quote]Original von Photowizard
Ich knipse Models und behandle sie wie Menschen ;-)[/quote]

Original von Coniaric
Ich finde die Frage eindeutig. Und ich photographiere Menschen. Individuen.

Diese beiden obigen Aussagen finde ich jetzt am Eindeutigsten ! Würde ich nur ein "Modell" fotografieren wollen, so könnte ich auch eine passende Schaufensterpuppe nehmen, sie nach meinen persönlichen Vorstellungen passend ausstaffieren (z.B. mit einer dunkelhaarigen Lockenperücke und tollen Klamotten incl. chic gemusterter Strümpfe) und dies dann Fotografieren. Aber dann hätte ich eine leere, leblose Hülle ohne Lebendigkeit und ohne Individualität - und ginge ich hinaus, würde ich vielen fotogenen Individuen begegnen.
Nur ist es dann wieder eine Frage des Gesamteindrucks, ob ich diesen dann so als optimal empfände.
Schaut man auf die Model-SCs, so zeigen diese doch, wie unterschiedlich, vielfältig und facettenreich dieselbe Person gesehen werden kann - was sich auch schon in einem Event wie Modelsharing oder Workshop zeigen kann.

Niemand kann den wahren Charakter eine Menschen festhalten. Man fotografiert nur, was man selbst im anderen Menschen sieht. Die Fotografie ist somit ein Spiegel für sich selbst. Deshalb gibt es auch keinen Unterschied, ob ich Modelle oder Menschen fotografiere. Es ist alles das selbe.
LG Martin

ich fotografiere Szenen mit Menschen .........
und weil ich seit langem auch im Beruf mit unzähligen Menschen aktiv zu tun habe, bilde ich mir ein, ein klein wenig zu wissen, wie ich die individuelle Ausstrahlung jedes einzelnen beim Shooting dabei einsetze und rüberbringe

ob mir das immer gelingt weiss ich nicht
ab und zu bin ich aber auch selbst mit meinen Ergebnissen zufrieden

einen Menschen auf das Modelldasein zu reduzieren wäre mir zu wenig, zu langweilig
beim Betrachten von Fotos hier bemerke ich aber immer mal wieder, dass es Kollegen gibt, die für meinen Geschmack ein falsches Modell für ihre Bildidee eingesetzt haben
eben weil Szene und Ausdruck des Modells nicht harmonieren

Vielleicht kann man nicht immer genau sagen, wann man einen Menschen photographiert.

Aber wenn einer Photos von Personen mit Posen für ein Hochglanzmagazin macht, die schon bis oben hin zugeschminkt sind, diese dann noch weichzeichnet und jeden noch so kleinen Leberfleck rausretouchiert, damit er am Ende nur noch eine Wachspuppe auf dem Bild hat, die jede Individualität verloren hat - DER photographiert eindeutig Modelle.

Wenn ich mir die Arbeiten der Fotografen in der Modelkartei durchsehe, muss ich bemerken dass die meisten Fotografen auswechselbare Modelle bevorzugen. Hauptsache hübsch und sexy. Das ganze wird dann noch tüchtig retuschiert und die Haut nach Barbie-Puppen-Vorbilder glatt geschliffen.

Nun ist es aber auch so, das eben die Models selbst nach dieser künstlichen Eigenart streben. Sie möchten in makellosem Glanz erscheinen. Routinierte PinUp Posen werden abgespult,
und die Fotografen kann man kaum mehr auseinander halten, sie gleichen einer dem anderen.
kein persönlicher Stil. Einzig technische Schnörkel lassen ein paar Unterschiede zu erkennen geben.

Ich bewundere jedes Modell und jeder Fotograf der hier ein wenig gegen den Strom schwimmt und Charakterstarke Fotos macht.

Original von Martin Zurmühle
Niemand kann den wahren Charakter eine Menschen festhalten. Man fotografiert nur, was man selbst im anderen Menschen sieht. Die Fotografie ist somit ein Spiegel für sich selbst. Deshalb gibt es auch keinen Unterschied, ob ich Modelle oder Menschen fotografiere. Es ist alles das selbe.
LG Martin

So sehr ich deine Fotos schätze, aber ganz so einfach ist das nicht, Martin.
Wenn ich mir ein Portrait von Giacometti anschaue, wie er im Atelier zwischen seinen Skulpturen sitzt und mit schöpferischem Blick seinen Spachtel ansetzt, dann ist das ein Charakterfoto.
Wenn ich deine Aktfotos anschaue, Die Models in klassischen Posen hübsch in die Landschaft eindekoriert, ohne jeden Anspruch auf Persönlichkeit, x beliebig auswechselbar, egal ob blond, ob schwarz oder rot, nur hübsch muss sie sein, dann ist das Modelfotografie.