Frage zu Pol- und Beautyfilter 20

[gone] Nite Owl
09.05.2011
Hallo,

ich spiele mit dem Gedanken filtertechnisch "aufzurüsten" und bin daher auf der Suche nach einem brauchbaren, zirkulären Polfilter für ein Canon EF-S 17-55er Objektiv (77mm).

Im Internet gehen die Meinungen leider auseinander und Fotografen greifen häufig zu Hama. Irgendwie hört man davon auch viel negatives, wie z.B. durch Hama-Filter verursachte Unschärfen, Vignetten, etc. Also lieber zu einem teuren "Käsmann" greifen?
Wieder andere meinen die Unterschiede zwischen teuren Produkten und den "billligeren" seien auf den Bildern nicht zu erkennen.

Könnt ihr mir da eine bestimmte Marke empfehlen?

Desweiteren interessiere ich mich für Weichzeichner-, bzw. Beautyfilter und habe mir folgenden ins Auge gefasst:

http://www.schneiderkreuznach.com/fotofilter/weichzeichner.htm

Hat jemand schon mit diesen Filtern gearbeitet? Bringt's was, sodaß es die Beautyretusche erleichtert oder eher nur Beutelschneiderei?

Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen. :-)

MfG
Nite Owl
Ich arbeite mit Polfiltern von Hama und Heliopan in zig verschiedenen Größen und kann nicht meckern.
09.05.2011
ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich von weichzeichnungsfiltern am objektiv gar nichts halte. wenn man man als effekt 'ne weichzeichnung braucht, lässt die sich auch im nachhinein in photoshop realisieren...
09.05.2011
Hallo,

bei den Filtern ist es aus meiner Sicht so, jeder Filter "verschlechtert" das Bild, da das Licht durch ein weiteres Gals muss. Die Objektive sind in ihrer Berechnung hierfür nicht ausgelegt.

Es gibt gute und schlechte preiswerte Filter. Je teurer die Filter bei Markenherstellern sind um so größer ist die Chance, dass diese negativen Auswirkungen gering sind und die Filter in der Regel gegen Schäden durch berühren und reinigen unempfindlicher sind. Wie stark die Auswirkung ist stellt meiner Erfahrung nach am besten jeder für sich selber fest. In fast jedem Fotogeschäft kannst Du einen Filter für zwei drei Testfotos nutzen und die Ergebnisse am heimischen Monitor ansehen und dann selber entscheiden.

Ob ein weichzeichner als Filter wirklich eine gute Lösung ist hängt von deinem Bildstiel ab. Es werden halt alle Bereiche des Bildes etwas weicher. Wenn Du die bilder out of Cam verwenden willst eine gute Lösung, die man über die Lichtgestaltung unterstützen kann.

Wenn Du die Bilder eh am Rechner bearbeitest, hast Du halt ein verändertes Ausgangsmaterial.

Ich verwende inzwischen ausschließlich noch UV und Pol Filter.

LG Frank
09.05.2011
Ich nutze eigentlich gar keine Filter. Weichzeichnungsfilter u.ä. habe ich lediglich früher in der analogen Fotografie eingesetzt.
[gone] User_224666
09.05.2011
Wenn es ein Pol sein muß - was in Sachen Reflexe ein Vorteil sein kann - einfach in den Laden gehen und mehrere durchfotografieren. Je planer die Frontlinse des Objektivs ist, desto größer werden die Nachteile durch den Filter, aber das variiert von einer Filter-Objektivkombination zu nächsten.
[gone] User_39125
09.05.2011
Weichzeichner und Farbfilter sind heute wirklich besser im Rechner aufgehoben.
Ich würde zu Polfilter, Graufiltern und Grauverlaufsfiltern raten und evtl. eins der Cokinsysteme ins Auge fassen. Die Lösung ist optisch nicht viel schlechter als Einschraubfilter jedoch deutlich flexibler da sich die Filter einfacher kombinieren lassen.
[gone] User_81538
09.05.2011
Wenn ein Filter dann ein zirkularer polfilter
Macht Praktisch Sinn ... Glas und Wasseroberflächen.
Denn Rest vergiss einfach.

lg.
09.05.2011
genau ... da hab ick och immer ne alte strumpfhose übers objektiv gezerrt ... fürs weichzeichnen ;o)


Original von cash - just ask for...
Ich nutze eigentlich gar keine Filter. Weichzeichnungsfilter u.ä. habe ich lediglich früher in der analogen Fotografie eingesetzt.
[gone] falschbelichtung ( o.O )
09.05.2011
Polfilter sind toll, schlucken aber z.T. erheblich Licht. Ein recht netten Überblick über die verschiedenen Qualitäten gibs auf Traumflieger (link).

Farbfilter stehe ich persönlich skeptisch gegenüber, haben aber auch heute in Einzelfällen durchaus noch eine Berechtigung.

Weichzeichner/Mosaiklinsen/Versatzfilter sind, wie schon zahlreiche Leute gesagt haben, einfacher mit dem Computer zu handhaben und lassen vor allem die Option ob man wirklich will oder dann doch nicht, offen.

"Beautyfilter" sind soweit mir bekannt, diese Dinger die in der Mitte einfach nur n Stück Glas haben und zu den Rändern hin eine Unschärfe imitieren, also praktisch den Freistellungseffekt einer offenen Blende nachahmen. Also praktisch auch Weichzeichner nur mit größerer Schärfefläche. Was ich davon halten soll, weiß ich nicht so recht - im Zweifel würde ich es aber auch dem Computer überlassen, anstatt ne weitere Glasscheibe mit allen Konsequenzen zu riskieren.
10.05.2011
"Beauty Filter" sind eigentlich obsolet geworden mit den digitalen Prozessen.

Ich verwende wenn überhaupt Pol oder evtl. mal Graufilter, die mir das Licht drosseln, wenn zuviel da ist!!

Bei Pol-Filter: B&H, Käsemann, Heliopan oder neu: die GM Variante mit Nanovergütung.

VG Holger
10.05.2011
wie schon festgestellt, gibt es zu filtern unterschiedliche meinungen. wie immer in der fotografie gibt es auch nicht DIE lösung.

beim polfilter ist es leicht. die "bildverschlechterung" steht in keinem verhältnis zum riesigen effekt des polfilters und ist für mich ein no-brainer. einsatz ist vorwiegend "blauer himmel", wenn man "mit" der sonne fotografieren möchte. die kontrastverstärkung und das tiefe blau des himmels bekommt man in PS nur schwer hin. zweiter einsatzbereich sind reflexionen, da ist PS ohnehin machtlos und keine alternative.

bei anderen filtern ist das eine glaubensfrage. ich behaupte, dass ein softfilter anders funktioniert, als wenn man das in PS simuliert. ein schönes beispiel sind auch lensbaby objektive. da behaupten viele, dass man das auch in PS machen kann, aber alleine die chromatische aberation bekommt man so niemals hin.

david hamilton hat z.b. einen normalen glasfilter mit vaseline beschmiert und so die stärke des effekts kontrolliert. ob man das so in PS hinbekommt, wage ich zu bezweifeln. der effekt eines echten filters ist eben oftmals anders und viele fotografen bevorzugen das reale ding. andere haben lieber perfektes rohmaterial und toben sich dann in PS aus. beides ist legitim und möglich.

bei den filtern ist wichtig, dass die möglichst plan sind. schneider kreuznach ist hier high-end. ich habe einen zirk pol der kostet 150,- euro. B&W wäre ebenfalls eine top wahl. ich hatte aber auch schon hama. groß falsch machen kannst du da nichts. du wirst beim durchtesten im laden vermutlich keinen echten unterschied sehen. alleine die wahl der blende kann riesige unterschiede ausmachen und verfälscht u.u. das ergebnis.

von china noname ware würde ich jedoch abraten. zudem gibt es qualitätsunterschiede in der bauhöhe (bei polfilter). die guten hersteller bieten besonders flache bauweisen für weitwinkel an. so entsteht auch keine vignettierung in den ecken. der unterschied in der bauhöhe ist bei polfiltern teilw. enorm!

wenn es dir beim beautyfilter vorwiegend auf ebene haut ankommt, kannst du auch mal in PS workshops schauen, weil es hier heute sehr viele möglichkeiten jenseits des matschweichzeichners gibt.
10.05.2011
dann tu ich auch mal meine Meinung dazu.

Wer nur digital fotografiert braucht im Normalfall nur:

klare Glasfilter, als Objektivschutz, sofern man das möchte. Oder für besondere Effekte wie z.B. Vaseline, Regentropfen, ...
Polfilter, für Reflexionsbeseitigung und kräftigere Farben.
Graufilter, falls zuviel Licht ist oder für Langzeitbelichtungen (am Tage).
Grauverlaufsfilter, bei hohen Kontrasten, z.B. dunkler Boden und heller Himmel. Davon braucht man dann vielleicht sogar mehrere, mit verschiedenen Verläufen.
Infrarotfilter, für Infrarotaufnahmen.

Und dann gab es da noch einen Filter den man gegen Dunst bei Teleaufnahmen einsetzt, komme jetzt aber nicht drauf ob es der UV- oder Skylightfilter, oder ein ganz anderer, war.

Wer analog in bunt fotografiert, die Negative und Positive einscannt und letztendlich am Computer das Bild erschafft, sollte auch mit den genannten Filtern hinkommen.

Wer es komplett analog macht, oder in S/W, der kann in jedem älteren Fotobuch nachlesen welche Filter wofür benötigt werden.
11.05.2011
Weichzeichnen:

Ich mag den Effekt in Lightroom (2; 3er ist aber schon bestellt :-) nicht so wirklich. Portraiture ist mir zu übertrieben. Bei Blende 11 - 16 ist der Weiße Cokin-Netzfilter Toll. Der Sunsoft ist leider für's APS-C - Format zu extrem.

Am PC nachhinein nicht machbar sind Polfilter, IR-Filter und Neutralgraufilter.

Bin Aber Sigma-Fotograf, was bedeutet, dass 1.) sich der Sensor sehr filmähnlich verhält und 2.) die meisten Algorithmen für Bayer-Sensoren optimiert sind, also Weichzeichnen im PC nix wird.

LG
[gone] Nite Owl
11.05.2011
Danke erst einmal für die zahlreichen Antworten!

Ich denke was den Polfilter angeht würde ich wohl zu B&W greifen.
Verwenden wollte ich das Teil eigentlich für Fashion-Fotos mit viel Himmel, sowie Fashion-Fotos am Strand, leider stand auch irgendwo im Netz, dass Polfilter "angeblich" dazu beitragen, dass Gesichter nicht mehr so plastisch aussehen und diese Filter daher eher für Landschaftsaufnahmen geeignet sein sollen.

Den Beautyfilter wollte ich für einige Portraits eventuell als künstlerisches Stilmittel einsetzen. Laut B&W schafft diesen Effekt bis heute keine Bildbearbeitung, ob das stimmt weiss ich leider nicht.
Weichzeichner via Photoshop gefallen mit momentan immer weniger, sodaß ich mittlerweile Beautyretuschen via Dodge&Burn und Reparaturwerkzeugen mache. Der Spaß dauert dann schonmal 8 Stunden allein für die Retusche... irgendwie dachte ich ein Beautyfilter könnte mir die Arbeit ein wenig erleichtern.
[gone] falschbelichtung ( o.O )
11.05.2011
Original von Nite Owl
Danke erst einmal für die zahlreichen Antworten!

Ich denke was den Polfilter angeht würde ich wohl zu B&W greifen.
Verwenden wollte ich das Teil eigentlich für Fashion-Fotos mit viel Himmel, sowie Fashion-Fotos am Strand, leider stand auch irgendwo im Netz, dass Polfilter "angeblich" dazu beitragen, dass Gesichter nicht mehr so plastisch aussehen und diese Filter daher eher für Landschaftsaufnahmen geeignet sein sollen.

Den Beautyfilter wollte ich für einige Portraits eventuell als künstlerisches Stilmittel einsetzen. Laut B&W schafft diesen Effekt bis heute keine Bildbearbeitung, ob das stimmt weiss ich leider nicht.
Weichzeichner via Photoshop gefallen mit momentan immer weniger, sodaß ich mittlerweile Beautyretuschen via Dodge&Burn und Reparaturwerkzeugen mache. Der Spaß dauert dann schonmal 8 Stunden allein für die Retusche... irgendwie dachte ich ein Beautyfilter könnte mir die Arbeit ein wenig erleichtern.

Die meisten Weichzeichner arbeiten ja auf die Fläche. Den Randunschärfe-Effekt vieler gängiger Weichzeichen-Filter erreicht man mit "Tiefenschärfe abmildern" (Ich glaub das hieß in irgend nem anderen Programm auch mal Focal-Blur)
13.05.2011
von B&W gibt es auch "flache" pol-filter für weitwinkel. dadurch gibt es keine vignettierung (macht wirklich was aus!) hatte ich mal und war top!

wenn du es für himmel verwendest, ist das gesicht ja typischerweise recht klein zu sehen und es kommt mehr auf den gesamteffekt des bildes an. "weniger plastisch" ist mir da noch nie aufgefallen. für portraits würde ich den pol ohnehin nicht einsetzen.

die beautyretusche, wie du sie machst ist das, was auch bei den großen so gemacht wird (dodge&burn). du kannst zusätzlich noch mit dem rotkanal arbeiten und die unreinheiten generell sichtbar abmildern, ohne an schärfe zu verlieren (musst du ein tutorial besorgen, ist nicht in 2 sätzen erklärt). das ist aber auf jeden fall auch ein weg, den viele nutzen. in der S/W fotografie wurde früher ein orange oder rotfilter genau für den selben effekt benutzt. durch den rotfilder in PS nutzt du den rotkanal für die luminanz und gleichst damit unreinheiten aus und macht somit den gleichen effekt - nur dass es eben auch in farbe funktioniert (da nur über luminaz geregelt wird). das nimmt dir auch viel ab.

beim reinen beautyfilter hast du vermutlich global weniger schärfe. das musst du dann halt in kauf nehmen...
13.05.2011
hä ? .... das müsstest du mir mal erklären, bitte .
haben wir nicht fast alle einen bayerfilter auf dem chip ?


Original von Exifoto
Bin Aber Sigma-Fotograf, was bedeutet, dass 1.) sich der Sensor sehr filmähnlich verhält und 2.) die meisten Algorithmen für Bayer-Sensoren optimiert sind, also Weichzeichnen im PC nix wird.

LG
13.05.2011
Original von Exifoto
Weichzeichnen:

Ich mag den Effekt in Lightroom (2; 3er ist aber schon bestellt :-) nicht so wirklich. Portraiture ist mir zu übertrieben. Bei Blende 11 - 16 ist der Weiße Cokin-Netzfilter Toll. Der Sunsoft ist leider für's APS-C - Format zu extrem.


Vielleicht in PS machen? Das Weichzeichnen kann man doch gut kontrollieren. Um einen Softener nachzubilden brauchst du einen Weichzeichner, der mehr die hellen Bereiche streut. Näherungsweise durch mischen zweier Ebenen (Gausfilter und Original mittels "aufhellen")

Original von Exifoto

Am PC nachhinein nicht machbar sind ... Neutralgraufilter.

bedingt :-) So lange es nicht clippt, einfach die Helligkeit herabsetzen :-) Aber das ist ja nicht der Grund für den Einsatz von ND-Filtern :-)

Original von Exifoto

Bin Aber Sigma-Fotograf, was bedeutet, dass 1.) sich der Sensor sehr filmähnlich verhält und 2.) die meisten Algorithmen für Bayer-Sensoren optimiert sind, also Weichzeichnen im PC nix wird.

LG


Sounds like Quatsch. Da wo Weichzeichner zum Einsatz kommen, ist die Bayer-Transformation, so sie denn benötigt wurde, längst gelaufen. (Je weicher und unschärfer das Bild bei der Aufnahme, desto besser funktioniert die Bayer-Interpolation, aber darum geht's ja nicht)

k|d
13.05.2011
Original von Neo Art
hä ? .... das müsstest du mir mal erklären, bitte .
haben wir nicht fast alle einen bayerfilter auf dem chip ?


[quote]Original von Exifoto
Bin Aber Sigma-Fotograf, was bedeutet, dass 1.) sich der Sensor sehr filmähnlich verhält und 2.) die meisten Algorithmen für Bayer-Sensoren optimiert sind, also Weichzeichnen im PC nix wird.

LG
[/quote]

jep, das ist bei sigma nicht anders als anderswo.

ausnahme wären beispielsweise die hasselblad multishots, die den sensor im micrometerbereich verschieben, um den bayereffekt (mosaikeffekt) zu eliminieren. da wird also der bayersensor um genau die pixelbreite verschoben, damit an der selben stelle (nacheinander) alle farben aufgenommen werden - ergo kein mosaikeffekt mehr und aufnahmedaten wie bei einem 3-chip sensor. nachteil bei dem system ist natürlich, dass mehrere aufnahmen des selben objekts geschossen werden müssen (multishot) und das naturgemäß etwas dauert (funktioniert also nur bei still, landschaft, etc.).

kein chip verhält sich wie film, weil es die filmtypischen sättingskurven im digitalbereich gar nicht gibt. das kann man nur durch bittiefe einigermaßen in den griff bekommen. bei den günstigen kameras liegen die aber meist nur zwischen 11-14 bit.

weichzeichnen am PC geht immer.

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