Kamera bei Minusgraden 15

21.08.2011
Hallo,

kommenden Winter beabsichtige ich eine Reise in die Mandschurei.
Am Zielort herrschen Temperaturen von durchschnittlich Minus 40 Grad.
Da ich dort aber auch sowohl am Tag als auch bei Nacht fotografieren möchte, stellt sich mir die Frage, wie die Kamera (Nikon D7000) diese Temperaturen wohl verkraftet, was dabei zu beachten - außer nachlassender Akku-Leistung bei Kälte - ist und ob es ggfls. gilt, irgendwelche besonderen Schutzmaßnahmen zu treffen / zu beachten!
Hat jemand diesbezüglich irgendwelche Erfahrungen?
21.08.2011
Frag am besten mal den Polarlicht - der hat Nord, Süd und was weiß ich Pol Erfahrung...

...der sollte dir da wohl auf jeden Fall weiterhelfen können.
[gone] LittleJoe
21.08.2011
ich war vor jahren mal im winter in moskau unterwegs und hatte keine probleme...*

akkus immer schoen warm und die kamera auf konstanter temperatur halten - also wenns von draussen rein geht die kamera draussen in die tasche einpacken und drinnen erst einige stunden stehen lassen bevor man sie auspackt....


*) Disclaimer: das war allerdings eine kamera mit kunststoff-gehaeuse (das metallgehaeuse der d7000 wird die kaelte sehr viel besser ins innere leiten!) und NUR temperaturen von schlimmstenfalls -20° tagsueber.....
21.08.2011
Was passieren kann neben "Akku leer".

Das Schmiermittel der Blende, des Verschlusses kann wachsartig bis fest werden und dann funktioniert es nicht mehr richtig.

Ist mir allerdings nur mal mit einer wirklich alten Zweiäugigen( aus den 1960ern) be ca. -12°C passiert. Blende war so festgefroren, das da eher der Hebel abgebrochen wäre als das sich was bewegt hätte.

Ich denke allerdings nicht, dass heute noch dieselben Schmiermittel verwendet werden.

Dirk
[gone] User_224666
21.08.2011
Ein Hauptproblem dürfte der schnelle Wechsel zwischen kalten Außen- und selbst moderaten Innentemperaturen werden. Objektive ohne Innenfokussierung pumpen die kalte Luft in das innere von Objektiv und Kamera und es kommt bei zu schnellem Temperaturwechsel zur Kondenswasserbildung die bleibende Schäden verursachen kann. Also immer ein Transportbehältnis vorsehen, wenn die Kamera nach langem Kälteausflug wieder mit rein soll. So wird der Temperaturwechsel gepuffert.
21.08.2011
Original von M.K.Munich....formerly known as someone else
Frag am besten mal den Polarlicht - der hat Nord, Süd und was weiß ich Pol Erfahrung...

...der sollte dir da wohl auf jeden Fall weiterhelfen können.

*klick*
21.08.2011
Soweit wie ich weiss ist ab -20 schluss mit lustig...

Schau mal nach in wie weit deine mit Dichtungen ausgestattet ist, ich wuerd es meiner Canon 50D nicht antun!!!


Die besten Outdoor SLR's kommen immernoch von Pentax!!!
21.08.2011
Nee, von Nikon :-)

Die FM2 in meiner Vitrine hat in der Anleitung als "Betriebstemperaturen" -26°C bis stehen :-)
Hi,

das Thema gab's schon mal...

Schau mal bei meinen Posts nach und die Frage sollte sich erledigt haben:

http://www.model-kartei.de/forum/laberecke/86747-0-allem-wetter-zum-trotz.html

LG & viel Spaß,
Rolf
21.08.2011
Winter in der Mandschurei ist ein wenig kühl. Wie bist Du denn unterwegs und was für Bilder willst Du machen? Bist Du immer nur kurz draußen, dann halte Deine Phototasche schön warm nimm einen Blimp mit und das sollte reichen.

Bist Du jedoch dauerhaft draußen, dann mußt Du etwas mehr aufpassen. Wenn Du weitgehend allein unterwegs bist, nimm 2 Kameras, eine für innen und eine für außen. Und die für draußen sollte abgedichtet sein, da auf einer abgekühlte Kamera bereits nach ein paar Minuten allein von Deinem Atem, wenn Du die Kamera vor die Nase hältst, eine Eisschicht entsteht. Und wenn sie nicht dicht ist - dann ist die Eisschicht eben auch drinnen. Wenn Du länger unterwegs bist, wirst Du also um die Profiklasse nicht herum kommen.
Ich muß allerdings sagen, daß ich zu Nikon da nichts sagen kann, da ich grundsätzlich etwas herber unterwegs bin und daher auch Olympus bevorzuge,

Das nächste Problem die Akkus - die Laufleistung ist nicht das Problem, laß sie kalt, dann leeren sie sich auch nicht. Nur den aktiven und den nächsten Wechselakku am Körper tragen. Problematischer ist auch hier das allgemeine Materialverhalten, wie Sprödigkeit, Kristallisation und halt die Materialdehnung- bzw. Schrumpfung. Im Zweifelsfall Hersteller kontaktieren oder externen Batteriepack verwenden.

Stative - Berlebach - mit dem Rest wirst Du keinen Spaß haben. Ich war Anfang des Jahres das erste (und das letzte) mal seit Jahren wieder mit dem Flugzeug unterwegs und mußte aufs Gewicht achten und habe dafür dann ein Karbon-Stativ genommen - schlechte Idee, zieht die Wärme nur wenig langsamer aus den Händen als z.B. Alu o.ä. Das nächste mal bin ich dann wieder mit Schiff und Auto und meinem Berlebach unterwegs.

Du hast noch genug Zeit, besorg Dir einen Holzgriff für Deine Kamera, Pentax und Alpa haben sowas, bzw. mal gehabt. In der Bucht solltest Du sowas aber finden können bzw. laß es Dir vom Tischler Deines Vertrauens anfertigen und montiere darauf einen Fernauslöser. Denn die Kamera zieht Dir selbst durch die dicksten Handschuhe die Wärme aus den Fingern, wenn Du sie in der Hand trägst.

Die Wärmepads die immer angeboten werden, kannst Du vergessen. Wirken viel zu kurz und nicht stark genug. Bist Du mit dem Flugzeug unterwegs entfallen auch die praktischen Katalytöfen für die Hände - Könnte Probleme bei der Sicherheitskontrolle geben oder hier neu kaufen, mitnehmen nach China und dort vor der Abreise verschenken.
22.08.2011
Original von Düsseldorf-Foto (bald wieder in China)
kommenden Winter beabsichtige ich eine Reise in die Mandschurei.
Am Zielort herrschen Temperaturen von durchschnittlich Minus 40 Grad.
Da ich dort aber auch sowohl am Tag als auch bei Nacht fotografieren möchte, stellt sich mir die Frage, wie die Kamera (Nikon D7000) diese Temperaturen wohl verkraftet, was dabei zu beachten - außer nachlassender Akku-Leistung bei Kälte - ist und ob es ggfls. gilt, irgendwelche besonderen Schutzmaßnahmen zu treffen / zu beachten!
Hat jemand diesbezüglich irgendwelche Erfahrungen?

-40° C ist wirklich schon extrem - da ist es sinnvoll, sich ein paar Gedanken drum zu machen.

Meine Erfahrungen plus Informationen von Nikon und Leitz:

- Bis ca. -25° C sind die Stromquellen das Problem, also Batterien und Akkus. Die Kameramechanik selbst friert da noch nicht ein, es sei denn vielleicht, diese tiefen Temperaturen wären auch noch kombiniert mit hoher Luftfeuchtigkeit. (Was aber eigentlich in der Natur nie vorkommt - extrem kalt = sehr trocken.)

- Jenseits der -25° C sollte man den Kamerahersteller bzw. dessen Vertragswerkstatt fragen, ob sie "Spezialschmiermittel" empfehlen. (Kein Witz.) Irgendwann werden nämlich die Schmiermittel in der Verschluss- und der Spiegel-Mechanik zäh. Und auch die elektronischte Kamera hat noch Mechanik eingebaut. Und Objektive sowieso. Autofocus wird auch irgendwann zäh.

Die Hersteller gehen in ihren Angaben übrigens gern auf Nummer sicher, Nikon nennt für die D700 als "Betriebsbedinungen" eine Umgebungstemperatur von 0-40° C, also gar keinen Frost, und eine Luftfeuchtigkeit bis maximal 85%. Bekanntlich funktionieren aber Nikons auch noch bei zweistelligen Minusgraden, sogar wenn man sie über Nacht im Auto lässt (mir mal mit 'ner D70 passiert), und auch im Dschungel bei 100% Luftfeuchtigkeit.

Mit der Kamera oder Objektiven an sich habe ich noch nie Kälteprobleme gehabt, und ich habe schon bei -20° C fotografiert, und auch schon stundenlang bei ca. -10° C auf Fußballplätzen u.ä. gestanden.

Was wie gesagt der Schwachpunkt ist: Batterien, Akkus. Da hilft nur: Ersatzakkus möglichst warm in der Hosentasche oder ähnlich aufbewahren, und damit rechnen, daß die Akkuleistung drastisch in den Keller geht, man also mehr Ersatzakkus braucht und häufiger aufladen muß. Gummi wird spröde, das heißt also: vorsichtig behandeln, und damit rechnen, daß z.B. Gummiarmierungen von Objektiven oder Kameras nicht besser werden, wenn man sie solchen Temperaturen aussetzt.

Andererseits: Kameras und Objektive sind Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge - wenn man in der Mandschurei ist und fotografieren will, dann müssen die da durch. Und im Winter in der Mandschurei zu reisen und nicht zu fotografieren... äh... fände ich völlig undenkbar. Wann kommt man da schon mal hin.

Auch Fotografen frieren übrigens irgendwann ein - dagegen hilft ein Besuch im Military- oder Jäger-Shop des Vertrauens, es gibt durchaus brauchbare Lösungen für Finger-Taschen-Heizungen.
24.08.2011
Vielen Dank für die Infos!

Ich werde es mal mit der Kamera riskieren!
Schließlich hat Tom Rohwer Recht: Kameras SIND Gebrauchsgegenstände!
Sie sollten also schon was abkönnen!
Und vielleicht ist ja doch nicht sooo kalt...
:-)))
Auf jeden Fall werde ich mir noch einen(oder auch 2) Ersatzakku besorgen. Bin ja zum Glück in Kürze u.a. wieder in Hong Kong - da gibt´s die Original zu zivilen Preisen...
:-)))

K.H. Munich, vielen Dank für den Tipp mit "Polarlicht" - habe ihn mal angeschrieben.

Wanderpfotograph, ich bin in der Großstadt Harbin und besuche dort das "Schnee- und Eisfestival". Hier mal ein Link:

http://www.chinareise.com/harbin/harbin-eisfestival.php

Werde hier an dieser Stelle berichten, sobald ich diese Reise hinter mich gebracht habe!


Gruß
Peter aka Düsseldorf-Foto
13.09.2011
Original von M.K.Munich....Fäschn!
Frag am besten mal den Polarlicht - der hat Nord, Süd und was weiß ich Pol Erfahrung...

...der sollte dir da wohl auf jeden Fall weiterhelfen können.



Leider gehört "Polarlicht" anscheinend zu der unhöflichen Sorte Mensch, die es offenbar nicht nötig hat, auf Nachrichten zu antworten!
Oder er hütet eifersüchtig seine "Pol-Erfahrungen" und will sie mit niemandem teilen!
Jedenfalls habe ich keine Antwort von ihm bekommen (obwohl er ja sonst häufig hier in den Foren seinen Senf dazu gibt..)

Vielleicht kann aber sonst noch jemand was zu dem Thema beisteuern???
13.09.2011
Hallo Düsseldorf-Foto:

Üblicherweise bin ich nicht so unhöflich. Ich habe in den letzten 5 Jahren so viele pn's
zu Kameras in grosser Kälte geschrieben, nicth nur hier - auch in anderen Foren,
Fotografen durch die Eiswüsten von Spitzbergen geschleppt, dass ich ab und an
den Überblick verliere. Du bist nun einer der Leidtragenden.
Ich bitte höflich um Entschuldigung. Du kriegst in 10 Minuten eine pn-Antwort.

Heiner
13.09.2011
Original von Polarlicht
Hallo Düsseldorf-Foto:

Üblicherweise bin ich nicht so unhöflich. Ich habe in den letzten 5 Jahren so viele pn's
zu Kameras in grosser Kälte geschrieben, nicth nur hier - auch in anderen Foren,
Fotografen durch die Eiswüsten von Spitzbergen geschleppt, dass ich ab und an
den Überblick verliere. Du bist nun einer der Leidtragenden.
Ich bitte höflich um Entschuldigung. Du kriegst in 10 Minuten eine pn-Antwort.

Heiner



Kein Problem, kann vorkommen! :-)
Jedenfalls vielen Dank für Deine - übrigens sehr informative - PN.

Gruß
Peter

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