Quo Vadis, Apple 2

26.08.2011
Steve Jobs geht - aber wie geht's weiter?


Apple's weg führte nun schon seit einiger Zeit weg von professionellem Equipment, immer mehr hin zum Consumer Massen-Markt.
Einst, da waren es die Produkte von Apple, die in der Medien Branche - bei Fotografen, Filme-Machern, Musikern, Grafikern etc - das Maß aller Dinge darstellten, waren sie doch Hardware seitig optimiert dafür mit den entsprechenden Daten umzugehen. Da war es letztlich nicht verwunderlich, dass Apple durch diese Tatsache jede Menge (meist kostenlose) PR bekam, hat doch jeder, wenn es darum ging einen Computer oder ein Notebook abzubildene einfach das genommen was er selbst zur Hand hatte, so fanden also die Apple Produkte auf diese Weise ihren Platz in den Filmen und Fotos dieser Welt und damit auch in den Zeitschriften, die diese Fotos abgebildet haben. Als dann Apple den iPod herausbrachte waren es wieder die Medien Leute, die das Gerät, das mit "ihrem" Computer so gut zusammengepasst hat, als erste gekauft haben, und weil es gerade eben auch die Leute in den Werbeagenturen, die Fotografen und Filmemacher waren, die besonders stilsicher und "hip" galten fiel es sehr schnell auf, dass diese Leute solche komischen weissen Kopfhörer hatten - und so fand der iPod seinen Weg in die breite Masse und Apple seinen Weg vom Nischen-Produkt in den Massen-Markt.
Beflügelt durch den iPod fanden auch die Macs immer öfter ihren weg in die Wohnzimmer statt nur in die Büros, Atelliers und Studios.

Wie wir alle wissen folgten dem iPod dann erst das iPhone und dann das iPad - beides sehr innovative Neuerungen die Apple weiter bekannt machten und die Tür den Massen immer weiter öffnete.

Seitdem ist aber leider auch immer mehr zu erkennen, dass Apple sich zunehmend mehr und mehr den Massen hin öffnet, seinem Stamm-Publikum aber immer weiter verschliesst.
Die Belange der Profis scheinen Apple immer weniger zu interessieren und statt dem bekannten "Think different" hatte man immer mehr das Gefühl von "Think what we tell you"

Zuerst wurden immer mehr Geräte mit Glare Display angeboten, erst nach großen Protesten aus dem Profi-Lager hatte Apple sich einst überreden lassen, einzig dem 17" MacBook Pro doch noch ein Mattes Display zu spendiern, so dass man mit dem Gerät auch noch arbeiten kann und es nicht auf Location dem Make-Up Artist als Spiegel zur Verfügung stellen muss.
Dann aber wurde die Batterie, wie schon in den iPods und iPhones zuvor, fest eingebaut und konnte nicht mehr gewechselt werden. Angeblich bekam man dadurch die Laufzeit auf "bis zu 8 Stunden" erhöht. Leider aber zeigt die Realität, dass - je nach Anwendung - nach spätestens 3 bis 4 Stunden schon Schluss ist. Ein Arbeitstag dauert aber länger als 3 Stunden. Früher konnte man dies lösen, indem man 3 oder 4 Akkus mit zum Set nahm, heute muss man sich nach extrenen, mobilen Stromquellen umsehen, um mit einem Apple Notebook unterwegs einen Arbeitstag lan arbeiten zu können.

Ende letzten Jahre stellte Apple die Entwicklung und den Verkauf ihrer Server (X-Serve) ein. Stattdessen wurden die User auf den neuen MacMini verwiesen, der nun mit Server-Betriebssystem ab Werk zu bekommen war. Alternativ konnte man noch auf einen MacPro ausweichen. Aber mal ehrlich: Das eine ist ein Witz, das Andere keine wirkliche Alternative zu einem echten Server, vor allem auch, weil nicht in ein Rack montierbar.

Vor etwas über einem Monat brachte nun Apple endlich, das von vielen lang ersehnte neue FinalCut heraus. War das Alte doch schon etwas in die Jahre gekommen. Hat Apple es doch geschafft dem ehemaligen Branchen Primus Avid nach und nach die Marktanteile abzugraben die 2007 noch auf 22% kamen, während Apple ganze 49% für sich verbuchen konnte.
Doch das neue FinalCut hat die meisten Stamm-User bitter enttäuscht. Statt für professionelle Anwender scheint das neue Programm nun, dem generellen Trend folgend, mehr für enthusiastische Amateure entwickelt worden zu sein. Es hatte daher schnell seinen Ruf als "iMovie Pro" weg.

Jetzt hat nach langer Zeit und vielen Gerüchten der Gottvater des Apple Imperiums, Steve "Rollkragenpulli" Jobs den Firmenvorsutz abgegeben, was die Börsen gleich mal mit einem deutlichen Satz nach unten der Apple Aktie quittierten. Auch wenn der Aktienkurs sich nun, einen Tag später, schon wieder gefangen hat bleibt doch die Frage: wie geht es nun weiter? Was wird kommen.

Ich wage mal eine kleine Prognose:

prinzipiell geht es weiter wie bisher:
- weg von den Profis, hin zur Masse.
- weg von Wekzeugen, hin zu Spielzeugen.

Auch wenn iPad und iPhone viel verändert und den Markt anständig umgekrempelt haben sind sie doch eines nicht: ernstzunehmende Geräte zum Arbeiten. Vielmehr sind sie "Entertainment" mit einem Touch Arbeits-tauglichkeit.

Apple wird wohl demnächst eine Neuorientierung seiner Mac Computer vornehmen.
Der Trend dabei wird vor allem hin zu mobilen Geräten sein.
Mit OS-X 10.7 hat das Look & Feel des iPhones und iPads ja nun schon einzug in die Mac Welt genommen. Die Harware wird in meinen Augen nun folgen:
Ich denke, die kommenden MacBook/Pro (wie immer die dann heissen werden, nicht auszuschliessen ist was es ja schon mal gab: iBook) werden ähnlich aussehen und zu bedienen sein wie das iPad: es wird nicht mehr aufzuklappen sein, stattdessen wird man auf der Oberfläche ein TouchScreen vorfinden mir dem der Computer zu bedienen sein wird. Statt iOS wird aber 10.7 laufen und es wird ein anständiger Intel Prozessor werkeln, aber im Prinzip wird es ein großer Bruder zum iPad werden, mit dem aber noch die "normalen" Programme laufen werden.

Ähnlich wird es einem neuen iMac ergehen. Statt mit Tastatur und Maus wird auch er, sollte es ihn in Zukunft noch geben, mit dem Finger bedient.

Bleibt die Frage: Passt in eine solche Welt noch ein Mac Mini oder ein Mac Pro?
ich persönlich fürchte: warscheinlich nicht!
Ich denke, dass der MacPro beerdigt wird. Hat die Vergangenheit ja schon gezeigt, dass ein iMac mit i7 Prozessor viel mehr dem Apple streben in den Massen Markt entsprochen und zugleich genügend Leistung zur Verfügung gestellt. Zeitweise war der iMac auch der schnellste erhältliche Apple-Rechner. Mit neuen Prozessoren oder gar einem Doppel-Prozessor System in einem iMac könnte Apple sich also vom MacPro verabschieden.
Der MacMini war ja ohnehin schon länger das Stiefkind von Apple, bis vor kurzem noch vollkommen überteuert (sogar wenn man die Apple Verhältnisse berücksichtig) angeboten und mit gnadenlos veralteter Technik gespickt folgte kürzlich eine Neuauflage, zwar mit aktueller Technik und i5 Prozessor, dafür aber ohne optischem Laufwerk.
Was mich zu einer weiteren Prognose verleitet: nämlich dass Apple Rechner in Zukunft generell ohne optische Laufwerke kommen werden, stattdessen gibt es von Apple seine Software ja ohnehin nur noch per Download und dank des AppStores werden auch andere Software Firmen dahingehend "erzogen" dass sie ihre Apple Programme gefälligst nur noch per AppStore (Damit Apple auch ja kräftig mitverdienen kann) anzubieten.
Wer noch meint, ein optisches Laufwerk für CDs oder DVDs (BluRay war für Apple ja schon immer ein rotes Tuch, hat es doch einer der vielen Erzfeinde - Sony - federführend entwickelt) zu brauhen muss demnächst auf externes Zubehör, das zu den bekannt horrenden Preisen optional zugekauft werden kann, zurückgreiffen. Alle Anderen werden USB bzw. Thunderbolt-Sticks als Wechelmedien benutzen müssen.

Nochmal zusammenfassend die Apple Modellpalette wie sie wohl nächstes Jahr schon aussehen wird:

- iBook (oder wie auch immer): ein Notebook mit dem Bedienkonzept eines iPad, nicht mehr aufzuklappen, stattdessen ein Touchscreen auf der Oberseite. Kein optisches Laufwerk

- iMac (als warscheinlich einziger verbleibender Desktop Rechner): Touchscreen, kein optisches Laufwerk mehr

Also nur noch generell 2 Modell-Typen, die dafür aber warscheinlich in mehreren Varianten zu haben sein werden, ähnlich wie es ja jetzt schon bei den aktuellen Notebooks der Fall ist.

Heute gibt es das Mac Book, das MacBook Pro und das MacBook Air.
Auch zukünftig wird es wohl die Notebooks in 2 oder 3 grundsätzlich verschiedenen Ausstattungs-Varianten geben, jeweils dann noch in verschiedenen (Display-) Größen.

Auch der iMac wird in verschiedenen Varianten zu haben sein: als "normales" Modell, ähnlich dem Bisherigen: ein 21" und ein 27" (vielleicht auch 24" und 30" ?) Modell mit i5 oder i7 Prozessor
und ein iMacPro, mit den gehabten 21" und 272 (oder eben 24" und 30") und mit standardmässiger SSD Ausstattung und 2 i7 Prozessoren mit jeweils mindestens 6 Kernen.


Wie warscheinlich wird diese Prognose sein?
Tja, das wird sich zeigen!
Ich kann natürlich auch nur im trüben fischen und mich auf meine bisherigen Erfahrungen und Beobachtungen stützen.
Mal sehen. in spätestens einem Jahr sind wir schlauer.

Aber als erstes Indiz noch mal eine weitere kleine Prognose:
Im Herbst wird das neue iPad vorgestellt. Mit 3D Display.
[gone] ..::MP::.. *bleib ma' weg mit deiner SADcard*
26.08.2011
ich sag nur Final Cut X...

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