Kalibrierter Monitor und die Windows Fotoanzeige 27
[gone] User_28381
17.10.2011
Original von Bastian B.
Hallo Ralf,
danke für Deinen Beitrag.Ich bin nicht so fürs belehren in so einem Forum, aber leider habe ich den Eindruck, Du hast Dich selbst mit der Materie noch nie direkt ausseinander gesetzt. Ich könnte hier jetzt einen ewig langen Text zur Erklärung ablassen, muss ich aber ja nicht. Du kannst Dich ja selbst mal informieren, indem Du bei Wikipedia oder in der Betriebsanleitung einer Software, die fürs kallibrieren und profilieren genutzt wird, nachliest.
Einen Monitor auf einen Farbraum zu kallibrieren macht nicht nur einfach gar keinen Sinn, ist auch schlicht nicht möglich. Wenn der Schalter "auf sRGB kallibrieren" in nur einer namhafter Software vorhanden wäre, was mach ich denn, wenn mein Kunde Druckdaten in CMYK braucht? Neu kallibrieren? Oder neuer Moni? Die Daten würden ja auf einem sRGB-Moni völlig falsch dargestellt.
Das Kallibrieren und Profilieren sorgt lediglich dafür, daß von der Software über die Graka an den Monitor gesendete Farbsignale möglichst so aussehen, wie sie aussehen sollen. Das ist völlig unabhängig vom Farbraum, der in Bildern eingebettet ist oder nicht. Die meisten Monitore können übrigens sRGB überhaupt nicht komplett wiedergeben, vom schön bunten Abobe RGB mal ganz zu schweigen.
Das hardwareseitige Einstellen des Monitors, so nah wie möglich an die Realität nennt man kallibrieren, das reicht aber nicht aus. Die Farbabweichungen die hiernach noch vorhanden sind werden per Software ausgeglichen - das ist dann das Farbprofil.
Ich hab nicht nach einer grundsätzlichen Hilfe gefragt, ich hab mich mit dem Thema wirklich schon mehr als ausreichend beschäftigt, mir ging es lediglich um einen Tipp zur WinFotoanzeige, da die die beschriebenen Probleme macht. Alles andere klappt bei mir wunderbar und meine/unsere Bilder sind nach geltenden Industriestandards so farbverbindlich, wie es die Technik zulässt.
LG, Bastian
Auch wenn Du es nicht für möglich hältst, ich habe mich schon ziemlich intensiv mit der Materie beschäftigt :-)
Wie Du schreibst, soll durch das Kalibrieren der Monitor die Farben möglichst so darstellen, wie sie sein sollen. Um dies zu erreichen benötigt man vereinfacht ausgedrückt eine allgemeingültige Referenz. Diese Referenz stellt der jeweilige Farbraum dar. Die Wahl der Referezn hängt nicht zu letzt von den technischen Möglichkeiten des Ausgabegeräts ab.
Aus diesem Grund hat sich auch der Farbraum sRGB weitestgehend als Standard für eine Mehrzahl von Anwendungen etabliert, da die meisten Monitore in der Lage sind, einen großen Teil der Farben von sRGB technisch darzustellen. Bei AdobeRGB handelt es sich um einen erweiterten Farbraum, welcher nur von dafür geeigneten Monitoren (Wide Gamut) ordentlich dargestellt werden kann.
Beim Kalibrieren wird die Farbdarstellung des Monitors gemessen und mit den fest definierten Farben des gewählten Farbraums verglichen und entsprechend per Software oder Hardware angepasst.
Nur mit dieser Referenz zu einem fest definierten Farbraum ist überhaupt erst farbverbindliches Arbeiten möglich.
Da die Darstellung von Farben zwischen Monitoren und gedruckter Ausgabe optisch völlig unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, ist es auch nicht ganz trivial, ein am Monitor dargestelltes Bild mit dem RGB-Farbmischmodel auf ein gedrucktes CMYK-Farbmischmodel zu übertragen.
Als Hilfsmittel wird hierbei ein Farbraum von der Software (z.B. PS) in einen anderen (Arbeitsfarbraum) umgerechnet und die Prognose dann dargestellt oder der Monitor wird (sofern er diesen denn entsprechend darstellen kann) auf einen für den jeweiligen Drucker verbindlichen Farbraum (z.B. ISOcoated-Farbraum) eingestellt.
In wie weit ein Monitor dazu fähig ist, die verschiedenen Farbräume darzustellen hängt von der Art und Qualität der verwendeten Panels sowie der Steuerelektronik ab. Gute Monitore wie z.B. der Eizo CG245 können sowohl die für Monitore relevanten sRGB und AdobeRGB Farbräume nahezu vollständig darstellen als auch den ISOcoated-Farbraum der für das professionelle Druckumfeld eine Rolle spielt.
Durch diese Fähigkeit ist es mit diesen Monitoren möglich, durch wechseln des Farbraums so zu tun, als ob das Bild aus dem Drucker kommt. Dies nennt sich dann Softproof.
Unter dem nachfolgenden Link zu einem Monitortest von PRAD findest Du ab Seite 7 unten eine, wie ich finde ganz gute Darstellung der verschiedenen Farbräume und eine kurze Beschreibng ihrer Funktion.
http://www.prad.de/new/monitore/test/2010/test-dell-u2711-teil7.html
Hierran erkennt man auch sehr schnell den Grund, warum es keinen Sinn macht bei einem 0815 Monitor seine Bilder in Adobe-RGB aufzunehmen oder diesen darauf zu kalibrieren. Die günstigen Büromonitore können einen großen Teil der Farben gar nicht darstellen...
Gruß Ralf
#22Report
17.10.2011
OK, dann sind wir uns ja einig ;-)
Mir gings, wie gesagt, nur um das Softwareproblem.
Ja, deshalb im Einsatz: 2x Eizo CGW an 2x MAC und 2xNEC Wuxi2690 an den 2 Dosen
An der Hardware sollte es also nicht hängen.
Mir gings, wie gesagt, nur um das Softwareproblem.
Gute Monitore wie z.B. der Eizo CG245 können sowohl die für Monitore relevanten sRGB und AdobeRGB Farbräume nahezu vollständig darstellen als auch den ISOcoated-Farbraum der für das professionelle Druckumfeld eine Rolle spielt.
Ja, deshalb im Einsatz: 2x Eizo CGW an 2x MAC und 2xNEC Wuxi2690 an den 2 Dosen
An der Hardware sollte es also nicht hängen.
#23Report
[gone] User_28381
17.10.2011
Original von Bastian B.
OK, dann sind wir uns ja einig ;-)
Mir gings, wie gesagt, nur um das Softwareproblem.
[quote]Gute Monitore wie z.B. der Eizo CG245 können sowohl die für Monitore relevanten sRGB und AdobeRGB Farbräume nahezu vollständig darstellen als auch den ISOcoated-Farbraum der für das professionelle Druckumfeld eine Rolle spielt.
Ja, deshalb im Einsatz: 2x Eizo CGW an 2x MAC und 2xNEC Wuxi2690 an den 2 Dosen
An der Hardware sollte es also nicht hängen.[/quote]
Ich vermute nach wie vor, dass die Monitore zwar aufeinander kalibriert sind, so dass sie die Farben auf allen gleich aussehen, dass jedoch der Referenzfarbraum nicht sRGB (oder AdobeRGB) ist und hierin der Grund für die Farbverschiebung liegt. Ist der Referenzfarbraum nicht korrekt, kanns Du zwar die Farben an Deinem PC so hinbiegen, dass sie korrekt aussehen, aber sie werden an jedem System, dass die Farben in einem standardisierten Farbraum darstellt (z.B. sRGB) total verschoben sein. Gleiches gilt auch für Programme, welche nur sRGB darstellen können. Dadurch, dass Du das Profil in Deine Dateien einbindest wird der Fehler in vielen Programmen kaschiert, welche das Auslesen von Farbprofilen beherschen.
Deshalb auch meine Eingangsfrage, auf welchen Farbraum Du die Monitore kalibriert hast.
Vielleicht liegt auch ein Fehler im Referenzfarbraum CIElab Deines Farbmanagementsystems vor...
Gruß Ralf
#24Report
18.10.2011
Hallo Ralf,
man kann die Monitore nicht auf sRGB kallibrieren, jedenfalls mit keiner Software die ich kenne.
Es macht ja auch keinen Sinn sich mit so einem beschnittene Farbraum abzufinden, wenn auf Monitoren und Tintenstrahlern und auch einigen anderen Geräten viel mehr möglich ist.
sRGB funktionierte ganz gut als kleinster gemeinsamer Nenner, reicht aber oft nicht aus.
Und die Farben passen. Getestet und überprüft vom Fachmann (der mir auch zu einem SW Wechsel geraten hat) und per Proof von diversen Fachlaboren und Druckereien. Es passt bei jeder SW ausser bei dem blöden Win Foto ding.
Mit der neuen Software lassen sich Monitore zwar auch aufeinander abstimmen (und zwar immer nur auf das "schwächste" glied - logisch), das war bei uns aber nicht nötig, da schon das "normale" Einmessen zu wirklich überzeugenden Ergebnissen geführt hat - Kein sichtbarer Unterschied mehr. Ist bei der HW auch unser Anspruch gewesen, war aber vorher dank unterschiedlicher Messmethoden nicht gleich genug.
Ich binde übrigens nicht das Monitorprofil in meine Daten ein , sondern lediglich das Farbprofil/den Farbraum der der entsprechenden Datei zugrunde liegt.
Und, wie gesagt, auch fremde Daten schauen in der SW echt gruselig aus.
Gruß
Bastian
man kann die Monitore nicht auf sRGB kallibrieren, jedenfalls mit keiner Software die ich kenne.
Es macht ja auch keinen Sinn sich mit so einem beschnittene Farbraum abzufinden, wenn auf Monitoren und Tintenstrahlern und auch einigen anderen Geräten viel mehr möglich ist.
sRGB funktionierte ganz gut als kleinster gemeinsamer Nenner, reicht aber oft nicht aus.
Und die Farben passen. Getestet und überprüft vom Fachmann (der mir auch zu einem SW Wechsel geraten hat) und per Proof von diversen Fachlaboren und Druckereien. Es passt bei jeder SW ausser bei dem blöden Win Foto ding.
Mit der neuen Software lassen sich Monitore zwar auch aufeinander abstimmen (und zwar immer nur auf das "schwächste" glied - logisch), das war bei uns aber nicht nötig, da schon das "normale" Einmessen zu wirklich überzeugenden Ergebnissen geführt hat - Kein sichtbarer Unterschied mehr. Ist bei der HW auch unser Anspruch gewesen, war aber vorher dank unterschiedlicher Messmethoden nicht gleich genug.
Ich binde übrigens nicht das Monitorprofil in meine Daten ein , sondern lediglich das Farbprofil/den Farbraum der der entsprechenden Datei zugrunde liegt.
Und, wie gesagt, auch fremde Daten schauen in der SW echt gruselig aus.
Gruß
Bastian
#25Report
[gone] User_28381
18.10.2011
Original von Bastian B.
Hallo Ralf,
man kann die Monitore nicht auf sRGB kallibrieren, jedenfalls mit keiner Software die ich kenne.
Es macht ja auch keinen Sinn sich mit so einem beschnittene Farbraum abzufinden, wenn auf Monitoren und Tintenstrahlern und auch einigen anderen Geräten viel mehr möglich ist.
sRGB funktionierte ganz gut als kleinster gemeinsamer Nenner, reicht aber oft nicht aus.
Und die Farben passen. Getestet und überprüft vom Fachmann (der mir auch zu einem SW Wechsel geraten hat) und per Proof von diversen Fachlaboren und Druckereien. Es passt bei jeder SW ausser bei dem blöden Win Foto ding.
Mit der neuen Software lassen sich Monitore zwar auch aufeinander abstimmen (und zwar immer nur auf das "schwächste" glied - logisch), das war bei uns aber nicht nötig, da schon das "normale" Einmessen zu wirklich überzeugenden Ergebnissen geführt hat - Kein sichtbarer Unterschied mehr. Ist bei der HW auch unser Anspruch gewesen, war aber vorher dank unterschiedlicher Messmethoden nicht gleich genug.
Ich binde übrigens nicht das Monitorprofil in meine Daten ein , sondern lediglich das Farbprofil/den Farbraum der der entsprechenden Datei zugrunde liegt.
Und, wie gesagt, auch fremde Daten schauen in der SW echt gruselig aus.
Gruß
Bastian
Nachdem Du ja sichtlich, wie Du ja schreibst, bereits einen Fachman bezüglich farbverbindlichem Arbeiten hast, klinke ich mich aus. Aber nur mal so am Rande, das von Dir geschriebene hat mit Farbmanagement und farbverbindlichem arbeiten nicht viel zu tun. Da Du weiterhin der Ansicht bist, dass eine Kalibrierung auf einen Farbraum nicht möglich ist, wünsche ich Dir weiterhin viel Spaß. Ich hoffe nur, dass nich all zu viele Einsteiger in diese Materie dies für bare Münze nehmen...
Gruß Ralf
#26Report
18.10.2011
Original von digitalfineart
Nachdem Du ja sichtlich, wie Du ja schreibst, bereits einen Fachman bezüglich farbverbindlichem Arbeiten hast, klinke ich mich aus. Aber nur mal so am Rande, das von Dir geschriebene hat mit Farbmanagement und farbverbindlichem arbeiten nicht viel zu tun. Da Du weiterhin der Ansicht bist, dass eine Kalibrierung auf einen Farbraum nicht möglich ist, wünsche ich Dir weiterhin viel Spaß. Ich hoffe nur, dass nich all zu viele Einsteiger in diese Materie dies für bare Münze nehmen...
Gruß Ralf
Ich glaube ja immer moch, daß wir das gleiche meinen, aber irgendwie aneinander vorbeischreiben. Ist mir aber auch egal, da ich kein Problem mit der Farbverbindlichkeit, sondern lediglich Probleme mit einer Software habe, die ein Farbmanagment nicht unterstützt.
LG, Bastian
#27Report
Topic has been closed
danke für Deinen Beitrag.Ich bin nicht so fürs belehren in so einem Forum, aber leider habe ich den Eindruck, Du hast Dich selbst mit der Materie noch nie direkt ausseinander gesetzt. Ich könnte hier jetzt einen ewig langen Text zur Erklärung ablassen, muss ich aber ja nicht. Du kannst Dich ja selbst mal informieren, indem Du bei Wikipedia oder in der Betriebsanleitung einer Software, die fürs kallibrieren und profilieren genutzt wird, nachliest.
Einen Monitor auf einen Farbraum zu kallibrieren macht nicht nur einfach gar keinen Sinn, ist auch schlicht nicht möglich. Wenn der Schalter "auf sRGB kallibrieren" in nur einer namhafter Software vorhanden wäre, was mach ich denn, wenn mein Kunde Druckdaten in CMYK braucht? Neu kallibrieren? Oder neuer Moni? Die Daten würden ja auf einem sRGB-Moni völlig falsch dargestellt.
Das Kallibrieren und Profilieren sorgt lediglich dafür, daß von der Software über die Graka an den Monitor gesendete Farbsignale möglichst so aussehen, wie sie aussehen sollen. Das ist völlig unabhängig vom Farbraum, der in Bildern eingebettet ist oder nicht. Die meisten Monitore können übrigens sRGB überhaupt nicht komplett wiedergeben, vom schön bunten Abobe RGB mal ganz zu schweigen.
Das hardwareseitige Einstellen des Monitors, so nah wie möglich an die Realität nennt man kallibrieren, das reicht aber nicht aus. Die Farbabweichungen die hiernach noch vorhanden sind werden per Software ausgeglichen - das ist dann das Farbprofil.
Ich hab nicht nach einer grundsätzlichen Hilfe gefragt, ich hab mich mit dem Thema wirklich schon mehr als ausreichend beschäftigt, mir ging es lediglich um einen Tipp zur WinFotoanzeige, da die die beschriebenen Probleme macht. Alles andere klappt bei mir wunderbar und meine/unsere Bilder sind nach geltenden Industriestandards so farbverbindlich, wie es die Technik zulässt.
LG, Bastian