bildbearbeitung/composing kennzeichnen???? 71

11.04.2011
Original von Java89
Ich finds es als Modell schon vorteilhaft zu wissen, wie viel ein Fotograph bearbeitet!

Auch wenn's völlig OT ist (weil ich sonst nämlich in die Tastatur beiße...):

Es heißt entweder Fotograf oder Photograph. Aber nicht Photograf und auch nicht Fotograph.

Das Wort rührt ursprünglich von den beiden griechischen Wörtern "phos" (Licht) und "graphein" (schreiben) her. "Photgraphieren" gleich: "mit Licht schreiben".

Als die Photographie entstand, also Mitte/Ende des 19.Jahrhunderts, da schrieb man im Deutschen solche Fremdwörter, die aus dem Griechischen stammen, noch konsequent mit "ph". Photographie, Pornographie, Geographie, ...

Im Laufe des 20.Jahrhunderts wurde des "ph" in solchen Fremdwörtern zunehmend durch das "f" ersetzt. Und so wurde aus "Photographie" schließlich "Fotografie".

Man kann selbstverständlich beides verwenden, und ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn man (ich mache das auch) manche dieser Fremdwörter in der modernen Fassung verwendet (z.B. "Fotograf"), und andere in der altmodischen Fassung z.B. ("Geographie").

Aber dieses, pardon, dusselige "Fotograph" ist ein absolutes Unding.
11.04.2011
Original von Horst G .............. Punkt !! aka DER LOLLIGRAF
Klar, die Zeiten haben sich geändert....

Aber ich frage mich, wie man ein Model einschätzen soll wenn nur gepimpte und glattgebügelte Fotos auf ihrem Profil sind

Das Problem resultiert einfach aus dem völligen Verkennen des Sinns und Zwecks einer Sedcard.

Eine Sedcard soll dazu dienen, ein realistisches Bild von einem Model zu geben, so daß Fotografen, ArtDirektoren, Booker, etc.pp. einschätzen können: eignet sich dieses Model als Rohmaterial für die geplanten Fotos?

In der MK dienen Model-Sedcards üblicherweise dazu, daß Models eine möglichst "schöne" Auswahl der Fotos zeigen, für die sie schon gemodelt haben. Die MK-Sedcard ist insofern mehr ein "Model-Book" als eine "Model-Sedcard".

Eigentlich wäre es sehr einfach, auf einer Online-Sedcard beides miteinander zu verknüpfen: sowohl Sedcard als auch Book. Aber so überlegt gehen nur wenige Leute hier an die Sache ran, und außerdem liegen die Models, die das nicht tun, vermutlich auch nicht ganz falsch in der Annahme, daß die meisten MK-Fotografen heillos damit überfordert wären, ein paar ungeschminkte, ungeneatete Model-Fotos anzuschauen und sich anhand dieser dann vorzustellen, wie das Model in Wirklichkeit wohl aussieht und wie man mit ihm arbeiten kann.
11.04.2011
Original von Hermann Klecker
[quote]Original von Horst G .............. Punkt !! aka DER LOLLIGRAF



Ich für meinen Teil habe zu analogzeiten NUR Dias gemacht. Da konnte man nix bearbeiten - die Fotos mussten sitzen - und wurden 1:1 gedruckt bzw. geprintet.


Dias können natürlich montiert werden, wie anderes Fimmaterial auch.

Redaktionen, die damals auf Dias bestanden haben, bestehen heute zeitnah auf RAWs. Dabei kommt es nicht auf die reine Fotografie an sondern auf den Dokumentationscharakter der Bilder. [/quote]
Im Regelfall wird man aus der Redaktion geprügelt, wenn man mit RAWs kommt - die passen nämlich in keinen Workflow.

In Wirklichkeit war es etwas anders:

"Früher", also in den 60er, 70er und 80er Jahren, lief Farbfotografie in den Printmedien (Zeitschriften, Zeitungen hat eh keiner in Farbe gedruckt) ausschließlich über Dias.

Das hatte verschiedene Gründe, der wichtigste war, daß man Dias schnell und einfach auf einem Leuchtpult anschauen kann, anders als Farbnegative, die orange maskiert sind und auf denen selbst der versierteste Bildredakteur nix mehr erkennen und beurteilen konnte. (Anders als S/W-Negative, SW-Fotos kann man mit der nötigen Erfahrung auch recht gut im Negativ begutachten.)

Ein anderer Grund dafür war, daß Dias in der Lithotechnik, beim Erstellen der Rasterfilme für die Druckplatten, gewisse Vorteile hatten.

Ende der 80er und in den 90er Jahren, als immer mehr Tageszeitungen auch Farbe druckten und die Drucktechnik weitgehend digitalisiert wurde, setzten sich Farbnegativfilme durch, die dann automatisiert durchgescannt wurden, um den Redakteuren eine Auswahl zu ermöglichen.

Das war eine kurze Zwischenphase, die von der kompletten Umstellung auf Digital abgelöst wurde. Heute findet der Bilderworkflow im Medienbereich zu 99,999 Prozent über JPEGs statt, auf die alle Redaktionssysteme eingerichtet sind, die systemunabhängig sind und die ggf. als Ausgangsmaterial für weitere Bearbeitung dienen. RAW werden nur in sehr seltenen Fällen genutzt, einfach schon aus dem Grund, daß keine Redaktion und keine Druckvorstufe sich Dutzende von RAW-Konvertern installieren mag. Davon abgesehen, daß Redakteure eh nur gucken und nicht bearbeiten sollen.

Insofern ist das JPEG der Nachfolger des Dias, nicht das RAW.
11.04.2011
Original von Pixelspalter
[quote]Original von TomRohwer
De facto sind alle Fotos, die hier gezeigt werden, bearbeitet. Sie werden in ihrer Größe reduziert, was einen gewissen Schärfe- und Detailverlust bedeutet. Sie werden in Tonwerten und Farben korrigiert, und sei es nur, um den gewünschten "natürlichen Eindruck" überhaupt erstmal herbeizuführen.


Ich denke sowas kann man aber in Anlehnung an analoge Zeit eher "entwickeln" nennen statt "bearbeiten"[/quote]
Die Übergänge sind in der Digital-Zeit genauso fließend wie in der Analog-Zeit, in der ich auch schon mit der Wahl des Filmentwicklers die ersten Weichen in der Bearbeitung gestellt habe.

Bearbeitung geht dann los, wenn selektiv einzelne Bereiche verändert werden statt das ganze Bild (mal diese 1-klick-Filter ausgenommen)

Nö. Wirklich nicht. Bearbeitung geht schon los, wenn aus einem Farbfoto ein S/W-Foto wird, oder wenn bestimmte Farbstimmungen erzeugt werden.

Die allermeisten Bearbeiten betreffen das ganze Bild - nicht nur Teile.

Was Du meinst, sind keine "Bearbeitungen", sondern schlicht: Montagen.

Das, worüber hier teilweise als "Bearbeitung" geredet wird, nennt man seit über 100 Jahren schon - "Bildmontage".
11.04.2011
Original von Henning Zachow *Mona cool und lässig ;)*
hm... ich freu mich schon, wenn zumindest ein teil der besucher nicht erkennt, dass es sich bei einem vermeintlichen outdoor-bild um ein composing handelt ;)

*beispiel*

Sehr gut gemacht, aber man sieht's daran, daß das Licht nicht 100prozentig aufgeht. (Wenn man einen Blick dafür hat.)
11.04.2011
Original von TomRohwer
Die allermeisten Bearbeiten betreffen das ganze Bild - nicht nur Teile.
Was Du meinst, sind keine "Bearbeitungen", sondern schlicht: Montagen.
Das, worüber hier teilweise als "Bearbeitung" geredet wird, nennt man seit über 100 Jahren schon - "Bildmontage".


Tja, immer diese Begrifflichkeiten. Wenn ich drei Pickel aus einem Bild wegstemple, dann ist es noch keine Montage
Das was Du unter Montage verstehst ist das was hier unter Composing geführt wird ;)

wie gesagt, für mich fallen Angleichen der Tonwerte und der Farben (auch wenn es eine Umwandlung in SW ist) unter "Entwicklung" aus dem Raw
= Realität unter einem anderen Blickwinkel betrachtet

Beauty-Retusche, Möbel geraderücken, Flecken im Hintergrund entfernen usw fällt unter Bearbeitung
= Realität beschönigt

Und ein Composing ist es, wenn Hintergründe getauscht werden oder ein komplett anderes Bildwerk entsteht
= Hat mit der Realität kaum mehr was zu tun
Ich sehe mich nicht als Fotograph ODER Bildbearbeiter.
Beides gehört für mich persönlich als Teil zum Ganzen. Somit sehe ich auch keinen Bedarf, die einzelnen Schritte gesondert ausweisen zu müssen.

Der Gesamteindruck auf den Betrachter zählt. Nicht, wie man dahin gekommen ist.

Die Resultate sind auch bei mir auf ganz unterschiedliche Arten enstanden. Mal mit ganz viel EBV, mal direkt aus dem RAW, ganz ohne EBV ... etc.

Fotografie ist so ein vielseitiges Gebiet, da gibt es für mich nicht NUR das Eine ODER das Andere ... also wieso soll man es getrennt von einander mitteilen?
11.04.2011
Original von TomRohwer
[quote]Original von Henning Zachow *Mona cool und lässig ;)*
hm... ich freu mich schon, wenn zumindest ein teil der besucher nicht erkennt, dass es sich bei einem vermeintlichen outdoor-bild um ein composing handelt ;)
*beispiel*

Sehr gut gemacht, aber man sieht's daran, daß das Licht nicht 100prozentig aufgeht. (Wenn man einen Blick dafür hat.)[/quote]

Die Frage ist, ob es Dir aufgefallen wäre, wenn Du es nicht gewußt hättest.
Selbst Composings, die auf den zweiten Blick immer noch echt aussehen können mit mathematischen Methoden enttarnt werden.
In der c't gab es glaub ich letztes Jahr mal einen Wettbewerb bei der man eine möglichst authentische Montage basteln sollte während Bildforensiker versucht haben, Bildfehler zu finden um sie zu enttarnen

Der Artikel dahinter war auch ganz interessant, mit was für Methoden vorgegangen wird und was für übliche Störungen Stempeleien und sonstige Manipulationen hinterlassen
[gone] Hermann Klecker
11.04.2011
Original von Pixelspalter
[quote]Original von TomRohwer
Die allermeisten Bearbeiten betreffen das ganze Bild - nicht nur Teile.
Was Du meinst, sind keine "Bearbeitungen", sondern schlicht: Montagen.
Das, worüber hier teilweise als "Bearbeitung" geredet wird, nennt man seit über 100 Jahren schon - "Bildmontage".


Tja, immer diese Begrifflichkeiten. Wenn ich drei Pickel aus einem Bild wegstemple, dann ist es noch keine Montage
[/quote]

Richtig. Das ist eine Retouche.

Gabs früher aber auch schon.


Das was Du unter Montage verstehst ist das was hier unter Composing geführt wird ;)

wie gesagt, für mich fallen Angleichen der Tonwerte und der Farben (auch wenn es eine Umwandlung in SW ist) unter "Entwicklung" aus dem Raw
= Realität unter einem anderen Blickwinkel betrachtet

Beauty-Retusche, Möbel geraderücken, Flecken im Hintergrund entfernen usw fällt unter Bearbeitung
= Realität beschönigt

Und ein Composing ist es, wenn Hintergründe getauscht werden oder ein komplett anderes Bildwerk entsteht
= Hat mit der Realität kaum mehr was zu tun


Das RAW entspricht eher dem entwickelten Negativ - oder eben dem Dia.

Es gibt Einflußfaktoren von der Belichtung zum Negativ/Dia, genau wie es Einflußfaktoren gibt von der Belichtung zum RAW.

Das, was wir eher unter Bearbeitung verstehen, was sich also ebenfalls wie das Entwickeln aufs ganze Bild beziet, um Unterschied zum Entwickeln aber nur auf ein Bild und nicht auf (i.d.R.) einen ganzen Fillm, entspricht dann eher dem Vergrößern bzw. Abziehen, also der gesamten Palette der Dunkelkammerarbeit mit Ausnahme der Filmentwicklung.
11.04.2011
ich finde ja lustig wieviel zeit und arbeit die leute da reinstecken ... und glauben was für wunderwerke sie damit geschaffen haben

hat schon mal einer von denen hier damit auch was verdient? ... ich meine geld und keine almosen die auf die stunde gerechnet weniger ergeben als ein job beim frittenschwenken
im mc-doof ...
11.04.2011
Du weißt was ein Hobby ist?!
11.04.2011
Original von TomRohwer
[quote]Original von Java89
Ich finds es als Modell schon vorteilhaft zu wissen, wie viel ein Fotograph bearbeitet!



Es heißt entweder Fotograf oder Photograph. Aber nicht Photograf und auch nicht Fotograph.

Das Wort rührt ursprünglich von den beiden griechischen Wörtern "phos" (Licht) und "graphein" (schreiben) her. "Photgraphieren" gleich: "mit Licht schreiben".

Als die Photographie entstand, also Mitte/Ende des 19.Jahrhunderts, da schrieb man im Deutschen solche Fremdwörter, die aus dem Griechischen stammen, noch konsequent mit "ph". Photographie, Pornographie, Geographie, ...

Im Laufe des 20.Jahrhunderts wurde des "ph" in solchen Fremdwörtern zunehmend durch das "f" ersetzt. Und so wurde aus "Photographie" schließlich "Fotografie".

Man kann selbstverständlich beides verwenden, und ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn man (ich mache das auch) manche dieser Fremdwörter in der modernen Fassung verwendet (z.B. "Fotograf"), und andere in der altmodischen Fassung z.B. ("Geographie").
[/quote]

grins.. ;)
da soll noch einer sagen in der mk könne man nix lernen..lol
und nein,ich wusste das meiste davon schon vorher^^
@bernd saller
ist das dass einzige ziel das du verfolgst????
es soll menschen geben die machen das weil es spass macht....

ich bin seit 30 jahren bei der freiwilligen feuerwehr....und hab 5 menschen in der zeit das leben gerettet.....was muss sowas kosten????

ich verachte menschen denen es nur um das materielle geht.....
ich biete keine dienste umsonst an, die du verkaufen möchtest......
also lass mir meinen spass.....
[gone] www.trash-pixel.de
11.04.2011
Die ganze Welt ist doch nur Schall & Rauch, Lug & Trug - warum das extra an ein Pic pappen?
11.04.2011
Ich glaub ehrlich gesagt weder, dass Bernd irgendwas verkauft, noch dass seine Machwerke irgendwem das Leben retten. :D


Original von pic2gram Erik Tillmann
@bernd saller
ist das dass einzige ziel das du verfolgst????
es soll menschen geben die machen das weil es spass macht....

ich bin seit 30 jahren bei der freiwilligen feuerwehr....und hab 5 menschen in der zeit das leben gerettet.....was muss sowas kosten????

ich verachte menschen denen es nur um das materielle geht.....
ich biete keine dienste umsonst an, die du verkaufen möchtest......
also lass mir meinen spass.....
[gone] User_6449
11.04.2011
Original von pic2gram Erik Tillmann
sollte man bei einem bild darauf hinweisen das es bearbeitet ist???

Nö ..., denn dann ist die Spannung weg, ob der Betrachter es erkennt oder nicht ... ;-)

Viele meiner Bildchen sind sehr stark bearbeitet, aber ich schreibe das nie extra dazu.



Original von pic2gram Erik Tillmann
na dann läute ich mal die zweite runde ein....
grins......

wann sollte man ne bildbearbeiter sc haben?????

Wenn man tatsächlich sehr viele Composings, Retuschen und Collagen macht und das
mehr ausmacht als die eingentlichen Fotografien.


Ich unterscheide da zwei Begriffe:

"Laborabeit", die man braucht um eine Fotografie überhaupt darstellen zu können und
ansprechend aussehen zu lassen.

"Bildbearbeitung", die man einsetzen kann um eine Fotografie in eine ganz neue Form
umzusetzen. Zum Beispiel durch Composings, Collagen, Bildverfremdungen usw. ...


Viele Grüße
Peter
[gone] User_6449
11.04.2011
Original von TomRohwer
Eine Sedcard soll dazu dienen, ein realistisches Bild von einem Model zu geben, so daß Fotografen, ArtDirektoren, Booker, etc.pp. einschätzen können: eignet sich dieses Model als Rohmaterial für die geplanten Fotos?

In der MK dienen Model-Sedcards üblicherweise dazu, daß Models eine möglichst "schöne" Auswahl der Fotos zeigen, für die sie schon gemodelt haben. Die MK-Sedcard ist insofern mehr ein "Model-Book" als eine "Model-Sedcard".

Sehe ich auch so ...

Speziell auf Modelsedcards wäre es also sehr interessant zu vermerken:

"Dieses Bild ist unbearbeitet."

Mit "unbearbeitet" meine ich selbstverständlich auch "ungeschminkt", da
Visagisten genau so mogeln ... ;-)


Und:

Vor langer Zeit haben einige Fotografen die Ränder der Negative mit
vergrößert um zu zeigen, daß sie das Foto auch tatsächlich genau so
gemacht haben.

Ich mache das manchmal noch heute so, aber da kommen dann eher
Bemerkungen wie "gut gefälscht", weil es niemand mehr glaubt und
immer erstmal ein digitaler Trick vorausgesetzt wird.

So ändern sich die Zeiten ... ;-)

Viele Grüße
Peter
11.04.2011
Original von Pixelspalter
[quote]Original von TomRohwer
[quote]Original von Henning Zachow *Mona cool und lässig ;)*
hm... ich freu mich schon, wenn zumindest ein teil der besucher nicht erkennt, dass es sich bei einem vermeintlichen outdoor-bild um ein composing handelt ;)
*beispiel*

Sehr gut gemacht, aber man sieht's daran, daß das Licht nicht 100prozentig aufgeht. (Wenn man einen Blick dafür hat.)[/quote]

Die Frage ist, ob es Dir aufgefallen wäre, wenn Du es nicht gewußt hättest.[/quote]
Wenn ich es oberflächlich kurz angeguckt hätte: nein.

Wenn ich es aufmerksam und gründlich angeschaut hätte ... wäre mir zunächst aufgefallen, daß mit dem Licht "irgendwas nicht stimmt", ein kleines bißchen. Hätte ich dann versucht herauszufinden, woran das liegt, wäre meine erste Vermutung gewesen: Montage.
11.04.2011
Original von Pixelspalter
[quote]Original von TomRohwer
Die allermeisten Bearbeiten betreffen das ganze Bild - nicht nur Teile.
Was Du meinst, sind keine "Bearbeitungen", sondern schlicht: Montagen.
Das, worüber hier teilweise als "Bearbeitung" geredet wird, nennt man seit über 100 Jahren schon - "Bildmontage".


Tja, immer diese Begrifflichkeiten. Wenn ich drei Pickel aus einem Bild wegstemple, dann ist es noch keine Montage[/quote]
Nein. Das ist dann eine Retusche.

Bildbearbeitung: Bearbeitung eines Fotos entweder im Fotolabor oder mit EBV-Software, um Tonwerte, Kontrast, Farbe(n), Schärfe usw. für den jeweiligen Verwendungszweck zu optimieren bzw. um aus einem "Rohfoto" (Negativ, RAW-Datei) ein allgemein verwendbares Foto zu erstellen.

Die Bildbearbeitung optimiert das Bild technisch, die Biildbearbeitung kann das Bild auch gestalterisch mit technischen Mitteln optimieren (z.B. durch einen gestalterisch erwünschten hohen/niedrigen Kontrast, Fehlfarben, was auch immer).

Retusche: a) Beseitigung von Bildfehlern wie Fussel (auf Sensor, auf Film, auf Vergrößerung), b) Beseitigung von "Aufnahmeobjektfehlern", z.B. Pickeln,"roten Blitzaugen", ungünstigen Details (verruschtes Hosenbein/Socke, ungünstig wehende Haarsträhne).

Die Retusche korrigiert kleinere Bildfehler, sowohl solche, die technisch bei der Aufnahme oder Weiterverarbeitung entstanden sind als auch solche, die das fotografierte Objekt mitbringt.

Montage: das Zusammenfügen von unabhängigen, im Original nicht zusammengehörenden Bildelementen. Komplette Personen werden entfernt oder hinzugefügt, Freisteller, freigestellte Aufnahmeobjekte werden in einen neuen, anderen Hintergrund eingefügt.

Die Montage schafft ein neues Bild mit Teilen von vorhandenen Bildern bzw. sie ergänzt ein Bild um fremde Bildinhalte bzw. nimmt wesentliche Bildelemente aus einem Bild heraus.

Jedem dürfte klar sein, daß es Überschneidungen gibt. Insbesondere zwischen Retusche und Montage ist die Abgrenzung manchmal schwierig und unscharf.

Die Abgrenzung von Bildbearbeitung zu Retusche und Montage ist im Prinzip deutlich präziser und klarer, aber auch da gibt es natürlich manchmal Überschneidungen.

Das was Du unter Montage verstehst ist das was hier unter Composing geführt wird ;)

Ich bevorzuge das gute alte deutsche (Fremd-)Wort Montage. "Composing" ist überflüssiges Denglisch.

wie gesagt, für mich fallen Angleichen der Tonwerte und der Farben (auch wenn es eine Umwandlung in SW ist) unter "Entwicklung" aus dem Raw

Erstens sprach ich nicht von "Angleichung von Tonwerten", sondern von Bearbeiten der Tonwerte. Zwei verschiedene Baustellen.

Zweitens ist "Entwicklung" sowohl in der analogen wie auch in der digitalen Fotografie ein ganz wichtiger und wesentlicher Teil der Bildbearbeitung. (Bei Analog geht's gar nicht ohne...)

Drittens können Tonwerte usw. natürlich auch bei anderen Formaten als RAW bearbeitet werden, auch bei JPEGs macht man das ja.
11.04.2011
Naja "Montage" ist halt Französisch. Ob man jetzt "Composing" oder "Montage" sagt, ist gehopst wie gesprungen. Beides jedenfalls nicht Deutsch.

Die Entwicklung von Sprachen beeinflusst man sowieso nicht. In diesen Fällen kann man sich genauso gut damit abfinden. ;)

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