Lösung war simpel - ich studierte rechtzeitig vor Weihnachten die wunderschönen Kataloge von Märklin, Faller und Kibri, machte einen Wunschzettel, auf dem ich die Bestellnummern angab, und mein Vater suchte dann daraus einen Teil aus, und das war eine völlig ausreichende Weihnachtsüberraschung - welche Sachen von der (nicht ganz kurzen) Liste würde ich wohl bekommen. (Es ist ja auch nicht immer alles lieferbar, insofern ist das eine absolut pragmatische Konstruktion.)
Es begab sich nun in der Weihnachtszeit, als ich in der 3.Klasse war (1967), das unser Lehrer auf die Idee kam, die Schüler sollten in der Schule ihre "Weihnachtswunschzettel" schreiben. Unter Aufsicht, damit es auch schön ordentlich werde.
"Lieber Weihnachtsmann! Ich wünsche mir..." Seit dem Tag ist übrigens in mein Gehirn eingebrannt, daß man Weihnachten mit h schreibt...
Da saß ich nun in der Klasse und dachte: das ist jetzt aber Scheiße - ich kann ja gar nicht die Bestellnummern aufschreiben, ich hab ja meine Kataloge nicht dabei.
Ich saß einige Zeit grübelnd über dem leeren Papier, und dann meldete ich mich, und sagte: "Herr Rudolph! Ich kann keinen Weihnachtswunschzettel schreiben." "Warum denn nicht?" entgegnete er erstaunt. "Ich muß doch die Bestellnummern mit aufschreiben, und hab doch die Kataloge von Märklin und Faller und Kibri nicht mit!"
(Ich will nicht beschwören, daß es exakt wörtlich so lief, aber im großen und ganzen war es so.)
Etwa 15 Jahre später traf ich meinen Grundschullehrer wieder. Damals war er zwar ein zeittypisch autoritärer Lehrer gewesen, aber im Vergleich zu seinen Kollegen und Kolleginnen an unserer Grundschule doch wohl auch recht liberal. Inzwischen war er unorthodoxer Kommunist geworden, und leitete eine Jugendtheatergruppe bei den "Naturfreunden".
Als wir nach einer Theaterprobe, die ich fotografiert hatte, noch mit den Leuten in der Kneipe zusammensaßen und klönten, erzählte er mir, daß er sich immer noch an dieses Erlebnis erinnern könne, weil ihm in seiner ganzen Lehrerlaufbahn niemals wieder ein derart materialistisches Kind begegnet sei - das auf einem Weihnachtswunschzettel Katalogbestellnummern für die Geschenke angeben wollte...
Aber als Kind hat mir Weihnachten immer viel Freude gemacht, und ich bin sicher - meinem Vater auch.
Und meine ganz extrem tief sitzende Abneigung dagegen, daß sich andere Leute ungefragt in mein Privatleben einmischen - die hat bestimmt auch mit diesem Kindheitserlebnis zu tun.
#39Report
21.12.2011
Original von Klaus Offermann - Advent, der Kranz verbrennt
das läuft bei mir unter freier Marktwirtschaft. Wem das nicht paßt der kann sein Radio ausschalten, auswandern, irgndwo auf der Bohrinsel überwintern, zum Kommunismus konvertieren oder oder oder...
Du unterstellst einen selbständig denkenden, eigenverantwortlich lebenden Staatsbürger.
Der ist, speziell in Deutschland, aber weitgehend eine Fiktion. ;-)
#40Report
Topic has been closed
Deine Einstellung ist völlig richtig wenn man im Kloster lebt. Ansonsten kommt man nicht daran vorbei,zu realisieren, dass wier eine freie Marktwirtschaft haben. Inwieweit hier Moral im Spiel ist oder sein sollte ist eine ganz andere Frage.
Aber vielleicht lebst Du im Kloster - mit Internetanschluss. Dann ist das vollkommen OK.
Herzliche Grüße
Klaus