Führerscheinprüfung für Senioren? 227

24.11.2011
Original von Lichtstreif - Überraschend anders...
Ab mitte 50 alle 5 Jahre, ab 65 alle 2 Jahre Tauglichkeitsprüfung. Für alle gesetzlich verpflichtend vorgeschrieben.

Wenn ich die allten Leute schon sehe, die nicht mal mehr den Kopf drehen können, aber Autofahren wollen, wird mir schlecht.


Sowas war einer meiner Lieblingseinsätze als Notarzt. Älterer Herr fährt mitten im Dorf einfach diagonal über die Kreuzung gegen die Wand gegenüber.
Erklärung: seit einem Schlaganfall war er halbseitig blind (also nicht auf einem Auge, sondern wirklich eine komplette Seite weg-ist so durch Verschaltung im Hirn)-dazu noch einen Bechterew, weswegen er den Kopf nicht mehr drehen konnte.
Deswegen ist er nur so gefahren, dass er immer nach links abiegen konnte (immer nur durch den Ort), ansonsten hat seine Frau für ihn gelenkt vom Beifahrersitz.

Und dann gabs ne Baustelle mit Straßensperrung, die Frau war krank und er mußte nach rechts-rums, da war die Wand.
24.11.2011
Ich würde mir eher so eine Art Führer Prüfungsschein für Politiker wünschen, der alle paar Jahre erneuert werden müsste ...
[gone] Lichtstreif
24.11.2011
Was ist daran einfach?
Hast du den Eindruck, dass der Verkehr nicht funktioniert, weil die Leute die Regeln nicht kennen oder nachtblind, unbeweglich Autofahren?

Es gibt schon genug unsinnige Prüfungen, die bestimmte Branchen reich machen, ohne die Sicherheit zu erhöhen. Noch mehr Amtsschimmel braucht kein Mensch.

Wer körperlich so eingeschränkt ist, dass er nicht hinters Steuer gehört, fällt durch die Untersuchung und gut ist.


Original von Tobias Voss
Das einfachste wäre, der Führerschein wird generell nur für 5 Jahre ausgestellt und muss neu beantragt bzw. verlängert werden. Das ganze verbunden mit einer theoretisch-praktischen Prüfung und ärztlichen Untersuchung.
[gone] OJ
24.11.2011
ok, du willst also alles so verstehen, wie du es verstehen willst. mach nen online-test und du wirst wie 80% aller anderen durchfallen. denn fahren kannst du mit sicherheit. aber ich wette, du wirst nicht alles wissen, was die in der fahrschule von dir wissen wollen. obwohl, bei dir bin ich mir nicht so sicher, denn wenn ich den text so verstehe, wie ich ihn verstehen will, scheinst du ja der perfekte vorzeige-mensch zu sein!


sicherlich gibt es fälle, wo dir der führerschein abgenommen wird. aber das kommt nicht so oft vor, wie du denkst. bestes beispiel ist wohl meine ehemalige nachbarin, die nach nem herzinfarkt alles andere als sicher auf den beinen ist und trotzdem noch fährt. ob sie es darf, kann ich dir nicht sagen. aber da der wagen auch auf sie angemeldet ist, gehe ich mal davon aus, dass ihr keiner das fahren untersagt hat.

und zum letzten punkt (meine argumentationskette)
bei regelmäßigen tests würden viele leute ihren führerschein abgeben müssen. ich denke, da sind wir uns einig. wenn du jetzt schaust, dass jeder unfall dem statt geld einbringt (reperaturkosten, versicherungskosten steigen, vielleicht noch verwarnungsgelder etc.), wird der sich doch überlegen, ob es sinn macht, die straße sicherer zu machen. natürlich ist das daneben, da kfz-unfälle auch mit dem tod enden können. aber es geht nunmal um geld. zum teil sogar um viel geld. und deswegen müsste ein fahrtest wirklich viel geld einbringen, wenn gleichzeitig die gelder aus den unfällen wegbrechen würden.

Original von Tobias Voss
[quote]Original von CrAzY P.
Aber das ist denk ich normal, da die Theorieprüfung sehr viele Dinge beinhaltet, die man meiner Meinung nach so nicht wissen muss.
Wolltest Du nicht mit dem Blödsinn-schreiben aufhören?

Du lernst in der Fahrschule genau das, was die Straßenverkehrsordnung (und darauf basiert nun einmal der Führerschein) vorgibt ... wenn DU der Ansicht bist, das nicht zu brauchen, solltest Du Dein Führerschein vieleicht wieder abgeben.
Original von CrAzY P.
Denn man bekommt nen Führerschein und unabhängig davon, ob man danach nen Schlaganfall hatte, aus irgendwelchen Gründen an Sehkraft verliert oder was auch immer - man darf trotzdem weiterfahren.
Nein, wenn Gründe bekannt werden, dass Du nicht mehr ind er Lage bist ein Fahrzeug sicher zu bewegen, wird man Dir im Zweifel auch den Führerschein wieder abnehmen ...

Hast Du aber das Glück, mit einer Halbseitenlähmung nach einem Schlaganfall ohne einen Unfall oder eine Polizeikontrolle durch die Stadt zu fahren, behälst Du auch den Führerschein ...
Original von CrAzY P.
Ich sehe allerdings ein anderes Problem: sollten die Unfallzahlen sinken und viele Menschen ihren Führerschein abgeben, würde der Staat viel Geld verlieren. Das heisst, der eigentliche Test müsste schon so teuer sein, dass er die Verluste zumindest ausgleicht.
Diese Argumentationskette solltest Du mal erläutern, denn die macht so rein gar keinen Sinn ...[/quote]
24.11.2011
Original von Lichtstreif - Überraschend anders...
Hast du den Eindruck, dass der Verkehr nicht funktioniert, weil die Leute die Regeln nicht kennen oder nachtblind, unbeweglich Autofahren?

Es gibt schon genug unsinnige Prüfungen, die bestimmte Branchen reich machen, ohne die Sicherheit zu erhöhen. Noch mehr Amtsschimmel braucht kein Mensch.
Schau ich mir den Straßenverkehr hier in Düsseldorf an, da ist die Quote von unfähigen Autofahrern, die nicht wissen was sie dürfen deutlich höher als die der alten und gebrechlichen Autofahrer ...

In einem hast Du aber Recht ... so eine Prüfung darf nicht durch eine Fahrschule durchgeführt werden, sondern auf eine andere Art und Weise. Wichtig ist aber, dass es keine Grenze gibt ab wann sowas gemacht werden muss, sondern dass JEDER in regelmäßigen Abständen darunter "zu leiden" hat.
24.11.2011
Original von CrAzY P.
ok, du willst also alles so verstehen, wie du es verstehen willst. mach nen online-test und du wirst wie 80% aller anderen durchfallen. denn fahren kannst du mit sicherheit. aber ich wette, du wirst nicht alles wissen, was die in der fahrschule von dir wissen wollen. obwohl, bei dir bin ich mir nicht so sicher, denn wenn ich den text so verstehe, wie ich ihn verstehen will, scheinst du ja der perfekte vorzeige-mensch zu sein!
Ich habe genau wie die große Mehrzahl der Autofahrer das Problem, dass man nach fast 20 Jahren definitiv nicht mehr alles weiß ... aber man hat es zumindest mal gewusst, denn in der Theorieprüfung konnte jeder Bereich auch drankommen ...

Wobei ich mir nicht sicher bin, welche Gruppe Autofahrer letztlich wirklich gefährlicher ist ... die Jungspunde oder die Alten.
24.11.2011
Nachdem ich hier alle Beiträge gelesen habe und es einige sehr
vernünftige Vorschläge dabei waren möchte ich folgendes zum
Thema beibringen:

Zuerst: Deutschland hat ganz andere und härtere Gesetze zur
Erlangung der Fahrerlaubnis die von Jahr zu Jahr sich verschärfen
und auch teurer werden.
Mit den Richtlinien in den anderen Ländern darf man das nicht
vergleichen z.B. USA wie einer schrieb, schätze das dort die
Theorie bzw Prüfung nicht so hart ist wie hier.

Sollten hier in Deutschland alle paar Jahre für ALLE eine Wiederholung
der Prüfung angeordnet werden, garantiere ich das von 100
Leuten mindestens die Hälfte durchfällt.

Als ehemaliger Berufskraftfahrer ( mit zusätzlichen Ausbildungen )
muß ich sowieso ab dem 50 Lebensjahr alle 5 Jahre einen gründlichen
medizinischen Check machen lassen, Busfahrer sogar noch eine
MPU zusätzlich. Nach dem neuen Richtlinien dürfen in Zukunft ( ab 2015)nur
noch Fahrer hinterm LKW - Steuer die eine Qualfikation als gelernter
Berufskraftfahrer nachweisen können ( Eintrag im FS ) sowie
Gesundheitscheck usw.

Zum Thema: Persönlich halte ich, wie schon gesagt, eine generelle
Überprüfung der Fahrtauglichkeit für ALLE in einen Turnus von
3 Jahren für angemessen. Dieses sowohl theoretisch, gesundheitlich
wie auch praktisch unter verschiedensten Bedingungen, nur so wäre,
gerade bei älteren Fahrern eine Gefährdung für andere im
Strassenverkehr minimiert. Bin selber ja schon alt, aber noch
gesundheitlich einigermassen gut drauf. Gerade im Verkehr achte ich
besonders auf die Fahrweise von anderen, auch schaue ich immer
was rechts und links am Strassenrand los ist, schon die haarigsten
Situationen erlebt.
Man kann nicht vorsichtig genug sein, gerade wenn ältere Senioren
unterwegs sind, am besten vorausschauendes Fahren angewöhnen
[gone] Lichtstreif
24.11.2011
Warum ist das wichtig?

Original von Tobias Voss
Wichtig ist aber, dass es keine Grenze gibt ab wann sowas gemacht werden muss, sondern dass JEDER in regelmäßigen Abständen darunter "zu leiden" hat.
24.11.2011
Original von Lichtstreif - Überraschend anders...
Warum ist das wichtig?
Weil die Fähigkeit ein Fahrzeug sicher zu bewegen nicht nur vom Alter abhängig ist?

Die große Mehrzah der von mir im Rettungsdienst versorgten Beteiligten von Vverkehrsunfällen waren keine Senioren sondern eher jüngere Leute. Daher bin ich dafür, dass der Führerschein nur befristet gilt.

Auch auf die Gefahr, dass ich selbst eine Prüfung wiederholen muss ...
24.11.2011
Original von Tobias Voss
Hmm ... Unfähigkeit im Straßenverkehr ist nicht unbedingt eine Frage des Alters, sondern (sehr oft) der geistigen Reife. Letztlich ist die Frage, ob man die höhere Erfahrung mit der geringeren reaktionsfähigkeit wettmachen kann ...


Kann ein Stabhochspringer seine im Alter nachlassende Sprungkraft durch langjähriges Techniktraining kompensieren? Ja kann er! Aber halt nicht ewig.

Und ein alter Mensch kann noch so erfahren und umsichtig sein, doch es nützt ihm nichts, wenn er eine Gefahrensituation einfach nur deswegen nicht wahrnehmen kann, weil er nichts mehr sieht oder keinen Schulterblick mehr machen kann.
Ich bleibe dabei das die Überprüfungen gestaffelt nach Alter erfolgen sollten.
[gone] Lilo.S
24.11.2011
Wie sagte schon Dr. Hibbert (so in der Art): "Das tragische ist, dass die Alten mit den Organen der Menschen, die sie überfahren, am Leben erhalten werden. Hö hö hö."

Ich bin definitiv für eine Prüfung ab einem gewissen Alter. Natürlich hängt fahrerisches Können nicht ausschließlich vom Alter ab, aber, wie hier viele schon bemerkten: massiv eingeschränktes Reaktionsvermögen, halbe Blindheit, Verwechseln von Gas und Bremse etc. sollten als Ausschlusskriterium gelten. Und jetzt mal ketzerisch in den Raum geworfen: solche Einschränkungen ergeben sich auch nach erhöhtem Alkoholkonsum und da ist der Lappen weg....
[gone] User_224666
24.11.2011
Auf jeden Fall darf keine Kamera mehr ohne Vorlage eines Sehtest über die Theke gehen, die Gefahr gefährlich schlechter Bilder ist einfach zu groß. Monatliche Wiederholungsprüfungen sind Pflicht und bis zum Ende ausgelutschte Verschlußvorhänge werden auch nicht mehr als Praxisnachweis annerkannt. Absurd? Nö, ich kenne andere, absurdere Diskussionen ;-)
24.11.2011
Original von CrAzY P.
Aber wie ist das mit den älteren Menschen? Das soll nicht diskriminierend klingen, aber wäre es nicht ratsam, ab einem bestimmten Alter in regelmäßigen Abständen Fahrprüfungen für Senioren zur Pflicht zu machen?

Ja. Ab 18, alle 10 Jahre. Führerscheine mit Verfallsdatum.

Daß sich die Fahrtüchtigkeit im Laufe der Zeit ändern kann, ist völlig richtig - aber weitgehend vom Alter unabhängig. Fehlsichtigkeit z.B. tritt überwiegend schon in jüngeren Jahren ein, und nicht erst bei Senioren. Dasselbe gilt für zahlreiche andere gesundheitliche Probleme, die auch die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können. Und zu einem solchen Gesundheitscheck sollte dann obligatorisch auch ein Drogen-Screening gehören, denn Autofahrer auf Koks oder Dope sind eine noch viel größere Gefahr für den Straßenverkehr als tatterige Senioren.


Ich komme deshalb darauf, weil gestern auf der B4 eine 72-jährige Frau ohne Grund immer weiter auf die Gegenfahrbahn gedriftet ist und einen schweren Unfall verursacht hat.

Exakt dasselbe hat hier vor drei Tagen ein 23jähriger LKW-Fahrer gemacht...

Und grade in den Nachrichten wurde über einen weiteren Unfall berichtet. In diesem Fall ging es um eine 69-jährige Frau, die trotz Gegenverkehr zum Überholen angesetzt hat und mit einem Schulbus kollidiert ist.

Ich kann Dir versicheren: 999 von 1000 Autofahrern, die mir seit 1976 (da machte ich den Führerschein) riskant überholend plötzlich auf meiner Fahrbahn entgegenkamen, waren weder 72 noch 69. Sondern deutlich jünger.

Die Unfallhäufigkeit bei älteren Autofahrern ist übrigens gemessen an der Kilometerleistung deutlich geringer als bei jüngeren Autofahrern - die jüngeren verursachen die meisten schweren Unfälle, und zwar durch Selbstüberschätzung, riskante Fahrweise und überhöhte Geschwindigkeit...
24.11.2011
Original von S I R E

Zuerst: Deutschland hat ganz andere und härtere Gesetze zur
Erlangung der Fahrerlaubnis die von Jahr zu Jahr sich verschärfen
und auch teurer werden.
Mit den Richtlinien in den anderen Ländern darf man das nicht
vergleichen z.B. USA wie einer schrieb, schätze das dort die
Theorie bzw Prüfung nicht so hart ist wie hier.

In Belgien brauchte man noch in den 70er Jahren überhaupt keinen Führerschein, um Auto fahren zu dürfen... Es kam dort damals auch nicht zu mehr Verkehrsunfällen als in Deutschland.
Achso, und bitte nicht den Internetführerschein dabei vergessen.
24.11.2011
Original von TomRohwer
Häufigkeit bei älteren Autofahrern ist übrigens gemessen an der Kilometerleistung deutlich geringer als bei jüngeren Autofahrern

Hier fließt allerdings nicht mit ein, wie viele Unfälle die Döspaddel verursacht haben... ;-)

Wenn ich zu sagen hätte:
Meldepflicht von Ärzten an Flensburg, wie Arm ab, Bein ab, Auge wech, psychische Störungen, Drogenkonsum...

Ab ca. 40 Gesundheitscheck alle 5 Jahre, ab ca. 60 jedes 2. Jahr, ab 70 jährlich mit Reaktionstest im Simulator.

Mir ist klar, ein Check stellt nur eine Momentaufnahme dar, aber den größten Schrott kann man so entsorgen.

Ich gehöre mittlerweile selber zu den Alten, trotzdem bin ich für Checks. Ich merke selber, was ich früher im Bruchteil einer Sekunde erfassen konnte, dafür brauche ich heute Sekunden.

Tja, die Bürokratie, alles Regeln zu wollen...
Die Verkehrssituation ist heute eine völlig andere als vor vllt 30 Jahren, wenn mit solchen Maßnahmen einigen hundert Menschen das Leben gerettet werden kann, dann sind sie IMHO berechtigt.
24.11.2011
ich bin auch dafür das ein führerschein abläuft, ich bin jetzt seit etwas mehr als 2 jahren hier in mexico. man kann den führerschein für 1, 2 oder 5 jahre erwerben. aber nach 5 jahren ist definitiv eine neue prüfung angesagt. das ist hier nicht das ding, aber der theoretische gedanke ist ok. genauso wie in den staaten. fände ich bei uns auch gerechtfertigt. z.b. mein lkw führerschein den ich beim bund gemacht hatte 2001. ist auch immer für fünf jahre gültig. obwohl ich noch nicht 50 bin. neuer seh-, hör und gesundheitstest fällig. da ja fast niemand freiwillig die karte abgibt, muß man es so machen. funktioniert in anderen ländern ja auch.

gruß karsten
[gone] Lichtstreif
25.11.2011
Entscheidend ist doch wieder mal, dass das ganze daran scheitern würde, dass es nicht verpflichtend würde.

Dafür sind wir Deutsche mit der unserer "Freiheitsliebe" einfach zu dämlich.
Stattdessen werden dann Rentner verknackt, die rückwärts fahrend 4 jährige über den Haufen fahren, weil sie mit dem Gasfuss nicht mehr klar kommen.

Ist wie mit Organespenden (aktive Verneinung) oder auch immer wieder schön in jedwedem Forum zu beobachten.
25.11.2011
schreibt doch einfach an Verkehrs- und Finanzminister, die freuen sich über jede ungeregelte Lücke weil sie da was einnehmen können. Das kostet dann alle 5 Jahre 74,80 ein Heer von Beamten kriegt nen neuen Schlafplatz und alle sind glücklich.

anTon

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